A. Einleitung
Die Voraussetzungen der Anstiftung sind das Thema dieser Seminararbeit. Dabei sollen nicht nur die tatbestandlichen Voraussetzungen gemäß § 26 des Strafgesetzbuches, sondern auch die Konkurrenzen für eine letztendliche Strafe wegen Anstiftung kurz dargestellt werden. Der Anstifter ist entsprechend dem Wortlaut des 3. Abschnittes aufgrund des dualistischen Beteiligungssystems als Teilnehmer an einer fremden Haupttat und nicht als Täter zu bestrafen. Die Abgrenzung der Anstiftung zur anderen Teilnahmeform der Beihilfe in § 27 StGB und zur Täterschaft in § 25 StGB kann in dieser Arbeit aber nur gestreift werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Voraussetzungen der Anstiftung
- Akzessorietät
- Grundlegendes
- Konsequenzen der Akzessorietät
- Das Prüfungsschema der Anstiftung
- Konkurrenzen
- Akzessorietät
- Anstiftung und Beihilfe
- Täterschaft und Anstiftung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Voraussetzungen der Anstiftung gemäß § 26 Strafgesetzbuch (StGB) und beleuchtet die relevanten Konkurrenzen für die Strafzumessung. Der Fokus liegt auf der Teilnehmerhaftung des Anstifters und der Abgrenzung zur Beihilfe und Täterschaft. Die Arbeit streift dabei auch die verschiedenen Theorien zum Strafgrund der Anstiftung.
- Voraussetzungen der strafbaren Anstiftung nach § 26 StGB
- Akzessorietät der Anstiftung (strenge und limitierte)
- Konsequenzen der Akzessorietät für die Strafbarkeit
- Unterscheidung zwischen Anstiftung und Beihilfe
- Theorien zum Strafgrund der Anstiftung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und benennt die zentralen Fragestellungen: die Voraussetzungen der Anstiftung nach § 26 StGB und die relevanten Konkurrenzen. Es wird deutlich gemacht, dass der Anstifter als Teilnehmer, nicht als Täter, zu bestrafen ist und die Abgrenzung zu Beihilfe und Täterschaft nur gestreift werden kann, da der Umfang der Arbeit dies nicht zulässt. Die Arbeit dient somit als eine erste umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema.
Die Voraussetzungen der Anstiftung: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Voraussetzungen für eine strafbare Anstiftung. Es wird hervorgehoben, dass der Anstifter den Täter vorsätzlich zu dessen vorsätzlich begangener, rechtswidriger Haupttat bestimmen muss. Die Bedeutung des Begriffs der Akzessorietät wird eingeführt, welcher die Abhängigkeit der Anstiftung von der Haupttat beschreibt. Die Unterscheidung zwischen strenger und limitierter Akzessorietät wird prägnant dargestellt, wobei die historische Entwicklung und die aktuellen Rechtsauffassungen detailliert beleuchtet werden. Ein Fallbeispiel veranschaulicht die praktische Anwendung der limitierten Akzessorietät im Kontext der Schuldhaftigkeit des Haupttäters. Die Konsequenzen der Akzessorietät für die Strafbarkeit des Anstifters werden erörtert, insbesondere im Zusammenhang mit den Akzessorietätslockerungen des § 28 StGB.
Akzessorietät: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Begriff der Akzessorietät, der zentralen Voraussetzung für die Strafbarkeit der Anstiftung. Es differenziert zwischen strenger und limitierter Akzessorietät und beleuchtet die Konsequenzen dieser Unterscheidung für die Strafbarkeit des Anstifters. Anhand eines Fallbeispiels wird die praktische Relevanz der limitierten Akzessorietät verdeutlicht, die im deutschen Strafrecht seit 1943 gilt. Die Bedeutung der Rechtsprechung und die Auswirkungen auf die Strafzumessung werden eingehend diskutiert. Die Notwendigkeit einer tatbestandsmäßigen und rechtswidrigen Haupttat wird im Detail erklärt und mit einschlägiger Rechtsprechung und Literatur untermauert.
Konsequenzen der Akzessorietät: Dieses Kapitel analysiert die Konsequenzen der Akzessorietät für die Strafbarkeit des Anstifters. Es wird der Strafgrund der Anstiftung beleuchtet, wobei unterschiedliche Theorien (Schuldteilnahmetheorie, reine Verursachungstheorie, akzessorietätsorientierte Verursachungstheorie) kritisch diskutiert werden. Die Vor- und Nachteile jeder Theorie werden gewürdigt und in Bezug auf den Gesetzeswortlaut und die Rechtsprechung bewertet. Der Fokus liegt auf der akzessorietätsorientierten Verursachungstheorie, welche als herrschende Meinung dargestellt wird. Die Schwierigkeiten dieser Theorie in Bezug auf den "agent provocateur" und die notwendige Teilnahme werden angesprochen.
