Anhand des Titels dieser Hauptseminararbeit kann man erkennen, dass er mich geradezu einlädt meine Aufteilung in eine spezielle Inhaltstriade zu untergliedern. Der Haupttitel meiner Arbeit lautet zwar Werte und scheint durch diese explizite Begrifflichkeit eine Simplifikation bezüglich der Definition- auch bezüglich des Mittelhochdeutschen- zu ermöglichen, allerdings darf man selbstverständlicher Weise nicht vergessen, dass man diesen Begriff im Mittelalter, speziell im Hochmittelalter, welches für meine vorliegende Arbeit in den Fokus des Interesses gerückt wird, in dieser Art und Weise gar nicht verwendete. Anstelle des Begriffs Wert wurde eher Tugend bevorzugt. So ist zum Beispiel das höfische Wertesystem eher unter dem Begriff ritterliches Tugendsystem bekannt, welches auch seit geraumer Zeit Gegenstand der mediävistischen Forschung ist. Somit lässt sich sagen, dass Werte und Tugenden in der Literatur im neuhochdeutschen Sinne als Synonyme verwendet werden. Leider muss man erwähnen, dass es der Forschung bisher noch vergönnt wurde, „ein in sich geschlossenes System der Leitwerte aufzufinden, das auch nur innerhalb aller Werke“ eines Autors generelle Gültigkeit hätte. Eine allgemeingültige Definition des Begriffs Wert finden Sie im folgenden Kapitel.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterung der Begriffe Wert und Wertewandel
- Wert und Wertewandel
- Höfische Ethik um 1200
- Der miles Christi
- Die Artusepik als Vorbild ritterlich-höfischer Gesellschaft
- Ausgesuchte epische Beispiele für ritterliche Tugenden
- Wertewandel
- Wert der Familie
- Kulturelle Werte
- Allgemeiner Wertewandel, Werte der Geschlechterrollen
- Wertewandel: Auch die Kirche ist betroffen
- Die moderne Werteforschung
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel von Werten und Tugenden vom Hochmittelalter (um 1200) bis zur Moderne. Sie analysiert die höfische Ethik des Hochmittelalters, insbesondere das ritterliche Tugendsystem, und setzt sie in Beziehung zu modernen Wertvorstellungen. Die Arbeit beleuchtet den Prozess des Wertewandels über die Jahrhunderte und bezieht aktuelle Werteforschungen mit ein.
- Höfische Ethik und das ritterliche Tugendsystem um 1200
- Vergleich der mittelalterlichen Tugenden mit modernen Werten
- Der Wertewandel im Laufe der Geschichte
- Moderne Werteforschung und deren Methoden
- Einfluss der Kirche auf Werte und deren Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Werte und des Wertewandels ein und erläutert die Forschungsfrage. Sie betont die unterschiedliche Verwendung der Begriffe "Wert" und "Tugend" im Mittelalter und in der Moderne. Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile: höfische Ethik um 1200, Wertewandel und moderne Werteforschung. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung des Hochmittelalters als Fokus der Untersuchung und die Notwendigkeit, den Begriff "Wert" im historischen Kontext zu verstehen.
Erläuterung der Begriffe Wert und Wertewandel: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe "Wert" und "Wertewandel". Es wird darauf hingewiesen, dass im Mittelalter der Begriff "Tugend" dem modernen Begriff "Wert" entsprach. Die moderne Definition des Wertbegriffs wird erläutert, um das Verständnis der folgenden Kapitel zu gewährleisten und den Bezug zur Mediävistik herzustellen. Der Fokus liegt auf der modernen Definition, um den späteren Vergleich mit der mittelalterlichen Vorstellung von Werten zu ermöglichen.
Höfische Ethik um 1200: Dieses Kapitel befasst sich mit der höfischen Ethik im Hochmittelalter, insbesondere dem ritterlichen Tugendsystem. Es werden die wichtigsten Vertreter der höfischen Literatur (Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg) genannt und der Einfluss der staufischen Kaiserzeit auf die Entwicklung der weltlichen Literatur beschrieben. Das Kapitel beleuchtet die Entstehung einer neuen ritterlich-höfischen Kultur und die damit verbundenen Werte und Ideale. Die Ablösung der kirchlich-geistlichen Kultur durch die höfische Domäne wird als zentraler Punkt für die Entwicklung der mittelhochdeutschen Literatur dargestellt.
