Seit Anfang der 90er Jahre wird in Deutschland der Volatilitätsindex VDAX berechnet, der als Barometer für die erwartete Schwankungsintensität am Markt gilt. Während in der Vergangenheit viele Anleger bei ihren Anlageentscheidungen die Volatilität nicht direkt in ihren Entscheidungsfindungsprozess miteinbezogen haben, wird die Bedeutung der Volatilität als Risikoindikator und Absicherungsinstrument in der Praxis jedoch zunehmend erkannt. Die vorliegende Arbeit setzt sich vordergründig mit den Fragen auseinander, inwieweit es zum heutigen Zeitpunkt möglich ist, Volatilität am Markt in einem Index sinnvoll abzubilden und diese durch entsprechende, darauf aufbauende Produkte handelbar zu machen. Grundlage der Analyse ist der neue Volatilitätsindex VDAX-NEW, der von der Deutschen Börse AG in Kooperation mit Goldman Sachs entwickelte Nachfolgeindex des bisherigen VDAX. Zunächst wird jedoch allgemein auf die zentrale Bedeutung der Volatilität als Risikomaß bei Anlageentscheidungen und auf deren Ermittlung anhand von theoretischen Modellen näher eingegangen. Hier liegt der Fokus insbesondere auf den Modellen zur Abschätzung der historischen sowie der impliziten Volatilität. Im weiteren Verlauf wird der neue Volatilitätsindex VDAX-NEW vorgestellt und gegenüber seinem gedanklichen Vorläufer, dem VDAX, abgegrenzt. Es wird die Berechnung des neuen Index ansatzweise dargestellt und die zugrunde liegenden Absichten bei der Neuentwicklung dieses Index werden aufgezeigt und diskutiert. Mit der Einführung des neuen Volatilitätsindex wurden sehr schnell entsprechend angepasste Produkte entwickelt. Goldman Sachs brachte als einer der Ersten ein Open-End-Zertifikat auf den Markt, dessen Konstruktion und Entwicklung aufgrund seiner bisher äußerst dominanten Stellung im Handel neben anderen Produkten ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist. Diese Betrachtung soll letztlich die Einsatzmöglichkeit und praktische Bedeutung des VDAX-NEW herausarbeiten, um eine Aussage darüber zu treffen, welche Möglichkeiten, aber auch welche Risiken sich für Anleger durch diese Weiterentwicklung des Volatilitätsindex und den darauf aufbauenden Produkten ergeben.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Symbolverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Volatilität
2.1 Überblick und Historie
2.2 Historische Volatilität
2.3 Implizite Volatilität
3 Der Volatilitätsindex VDAX-NEW
3.1 Entwicklung des VDAX-NEW
3.2 Abgrenzung des VDAX-NEW zum Vorgänger VDAX
3.3 Mathematische Ermittlung des VDAX-NEW
4 Produkte auf den VDAX-NEW
4.1 Goldman Sachs VDAX-NEW Open-End-Zertifikat
4.1.1 Grundlagen des Zertifikats
4.1.2 Wertbestimmung und Rolling
4.1.3 Untersuchung des bisherigen Wertverlaufs
4.2 Weitere VDAX-NEW-Produkte
4.2.1 Capped Options
4.2.2 Eurex Volatilitätsfutures
5 Zusammenfassung
Anhang
Verzeichnis der Internetquellen
Schriftliche Versicherung
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Ermittlung des VDAX-NEW: Bereinigung von Eurex Optionen
Abb. 2: Ermittlung des VDAX-NEW: Mittelkurse und Out-of-the-money Kurse
Abb. 3: Ermittlung des VDAX-NEW: Varianz der Subindizes
Abb. 4: Ermittlung des VDAX-NEW: Interpolation aus zwei Subindizes
Abb. 5: VDAX-NEW Forward-Kurve
Abb. 6: Vergleich der Entwicklung des VDAX-NEW gegenüber GS0DVD
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Untersuchung der Wertentwicklung des Zertifikats GS0DVD
Tab. 2: Kontraktspezifikationen des VDAX-NEW-Futures
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Symbolverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Seit Anfang der 90er Jahre wird in Deutschland der Volatilitätsindex VDAX berechnet, der als Barometer für die erwartete Schwankungsintensität am Markt gilt. Während in der Vergangenheit viele Anleger bei ihren Anlageentscheidungen die Volatilität nicht direkt in ihren Entscheidungsfindungsprozess miteinbezogen haben, wird die Bedeutung der Volatilität als Risikoindikator und Absicherungsinstrument in der Praxis jedoch zunehmend erkannt.[1]
Die vorliegende Arbeit setzt sich vordergründig mit den Fragen auseinander, inwieweit es zum heutigen Zeitpunkt möglich ist, Volatilität am Markt in einem Index sinnvoll abzubilden und diese durch entsprechende, darauf aufbauende Produkte handelbar zu machen. Grundlage der Analyse ist der neue Volatilitätsindex VDAX-NEW, der von der Deutschen Börse AG in Kooperation mit Goldman Sachs entwickelte Nachfolgeindex des bisherigen VDAX.
Zunächst wird jedoch allgemein auf die zentrale Bedeutung der Volatilität als Risikomaß bei Anlageentscheidungen und auf deren Ermittlung anhand von theoretischen Modellen näher eingegangen. Hier liegt der Fokus insbesondere auf den Modellen zur Abschätzung der historischen sowie der impliziten Volatilität.
Im weiteren Verlauf wird der neue Volatilitätsindex VDAX-NEW vorgestellt und gegenüber seinem gedanklichen Vorläufer, dem VDAX, abgegrenzt. Es wird die Berechnung des neuen Index ansatzweise dargestellt und die zugrunde liegenden Absichten bei der Neuentwicklung dieses Index werden aufgezeigt und diskutiert.
