Gegen Mitte des 20.Jahrhunderts begann die japanische Automobilindustrie neue Wege in der Organisation ihrer Produktionsprozesse zu gehen (Lean Management), wohingegen das 20. Jahrhundert von standardisierter Massenproduktion mit klarer Hierarchie geprägt war. Um die Unterschiede dieses Managementsystems hinsichtlich anderer Unternehmensführungskonzepte zu verstehen, muss zunächst auch auf den Taylorismus und Fordismus (Vorgänger des Lean Managements) in ihren Grundzügen kurz eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
I. Vorwort
II. Einleitung
III. Hauptteil
1. Managementkonzepte vor dem Lean Management
1.1 Was ist Management
1.2 Taylorismus
1.3 Fordismus
2. Lean Management
2.1 Geschichte des Lean Managements
2.2 Begriffserklärung des Lean Managements
2.3 MIT ( Massachusetts Institute of Technology ) - Studie
2.4 Das Toyota-Produktionssystem
2.5 Oberste Zielsetzung des Lean Managements
3. Die sechs Grundbausteine des Lean Managements
3.1 erster Grundbaustein: kontinuierlicher Materialfluss
3.2 zweiter Grundbaustein: Total Quality Management ( TQM )
3.3 dritter Grundbaustein: Simultaneous Engineering ( SE )
3.4 vierter Grundbaustein: proaktives Marketing
3.5 fünfter Grundbaustein: strategischer Kapitaleinsatz
3.6 sechster Grundbaustein: Unternehmung als Familie
IV. Schluss
1. Kritik am Lean Management
2. Zusammenfassung zum Lean Management
V. Anhang
1. Arbeitsprinzipien leaner Unternehmen
2. Geschichte von Lean Management
3. Ziele des Lean Managements
VI. Literaturverzeichnis
I. Vorwort
Unter diesem Gliederungspunkt möchte ich mich bei meinem Bruder Tuncay Yazici bedanken, der für das Abtippen dieser Hausarbeit am Computer mir beiseite stand.
Die vorliegende Arbeit ist Teil des bereits in der Literatur bekannten Konzepts der Unternehmensführung und stellt somit ein aktuelles Thema für jeden Unternehmer dar. Diese ursprünglich in Japan entwickelte Form der Unternehmensführung produziert Güter wie Dienstleistungen mit erheblich geringen Aufwand in kundengerechter Qualität.
Der Aufbau dieser Arbeit unterteilt sich in die klassische Dreiteilung: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einteilung soll zum einen Eindruck in das Lean Management geben und zum anderen den schematischen Aufbau dieser Arbeit skizzieren. Die Einleitung ist im Kapitel II niedergeschrieben, der Hauptteil umfasst das Kapitel III und der Schluss befindet sich im Kapitel IV. Beachten Sie auch den Anhang V. Einige in der Einleitung erwähnten Fakten stammen aus Artikeln der Wirtschaftswoche, die mein Wirtschaftslehrer Georg Nietfeld in meiner Abiturzeit (1999 - 2002) diktiert hat, und andere aus Lehrbüchern.
II. Einleitung
Schon seit Anfang der 90er Jahre macht die deutsche Wirtschaft einen schmerzhaften Anpassungsprozess durch. Reduzierung der Gewinne und Umsätze in den einzelnen Unternehmen, hohe Arbeitslosenzahlen bedingt durch die verstärkten Insolvenzen, Rückgang der Anteile auf den Weltmärkten sind wesentliche Indikatoren der negativen Wirtschaftsentwicklung Deutschlands. In den Medien wurden verschiedene Ursachen für diese Negativentwicklung genannt. So hieß es und heißt es zum Teil immer noch, dass konjunkturelle, regionale und strukturelle Probleme, aber auch im großen Maße die Globalisierung der Weltmärkte die Ursachen der negativen Entwicklungen in Deutschland kennzeichnen.
