Wie wirkt sich soziale Benachteiligung auf die Lebensverhältnisse von Kindern aus? In der vorliegenden Arbeit wird über die sozialen Benachteiligungen Armut, Migrationshintergrund und Familie berichtet. Des Weiteren geht es um die Folgen, die eine Benachteiligung mit sich bringt und wie die Gleichheit mit anderen Kindern hergestellt werden kann.
Kinder sind sehr wichtig für unsere Gesellschaft, sie erhalten diese aufrecht und vererben das Gelernte an die kommende Generation weiter. Darüber hinaus geben Kinder das soziale Kapital der Familie an die Gesellschaft weiter. Wie die Kinder sich herausbilden hängt stark von dem sozialen Milieu der Familie ab, in dem die Kinder aufwachsen. Das Umfeld sowie die Familie gibt die sozialen, kulturellen und materiellen Vorstellungen an die Kinder weiter. Dabei können auch für uns negative Eigenschaften vererbt werden, die sich nachteilig für das Leben des Kindes erweisen. Auch die Schule und die Bildung, die dort vermittelt wird, spielt eine wichtige Rolle, denn die Entwicklungschancen und Lebenschancen von Kindern resultieren zum großen Teil aus Bildungschancen. Somit haben Kinder, die in der Bildung benachteiligt sind auch später mit vielen Folgen zu kämpfen.
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Soziale Benachteiligungen
2.1 Armut
2.2 Migrationshintergrund
2.3 Familie
3 Standardlebensverhältnisse
4 Folgen der Benachteiligung
4.1 Armut
4.2 Migrationshintergrund
4.3 Familie
5 Hilfen die soziale Benachteiligung zu verringern
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
bzw. beziehungsweise
ebd. Ebenda
etc. ecetera
Hrsg. Herausgeber
Vgl. Vergleich
z.B. zum Beispiel
Abbildungsverzeichnis
[1]http://www.dcv.de/shared_data/forms_layout/dcv/233652_01_650px.gif , 18.10.2010
1 Einleitung
Wie wirkt sich soziale Benachteiligung auf die Lebensverhältnisse von Kindern aus? In der folgenden Arbeit wird über die sozialen Benachteiligungen Armut, Migrationshintergrund sowie Familie berichtet. Desweiteren geht es um die Folgen, die eine Benachteiligung mit sich bringt und wie die Gleichheit mit anderen Kindern hergestellt werden kann.
Kinder sind sehr wichtig für unsere Gesellschaft, sie erhalten diese aufrecht und vererben das Gelernte an die kommende Generation weiter. Darüber hinaus geben Kinder das soziale Kapital der Familie an die Gesellschaft weiter. Wie die Kinder sich herausbilden hängt stark von dem sozialen Milieu der Familie ab, in dem die Kinder aufwachsen. Das Umfeld sowie die Familie gibt die sozialen, kulturellen und materiellen Vorstellungen an die Kinder weiter. Dabei können auch für uns negative Eigenschaften vererbt werden, die sich nachteilig für das Leben des Kindes erweisen. (Vgl. Joos, M., Soziale Lage der Kinder ,2001, S. 120 ff) Auch die Schule und die Bildung, die dort vermittelt wird, spielt eine wichtige Rolle, denn die Entwicklungschancen und Lebenschancen von Kindern resultieren zum großen Teil aus Bildungschancen. (Vgl. ebd.) Somit haben Kinder, die in der Bildung benachteiligt sind auch später mit vielen Folgen zu kämpfen.
Viele der Kinder aus der Unterschicht sind benachteiligt. Viele scheitern an dem Schulsystem und haben später dann kaum noch eine Chance ihren Traumberuf zu ergreifen. Die Kinder leiden unter der Situation der sozialen Benachteiligung. Die Ausmaße werden in der folgenden Arbeit beschrieben.
