Die kirchlichen Umbrüche im 16. Jahrhundert brachten eine nahezu unübersichtliche Anzahl verschiedener Kirchen und Gemeinden hervor, die teils ähnliche, teils unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Lehre setzten, die sie doch alle von der Bibel abgeleitet haben wollten. Neben den großen Reformatoren Luther, Calvin und Zwingli gab es viele weitere Männer, die sich intensiv mit der Bibel auseinandersetzten und Erkenntnisse aus ihr schöpften, die nicht mit der Lehre der Römischen Kirche übereinstimmten. Sie hatten Zuhörer, die zu Anhängern ihrer Lehre wurden, was die Entstehung dieser vielen Glaubensgruppen zur Folge hatte, die nicht nur mit der Staatskirche in Konflikt kamen, sondern sich auch untereinander häufig stark in den Haaren lagen. Von einigen Wissenschaftlern als zum „linken Flügel der Reformation“ zugehörig bezeichnet wird die Bewegung der Täufer. Luther, der große Reformator Deutschlands, hatte sich natürlich mit all diesen geistlichen Gruppen auseinanderzusetzen, zumal er in dieser Hinsicht häufig von Politikern und anderen um Rat gefragt wurde. Doch obwohl die täuferische Lehre seinen eigenen Ansichten weitaus näher lag, als die katholische Lehre, aus der er selber hervorgegangen war, stellte Luther sich deutlich gegen die Täufer. Aus den erhaltenen schriftlichen Zeugnissen jener Zeit ist ersichtlich, dass Luther sich wohl nur oberflächlich mit der täuferischen Lehre auseinandergesetzt hat und auch die friedlichen von den gewalttätigen Täufern nicht unterschieden hat. Wenn man sich näher mit den Schriften der einzelnen Täuferführer auseinandersetzt, stellt man fest, dass er ihnen damit Unrecht getan hat, als er der allgemeingültigen Todesstrafe für Täufer aufgrund ihrer aufrührerischen Lehre zugestimmt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Tauflehre Luthers.
- II. Die Täufer und ihre Lehre.
- 1. Entstehung und Entwicklung der Bewegung.
- 2. Glaubensgrundlagen der Täufer...
- 3. Die Lehre der Täufer über die Taufe...
- III. Luthers Kampf gegen die Täufer.......
- 1. Luthers Stellung zu Glaubensverfolgungen.
- 2. Luthers Auseinandersetzung mit den Täufern
- Schluss....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Martin Luthers Auseinandersetzung mit der Täuferbewegung bis 1530. Sie analysiert seine Position zur Taufe und untersucht, wie Luther die Täuferbewegung und ihre Lehre beurteilte.
- Luthers Tauflehre und ihre Unterschiede zur katholischen Lehre
- Entstehung, Entwicklung und Glaubensgrundlagen der Täuferbewegung
- Luthers Kritik an der täuferischen Lehre, insbesondere an deren Ablehnung der Kindertaufe
- Luthers Kampf gegen die Täufer und seine Zustimmung zur Todesstrafe für Täufer
- Die Bedeutung des Konflikts zwischen Luther und den Täufern für die Geschichte der Reformation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der Reformation und stellt die Bedeutung der Täuferbewegung im Spannungsfeld zwischen Lutheranismus und Katholizismus heraus. Sie beleuchtet Luthers Auseinandersetzung mit verschiedenen geistlichen Gruppen und stellt den Konflikt mit den Täufern als einen zentralen Aspekt seiner reformatorischen Arbeit heraus.
- I. Die Tauflehre Luthers: Dieses Kapitel analysiert Luthers Verständnis der Taufe und seine Abgrenzung von der katholischen Sakramentenlehre. Es beleuchtet Luthers Auffassung von der Taufe als ein „Zeichen“ und als Absonderung von „allen ungetauften Menschen.“
- II. Die Täufer und ihre Lehre: Dieses Kapitel widmet sich der Entstehung, Entwicklung und den Glaubensgrundlagen der Täuferbewegung. Es beleuchtet die Lehre der Täufer über die Taufe und stellt deren Kritik an der Kindertaufe heraus.
- III. Luthers Kampf gegen die Täufer: Dieses Kapitel untersucht Luthers Kampf gegen die Täuferbewegung. Es behandelt Luthers Kritik an der täuferischen Lehre und seine Zustimmung zur Todesstrafe für Täufer.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Reformation, wie der Lehre der Taufe, der Interpretation der Heiligen Schrift und dem Verhältnis von Kirche und Staat. Sie untersucht den Konflikt zwischen Martin Luther und den Täufern, wobei Begriffe wie Kindertaufe, Wiedertaufe, Glaubensfreiheit und Gewissensfreiheit eine zentrale Rolle spielen.
- Quote paper
- Naemi Fast (Author), 2006, Martin Luther und seine Stellung zu den Täufern bis 1530, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53397