In den Jahren 1888-1894 war George Bernard Shaw als professioneller Musikkritiker tätig. Seine Kritiken sind geprägt von einem unverhohlenen Subjektivismus, vom Schreiben in der ersten Person (im Gegensatz zum damals weit verbreitetenpluralis modestiae1) und gnadenloser Schärfe des Urteils, von weitgehendem Verzicht auf Fachjargon bei großer Fachkenntnis. Matthias Walz bezeichnet ihn als „Spitze eines kritischen Subjektivismus“ „in einer Zeit, da das Ablösen vom Objektivitätsideal gerade erst beginnt“.
Ein Komponist, gegen den diese Schärfe und dieser Subjektivismus oft gerichtet waren, ist Johannes Brahms. Berühmt geworden - und in einigen Darstellungen geradezu repräsentativ für die Beziehung Shaws zu Brahms - ist die Invektive gegen das Deutsche Requiem. Ist indessen diese Kritik repräsentativ und seine Haltung tatsächlich so einseitig, wie in der (überschaubaren) Literatur gelegentlich behauptet wird?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Zum biographischen und musikgeschichtlichen Hintergrund
- Der biographische Hintergrund von Shaws musikkritischem Schaffen
- Die Debatte um die Programmusik um 1890
- Shaws musikästhetische Position in der Auseinandersetzung Programmusik vs. 'absolute' Musik
- Shaw über Brahms: Analyse der Kritiken
- Die Rezeption von Shaws Brahms-Bild in der Forschung
- Brahms in Shaws Kritiken
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Musikkritiken George Bernard Shaws zu Johannes Brahms. Ziel ist es, ein differenziertes Bild von Shaws Haltung zu Brahms zu zeichnen, die oft als einseitig negativ dargestellt wird. Die Arbeit analysiert Shaws musikästhetische Positionen, insbesondere seine Auseinandersetzung mit der Programmusik und der 'absoluten' Musik, um die Hintergründe seiner Brahms-Kritik zu beleuchten.
- Shaws biographischer Hintergrund und seine musikalische Ausbildung
- Die Debatte um Programmusik und 'absolute' Musik um 1890
- Shaws musikästhetische Position im Kontext dieser Debatte
- Analyse von Shaws Kritiken zu Brahms
- Rezeption von Shaws Brahms-Bild in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Repräsentativität von Shaws bekannter Invektive gegen Brahms' Deutsches Requiem. Sie skizziert den Ansatz, Shaws Position zu Brahms nicht nur auf dessen Wagner-Verehrung, sondern auch auf seinen Dualismus zwischen 'absoluter' und 'dramatischer' Musik zu beziehen. Das Ziel der Arbeit wird als die Erstellung eines differenzierteren Bildes von Shaws Brahms-Kritik definiert, das Widersprüche und Vielfältigkeit aufdeckt.
Zum biographischen und musikgeschichtlichen Hintergrund: Dieser Abschnitt beleuchtet Shaws biographischen Hintergrund, insbesondere seine musikalische Sozialisation im Umfeld seiner Mutter und deren Gesangslehrer George John Vandaleur Lee. Es wird hervorgehoben, wie Shaw durch sein Umfeld mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen in Kontakt kam und später sein musikalisches Wissen durch Selbststudium erweiterte, inklusive der Werke Wagners. Shaws Weg zum professionellen Musikkritiker wird ebenfalls nachgezeichnet, inklusive der Gründung von "The Star" und seinen anfänglichen Schwierigkeiten als politischer Korrespondent.
Die Debatte um die Programmusik um 1890: (Diese Zusammenfassung würde hier die Debatte um Programmusik im Kontext von Shaws Werk beschreiben. Da der bereitgestellte Text diesen Abschnitt nicht detailliert behandelt, ist eine umfassende Zusammenfassung nicht möglich.)
Shaws musikästhetische Position in der Auseinandersetzung Programmusik vs. 'absolute' Musik: (Ähnlich wie beim vorherigen Kapitel, fehlt im Text eine detaillierte Ausarbeitung dieser Thematik. Eine umfassende Zusammenfassung ist daher nicht möglich.)
Shaw über Brahms: Analyse der Kritiken: Dieser Abschnitt fokussiert auf Shaws Kritiken zu Brahms. Er würde die Rezeption dieser Kritiken in der Forschung diskutieren und ausgewählte Kritiken analysieren, um Shaws komplexe und oft ambivalente Haltung zu Brahms zu verdeutlichen. Der Fokus läge auf der Erörterung der zugrundeliegenden musikästhetischen Prinzipien und der Widerlegung von vereinfachenden Darstellungen in der Literatur.
Schlüsselwörter
Johannes Brahms, George Bernard Shaw, Musikkritik, Programmusik, Absolute Musik, Wagner, Musikästhetik, Deutsches Requiem, 19. Jahrhundert, Subjektivismus, Objektivität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Musikkritiken George Bernard Shaws zu Johannes Brahms
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Musikkritiken George Bernard Shaws zu Johannes Brahms. Sie zielt darauf ab, ein differenziertes Bild von Shaws Haltung zu Brahms zu zeichnen, welches über die oft einseitig negativ dargestellte Wahrnehmung hinausgeht.
Welche Aspekte von Shaws Werk werden untersucht?
Die Arbeit untersucht Shaws musikästhetische Positionen, insbesondere seine Auseinandersetzung mit der Programmusik und der 'absoluten' Musik. Sie analysiert seine Brahms-Kritiken im Detail und beleuchtet den biographischen und musikgeschichtlichen Hintergrund, der Shaws Kritiken beeinflusst hat. Die Rezeption von Shaws Brahms-Bild in der Forschung wird ebenfalls betrachtet.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die Arbeit hinterfragt die Repräsentativität von Shaws bekannter negativer Kritik am Deutschen Requiem von Brahms. Sie untersucht, ob Shaws Position zu Brahms allein auf dessen Wagner-Verehrung zurückzuführen ist oder ob weitere musikästhetische Überzeugungen eine Rolle spielen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst Shaws biographischen Hintergrund und musikalische Sozialisation, die Debatte um Programmusik und 'absolute' Musik um 1890, Shaws musikästhetische Position im Kontext dieser Debatte, eine detaillierte Analyse von Shaws Brahms-Kritiken und die Rezeption dieser Kritiken in der wissenschaftlichen Forschung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, einen Abschnitt zum biographischen und musikgeschichtlichen Hintergrund Shaws, einen Abschnitt zur Debatte um die Programmusik, einen Abschnitt zu Shaws musikästhetischer Position, eine Analyse von Shaws Brahms-Kritiken, eine Zusammenfassung und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Johannes Brahms, George Bernard Shaw, Musikkritik, Programmusik, Absolute Musik, Wagner, Musikästhetik, Deutsches Requiem, 19. Jahrhundert, Subjektivismus, Objektivität.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Das Ziel ist es, ein umfassenderes und differenzierteres Bild von Shaws komplexen und oft ambivalenten Haltung zu Brahms zu schaffen, welches die bestehenden vereinfachenden Darstellungen in der Literatur korrigiert.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Shaws Musikkritiken und die dazugehörige Sekundärliteratur, die die Rezeption seines Brahms-Bildes in der Forschung untersucht. (Die genauen Quellen sind im Literaturverzeichnis aufgeführt).
- Quote paper
- Anne Camilla Kutzner (Author), 2005, Johannes Brahms in den Musikkritiken von George Bernard Shaw, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52491