Die Verstaatlichung der Schule ist als ein Resultat der fortwährenden Modernisierung unserer Gesellschaft anzusehen. Diese Arbeit legt dar wie dieser Prozess in Gang kam und beleuchtet dessen Konsequenzen.
Hierbei stellt sich heraus, dass die Reform des Schulwesens sowohl ein Bildungsrecht als auch eine Bildungspflicht in Gestalt der Einführung einer Schulpflicht zur Folge hatte. Demnach wird zu klären sein, ob aufgrund dieses vom Staat verordneten Bildungszwangs eine Bevormundung durch staatliche Hand vorliegt. Mit Blick auf die Gegenwart wird schlussendlich die Frage gestellt ob in der Verstaatlichung der Familie ein anhaltender Modernisierungsprozess gesehen werden kann.
Zunächst ist jedoch zu klären, was unter dem Modernisierungsbegriff zu verstehen ist. Ein Blick in die Vergangenheit Deutschlands soll unter anderem die Motive, welche zu dem Prozess der Verstaatlichung der Bildung führten, aufdecken. Hierfür müssen die gesellschaftlichen Gegebenheiten zur Zeit vor der Modernisierung genauer betrachtet werden. Demnach wurde der unverzichtbare Zugang zur Bildung für jedermann vornehmlich philosophisch begründet, wonach der Bildungsdrang als ein menschliches Grundbedürfnis ausgelegt und somit ein Recht auf Bildung weiträumig umgesetzt wurde. In diesem Zuge widmet sich die Autorin nachfolgend den zusätzlichen Bildungsforderungen der UN. An die vom Staat erlassene Schulpflicht anknüpfend stellt sich die Frage, ob man darüber hinausgehend von einer Verstaatlichung der Kindheit sowie Familie sprechen kann. Schlussendlich wird ein Fazit der zusammengetragenen Aspekte gezogen und somit die Verstaatlichung der Schule im Hinblick auf Bildung und Pädagogik bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verstaatlichung der Schule als Modernisierungsprozess
- Der Modernisierungsbegriff
- Historischer Blickwinkel
- Vor der Modernisierung
- Der Weg zur Verstaatlichung
- Die Verstaatlichung und ihre Verdienste
- Das Menschenrecht auf Bildung
- Philosophische Betrachtung: Bildung als menschliches Grundbedürfnis
- Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Bildungsforderungen der UN
- Staatliche Bildungspflicht als Bevormundung
- Die allgemeine Schulpflicht: Staatliche Eingriffe in das Recht der Eltern
- Die Verstaatlichung der Familie als fortwährender Modernisierungsprozess
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verstaatlichung der Schule als einem Ergebnis des Modernisierungsprozesses in der deutschen Gesellschaft. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung dieses Prozesses und seine Folgen zu beleuchten, wobei insbesondere die Einführung einer Schulpflicht und deren Auswirkungen auf das Bildungsrecht und die staatliche Bevormundung im Vordergrund stehen.
- Der Modernisierungsbegriff und seine Bedeutung für das Bildungswesen
- Die historischen Hintergründe der Verstaatlichung der Schule
- Das Menschenrecht auf Bildung und die Bildungsforderungen der UN
- Die staatliche Bildungspflicht als Eingriff in das Recht der Eltern
- Die Bedeutung der Verstaatlichung der Schule für Bildung und Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Forschungsgegenstand, die Verstaatlichung der Schule als Modernisierungsprozess. Sie beschreibt die einzelnen Kapitel und deren Inhalte.
Kapitel 2 beleuchtet den Modernisierungsbegriff und dessen Bedeutung für das Bildungswesen. Es wird ein historischer Blickwinkel auf die Entwicklung der Schule vor der Modernisierung geworfen und die Motive für den Prozess der Verstaatlichung herausgearbeitet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Menschenrecht auf Bildung und den Bildungsforderungen der UN. Hier wird die philosophische Bedeutung von Bildung als menschliches Grundbedürfnis betrachtet.
Kapitel 4 untersucht die staatliche Bildungspflicht als mögliche Bevormundung. Es werden die Folgen des staatlichen Eingriffs in das Recht der Eltern sowie die Frage nach einer Verstaatlichung der Familie behandelt.
Das Fazit zieht abschließend eine Bewertung der Verstaatlichung der Schule im Hinblick auf Bildung und Pädagogik und beleuchtet die positiven und negativen Auswirkungen des Modernisierungsprozesses für die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern Verstaatlichung der Schule, Modernisierungsprozess, Bildungsrecht, staatliche Bevormundung, Bildungspflicht, Menschenrechte, Bildungsforderungen der UN, Elternrecht, Familie, Bildung und Pädagogik.
- Quote paper
- Michelle Tannrath (Author), 2018, Die Verstaatlichung der Schule als Modernisierungsprozess. Zwischen Bildungsrecht und staatlicher Bevormundung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520927