Versucht man den letzteren Faktor in den Einzelheiten zu analysieren, so kommt man zum Schluss, dass die Bundesrepublik Deutschland auf den globalisierten Weltmärkten nicht mehr wettbewerbfähig ist. Dieses wiederum setzt ein Wettbewerbsmodell voraus, mit dem die Bundesrepublik konfrontiert ist. Die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen und die Verschärfung des Wettbewerbs lenken somit die Aufmerksamkeit hinsichtlich der Bedingungen erfolgreicher Unternehmensführung in unterschiedlichen Regionen. Dies begründet aber die Notwendigkeit sich in fremden Kulturkreisen an andere Konzeptionen, Stile und Techniken der Unternehmensführung anzupassen als im heimischen Bereich. So hat sich seit Beginn der 70er Jahre, aufgrund des japanischen Erfolgs auf den internationalen Märkten, das Interesse insbesondere auf die japanische Konzeption der Unternehmensführung gerichtet. Gemeint ist hier das Lean Management, welches einerseits mittelfristig zur Ablösung der in Europa und den USA lange Tradition aufweisenden Massenproduktion beitragen wird und andererseits für die Industrie die revolutionärste Veränderung seit der Fließbandeinführung durch Henry Ford darstellt. Diese Hausarbeit untersucht nun das Unternehmensstrategiekonzept „Lean Management“, das ja von der Lean Produktion hergeleitet und erweitert wurden ist.
Gegen Mitte des 20.Jahrhunderts begann die japanische Automobilindustrie neue Wege in der Organisation ihrer Produktionsprozesse zu gehen (Lean Management), wohingegen das 20. Jahr-hundert von standardisierter Massenproduktion mit klarer Hierarchie geprägt war. Um die Unterschiede dieses Managementsystem hinsichtlich anderer Unternehmensführungskonzepte zu verstehen, muss zunächst im ersten Kapitel des Hauptteils der Taylorismus und der Fordismus in ihren Grundzügen kurz beschrieben werden. Im zweiten Kapitel des Hauptteils wird anschließend das Toyota-Produktionssystem, auf das ja das Lean Management einen ernormen Einfluss hat, beschrieben (siehe Anhang V [2.]). Zudem erfolgt zuvor die Begriffserklärung und die Geschichte des Lean Managements. Die wichtigsten sechs Grundbausteine des Lean Managements werden im dritten Kapitel des Hauptteils erwähnt. Das Kapitel IV umfasst die Kritik am Lean Management. Das schließende Kapitel V ist nur ein Anhang zum Thema Lean Management und enthält z.B. die Arbeitsprinzipien leaner Unternehmen.
Zur Anfertigung dieser Hausarbeit dienten die im Kapitel VI erwähnten Lehrbücher bzw. Werke. Ergänzend zur Quellenangabe sei erwähnt, dass bewusst nicht jede Quellenangabe seitenexakt belegt ist, da einzelne Seiten der Lehrbücher bzw. Werke im Gesamtzusammenhang wiedergegeben sind.
III. Hauptteil
1. Managementkonzepte vor dem Lean Management
Die Erläuterung über die funktionelle Strategie im Unternehmen des Lean Managements kann nur gegeben werden, wenn man andere Managementkonzepte kennt. Frederick Winslow Taylor und Henry Ford waren industrielle Vordenker, die früh Konzepte der Unternehmensführung entwickelten. Nennenswert sei noch, dass F. W. Taylor (Begründer der wissenschaftlichen Betriebsführung) nur ein Theoretiker war , wohingegen H. Ford seine Vorstellungen und Gedanken in die Tat umsetzte. Im folgenden werde ich beide Konzepte in ihren jeweiligen Grundzügen beschreiben, zuvor möchte ich darlegen, was eigentlich Management ist.
