Veröffentlichte Praxis. Ein Begriff, der bereits einem Lehramtsstudenten durchaus geläufig ist. Doch wie intensiv wird die veröffentlichte Praxis genutzt? Zu welchem Zweck wird Sie gebraucht, findet sie eine Zustimmung bei den praktizierenden Lehrern? Werden die Beiträge überhaupt gelesen?
Diese Fragen wurden mithilfe einer empirischen Studie beantwortet. Die Ergebnisse der Erhebung werden hier präsentiert.
Im didaktischen Oberseminar der Freien Universität Berlin wurden zahlreiche Beiträge der veröffentlichten Praxis untersucht und auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft. Die Aufgabe des Seminars war es, die Leistung der veröffentlichten Praxis auszumachen. Wozu ist sie gut und kann man sie ohne Weiteres umsetzen?
„Das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen“ könnte man als die Devise verschiedener didaktischer Zeitschriften bezeichnen. Jedoch ist das „Rad“ immer ein anderes, abhängig von unterschiedlichen sozialen, kognitiven und gruppendynamischen Faktoren. Heißt das, die veröffentlichte Praxis sollte lediglich nur einige Anregungen liefern? Dem Lehrer bei seiner Stundenkonzeption helfen, oder ihm die ganze Arbeit abnehmen? Um dies zu präzisieren, wurden einige Umfragen durchgeführt. Unter anderem wurden die Herausgeber und die Abnehmer befragt.
Die Aufgabe bestand darin, die zu befragen, die die veröffentlichte Praxis tatsächlich nutzen – die Lehrer, Referendare und Studenten. Die Umfrageergebnisse sollten uns deutlich vor die Augen führen, was die Abnehmer wünschen und was sie tatsächlich in den fachlichen Zeitschriften finden.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Erarbeitung der Umfrage
Indikatoren
Vorgesehene Messmethode
Die Befragten
Durchführung
Die Ergebnisse der Umfrage
Gesamterhebung
Aufschlüsselung nach den Berufsständen
Lehrer
Referendare und Studenten
Persönliche Anmerkungen
Fazit
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Einführung
Veröffentlichte Praxis. Ein Begriff, der einem Lehramtsstudenten durchaus geläufig ist. Doch wie wird die veröffentlichte Praxis genutzt? Zu welchem Zweck wird Sie gebraucht, findet sie auch eine Zustimmung bei den praktizierenden Lehrern? Werden die Beiträge überhaupt gelesen?
Das sind die Fragen, welche ich mit Hilfe einer empirischen Studie beantworten sollte. Die Ergebnisse der Erhebung möchte ich hier präsentieren, in der Hoffnung, die oben angeführten Fragen beantworten zu können.
In dem Oberseminar der Didaktik haben wir uns mit vielen Beiträgen der veröffentlichten Praxis beschäftigt. Wir haben sie analysiert, stellten fest, was wir von ihnen erwarten, überprüften sie auf ihre Alltagstauglichkeit. Die große Frage des Seminars war die nach der Leistung der veröffentlichten Praxis. Wozu ist sie gut und kann man sie ohne weiteres umsetzen? Herr Körber sagte, sie sei dazu da, um „Das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen“. Heißt das, die veröffentlichte Praxis sollte lediglich nur einige Anregungen liefern? Dem Lehrer bei seiner Stundenkonzeption helfen, oder ihm die ganze Arbeit abnehmen? Um dies zu präzisieren, sollten einige Umfragen durchgeführt werden. Unter anderem sollten die Herausgeber und die Abnehmer befragt werden. Meine Aufgabe bestand darin, die zu befragen, die die veröffentlichte Praxis tatsächlich nutzen – die Lehrer, Referendare und Studenten. Die Umfrageergebnisse sollten uns deutlich vor die Augen führen, was die Abnehmer wünschen und was sie tatsächlich in den fachlichen Zeitschriften finden.
Erarbeitung der Umfrage
Indikatoren
Zunächst bestand das Problem der empirischen Erhebung, wie immer, in der Wahl der geeigneten Fragen. Was sollte überhaupt beantwortet werden und wie können die Ergebnisse dann gemessen werden? Die Fragen, welche ich in der Einleitung formulierte, kann man zu einer zusammenfassen – der Frage meiner Umfrage: Leisten die Praxisbeiträge in fachdidaktischen Veröffentlichungen, was die Abnehmer von ihnen erwarten? [1]
Da unsere Gruppe im Verlauf des Seminars bereits das erarbeitet hat, was in den Beiträgen von Bedeutung für den Abnehmer sein könnte, so habe ich diese Ergebnisse zur Formulierung meiner Fragen verwendet. Ich bemühte mich Fragen auszuwählen, die repräsentativ für die veröffentlichte Praxis wären. Veröffentlichte Praxis ist eine Sammlung von Unterrichtsentwürfen, welche einem Lehrer die Arbeit der Stoffvermittlung erleichtern sollten. Was also ist wichtig für einen solchen Unterrichtsentwurf?
In den meisten Fächern ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, die neusten Informationen, Geschehnisse und Begebenheiten in den Unterricht mit einzuspannen. Die aktuellen, zeitgemäßen Informationen sind hierbei das geforderte Kriterium. Bei einigen Fächern muss man jedoch hier einen Abstrich bei der Auswertung machen, denn in Mathematik kommt es nicht unbedingt auf die Aktualität an.
