Büchners Theaterstück Dantons Tod beginnt und endet mit einer Frauenfigur. In der ersten Szene tritt Julie, Dantons Frau, in Erscheinung, als sie ein ernstes Gespräch mit Danton führt. Die letzte Szene endet mit Lucile, Camilles Frau, die „Es lebe der König“ schreit und verhaftet wird. Das Stück wird also von Frauenfiguren eingerahmt, die Frauen sind in jedem Akt anwesend und spielen eine wichtige Rolle beim Tode Dantons und der Dantonisten.
Die Hypothese, dass Julie und Marion, Dantons Geliebte, eine besondere Beziehung zu Danton und seinem Tode haben, soll mit Hilfe einer Analyse der beiden Figuren erarbeitet werden. Welche Rolle haben sie in Bezug auf Danton? Wie verhalten sie sich? Inwiefern entwickelt sich Danton dank der Frauenfiguren? Wie benimmt sich Danton? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, soll in einem ersten Schritt vor allem das Verhalten Dantons seinem eigenen Tode gegenüber untersucht werden. Der Schwerpunkt kann dabei auf die folgenden vier Aspekte seines Charakters gelegt werden: seine Passivität, seine Verzweiflung und seine Genusssucht. Anschlieβend soll auf die Gestalt der Marion eingegangen werden, die nur in einer Szene erscheint, dennoch aber eine groβe Bedeutung hat. Bei Marion wird ihr Wesen in Bezug auf den Genuss, das Epikureertum und ihre Beziehung zu Danton erarbeitet. Zuletzt soll die Figur der Julie, der „Repräsentantin der Seelenliebe“ analysiert werden Eine, die als verwandte Seele Dantons und Verkörperung der Ruhe dargestellt wird. Auβerdem soll ihr Tod verdeutlicht werden. In der Schlussbetrachtung sollen die Ausgangsfragestellungen beantwortet werden. Tatsächlich wird hier nur ein Aspekt des Dramas interpretiert.
Als Textgrundlage gilt der erste Band des Deutschen Klassiker Verlags der Sämtlichen Werke Büchners, weiterhin entscheidend waren die Untersuchungen von Theo Buck und Ursula Segebrecht-Paulus
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Danton, eine Gefühlsmischung
- Passivität
- Pessimismus, Zweifel und Verzweiflung
- Ein letztes Vergnügen vor dem Tod
- Marion als Verkörperung des Vergnügens
- Genuss
- Epikureertum
- Beziehung zu Danton
- Julie und die Liebe
- Julie als verwandte und beruhigende Seele
- Ihr Tod
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der weiblichen Figuren Marion und Julie im Theaterstück „Dantons Tod“ von Georg Büchner. Das Hauptziel ist es, zu verstehen, wie diese Figuren zu Dantons Tod beitragen und inwiefern sich Danton durch ihren Einfluss entwickelt.
- Dantons Gefühlslage in Bezug auf seinen bevorstehenden Tod: Passivität, Pessimismus und Genusssucht.
- Marions Darstellung von Genuss und Epikureertum in ihrer Beziehung zu Danton.
- Julies Rolle als verwandte Seele Dantons und die Bedeutung ihrer Liebe für ihn.
- Die Bedeutung des Todes von Julie und die Auswirkungen auf Danton.
- Die Analyse von Dantons Verhalten und seiner Entwicklung im Kontext der Beziehungen zu Marion und Julie.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentralen Figuren des Stücks und die Thematik der Hausarbeit vor. Kapitel 2 analysiert Dantons Gefühlslage in Bezug auf seinen bevorstehenden Tod. Dabei werden seine Passivität, sein Pessimismus und seine Genusssucht untersucht. Kapitel 3 befasst sich mit der Figur der Marion, die den Genuss und das Epikureertum verkörpert und ihre Beziehung zu Danton beleuchtet. Kapitel 4 analysiert Julie als verwandte Seele Dantons und die Bedeutung ihrer Liebe für ihn, und untersucht die Auswirkungen ihres Todes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit analysiert die Charaktere Danton, Marion und Julie, ihre Beziehungen zueinander und die Rolle der Liebe und des Todes im Kontext der Französischen Revolution. Wichtige Themen sind Passivität, Pessimismus, Genuss, Epikureertum, Seelenliebe und die psychologische Vorbereitung auf den Tod.
- Quote paper
- Nelly Brandone (Author), 2006, Die weiblichen Figuren in Beziehung zu Danton und seinem Todesurteil in Georg Büchners 'Dantons Tod', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53202