Selbstversicherung als eine alternative Form der Versicherung hat in den letzten Jahrzehnten an Anerkennung gewonnen. Im Speziellen greifen dabei Unternehmen auf Nutzung von Captives, deren Gründungswelle in den 70er Jahren ihren Gipfel erreicht hat. Unter einer Captive versteht man Versicherungen, die in der Regel von einzelnen Unternehmen oder Unternehmensgruppen zwecks eigener Risikovorsorge gegründet werden. Heutzutage zählt man zirka 5000 Captive-Versicherungsunternehmen, die für Versicherungszwecke ihrer Muttergesellschaften an ausgewählten Orten der Welt genutzt werden.
Das Captive-Phänomen beschäftigt Fachleute seit mehreren Jahrzehnten. Insbesondere in den 1970er und -80er Jahren sind zahlreiche Fachartikel erschienen, die ihre Forschungsschwerpunkte vor allem den Leitmotiven der Captive-Gründungen gewidmet haben. Demnach hat man dabei zum Beispiel auf die verbesserten Risikomanagementpraktiken hingewiesen, die durch zentralisierte und maßgeschneiderte Versicherungslösungen realisierbar sind. Ferner fällt unter diese Kategorie die Möglichkeit der Partizipation des Versicherten an Gewinnen der Captive-Gesellschaft. Darüber hinaus führen die Forschungsergebnisse den direkten Zugang zum Rückversicherungsmarkt, steuerliche Vergünstigungen sowie Informationsasymmetrien auf dem Markt als Beweggründe für Captive-Gründungen auf.
Die Motivation für diese Arbeit besteht darin, das Regulierungsumfeld der Captives als Grundlage für Leitmotive der Captive-Führung zu analysieren. Es soll damit aufgezeigt werden, mit welchen Bindungen Captives in ausgewählten Geschäftsbereichen konfrontiert sind und inwieweit diese legalen Rahmenbedingungen die Motivation von Captive-Gründungen beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Risiken und deren Handhabung
- 2.1. Relevanz des Risikomanagements
- 2.2. Risikomanagementformen und -instrumente
- 2.3. Selbstversicherung versus Risikottransfer
- 3. Captives: Rechtliche Formen
- 3.1. Single-Parent Captives
- 3.2. Multi-Parent Captives
- 3.3. Rent-a-Captive und Protected Cell Companies
- 4. Gesetzliche Regulierungsgrundlagen
- 4.1. Bindungswirkungen und Flexibilität
- 4.1.1. Captive-Standorte
- 4.1.2. Organisatorisches Element
- 4.2 Steuern und finanzielle Auswirkungen
- 4.2.1. Steuern und Rechnungslegung
- 4.2.2. Voraussetzungen und Effekte steuerlicher Abzugsfähigkeit von Prämien
- 4.3. Zugang zum Rückversicherungsmarkt
- 4.3.1. Gründe für die Rückversicherung
- 4.3.2. Formen der Rückversicherung
- 4.3.3. Vertragsgestaltung
- 4.1. Bindungswirkungen und Flexibilität
- 5. Zusammenfassende Diskussion der Motivation von Captive-Gründungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das regulatorische Umfeld von Captives und deren Einfluss auf die Motive zur Captive-Gründung. Es wird untersucht, welchen Beschränkungen Captives in verschiedenen Geschäftsbereichen unterliegen und wie diese gesetzlichen Rahmenbedingungen die Entscheidung für eine Captive-Gründung beeinflussen.
- Relevanz des Risikomanagements und die Rolle von Selbstversicherung
- Rechtliche Strukturen und Formen von Captives
- Gesetzliche Regulierung und deren Auswirkungen auf Captives
- Steuerliche Implikationen der Captive-Gründung
- Motivationen hinter der Gründung von Captives
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Die Arbeit untersucht den Einfluss des regulatorischen Umfelds auf die Motive zur Gründung von Captives, einer alternativen Versicherungsform, die in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat. Der Fokus liegt auf den rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Entscheidung für eine Captive-Gründung. Die Arbeit analysiert, wie die gesetzlichen Beschränkungen die strategischen Entscheidungen von Unternehmen beeinflussen, die eine eigene Versicherungsgesellschaft gründen möchten.
2. Risiken und deren Handhabung: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Risikomanagements in Unternehmen. Es werden verschiedene Konzepte zum Umgang mit Risiken erläutert und ein Vergleich zwischen traditionellem Risikottransfer und Selbstversicherung (mittels Captives) gezogen. Die Diskussion basiert auf ökonomischen Modellen, die die Relevanz von Risikomanagement im Kontext von Marktversagen und Informationsasymmetrien verdeutlichen. Die Ausführungen zeigen, wie die Vermeidung von Kosten durch Insolvenz und die Optimierung der Kapitalstruktur wichtige Motive für effektives Risikomanagement darstellen.