1.1 Was ist Management ?
„Management ist ein aus der angloamerikanischen Literatur stammender Begriff, der synonym zu Unternehmensführung verwandt und in funktionaler Hinsicht allgemein als zielorientierte Gestaltung und Steuerung eines sozio-technischen Systems verstanden wird. Neben sachformalen Managementaufgaben zur Steuerung des Leistungsprozesses im Unternehmen sind hierzu auch personbezogene Maßnahmen der Personalführung und des Personalmanagements im Sinne der Unternehmensziele notwendig. Welche Managementfunktion jedoch im einzelnen notwendig sind, darüber besteht in der Literatur keine Einigkeit. Miner (1971) ermittelte bei einer Analyse amerikanischer Management-Lehrbücher bereits neunzehn unterschiedliche, sich teilweise überschneidende Managementfunktionen, und nach Steinmann / Schreyögg (1990, S.7) ist die Zahl der entwickelten Managementfunktionskataloge inzwischen unüberschaubar.“[1]
1.2 Taylorismus
Der Taylorismus basiert auf der exakten Analyse einzelner Arbeitsabläufe und der anschließenden Verbesserung und Standardisierung der Bewegungsabläufe. So entwickelte Taylor die Arbeitsteilung in Hand- und Kopfarbeit. Zudem führte er die leistungsorientierte Lohnform (Akkord) ein , mit der die Arbeiter nicht mehr wie bisher nach Arbeitszeit, sondern nach dem Output der Produktion bezahlt wurden. Um dies verwirklichen zu können, betrieb Taylor Zeitstudien, in denen er die Zeit berechnete, die für bestimmte Handgriffe nötig waren. Später ließ er dann Arbeitskräfte mit diesen Zeitvorgaben unter Akkord arbeiten. Um eine Basis für diese Rationalisierung der Arbeit zu schaffen (Taylors Grundgedanken beruhten schon immer auf der Rationalisierung der Arbeit), war es nötig die Endprodukte zu standardisieren und so eine Massenproduktion zu ermöglichen. Im Taylorismus übernahm das Produkt den Charakter der Massenware, das die Kundenwünsche nicht integrierte.[2]
1.3 Fordismus
Das Ford-System, auch Fordismus genannt, wird vor allem durch die Fließbandarbeit bestimmt. Die Fließbandarbeit wird dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Produktionsgüter auf einem Fließband am Produktionsmitarbeiter vorbeifahren, der anschließend diese Güter dann bearbeitet. Anders als im Taylorismus zahlte Ford seinen Produktionsmitarbeitern einen Zeitlohn und keinen Akkordlohn. Dies hing aber auch damit zusammen, dass Ford aufgrund der Fließbandgeschwindigkeit genau berechnen konnte, wie viel Arbeitsleistung ein Arbeiter in einer bestimmten Zeit erbrachte (Taktzeit). Aus einer anderen Perspektive betrachtet, stellt das Ford-System einen anderen ganz bedeutenden Vorteil. Dieser Vorteil besteht darin, dass die Transportwege der Produktionsgüter aufgrund des Ford-Systems weitgehend eliminiert wurden und die Arbeit kam zum Produktionsmitarbeiter. Dies führte zur Elimination der unerwünschten Zeitverlusten durch Transportwege. Auch die Transportwege zur Material- oder Werkzeugbeschaffung entfielen. Des weiteren wurde der Arbeitsplatz nur noch zur Produktion genutzt und unnötige Raumverschwendungen wurden minimiert.[3]
2. Lean Management
2.1 Geschichte des Lean Managements
In den 70er Jahren begann in Japan ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung. Japan hatte zuvor begonnen in den westlichen Ländern, vor allem in den USA und Deutschland, Unternehmen zu analysieren. Dabei ließen sich japanische Unternehmen von der westlichen Produktionsweise inspirieren, aber erkannten schon damals Schwachstellen in diesen alten Managementmethoden (im wesentlichen Taylorismus und Fordismus). Zunehmender Innovationsdruck und starker Preisdruck bei gleichzeitigem Kostendruck waren neue Einflussgrößen der Wirtschaft. Die beiden großen Unternehmensführungskonzepte Taylorismus und Fordismus waren mit ihrer Produktorientierung (Massenproduktion) zu starr, um auf die neuen Herausforderungen der Wirtschaft zu reagieren. Dennoch ergänzt, erweitert und ersetzt die im Taylorismus und Fordismus vorherrschende Außenleitung der Mitarbeiter mittels Technik und Organisation das Lean Management durch die Innenleitung mittels geistiger Prinzipien. (siehe hierzu auch den Anhang V [2.])[4]
2.2 Begriffserklärungen des Lean Managements
