Als Augustus am 19. August 14 n. Chr. im Alter von 76 Jahren starb, hatte er 57 Jahre ununterbrochen an der Spitze des römischen Staates gestanden, 45 Jahre hatte er gar als Alleinherrscher regiert und in dieser Zeit eine neue Herrschaftsform, den Prinzipat, und somit das Römische Kaiserreich, begründet. Eine Herrschaftsform, die zahlreichen Kaisern des Mittelalters und noch im Zeitalter des Absolutismus als staatstheoretisches Vorbild galt.
Die traditionelle res publica befand sich seit den Tagen der Gracchen in einer existentiellen, fast ausweglosen Krise, es herrschten Bürgerkriege und mächtige Militärpotentaten. Die regierende Gesellschaftsschicht, die Nobilität befand sich spätestens seit den Proskriptionen des Diktators Sulla in einem Prozess der Auflösung, verlor infolgedessen zunehmend an Ansehen und konnte den Staat nicht mehr hinreichend lenken.
Augustus’ Verdienst war es, das Römische Reich aus dieser Situation gerettet und den Staat auf ein festes Fundament gestellt zu haben, welches auch zwei Jahrhunderte später noch Bestand hatte. Der Prinzipat war ein Konsens zwischen Verwaltungsaristokratie und Monarchie, mit dem sowohl Senatsaristokratie als auch Monarch leben konnten, da sie nur auf diese Weise ihre Macht und Einflussnahme sichern konnten. Die alte res publica blieb jedoch nur der Form nach bestehen, denn die eigentlichen Machtinhaber waren nicht mehr der Senat und die traditionellen politischen Gremien, sondern ein einzelner Mann: der Prinzeps, dem der antike Historiker Tacitus die Vernichtung von Freiheit und Demokratie vorwarf, wogegen Cassius Dio die Prinzipatsverfassung durchaus als ideale Herrschaftsform, weil Mischung aus Monarchie und Demokratie verstand, durch die Freiheit, Ordnung und Sicherheit gesichert wurden. Dass es sich beim au-gusteischen Prinzipat um eine Form der Monarchie handelte, machte schon der Name „Augustus“ deutlich, der aufgrund des augurium salutis, dem Zwölfgeier-Prodigium, an den Gründer und ersten König Roms Romulus erinnerte.
Wie aber gelang es dem jungen Gaius Octavius, der von Geburt her nicht der obersten Standesschicht angehörte und der erst durch die Ermordung seines Großonkels und Förderers, dem Diktator Caesar im März 44 v. Chr. die große politische Bühne betrat, im Alter von nur 36 Jahren zum ersten Römischen Kaiser Augustus und somit zum mächtigsten Mann seiner Zeit aufzusteigen? In welchen Phasen vollzog sich sein Aufstieg und welche Hürden hatte er dabei zu überwinden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Nach den Iden des März
- Der Aufstieg Octavians oder Die Usurpation der Macht
- Das Zweite Triumvirat
- Die res publica restituta
- Fazit
- Quellen und Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Aufstieg von Gaius Octavius zu Augustus und der Gründung des Prinzipats, einer neuen Herrschaftsform, die das Römische Kaiserreich begründete. Die Arbeit untersucht, wie Octavian nach dem Tod Caesars die Macht übernahm, welche Herausforderungen er bewältigen musste und wie er schließlich zum ersten römischen Kaiser aufstieg.
- Die politische und soziale Krise der römischen Republik vor Caesars Ermordung
- Der Kampf um die Macht nach Caesars Tod und die Rolle der Attentäter und der Caesarianer
- Die politische Strategie und die Bündnisse von Octavian im Kampf um die Macht
- Die Entstehung des Prinzipats und seine Auswirkungen auf die römische Republik
- Die historische Bedeutung der Herrschaft Augusts für die Entwicklung des Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die historische Bedeutung der Herrschaft Augusts dar und schildert die Krise der römischen Republik vor seinem Aufstieg. Sie betont die Notwendigkeit einer neuen Herrschaftsform, die den Staat stabilisieren konnte.
Hauptteil
Nach den Iden des März
Dieser Abschnitt behandelt die Situation in Rom nach Caesars Ermordung. Die Attentäter sahen sich als Retter der Republik, doch die alten politischen Strukturen waren geschwächt und konnten die Macht nicht übernehmen. Antonius nutzte die Verunsicherung, um sich als führender Mann in Rom zu positionieren.
Der Aufstieg Octavians oder Die Usurpation der Macht
Dieser Teil beleuchtet Octavians Weg zur Macht. Als Adoptivsohn Caesars wurde er von den Veteranen Caesars unterstützt und etablierte sich als dessen politischer Erbe. Er mobilisierte seine Anhänger und stellte ein Heer auf, um die Macht zu ergreifen.
Das Zweite Triumvirat
Dieser Abschnitt behandelt die Bildung des Zweiten Triumvirats, einer Koalition zwischen Octavian, Antonius und Lepidus. Das Triumvirat sollte Ordnung in das politische Chaos bringen und die Herrschaft über das Römische Reich sicherstellen.
Die res publica restituta
In diesem Teil wird die Transformation der römischen Republik unter der Herrschaft von Octavian beschrieben. Er schuf eine neue Herrschaftsform, das Prinzipat, das Elemente der Monarchie und der Republik vereinigte und die Macht von Octavian legitimierte.
Schlüsselwörter
Wichtige Schlüsselwörter des Textes sind: Römische Republik, Bürgerkrieg, Caesar, Octavian, Augustus, Prinzipat, res publica, libertas, Senatsaristokratie, Macht, Politik, Heer, Triumvirat.
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- Marcus Sonntag (Author), 2005, Von Octavian zu Augustus - Der Aufstieg des Gaius Octavius und die Begründung des Prinzipats, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52688