In der folgenden Arbeit wird der Unterschlagungsbegriff, in Anlehnung an Meyer zu Lösebeck, wie folgt definiert1.
„Eine Unterschlagung ist eine absichtliche Beeinträchtigung der Unternehmung
durch interne oder externe Täter, die sich in einer direkten Vermögensschädigung
einer Unternehmung bzw. persönliche Bereicherung widerspiegelt.“
Demnach stellen Unterschlagung (§246 StGB), Betrug (§263 StGB), Urkundenfälschung (§267 StGB), Untreue (§266 StGB) sowie Diebstahl (§242 StGB) traditionelle Komponenten einer Unterschlagung dar. Dieser ursprüngliche Katalog strafbarer Handlungen ist durch das zweite Gesetz zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität um Datenveränderungen (§303a StGB), Computerbetrug (§263a StGB), Fälschung beweiserheblicher Daten (§269 StGB), Computersabotage (§303b StGB) und Ausspähen von Daten (§202a StGB) erweitert worden. Die aufgeführten Straftatbestände werden unter dem Begriff der dolosen Handlung zusammengefasst2.
Folglich ist die Prüfung auf dolose Handlungen (=Unterschlagungsprüfung) in einer Unternehmung durch ihre Aufgabenstellung in den Bereich der Sonder- oder Teilprüfungen einzuordnen.
1 Vgl. Meyer zu Lösebeck (Unterschlagungsverhütung) S. 13
2 Vgl. Meyer zu Lösebeck (Unterschlagungsverhütung) S. 19
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Unterschlagungsprüfung
- Prüfungshandlungen
- Formen der Unterschlagungsprüfung
- Abschlussprüfung/Unterschlagungsprüfung
- Prüfungsvoraussetzungen
- Anlässe
- Prüfungsauftrag
- Prüfungsträger
- Prüfungsvorbereitung
- Sachlicher Prüfungsplan
- Zeitlicher Prüfungsplan
- Personeller Prüfungsplan
- Durchführung der Unterschlagungsprüfung
- Prüfung aufgrund konkreter Hinweise
- Prüfung aufgrund von Verdachtsmomenten
- Prophylaxeprüfung
- Sonderformen
- EDV-Unterschlagungen
- Management-Unterschlagungen
- Berichterstattung
- Prüfungskonsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Unterschlagungsprüfung in Unternehmen. Ziel ist es, die Definition, Prüfungsformen und -methoden sowie die Besonderheiten der Unterschlagungsprüfung im Verhältnis zur Abschlussprüfung zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung der Unterschlagungsprüfung
- Prüfungshandlungen und Methoden
- Formen der Unterschlagungsprüfung (progressiv, retrograd)
- Beziehung zwischen Abschlussprüfung und Unterschlagungsprüfung
- Voraussetzungen, Vorbereitung und Durchführung der Unterschlagungsprüfung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit definiert den Begriff der Unterschlagungsprüfung und beschreibt die verschiedenen Arten von Prüfungshandlungen, die bei der Unterschlagungsprüfung eingesetzt werden können.
- Abschlussprüfung/Unterschlagungsprüfung: Hier wird die Beziehung zwischen Abschlussprüfung und Unterschlagungsprüfung erläutert. Es wird deutlich, dass die Abschlussprüfung zwar nicht primär auf die Aufdeckung von Unterschlagungen ausgerichtet ist, jedoch auch Indizien für solche Handlungen erkennen muss.
- Prüfungsvoraussetzungen: Dieses Kapitel beschreibt die Anlässe, die zu einer Unterschlagungsprüfung führen können, sowie den Prüfungsauftrag und die möglichen Prüfungsträger.
- Prüfungsvorbereitung: Die Vorbereitungsphase der Unterschlagungsprüfung umfasst die Erstellung eines sachlichen, zeitlichen und personellen Prüfungsplans.
- Durchführung der Unterschlagungsprüfung: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Formen der Unterschlagungsprüfung, die je nach Ausgangslage durchgeführt werden können. Dazu gehören die Prüfung aufgrund konkreter Hinweise, die Prüfung aufgrund von Verdachtsmomenten und die Prophylaxeprüfung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Unterschlagungsprüfung, insbesondere mit den Definitionen, Prüfungsformen, -methoden und -voraussetzungen. Weitere wichtige Schwerpunkte sind die Unterscheidung zur Abschlussprüfung, die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Prüfung sowie die verschiedenen Formen der Unterschlagungsprüfung (z.B. EDV-Unterschlagungen, Management-Unterschlagungen).
- Quote paper
- Torsten Hildebrandt (Author), 2001, Unterschlagungsprüfung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5221