Wertewandel: Dieses Kapitel analysiert den Wertewandel im Laufe der Geschichte, mit dem Fokus auf die Veränderungen von Wertvorstellungen seit dem Mittelalter. Es werden Beispiele für veraltete Wertvorstellungen aus dem Alten Testament genannt und mit modernen Werten verglichen. Der Wertewandel wird nicht nur auf die Moderne beschränkt, sondern als ein kontinuierlicher Prozess dargestellt, der sich über die Jahrhunderte erstreckt. Das Kapitel bildet die Brücke zwischen der höfischen Ethik des Mittelalters und der modernen Werteforschung.
Die moderne Werteforschung: Dieses Kapitel stellt die moderne Werteforschung vor, wobei die Shell-Studie als Beispiel für empirische Werteforschung genannt wird. Das Kapitel skizziert das Modell der Werteforschung nach Inglehart und soll den Wertewandel veranschaulichen, welcher durch Umfragen der modernen Werteforschung erarbeitet wurde. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Methoden und Ergebnisse der modernen Werteforschung, um den Vergleich mit den mittelalterlichen Werten zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Wertewandel, Höfische Ethik, Ritterliches Tugendsystem, Hochmittelalter, Moderne Werteforschung, Shell-Studie, Inglehart-Modell, Tugend, Wert, mittelhochdeutsche Literatur.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Wertewandel vom Mittelalter bis zur Moderne
Was ist der Hauptfokus dieses Textes?
Der Text untersucht den Wandel von Werten und Tugenden vom Hochmittelalter (um 1200) bis zur Moderne. Er analysiert die höfische Ethik des Hochmittelalters und vergleicht sie mit modernen Wertvorstellungen. Der Wertewandel über die Jahrhunderte wird beleuchtet, und aktuelle Werteforschungen werden einbezogen.
Welche Epochen werden verglichen?
Der Text vergleicht die höfische Ethik und das ritterliche Tugendsystem des Hochmittelalters (um 1200) mit modernen Wertvorstellungen. Es wird ein umfassender Wertewandel über die Jahrhunderte hinweg dargestellt.
Welche Methoden werden in der Analyse verwendet?
Der Text analysiert die höfische Literatur des Hochmittelalters (z.B. Werke von Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg) und setzt diese in Beziehung zu modernen Wertvorstellungen. Die moderne Werteforschung, inklusive der Shell-Studie und dem Inglehart-Modell, wird als Vergleichsbasis herangezogen.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text behandelt?
Schlüsselbegriffe sind: Wertewandel, Höfische Ethik, Ritterliches Tugendsystem, Hochmittelalter, Moderne Werteforschung, Shell-Studie, Inglehart-Modell, Tugend, Wert, mittelhochdeutsche Literatur.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsklärung (Wert und Wertewandel), ein Kapitel zur höfischen Ethik um 1200, ein Kapitel zum Wertewandel, ein Kapitel zur modernen Werteforschung, eine Zusammenfassung und ein Fazit. Die Kapitel beinhalten jeweils eine detaillierte Beschreibung der behandelten Themen.
Welche Rolle spielt die Kirche im Text?
Der Text betrachtet den Einfluss der Kirche auf die Werte und deren Wandel, insbesondere den Vergleich zwischen der kirchlich-geistlichen Kultur und der aufkommenden höfischen Kultur im Hochmittelalter. Der Wertewandel wird auch im Kontext des Einflusses der Kirche auf die Gesellschaft dargestellt.
Welche Beispiele für mittelalterliche Werte werden genannt?
Der Text nennt als Beispiele für mittelalterliche Werte die im ritterlichen Tugendsystem verankerten Tugenden. Es werden epische Beispiele aus der mittelhochdeutschen Literatur herangezogen, um diese Werte zu illustrieren.
Wie werden moderne Werte im Text dargestellt?
Moderne Werte werden anhand der modernen Werteforschung, insbesondere der Shell-Studie und des Inglehart-Modells, dargestellt. Der Text vergleicht diese mit den Werten des Hochmittelalters, um den Wertewandel zu verdeutlichen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage des Textes?
Die zentrale Forschungsfrage ist der Wandel von Werten und Tugenden vom Hochmittelalter bis zur Moderne. Wie haben sich Wertvorstellungen im Laufe der Geschichte verändert? Wie lassen sich mittelalterliche und moderne Werte vergleichen?
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, der Text enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die jeweils die wichtigsten Punkte und Ergebnisse zusammenfasst. Diese Zusammenfassungen bieten einen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
- Citar trabajo
- Tobias Schwarzwälder (Autor), 2005, Werte: höfische Ethik um 1200 - Wertewandel - moderne Werteforschung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53409