„Lean Management gilt als ein umfassender Managementansatz, der die Herausforderungen der Zukunft beseitigen und die zu berücksichtigende Erfolgsfaktoren einbeziehen soll. Unter funktionalen Aspekten lässt sich das Lean Management kennzeichnen als ein pragmatisches und integratives Konzept der Unternehmensführung mit Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit, auf die Durchgängigkeit der notwendigen Wertschöpfungskette, auf die Verbesserung der Produktivität, Qualität und Prozessen sowie die bestmögliche Nutzung des Humankapitals im Unternehmen.“[5]
„Lean Management ist ein überwiegend von japanischen Unternehmen verwendetes Managementsystem, das Serienprodukte und Dienstleitungen mit niedrigem Aufwand erstellen soll. Lean Management ist ein komplexes System, welches das gesamte Unternehmen umfasst. Es stellt den Menschen in den Mittelpunkt des unternehmerischen Geschehens und enthält Strategien mit neuen Organisationsüberlegungen. Lean Management organisiert dezentral mit gleichgerichteten Arbeitsprinzipien wie Kunden- und Qualitätsorientierung, Gruppenarbeit und sorgfältiger Planung der Aktivitäten. Zur Umsetzung werden Basisstrategien wie kontinuierlicher Materialfluss und Just in Time ( JIT ) in Fertigung und Logistik, Simultaneous Engineering in Entwicklung und Produktionsplanung sowie Total Quality Management ( TQM ) für Unternehmungsqualität eingesetzt. Der Begriff Lean Management ist die logische Erweiterung des vom MIT ( Massachusetts Institute of Technology) geprägten Begriffs Lean Produktion, welcher das vom Toyota entwickelte Produktionssystem mit schlank und fit kennzeichnet.“[6]
2.3 MIT-Studie
Ergänzend sei noch erwähnt, dass das Lean Management ein Führungskonzept ist, dass im Rahmen des in 1985 angelaufenen MIT International Motor Vehicle Programs systematisch erarbeitet wurde, und nicht - wie in der Literatur häufig falsch behauptet - ein japanisches Managementsystem ist. In diesem vor allem von US-amerikanischen Automobilindustrie geförderten Forschungsprogramm wurde ein Vergleich zwischen japanischen, US-amerikanischen und europäischen Automobilunternehmen vorgenommen, wobei das vorrangige Untersuchungsinteresse den Wertschöpfungsprozessen galt. Dementsprechend wurde zunächst der Ist-Zustand der 38 japanischen und westlichen Unternehmen aufgenommen und darauf aufbauend Gestaltungsvorschläge zur Erhöhung ihrer Produktivität und Qualität bei gleichbleibenden oder sogar sinkenden Kosten entwickelt. Die MIT-Forscher gehen davon aus, dass diese Gestaltungsvorschläge des Lean Managements nicht nur in japanischen, sondern auch in westlichen Unternehmen eingesetzt werden können. So können auch die westlichen Unternehmen, welche nach dem Handlungsmaximen des Lean Management verfahren, sowohl ihre Produktivität als auch ihre Qualität verbessern. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass der Begriff Lean Management in den USA entwickelt wurde und heute noch zahlreichen japanischen Führungskräften fremd ist, obwohl er die Führungspraktiken ihrer Unternehmen beschreiben soll. Der in der MIT-Studie vorgenommene Vergleich der Wertschöpfungsaktivitäten der japanischen, US-amerikanischen und europäischen Automobilunternehmer führte zu einem furchtbaren Gesamtergebnis für die westlichen Unternehmen. Die wesentlichen und vielfältigen Einzelbefunde der MIT-Studie werden auf der nächsten Seite tabellarisch angegeben.[7]
[...]
[1] Groth, Uwe / Kammel, Andreas: Lean Management - Konzept - kritische Analyse - praktische Lösungsansätze; S. 28
[2] Vgl. Dey, Günther: Arbeitsorganisation als Instrument zur flexiblen Marktanpassung; S. 53-89
[3] Vgl. Womack, James P., Jones, Daniel T., Roos, Daniel: Die zweite Revolution in der Autoindustrie, S. 190ff
[4] Vgl. Bösenberg, Dirk : Lean Management. Vorsprung durch schlanke Konzepte; S. 13 –39 und Womack, James P., Jones, Daniel T., Roos, Daniel: Die zweite Revolution in der Autoindustrie
[5] Groth, Uwe / Kammel, Andreas: Lean Management - Konzept - kritische Analyse - praktische Lösungsansätze; S. 17 - 28
[6] Bösenberg, Dirk : Lean Management. Vorsprung durch schlanke Konzepte; Seite 7 - 11
[7] Vgl. Macharzina, Klaus: Das internationale Managementwissen; Konzepte – Methoden – Praxis
S. 750 – 767
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