Meine Motivation, mich mit „Toleranz“ zu beschäftigen, lag vor allem darin, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Begriffen Akzeptanz und Toleranz zu studieren. Ausschlaggebend für mich war dabei der Spruch „Akzeptanz statt Toleranz“ 1 der Homosexuellen, einer Minderheitsbewegung, die, so geht man davon aus, aufgrund ihrer Minderheit Toleranz bei der Mehrheit einfordern müsste, stattdessen aber ihr Politikum in der Akzeptanz sucht.
Wo liegt der Unterschied? Werden die Begriffe Akzeptanz und Toleranz nicht eigentlich wie Synonyme in der Gesellschaft behandelt? Wo sind Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede in den Begriffen? Ist Toleranz gar negativ zu betrachten, Akzeptanz als positiv? Wo liegt da die Wertigkeit der jeweiligen Begriffe? Ist Toleranz überhaupt erstrebenswert? Kann die Philosophie dabei eine Hilfe sein, wenn es darum geht, hier zu differenzieren?
Inhaltsverzeichnis
- Akzeptanz statt Toleranz?
- Eine Reflexion über die Wertigkeit der Begriffe Toleranz und Akzeptanz
- Toleranz im Kontext von Macht und Recht
- Toleranz und Aufklärung
- Toleranz und Identität
- Grenzen der Toleranz und Akzeptanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text setzt sich zum Ziel, die Begriffe Toleranz und Akzeptanz zu analysieren und ihre jeweiligen Wertigkeiten zu beleuchten. Dabei wird untersucht, ob Akzeptanz gegenüber Toleranz einen höheren Stellenwert besitzt und wie die beiden Begriffe im Kontext von Macht, Recht, Aufklärung und Identität zu betrachten sind.
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Akzeptanz und Toleranz
- Die Rolle von Macht und Recht in der Toleranzdebatte
- Zusammenhang zwischen Toleranz und Aufklärung
- Bedeutung von Identität und Selbstbewusstsein für Toleranz und Akzeptanz
- Grenzen von Toleranz und Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit einer Analyse der Begriffe Toleranz und Akzeptanz, wobei die unterschiedlichen Bedeutungen von Duldung und Annahme herausgestellt werden.
- Im weiteren Verlauf wird die These von Reemtsma beleuchtet, wonach Toleranz nur im rechtsfreien Raum existiert und im Kontext von Akzeptanz überflüssig wird.
- Kant wird als Vertreter einer Aufklärungsphilosophie vorgestellt, die Toleranz als natürliches Gesetz betrachtet und stattdessen eine Pluralität von Meinungen fordert.
- Fetscher und Fritzsche betonen die Bedeutung von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl für die Ausübung von Toleranz und Akzeptanz.
- Der Text untersucht kritische Positionen zum Begriff der Akzeptanz, die sich mit Ängsten und Gefahren auseinandersetzen und Grenzen der Akzeptanz aufzeigen.
- Das Werk schließt mit einer Betrachtung der Grenzen von Toleranz und Akzeptanz unter Bezugnahme auf John Stuart Mill und dessen „Über die Freiheit“.
Schlüsselwörter
Toleranz, Akzeptanz, Macht, Recht, Aufklärung, Identität, Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Grenzen, Freiheit, Pluralität, Minderheiten, Homosexualität, Diskriminierung.
- Quote paper
- Udo Lihs (Author), 2006, Akzeptanz statt Toleranz - Eine Seminarreflexion über die Wertigkeit der Begriffe Toleranz und Akzeptanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52537