Anstiftung und Beihilfe/Täterschaft und Anstiftung: Diese Kapitel behandeln die Abgrenzung der Anstiftung von der Beihilfe und der Täterschaft. Sie befassen sich mit den Unterschieden im Tatbeitrag und der jeweiligen Strafbarkeit. Die Unterscheidung zwischen Anstiftung zu mehreren Haupttaten und mehreren Anstiftungen zu einer Haupttat wird erläutert, sowie die jeweiligen strafrechtlichen Konsequenzen. Diese Abschnitte liefern eine detaillierte Analyse der Abgrenzungsfragen und bieten ein tiefergehendes Verständnis der verschiedenen Formen der Beteiligung an Straftaten.
Schlüsselwörter
Anstiftung, § 26 StGB, Akzessorietät, Strafbarkeit, Teilnehmerhaftung, Beihilfe, Täterschaft, Strafgrund, Verursachungstheorie, Vorsatz, Rechtswidrigkeit, Tatbestand, Schuld, Konkurrenzen, limitierte Akzessorietät, strenge Akzessorietät.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Anstiftung nach § 26 StGB
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der strafbaren Anstiftung gemäß § 26 StGB. Sie untersucht die Voraussetzungen der Anstiftung, die relevanten Konkurrenzen bei der Strafzumessung und die Abgrenzung zur Beihilfe und Täterschaft. Die Arbeit beleuchtet auch verschiedene Theorien zum Strafgrund der Anstiftung.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind die Voraussetzungen einer strafbaren Anstiftung nach § 26 StGB, insbesondere die Akzessorietät (sowohl strenge als auch limitierte), die Konsequenzen der Akzessorietät für die Strafbarkeit des Anstifters, die Unterscheidung zwischen Anstiftung und Beihilfe sowie die verschiedenen Theorien zum Strafgrund der Anstiftung. Die Abgrenzung zur Täterschaft wird ebenfalls angesprochen.
Was versteht man unter Akzessorietät im Kontext der Anstiftung?
Akzessorietät beschreibt die Abhängigkeit der Anstiftung von der Haupttat. Die Arbeit unterscheidet zwischen strenger Akzessorietät (die Haupttat muss in allen Teilen rechtswidrig und schuldhaft sein) und limitierter Akzessorietät (es genügt, dass die Haupttat rechtswidrig ist). Die Konsequenzen dieser Unterscheidung für die Strafbarkeit des Anstifters werden detailliert erläutert.
Welche Theorien zum Strafgrund der Anstiftung werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Theorien zum Strafgrund der Anstiftung, darunter die Schuldteilnahmetheorie, die reine Verursachungstheorie und die akzessorietätsorientierte Verursachungstheorie. Die Vor- und Nachteile jeder Theorie werden im Hinblick auf den Gesetzeswortlaut und die Rechtsprechung bewertet. Der Fokus liegt auf der akzessorietätsorientierten Verursachungstheorie als herrschender Meinung.
Wie werden Anstiftung und Beihilfe voneinander abgegrenzt?
Die Arbeit erläutert die Abgrenzung der Anstiftung von der Beihilfe und der Täterschaft anhand der Unterschiede im Tatbeitrag und der jeweiligen Strafbarkeit. Es wird auch die Unterscheidung zwischen Anstiftung zu mehreren Haupttaten und mehreren Anstiftungen zu einer Haupttat behandelt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Anstiftung, § 26 StGB, Akzessorietät, Strafbarkeit, Teilnehmerhaftung, Beihilfe, Täterschaft, Strafgrund, Verursachungstheorie, Vorsatz, Rechtswidrigkeit, Tatbestand, Schuld, Konkurrenzen, limitierte Akzessorietät, strenge Akzessorietät.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die die zentralen Fragestellungen benennt. Es folgen Kapitel zu den Voraussetzungen der Anstiftung, der Akzessorietät (inklusive ihrer Konsequenzen), der Abgrenzung zu Beihilfe und Täterschaft. Die Arbeit beinhaltet Kapitelzusammenfassungen und ein Inhaltsverzeichnis.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich im Rahmen eines akademischen Kontextes mit dem Thema Anstiftung nach § 26 StGB auseinandersetzen möchten. Sie bietet eine fundierte Einführung in die Thematik und eignet sich insbesondere für Studierende der Rechtswissenschaften.
- Quote paper
- André Fünfeich (Author), 2002, Die Voraussetzungen der Anstiftung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5294