Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Rolle die Technik bei der Ausgestaltung der Dystopie in QualityLand spielt, wie dies literarisch fassbar wird und mit welchem narrativen Zweck. Außerhalb weniger journalistischer Arbeiten gibt es zu QualityLand keine Forschungsbeiträge. Zur Rolle der Technik in Dystopien ist der von Chilese und Preusser herausgegebene Sammelband "Technik in Dystopien" einschlägig. Für einen allgemeineren und überblicksartigen Zugriff auf den Begriff der Utopie/Dystopie eignet sich Friedrichs Artikel "Utopie" im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Diese Arbeit soll keine detaillierte Romananalyse darstellen, sondern vielmehr eine hermeneutische Untersuchung im Hinblick auf verschiedene Dimensionen, an denen die Rolle von Technik in dystopischen Narrationen deutlich wird. Konterkariert wird dieser Versuch durch Verweise auf intermedial wiederkehrende Muster. Zunächst werden auf einer Metaebene Merkmale der Gattung Dystopie herausgestellt und damit die Frage geklärt, inwieweit es sich bei QualityLand um eine Dystopie handelt. Nach einer erzählperspektivischen Einordnung folgt die notwendige Differenzierung zwischen den Termini Technik, Science-Fiction und Dystopie. Es folgt die Aspekt geleitete Untersuchung der Rolle der Technik in QualityLand. Abschließend werden die Erkenntnisse resümiert.
"Eine lustige Dystopie” nennt Mark-Uwe Kling seinen 2017 erschienenen Roman QualityLand. Dies ist zwar keine neu eingeführte literarische Gattung, nach Ansicht von Thaddens dennoch zutreffend für "eine Gesellschaftssatire, zum Totlachen". Die Welt in QualityLand ist durch Algorithmen optimiert. Autonom fahrende Autos finden Wege, die ihnen meistens niemand erklären muss. Und Drohnen von TheShop liefern Menschen wunschgemäß Produkte aus, ohne dass sie sie bestellen müssen. Insgesamt dreht sich die Welt der von Technik total überwachten und transparent gemachten Menschen einzig um kapitalistisches Wirtschaften. Entscheidende Merkmale der Gattung Dystopie seien versammelt: Totale Technikherrschaft, totale Überwachung und totaler Personenkult.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff der (lustigen) Dystopie
- Erzählen in QualityLand
- Technik, Science-Fiction und Dystopie
- Technik in dystopischen Narrationen
- Zersplitterung und Mechanisierung
- Ambivalenz der Technik
- Nutzungsfehler statt Eigendynamik
- Technik als Instrument
- Gegenwehr
- Technik als Gehilfin wirtschaftlicher Interessen
- Dichotomie von Mechanik und Organik
- Gesellschaftliche Spaltung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Technik in Mark-Uwe Klings Roman „QualityLand“, einer satirischen Dystopie, die sich mit der totalen Überwachung und Kontrolle des Lebens durch Technik auseinandersetzt. Ziel ist es, die verschiedenen Dimensionen aufzuzeigen, an denen die Rolle von Technik in dystopischen Narrationen deutlich wird. Dabei werden intermediale Muster und wiederkehrende Motive betrachtet.
- Merkmale der Gattung Dystopie und deren Relevanz für „QualityLand“
- Die erzählperspektivische Einordnung des Romans
- Die Unterscheidung zwischen den Begriffen Technik, Science-Fiction und Dystopie
- Die Untersuchung der Rolle der Technik in „QualityLand“ aus verschiedenen Perspektiven
- Die Zusammenfassung der Erkenntnisse und die Erörterung der narrativen Funktion der Technik in der Dystopie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Essay erläutert den Kontext der Analyse, stellt die Besonderheit von QualityLand als „lustige Dystopie“ dar und legt den Fokus auf die Rolle der Technik in dystopischen Erzählungen.
- Begriff der (lustigen) Dystopie: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Dystopie und seine Abgrenzung von der Utopie. Es werden auch die verschiedenen Bezeichnungen und Interpretationsansätze der Dystopie als literarische Gattung beleuchtet.
- Erzählen in QualityLand: Dieses Kapitel analysiert die erzählperspektive und die narrative Struktur des Romans. Es beleuchtet, wie die Technik in die erzählerische Gestaltung des Romans integriert ist und welche Funktion sie in der Konstruktion der dystopischen Welt hat.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Themen Dystopie, Technik, Science-Fiction, „QualityLand“, narrative Funktion, Intermedialität, Überwachung, Kapitalismus, Gesellschaftliche Spaltung, Algorithmen, Automatisierung, Mechanisierung und Organik. Die Analyse basiert auf einer Kombination aus Literatur- und Technikwissenschaft und untersucht die Rolle der Technik in einer satirischen Dystopie.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Bedeutung und narrativer Zweck der Technik in der Dystopie "QualityLand", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535414