3. Captives: Rechtliche Formen: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen rechtlichen Ausprägungen von Captives, wie Single-Parent-Captives, Multi-Parent-Captives, Rent-a-Captives und Protected Cell Companies. Die Ausführungen beleuchten die spezifischen rechtlichen Strukturen und deren Vor- und Nachteile. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der unterschiedlichen Haftungs- und Verantwortlichkeitsstrukturen und ihrer Auswirkungen auf die Wahl der geeigneten Captive-Form für Unternehmen mit verschiedenen Risikoprofilen und -bedürfnissen.
4. Gesetzliche Regulierungsgrundlagen: Dieser Abschnitt untersucht die gesetzlichen Regelungen, denen Captives unterliegen. Es werden die Bindungswirkungen und die Flexibilität der Captive-Struktur im Hinblick auf Standortwahl und Organisation analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den steuerlichen Aspekten, insbesondere der Abzugsfähigkeit von Prämien und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von Captives. Schließlich wird der Zugang zum Rückversicherungsmarkt für Captives sowie die Gestaltung von Rückversicherungsverträgen detailliert betrachtet. Dies beinhaltet die Motivation für Rückversicherungen und die verschiedenen Formen der Rückversicherung.
Schlüsselwörter
Captives, Selbstversicherung, Risikomanagement, Regulierung, Steuern, Rückversicherung, Rechtliche Formen, Unternehmensfinanzierung, Insolvenzkosten, Risikotransfer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema Captives
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das regulatorische Umfeld von Captives und deren Einfluss auf die Motive zur Captive-Gründung. Es wird untersucht, welchen Beschränkungen Captives in verschiedenen Geschäftsbereichen unterliegen und wie diese gesetzlichen Rahmenbedingungen die Entscheidung für eine Captive-Gründung beeinflussen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Relevanz des Risikomanagements und die Rolle der Selbstversicherung, die rechtlichen Strukturen und Formen von Captives, die gesetzliche Regulierung und deren Auswirkungen auf Captives, die steuerlichen Implikationen der Captive-Gründung und die Motivationen hinter der Gründung von Captives.
Welche Arten von Captives werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene rechtliche Ausprägungen von Captives, darunter Single-Parent-Captives, Multi-Parent-Captives, Rent-a-Captives und Protected Cell Companies. Es werden die spezifischen rechtlichen Strukturen und deren Vor- und Nachteile beleuchtet.
Wie wird das Risikomanagement im Zusammenhang mit Captives behandelt?
Das Kapitel zum Risikomanagement erläutert verschiedene Konzepte zum Umgang mit Risiken und vergleicht traditionellen Risikottransfer mit Selbstversicherung mittels Captives. Es werden ökonomische Modelle verwendet, um die Relevanz von Risikomanagement im Kontext von Marktversagen und Informationsasymmetrien zu verdeutlichen.
Welche gesetzlichen Regulierungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die gesetzlichen Regelungen, denen Captives unterliegen, einschließlich Bindungswirkungen und Flexibilität der Captive-Struktur bezüglich Standortwahl und Organisation. Ein Schwerpunkt liegt auf den steuerlichen Aspekten, insbesondere der Abzugsfähigkeit von Prämien. Der Zugang zum Rückversicherungsmarkt und die Gestaltung von Rückversicherungsverträgen werden ebenfalls detailliert betrachtet.
Welche steuerlichen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht die steuerlichen Implikationen der Captive-Gründung, insbesondere die Abzugsfähigkeit von Prämien und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von Captives.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Problemstellung, Risiken und deren Handhabung, Captives: Rechtliche Formen, Gesetzliche Regulierungsgrundlagen und eine zusammenfassende Diskussion der Motivation von Captive-Gründungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Captives, Selbstversicherung, Risikomanagement, Regulierung, Steuern, Rückversicherung, Rechtliche Formen, Unternehmensfinanzierung, Insolvenzkosten, Risikotransfer.
Welche Vorteile bieten Captives?
Die Arbeit impliziert Vorteile wie Kostenersparnis durch Vermeidung von Insolvenz und Optimierung der Kapitalstruktur durch effektives Risikomanagement und Selbstversicherung.
Welche Nachteile oder Herausforderungen sind mit Captives verbunden?
Die Arbeit hebt die gesetzlichen Beschränkungen und die Komplexität der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen hervor, die die Entscheidung für eine Captive-Gründung beeinflussen.
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- Michael Margolin (Author), 2005, Selbstversicherung über Captives - eine Frage der Regulierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52583