2 Soziale Benachteiligungen
2.1 Armut
Die sozialen Schichten in unserer Gesellschaft werden immer durchlässiger, das bedeutet jedoch nicht, dass der Aufstieg durch Bildung und Leistung einfach ist. Für die sozial schwachen Familien ist es sogar schwerer geworden, da sich die Armutsgrenzen verschärfen und auch die Menschen aus dem sogenannten Mittelstand oft weniger Geld zu Verfügung haben. Viele Menschen, die einmal in den Kreislauf der Armut gekommen sind, haben es schwer dort wieder hinaus zu finden. Oft ist ein Grund dafür die Exklusion am Arbeitsmarkt. Der Zugang zu einem Arbeitsplatz bleibt durch Arbeitslosigkeit oder gesundheitliche Probleme verwehrt. Ein weiterer Grund für die Armut ist die Ökonomische Exklusion. Das Einkommen durch den vorhandenen Arbeitsplatz reicht nicht aus, um davon leben zu können. Das Einkommen wird dann durch Sozialleistungen aufgestockt, dies kann zu Folge haben, dass der Lebensstandard sinkt. (Vgl. Thomas, S., Menschen in Armut, 2010, S.10 ff)
Die Einkommensverteilung in Deutschland zeigt, dass sich die Situation für Familien mit Kindern deutlich verschlechtert hat. In den östlichen Bundesländern ist die Situation weitaus brisanter als in den westdeutschen Bundesländern. Jedoch ist es für viele Familien schwer bei nur einem Einkommen nicht in die Armutsfalle zu rutschen. Arbeit ist die wichtigste Rolle zur Bekämpfung von Armut. Dabei müssen die Kinder während der Arbeitszeit der Eltern betreut werden. Besonders Alleinerziehende haben es schwer, da nicht immer genug Betreuungsmöglichkeiten vorhanden sind. (Vgl. Träger, J., Familienarmut, 2009, S.33)
Doch wann genau Beginnt eigentlich Armut? Wann genau Armut in der Familie beginnt, kann nicht eindeutig erläutert werden. In dem dritten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wird deutlich gemacht, dass die Einkommensarmut oft mit einem Defizit an Bildung, Gesundheit, Sozialem, Kultur sowie Wohnen zusammenhängt. Demnach gelten auch jene Familien als arm, die an einer Unterversorgung in diesen Gebieten zu leiden haben. Das bedeutet, dass Armut mehr bedeutet, als nur einen Mangel an finanziellen Ressourcen. Über die Einkommensarmut gibt es im Gegensatz zu der familiären Armut eine genauere Definition. „Nach der Definition des Statistischen Bundesamtes gelten diejenigen Personen als einkommensarm, deren bedarfsgewichtetes Nettoäquvalenzeinkommen 60 Prozent des Mittelwertes der Einkommen in der Bevölkerung unterschreiten.“ (Träger, J., Familienarmut, 2009, S.34) Dementsprechend wird ein Ehepaar, welches zwei Kinder unter 14 Jahren hat, als arm gekennzeichnet, wenn der Familie im Monat weniger als 1848 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung stehen. (Vgl. Träger, J., Familienarmut, 2009, S.34)
Familienarmut ist eine neue Erkenntnis, jedoch hat sich die Situation in den letzten Jahren verschlechtert. Die höchsten Armutsquoten lassen sich bei den Alleinerziehenden finden, bei Paarhaushalten hingegen sind die Quoten am geringsten. Dass Alleinerziehende am stärksten von Armut betroffen sind beweist auch die Statistik. In Deutschland leidet jede dritte Einelternfamilie unter der Armut. In den neuen Bundesländern leidet sogar jeden zweite Einelternfamilie unter Armut. (Vgl. Träger, J., Familienarmut, 2009, S.35)
Die meisten Ursachen für Armut sind Arbeitslosigkeit, Einkommen im Niedriglohnbereich, sowie Erwerbstätigkeit auf Teilzeitniveau. Die schwierige Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf ist häufig eine Ursache für den sinkenden Wohlstand in den Familien.
