EINLEITUNG
Diese Arbeit soll zur Abwechslung einmal mit einer wirklich ernst gemeinten Aufgabe beginnen: Nennen Sie mir bitte bedeutende Theologen des 20.Jahrhunderts, die den Nachnamen „Barth“ tragen! Natürlich wäre es noch besser, wenn Sie mir dann noch etwas zum Leben und Wirken dieser Personen sagen könnten! … Überlegen Sie ruhig noch eine Minute! … Schön, wenn Ihnen mindestens einer einfällt – sicher der Theologe Karl Barth! Falls er jedoch der einzige ist, der Ihnen in den Sinn kommt, dann kann ich nur empfehlen, an dieser Stelle nicht mit dem Lesen aufzuhören!
Im Mittelpunkt der nachfolgenden Ausführungen soll nämlich eine der bedeutendsten theologischen Frauengestalten des letzten Jahrhunderts stehen – CAROLA BARTH. Trotz ihrer einzigartigen Biographie - die nicht nur revolutionäre Wendepunkte in der Frauenbewegung darstellt, sondern auch unter anderen Aspekten Vorbildfunktion übernehmen könnte – und ihres unermüdlichen Engagements für die christliche Religion und evangelische Religionspädagogik, gerät sie, leider allzu oft und unberechtigter Weise, im Schatten ihres berühmten Namensvetters und Zeitgenossen in Vergessenheit.
Meine Abhandlung wird in zwei große Themenkomplexe gegliedert sein. Zum einen wird es um die Person Carola Barth drehen. Neben einer Schilderung der Privatperson – Umfeld, Charakter, Aussehen -, wird sowohl auf die besonderen Umstände ihrer Schul- und Berufsausbildung, als auch auf ihr öffentliches Wirken in Schule und Organisationen eingegangen werden. In einem weiteren Unterpunkt möchte ich noch einmal separat Barths Verhältnis zum Nationalsozialismus besprechen. Der zweite Abschnitt wird ihre religionspädagogischen Ansätze und Konzepte näher beleuchten. Leider ist ein Großteil ihrer Schriftstücke nur sehr schwer zugänglich. Trotzdem will ich mich bei meiner Erarbeitung in erster Linie auf die wenigen, mir vorliegenden Quellen stützen. Ein wesentliches Ziel dieser Arbeit besteht, neben der Vorstellung der historisch-biographischen Persönlichkeit „Carola Barth“, auch darin, darzulegen, dass ihre Gleichsetzung mit den bedeutenden Theologen und Religionspädagogen unserer Geschichte auf jeden Fall gerechtfertigt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person „Carola Barth“
- Privatperson
- Besonderheiten ihres beruflichen und öffentlichen Werdegangs
- Stellung zum Nationalsozialismus
- Religionspädagogische Bedeutung der Carola Barth
- Mädchenbildung und Entwicklungspsychologischer Unterricht
- Religionsgeschichtlicher Unterricht
- Wichtige theologisch-pädagogische und gegenwärtige Einflussfaktoren
- Wissenschaft kontra Glaube und die „Lehrbarkeit“ von Religion
- ,,Religiös-sittliche Persönlichkeiten“ als Vermittler religiöser Erkenntnis
- Nichtchristliche Stoffe im Religionsunterricht
- Praktische Umsetzung als Lehrerin, Buchautorin und -kritikerin
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Theologin Carola Barth für die evangelische Religionspädagogik. Sie setzt sich zum Ziel, die Persönlichkeit Carola Barths, ihre berufliche Laufbahn und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus darzustellen, sowie ihre religionspädagogischen Ansätze und Konzepte näher zu beleuchten. Trotz der erschwerten Zugänglichkeit ihrer Schriftstücke stützt sich die Arbeit vornehmlich auf vorhandene Quellen.
- Carola Barths Leben und Wirken als Theologin und Religionspädagogin
- Ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus
- Ihre Ansätze zur Mädchenbildung und zum religionsgeschichtlichen Unterricht
- Die Bedeutung der „Lehrbarkeit“ von Religion
- Die Bedeutung Carola Barths im Kontext der evangelischen Religionspädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Carola Barth als eine der bedeutendsten theologischen Frauengestalten des 20. Jahrhunderts vor und hebt ihre Bedeutung im Kontext der evangelischen Religionspädagogik hervor. Das zweite Kapitel widmet sich der Person Carola Barth. Es beleuchtet ihre Biografie, insbesondere ihre besondere berufliche und öffentliche Karriere, die im Kontext der damaligen Berufssituation für Frauen bemerkenswert ist. Der Abschnitt thematisiert auch ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus. Das dritte Kapitel untersucht Carola Barths religionspädagogische Bedeutung, insbesondere ihre Ansätze zur Mädchenbildung und zum religionsgeschichtlichen Unterricht. Es geht auf die Frage nach der „Lehrbarkeit“ von Religion ein und beleuchtet ihre Konzepte zur Vermittlung religiöser Erkenntnis. Schließlich wird die praktische Umsetzung ihrer Ansätze als Lehrerin, Buchautorin und Kritikerin betrachtet.
Schlüsselwörter
Carola Barth, evangelische Religionspädagogik, Mädchenbildung, religionsgeschichtlicher Unterricht, „Lehrbarkeit“ von Religion, Nationalsozialismus, theologische Frauengestalt, evangelisches Bildungswesen, Geschichte der Religionspädagogik.
- Quote paper
- Theres Vorkäufer (Author), 2006, Die Religionspädagogik der Carola Barth, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52085