Die Beiträge sollten nicht weit dahergeholt sein und Unterrichtskonzepte präsentieren, welche kaum durchzuführen sind. Das bezieht sich auch auf die Arbeitsform des Unterrichts – sie sollte so gewählt werden, dass der zu vermittelnde Informationsgehalt möglichst effektiv umgesetzt werden kann. Das bedeutet, dass die Arbeitsform bei einem Thema so gewählt werden sollte, dass die Schüler den größtmöglichen Lernerfolg erzielen können.
Um die Arbeit des Lehrers zu erleichtern und keine Verwirrung zu stiften, ist eine logische Strukturierung des Entwurfes von Bedeutung. Nicht nur der Lehrer profitiert davon, wenn er die Unterrichtsstunde klar und übersichtlich strukturiert. Vor allem profitieren die Schüler davon, denn sie können einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Komponenten des Unterrichts erkennen. Je durchschaubarer die Stunde ist, desto einfacher lässt sich ihr „fragender“ Anfang mit dem „beantwortenden“ Ende verknüpfen. Dies leistet eine gute und logische Struktur des Entwurfes.
Da in der Schulpraxis oft die gleichen Unterrichtsmethoden eingesetzt werden, die sich seit Jahren etabliert haben, sollte es ein Anliegen der veröffentlichten Praxis sein, neue bzw. andere Methoden zu präsentieren. Das Lehrer-Schüler-Gespräch oder der Frontalunterricht werden von der Pisastudie sehr kritisiert, daher ist es wichtig Alternativen aufzuzeigen, Unterrichtsentwürfe anhand anderer Methoden zu präsentieren (Unterricht an Stationen, kreatives Schreiben, offener Unterricht, etc.), um Lehrern einen anderen Weg zur Unterrichtsdurchführung einfacher zu machen.
Was wäre wünschenswerter als eine rege Diskussion im Klassenzimmer an der sich alle beteiligen und ein Jeder seine eigene Meinung hat die er/sie auch argumentativ vertreten kann. Um eine solche Idealsituation zu erschaffen, reicht es nicht aus, ein Thema einzuführen und auf Beiträge zu warten, bzw. sie mit Fragen zu erzwingen. Es wäre vielmehr wünschenswert, ein bestimmtes Thema von vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten, mehrere, auch sich ausschließende Meinungen dazu zu hören. Auf diese Weise könnten Schüler einige der Meinungen vertreten und gleichzeitig andere missbilligen. Auf dieser Basis lässt sich eine Diskussion aus Interesse entfachen, nicht bloß um den Lehrer „ruhig zu stellen“. Die veröffentlichte Praxis sollte demnach daran interessiert sein, die präsentierten Themen kontrovers und abwechslungsreich darzustellen. Dies könnte auch einen Einfluss auf den vorherigen Punkt haben – die Unterrichtsmethoden. Diese könnten dann z.B. in einem Diskussionsbeitrag oder einem Rollenspiel münden.
Die Beiträge sind ein Wegweiser für die Schulpraxis. Man kann einen eigenen Weg gehen oder den Wegweiser nutzen. Doch um genutzt zu werden, muss er die Richtung präzise anzeigen. So sollten die Unterrichtskonzepte alltagstauglich, leicht in der Praxis umzusetzen, sinnvoll sein. Beschreiben sie komplizierte, nur schwer durchführbare Experimente, so werden sie ignoriert. Mit einem Beitrag der veröffentlichten Praxis sollte ein Lehrer in der Lage sein, beinahe aus dem Stehgreif eine Unterrichtsstunde zu halten. (Vorausgesetzt die Anpassung des Konzepts an die jeweilige Klasse.) Die Beiträge können kaum universell sein, doch sollten sie sich darum bemühen, der Schulpraxis gerecht zu werden.
Neues Material zu finden ist heutzutage nicht mehr so schwer wie vor einigen Jahren. Das große Problem besteht nicht mehr im Mangel an Materialien, vielmehr besteht es darin, dass ein Lehrer geradezu mit einer Lawine von nutzlosen Informationen konfrontiert wird, aus der er die geeigneten heraussuchen muss. Die veröffentlichte Praxis bietet sich da als eine gute Quelle an, um gute, brauchbare Materialien zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollten dort gleichzeitig Vorschläge zur Umsetzung des Materials gemacht werden, d.h. Hinweise gegeben werden, mit welchen Medien sich der Unterricht am besten (in diesem konkreten Fall) bestreiten lässt.
Um Schüler zu motivieren, sie an dem Unterrichtsstoff zu interessieren und so einen großen Lernerfolg zu erzielen, ist es wichtig, so oft als möglich interessante Inhalte zu behandeln. Dies ist das Hauptanliegen der Schule – den Schülern etwas neues, wichtiges beizubringen, das ihr Interesse weckt, so dass sie die Schule als eine Institution begreifen, in der sie tatsächlich für sich selbst, nicht für das Lehrerkollegium lernen.
[...]
[1] Umfragebogen – siehe Anlage 1
- Arbeit zitieren
- Bartosz Nowak (Autor:in), 2002, Nutzung veröffentlichter Unterrichtspraxis durch die Adressaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52743
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