Die Kinder aus Einelternfamilien sowie die Kinder mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. „ Mehr als die Hälfte der alleinerziehenden Frauen verfügt nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts über ein Familiennettoeinkommen unterhalb von 1300 Euro, das Pro-Kopf-Einkommen ist entsprechend niedrig.“ (Bundeszentrale für politische Bildung, Familie, 2008, S.23) Dadurch ist der Spielraum für die Ausgaben in der Familie sehr gering. In dieser Beziehung geht es auch Familien mit vielen Kindern nicht anders. (Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Familie, 2008, S.23 ff)
Es ist eine neue Art von Armut entstanden. Früher waren überwiegend alte Menschen, Menschen mit Behinderung oder Kranke von der Armut betroffen. Heute sind es Arbeitslose im „besten Alter“, Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern oder Familien mit Migrationshintergrund. Die Verlierer des ganzen sind die Kinder der Familien, denn die Kinder können sich der Armut so gut wie gar nicht entziehen. Sie sind der Situation ausgeliefert und haben selten die Möglichkeit dem Kreislauf der Armut zu entkommen. (Vgl. Chasse, K. A., Rosch, K., Zander, M. ,Meine Familie ist arm, 2007, S.11)
Armut bei Kindern ist kein Tabuthema mehr. Jedoch wird viel darüber gestritten, wer die Schuld für die Armut trägt, die Eltern selbst oder die Gesellschaft. Eins ist jedoch klar, die Kinder können am Wenigsten für ihre Situation, sie können die Situation nicht ändern. Ihnen muss geholfen werden. Dafür müssen Bund und Länder kooperieren. Sie müssen so zusammenarbeiten, dass die Kinder in Wohlergehen aufwachsen und jedem Kind, unabhängig von dem Familienstatus und der Herkunft, eine vielfältige Entwicklungschance und Zukunftschance ermöglicht werden kann.
Kinderarmut ist nicht in erster Linie durch das Verhalten der Eltern zu erklären, denn die Gesellschaft trägt einen noch größeren Teil. Auch arme Eltern wollen das Beste für ihr Kind. (Vgl. Die Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht, Zukunft, 2009, S.9 ff)
2.2 Migrationshintergrund
Im Jahre 2005 lebten 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Das sind 19 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. In 10 Jahren wird jedes zweite Grundschulkind einen Migrationshintergrund haben. 40% Prozent der Einwanderer zwischen 25 und 35 Jahren haben keinen beruflichen Abschluss, bei den Einwanderern aus der Türkei sind es sogar 60 Prozent die keinen beruflichen Abschluss haben. Darunter leiden die Kinder mit Migrationshintergrund. Viele Kinder haben in der Schule Probleme, meistens wegen schlechter Deutschkenntnisse. (Vgl. Apeltauer, E., Frühförderung, 2006,S. 6 ff)
Deutschland hat sich von einem Gastarbeiterland über ein Zuwanderungsland in eines der wichtigsten Einwanderungsländer der Welt entwickelt. Die Kinder der Migranten sollen nicht unter der Situation leiden, denn der Schlüssel der Integration soll Gleichberechtigung sein. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sind oft doppelt benachteiligt. Deutschland gelingt es nicht die Kinder aus Migrantenfamilien so zu fördern, dass sie weniger benachteiligt sind. Die Auswirkungen auf die Bildungsbenachteiligung sind sehr groß. Die Kinder gehen nicht immer in den Kindergarten, da sie dafür oft zu spät nach Deutschland kommen. Somit lernen sie die Sprache nicht von klein auf und haben dann später Probleme in der Schule. Aber auch bei Familien, die schon länger in Deutschland leben gehen die Kinder nicht immer in den Kindergarten. Meistens wird in der Familie die Muttersprache gesprochen und die Kinder lernen nicht richtig Deutsch. Das macht sich in der Schule bemerkbar.
Schüler mit Migrationshintergrund sind im Bildungssystem ähnlich benachteiligt, wie Kinder aus deutschen Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund kommt jedoch noch die Sprache als benachteiligend hinzu. (Vgl. Geißler, R., Weber-Menges, S., doppelt benachteiligt, 2008, S. 15 ff)
Es muss auch beachtet werden, dass Menschen mit Migrationshintergrund genau so unterschiedlich sind wie einheimische untereinander.
(Vgl. http://www.caritas.de/57941.html , 18.10.2010 [3])
Aus diesem Grund entwickelte das Sinus Sociovision Institut, in Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ein Modell mit acht verschiedenen Migranten Milieus. In dieser Studie wurden die Weltorientierungen, Lebensziele, Wünsche und Zukunftsvorstellungen der Migranten untersucht. Das Ergebnis sind acht unterschiedliche Milieus. (Vgl. http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=070902, 18.10.2010 [2])
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1
Je höher das Milieu auf der Abbildung angesiedelt ist, desto höher sind auch das Einkommen und die Bildung. Umgedreht ist es so, je weiter unten das Milieu ist, desto schlechter sind die Einkommensverhältnisse und die Bildung. Je weiter rechts auf der Abbildung das Milieu ist, desto moderner sind die Menschen.
