Als Alfred Hitchcock 1939 mit seiner Familie in die USA ging, tat er dies auf Einladung des dort damals erfolgreichsten Produzenten, David O. Selznick. Der Niedergang der Filmindustrie hatte seinen Höhepunkt in England zwar schon überwunden, doch Hitchcock fehlte es hier an ausreichend Anerkennung. Er sagte hierzu später: „Die Kunst des Filme Machens wurde von den Intellektuellen oft verachtet. … Kein Engländer, der etwas auf sich hielt, hätte sich dabei ertappen lassen, ins Kino zu gehen. Das machte man einfach nicht.“ Besonders attraktiv waren aber auch die vorhandenen Ressourcen, die ihm Hollywood und in diesem Fall die Selznick-Studios boten. Die größeren Budgets und die gesteigerten technischen Innovationen der amerikanischen Studios versprachen Hitchcock optimale Bedingungen für seine Arbeit. Doch im Gegensatz zu den künstlerischen Freiheiten, die er innerhalb des englischen Produzenten- und Studiosystems genossen hatte, galt in Hollywood damals der Produzent als der Filmemacher. Der Regisseur war nur für die Umsetzung seiner Vorstellungen zuständig. „In those days the individual producer was the man who made the pictures. He was king.”Alfred Hitchcock in “In the Hall of Mogul Kings” veröffentlicht in der London Times am 23. Juni 1969. Aus dieser Erfahrung, im Laufe der nächsten Jahre, zog er die Konsequenzen und wurde selbst zum Produzenten seiner Filme.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Hinter den Kulissen
- 2.1. Selznick und Hitchcock — Der erste Film in Amerika
- 2.2. Der Kampf ums Drehbuch
- 2.2.1. Anderungen am Original von Daphne du Maurier
- 2.3.Casting und Schauspieler
- 2.4. Zahlen, Daten und Fakten zum Film
- 3.0 Inhaltliche Analyse
- 3.1. Psychoanalytische Interpretationsansätze
- 3.1.1. Das Kind in ihr — Begehren des Vaters und Ablösung von der Mutter
- 3.1.2. "Werde nie erwachsen!"
- 3.2. R. de W.
- 3.2.1. Die Macht der Mutter
- 3.2.2. Identifikation mit der Weiblichkeit
- 3.2.3. Missglückte Selbstfindung
- 3.3. Weibliche Stärke und männliche Schwäche
- 3.4. Rebecca als Femme Fatale — Bedrohung der männlichen Macht
- 3.5. Die weibliche Identität — namenlos im Patriarchat
- 3.1. Psychoanalytische Interpretationsansätze
- 4.0 Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Film „Rebecca" von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1939. Sie untersucht, inwiefern sich die Geschichte als weibliches Adoleszenzdrama interpretieren lässt, das die Identifikation eines Mädchens mit dem unbeschreiblichen Bild der Weiblichkeit thematisiert. Darüber hinaus werden die Themen des weiblichen Masochismus und männlichen Sadismus in Verbindung mit dem weiblichen Oedipus-Komplex und dem männlichen Pendant, dem Elektra-Komplex, beleuchtet. Die Arbeit betrachtet auch die Darstellung exemplarischer Modelle weiblichen Verhaltens in einer patriarchalischen Ordnung.
- Die weibliche Identitätsfindung im Kontext des Elektra-Komplexes
- Die Darstellung von weiblichem Masochismus und männlichem Sadismus
- Die Rolle der Mutterfigur in der Geschichte
- Die weibliche Identität im Patriarchat
- Die Bedeutung von Rebecca als Femme Fatale und ihre Bedrohung der männlichen Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt den Kontext des Films „Rebecca" im Werk von Alfred Hitchcock dar. Sie beleuchtet die Zusammenarbeit mit David O. Selznick und die Herausforderungen, die Hitchcock in Hollywood erlebte.
Das Kapitel „Hinter den Kulissen" befasst sich mit der Entstehung des Films. Es behandelt die Entwicklung des Drehbuchs, die Auseinandersetzungen zwischen Hitchcock und Selznick, das Casting und die Auswahl der Schauspieler sowie die Produktion des Films.
Die „Inhaltliche Analyse" untersucht den Film aus verschiedenen Perspektiven. Sie beleuchtet psychoanalytische Interpretationsansätze, die die Geschichte als weibliches Adoleszenzdrama deuten, sowie die Rolle der Mutterfigur im Film. Die Analyse betrachtet auch die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem männlichen Protagonisten, ihre Versuche, sich mit der Weiblichkeit zu identifizieren, und die Bedrohung, die Rebecca als Femme Fatale darstellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen „Rebecca", Alfred Hitchcock, David O. Selznick, Daphne du Maurier, weibliche Identität, Elektra-Komplex, Masochismus, Sadismus, Mutterfigur, Femme Fatale, Patriarchat, Filmgeschichte, Filmtheorie, Psychoanalyse.
- Arbeit zitieren
- Melanie Schwertfeger (Autor:in), 2005, Alfred Hitchcocks "Rebecca" - Die Suche nach der weiblichen Identität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53190
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