"Auf alles, was der Mensch vornimmt, muß er seine ungeteilte Aufmerksamkeit oder sein Ich richten." (Novalis, die Lehrlinge zu Sais 1798-1799) Das obige Zitat legt die Vermutung nahe, dass man sich schon lange vor der Entstehung von Massenkommunikationstechnologien und weitreichenden Mediensystemem der Begrenztheit der Aufmerksamkeit als Ressource bewusst wurde. Getrieben durch rasante Fortschritte in den Bereichen der Informations- und Telekommunikationstechnologien werden Informationen heute immer leichter verfügbar und außerdem immer günstiger.
Durch die jüngsten Entwicklungen im Mediensystem, zu denen vor allem auch die endgültige Etablierung des Internet in fast allen Lebensbereichen gehört, finden wir uns heute in einer Gesellschaft wieder, in der Informationen omnipräsent sind. Wir sind immer und überall von Informationen umgeben, die darauf abzielen, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sei es in Wort, Bild oder Ton.
Im Laufe dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass diese Entwicklung keineswegs ungewöhnlich ist. Denn in einer Gesellschaft, die durch Informationen bzw. durch Medien geprägt ist, wird schnell deutlich, dass der Aufmerksamkeit eine entscheidende Rolle zukommt. Sämtliche Bereiche der Medien beziehen ihre Relevanz aus der erhaltenen Aufmerksamkeit, und diese ist in Zeiten der Informationsflut zunehmend schwerer zu gewinnen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit liegt daher auf dem Aspekt der Aufmerksamkeit als mediale Ressource für Erfolg und Profit im Wettstreit der Mediensysteme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Informationsbegriff
- Informationsüberflutung
- Ursachen und Folgen der Informationsüberflutung
- Zur Aufmerksamkeit
- Theorie der Aufmerksamkeitsökonomie
- Relevanz der Aufmerksamkeit als begehrte Währung
- Der mediale Kampf um Aufmerksamkeit
- Problematik der gezwungenen Aufmerksamkeitsgewinnung
- Paradoxie der Mediensysteme
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den medialen Kampf um Aufmerksamkeit in der heutigen Informationsgesellschaft. Sie untersucht die Rolle der Aufmerksamkeit als Ressource in Zeiten der Informationsüberflutung und die Herausforderungen, die sich für die Medien aus diesem Wettbewerb ergeben.
- Die Bedeutung des Informationsbegriffes in der digitalen Welt und die Folgen der Informationsüberflutung
- Die Aufmerksamkeit als knappes Gut und ihre Bedeutung als Währung in der Aufmerksamkeitsökonomie
- Der mediale Kampf um Aufmerksamkeit und die Problematik der gezwungenen Aufmerksamkeitsgewinnung
- Die Paradoxien der Mediensysteme im Kontext des Kampfes um Aufmerksamkeit
Zusammenfassung der Kapitel
2. Zum Informationsbegriff
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Informationsbegriffes und seine Bedeutung im Kontext der Informationsgesellschaft. Es wird die Informationsüberflutung als ein Resultat des technischen Fortschritts in den Bereichen der Kommunikations- und Informationstechnologien beschrieben.
3. Zur Aufmerksamkeit
Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Aufmerksamkeit und seine Bedeutung für die Informationsverarbeitung. Es wird die Theorie der Aufmerksamkeitsökonomie vorgestellt, die die Aufmerksamkeit als eine zentrale Ressource in der modernen Informationsgesellschaft beschreibt.
4. Der mediale Kampf um Aufmerksamkeit
Dieses Kapitel untersucht den medialen Kampf um Aufmerksamkeit, der durch die Informationsüberflutung und die Begrenztheit der menschlichen Aufmerksamkeitskapazität geprägt ist. Es werden die Problematik der gezwungenen Aufmerksamkeitsgewinnung und die Paradoxien der Mediensysteme im Kontext dieses Kampfes betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Informationsüberflutung, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsökonomie, Medien, Mediensysteme, Informationsgesellschaft, Werbewesen und Paradoxien. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der Knappheit der Aufmerksamkeit in Zeiten der Informationsüberflutung für die Medien ergeben.
- Quote paper
- Nicolas Seibel (Author), 2017, Der mediale Kampf um Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit als Ressource für Erfolg und Profit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520379