Mit der Einführung des neuen Volatilitätsindex wurden sehr schnell entsprechend angepasste Produkte entwickelt. Goldman Sachs brachte als einer der Ersten ein Open-End-Zertifikat auf den Markt, dessen Konstruktion und Entwicklung aufgrund seiner bisher äußerst dominanten Stellung im Handel neben anderen Produkten ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist. Diese Betrachtung soll letztlich die Einsatzmöglichkeit und praktische Bedeutung des VDAX-NEW herausarbeiten, um eine Aussage darüber zu treffen, welche Möglichkeiten, aber auch welche Risiken sich für Anleger durch diese Weiterentwicklung des Volatilitätsindex und den darauf aufbauenden Produkten ergeben.
2 Grundlagen der Volatilität
2.1 Überblick und Historie
Aus der Statistik als Schwankung von Zeitreihen bekannt, wird Volatilität von vielen zunächst als Risiko im negativen Sinne verstanden. Jedoch ist diese Definition so nicht völlig zutreffend. Volatilität in finanzwirtschaftlicher Bedeutung ist vielmehr die Unsicherheit, die als Variable in Anlageentscheidungen einfließt.[2] Diese Unsicherheit, welche in der Regel als Standardabweichung Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten gemessen wird, bezeichnet im Allgemeinen „die Höhe und Intensität der Renditeschwankungen eines Vermögenswerts“[3] oder anders ausgedrückt die Schwankungsbreite der Renditen um einen Mittelwert innerhalb eines bestimmten Zeitraums.[4] Ausdrücklich zu bemerken sei hier, dass diese Renditeschwankung sowohl positiv (was im Regelfall als „Gewinn“ zu interpretieren ist), als auch negativ (entsprechend i.d.R. als „Verlust“ zu interpretieren) um einen Mittelwert ausfallen kann. Folglich geht mit einer vergleichsweise höheren Volatilität nicht nur die Gefahr eines höheren Wertverlusts, sondern auch die Chance eines höheren Wertzuwachses einher. Allgemein kann festgehalten werden, dass Volatilität dann ansteigt, wenn die Ungewissheit der Märkte zunimmt, sie aber letztlich über den Zeitverlauf immer wieder zu einem Mittelwert zurückfindet (sog. Mean Reversion Effect).[5]
Nicht zuletzt brachten die Auswirkungen und Erkenntnisse aus dem Börsencrash 1987 (unter anderem mit der Entdeckung des sog. Volatility Skew) und der Asienkrise 1997 die Volatilität und deren Annahmen weiter in den Fokus von Experten. Volatilität gilt heutzutage als eine der zentralsten, aber zugleich auch als eine der immer noch am wenigsten greifbaren Einflussgrößen an Kapitalmärkten.
In der Vergangenheit sind verschiedene Modelle entwickelt worden, um Volatilität zunächst fassbarer und damit schlussendlich für den Anleger nutzbarer bzw. handelbarer zu machen, wovon sich zwei in der Praxis durchgesetzt haben.
So wird grundsätzlich zwischen vergangenheitsbezogener (historische Volatilität) und in die Zukunft gerichteter Analyse (implizite Volatilität) unterschieden. Aus Investorensicht spielt die zukünftig erwartete Volatilität die zentrale Rolle, da sie Grundlage für eine zukunftsgerichtete Anlageentscheidung ist.[6]
2.2 Historische Volatilität
Wie die Bezeichnung richtig vermuten lässt, liegen der historischen Volatilität Vergangenheitswerte zugrunde (genauer: die Mittelwerte der stochastischen Standardabweichungen eines Renditeverlaufs über einen Betrachtungszeitraum).
Die Grundidee, die hinter diesem Ansatz steckt, ist die Vermutung, dass bspw. die in den vergangenen 52 Wochen gemessene Renditevolatilität einen geeigneten Schätzwert für die Schwankungsbreite der Folgewoche darstellt.[7]
Die historische Volatilität wird in der Praxis oftmals mit dem Verfahren der gleitenden Durchschnittsbildung errechnet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hierbei wird für jedes t das (hier: ungewogene) arithmetische Mittel der vergangenen n Beobachtungen der quadrierten Renditen r2 kalkuliert.[8] Es sei erwähnt, dass dies jedoch nur eine von mehreren Methoden zur Berechnung der historischen Volatilität ist, wobei der gedankliche Ansatz und die Zuhilfenahme von Vergangenheitswerten allen Verfahren gemein ist.
Obwohl die historische Volatilität zum Abschätzen der zukünftig erwarteten Volatilität in der Praxis immer noch häufig eingesetzt wird, ist es empirisch nachgewiesen, dass andere Modelle exaktere Vorhersagen für die zukünftig erwartete Schwankungsbreite liefern.[9] Weiterhin ist es oftmals nicht zweckmäßig, auf historische Volatilitäten zurückzugreifen. So könnte bspw. die in Kürze bevorstehende Bekanntgabe von guten Unternehmenszahlen zu einem Kurssprung führen, was korrekterweise in die Volatilität einbezogen werden müsste.[10]
[...]
[1] Vgl. Thul (2005), S. 18.
[2] Vgl. Poon/Granger (2003), S. 478.
[3] Thomas/Schmidt (2005), S. 431.
[4] Vgl. Steiner/Peridon (2002), S. 290.
[5] Vgl. Geiger (2005), S. 6.
[6] Vgl. Thomas/Schmidt (2005), S. 432 f.
[7] Vgl. Steiner/Bruns (2002), S. 62.
[8] Vgl. Specht (2000), S. 42.
[9] Vgl. Stulz (2003), S. 365; Specht (2000), S. 41.
[10] Vgl. www.topwarrants.de.
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