Das Adaptive Bürgerliches Milieu ist die moderne Mitte der Migranten. Diese 16 Prozent streben nach sozialer Integration und einem Leben in gesicherten Verhältnissen, sie haben eine mittlere Bildung sowie ein mittleres Einkommen. Auch das Statusorientierte Milieu strebt nach Integration, einem sozialen und materiellen Aufstieg. Die 12 Prozent dieses Milieus werden als ein Aufsteiger-Milieu gesehen. Das Multikulturelle Performermilieu ist hingegen von jungen flexiblen und leistungsorientierten Menschen geprägt. Diese 13 Prozent sind sehr offen und anpassungsfähig gegenüber anderen Kulturen und Sitten. Die 11 Prozent des Interkulturell-kosmopolitischen Milieus streben nach einer Selbstverwirklichung sowie einer schnellen und aktiven Integration, sie haben vielfältige interkulturelle Interessen. Die kleine Gruppe, mit nur 7 Prozent, stellt das Religionsverwurzelte Milieu dar. Diese Menschen möchten gerne zurück in ihre Heimat, sie haben eine große Distanz zu Deutschland, sprechen oft nicht richtig Deutsch und haben ein niedriges Einkommen. Auch die 16 Prozent des Traditionellen Arbeitermilieus haben den Traum von der Rückkehr ins Vaterland noch nicht aufgegeben. Dennoch versuchen sie, trotz der schlechten Deutschkenntnisse, in Deutschland zurecht zu kommen. Die 9 Prozent des Entwurzelten Milieus bestehen überwiegend aus Flüchtlingsfamilien, diese Familien haben kaum eine Perspektive auf Integration, meist sind sie von der Hilfe des Staates abhängig und haben wenig bis gar keine Deutschkenntnisse. Das hedonistisch-subkulturelle Milieu besteht aus unangepassten, jungen Menschen. Diese 15 Prozent wollen sich nicht mit der Mehrheitskultur identifizieren. (Vgl. http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=070902 , 18.10.2010 [2])
Von den acht entstandenen Milieus ist keins von einer Herkunftsgruppe bestimmt. Auch bei den Menschen mit Migrationshintergrund gibt es Unterschiede wie bei dem der gesamtdeutschen Bevölkerung. Denn auch hier sind eine bürgerliche Mitte, interkulturelle und moderne Milieus vorhanden. (Vgl. http://www.caritas.de/57941.html , 18.10.2010 [3])
2.3 Familie
Die Familie ist der Kern des Zusammenlebens von Menschen. Das Familienbild verändert sich im Laufe der Jahre. Die nichtehelichen Lebensformen nehmen derzeit zu und die Geburtenzahlen gehen zurück.
Die meisten Menschen stellen sich Mutter, Vater und Kinder als Familie vor. Doch leben fast ein Fünftel der Kinder nur mit einem Elternteil zusammen. Viele Eltern verzichten auch auf eine Hochzeit, sie leben in einer Lebensgemeinschaft, aber nicht in einer Ehe. Deshalb passte das Statistische Bundesamt auch im Jahr 2005 den Begriff der Familie neu an. Seit dem gelten auch Eltern-Kind-Gemeinschaften als Familie. „Damit sind Ehepaare, nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder alleinerziehende Mütter und Väter gemeint, die mit ledigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben. Die Kinder können leibliche Kinder, Stief-, Pflege- oder Adoptivkinder von beiden oder einem der beiden Elternteile sein.“ (Bundeszentrale für politische Bildung, Familie, 2008, S. 5) Dieses Familienmodell ist das Modell der Kernfamilie.
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1http://www.dcv.de/shared_data/forms_layout/dcv/233652_01_650px.gif , 18.10.2010
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- Anonymous,, 2010, Wie wirkt sich soziale Benachteiligung auf die Lebensverhältnisse von Kindern aus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535108
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