In dieser Seminararbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Möglichkeiten und Risiken sich aus der Nutzung von Finanzderivaten ergeben und wie Derivate im Bereich der privaten Geldanlage angewendet werden könnten. Aufgrund der Komplexität und hohen Produktdiversität im Bereich der Derivate soll der Fokus hierbei vor allem auf die Derivatform der Optionen gerichtet werden.
Wie eine Studie des Allensbach Institute über die Verbreitung von Geldanlagen, Immobilien und Versicherungen bei privaten Haushalten zeigt, sind die Deutschen in ihrem Anlageverhalten eher konservativ eingestellt. Lediglich 10,4 % der befragten Teilnehmer investieren ihr Geld direkt in Aktien, die am häufigsten vertretene Anlageform sind Versicherungen oder Bausparverträge. Aber auch im neuen Jahr ist vorerst kein Ende der durch die Politik der europäischen Zentralbank hervorgerufenen Niedrigzinsphase absehbar. Der DAX ist alleine im Jahr 2017 um 12,5 Prozentpunkte gestiegen. Zunehmend trauen sich auch private Anleger, ihr Geld in Produkte, wie aktive Fonds, ETF, Unternehmensbeteiligungen, Aktien oder vergleichbare Anlageformen, zu investieren. Eine Gruppe von Finanzprodukten scheint von diesem Trend hin zu progressiven Anlageformen allerdings unberührt zu bleiben: Finanzderivate.
Der Handel mit Derivaten zur Geldanlage ist unter privaten Haushalten bisher nur gering verbreitet. In der Studie des Allensbach Institute gehörten Finanzderivate mit 0,8 % zur am wenigsten genutzten Anlageklasse. Gesamtwirtschaftlich betrachtet, steigen die Umsätze mit Derivaten allerdings stetig. Im Derivatehandel waren die deutschen Banken im Jahr 2016 mit einem Volumen von 881 Milliarden Dollar weltweit führend. Für institutionelle Anleger und Unternehmen sind Derivate als Instrument zur Risikominimierung unerlässlich geworden. Auch Spekulanten und große Hedgefonds nutzen Derivate für die Verwaltung ihrer Vermögen. Für private Anleger könnten Finanzderivate als Ergänzung zu klassischen Anlageformen durchaus von Relevanz sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition: Was sind Finanzderivate?
- Märkte und Handelsplattformen
- Arten von Derivaten und Ihre Verwendung
- Futures und Forwards
- Swaps
- Optionen
- Anwendungsbeispiel: Hedging mit PUT-Indexoptionen
- Betafaktor (B) Portfolio des Gesamtportfolios bestimmen
- Ermittlung von Kontraktzahl und erforderlicher Optionsprämie
- Verlustausgleich bei Eintritt eines Kurseinbruches
- Analystenempfehlungen als Entscheidungshilfe zur Produktauswahl
- Risiken
- Nachschusspflicht und Totalausfall
- Ethische Dimension
- Systemrisiken (Finanzkrise)
- Abschließende Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Möglichkeiten und Risiken von Finanzderivaten im Kontext der privaten Geldanlage. Der Fokus liegt dabei auf Optionen aufgrund ihrer Komplexität und der großen Produktvielfalt im Derivatemarkt. Die Arbeit analysiert die Anwendung von Derivaten, insbesondere im Hinblick auf Hedging-Strategien, und beleuchtet gleichzeitig die damit verbundenen Risiken.
- Möglichkeiten und Grenzen von Finanzderivaten für private Anleger
- Anwendungsbeispiel: Hedging mit Put-Indexoptionen
- Risikoprofil von Finanzderivaten (Nachschusspflicht, Totalausfall, Systemrisiken)
- Ethische Aspekte im Zusammenhang mit Finanzderivaten
- Vergleich mit traditionellen Anlageformen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den konservativen Anlageansatz deutscher Privathaushalte im Vergleich zu institutionellen Anlegern und Unternehmen. Sie hebt den geringen Anteil von Derivaten in privaten Portfolios hervor und stellt die Forschungsfrage nach Möglichkeiten, Risiken und Anwendung von Finanzderivaten in der privaten Geldanlage in den Mittelpunkt. Die Einleitung untermauert die Relevanz des Themas durch den Hinweis auf das wachsende globale Handelsvolumen mit Derivaten und die führende Rolle deutscher Banken in diesem Bereich. Der Fokus der Arbeit wird auf Optionen als Derivatform festgelegt.
Definition: Was sind Finanzderivate?: Dieses Kapitel liefert eine Definition von Finanzderivaten und beschreibt die verschiedenen Märkte und Handelsplattformen. Es kategorisiert verschiedene Arten von Derivaten (Futures, Forwards, Swaps, Optionen) und erklärt deren jeweilige Anwendung. Der Abschnitt legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Finanzinstrumente, die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden.
Anwendungsbeispiel: Hedging mit PUT-Indexoptionen: Dieses Kapitel präsentiert ein konkretes Anwendungsbeispiel für den Einsatz von Put-Indexoptionen als Hedging-Strategie. Es beschreibt die Schritte zur Bestimmung des Betafaktors des Portfolios, zur Ermittlung der notwendigen Kontraktzahl und der Optionsprämie sowie den Verlustausgleich im Falle eines Kursabsturzes. Analystenempfehlungen werden als Entscheidungshilfe für die Produktauswahl berücksichtigt. Das Kapitel illustriert die praktische Anwendung von Derivaten im Kontext der Risikominimierung.
Risiken: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den Risiken, die mit dem Handel von Finanzderivaten verbunden sind. Die Nachschusspflicht und das Risiko des Totalausfalls werden detailliert erläutert. Es wird außerdem die ethische Dimension von Derivaten thematisiert und der Einfluss von Systemrisiken, wie sie in Finanzkrisen zum Ausdruck kommen, analysiert. Dieser Abschnitt betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Risikobewertung vor dem Einsatz von Finanzderivaten.
Schlüsselwörter
Finanzderivate, Optionen, Hedging, Risikomanagement, private Geldanlage, Futures, Forwards, Swaps, Nachschusspflicht, Totalausfall, Systemrisiken, Ethische Aspekte, Betafaktor, Optionsprämie, Aktien, DAX, Portfolio.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Seminararbeit - Finanzderivate in der privaten Geldanlage
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit Finanzderivaten, insbesondere Optionen, im Kontext der privaten Geldanlage. Sie untersucht die Möglichkeiten und Risiken ihrer Anwendung, fokussiert auf Hedging-Strategien und beleuchtet ethische Aspekte sowie Systemrisiken. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Definition von Finanzderivaten, ein Anwendungsbeispiel (Hedging mit Put-Indexoptionen), eine Risikoanalyse und eine abschließende Beurteilung. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Arten von Finanzderivaten werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Arten von Finanzderivaten, darunter Futures, Forwards, Swaps und insbesondere Optionen. Der Fokus liegt dabei auf Optionen aufgrund ihrer Komplexität und der großen Produktvielfalt im Markt.
Was ist das zentrale Anwendungsbeispiel?
Das zentrale Anwendungsbeispiel zeigt, wie Put-Indexoptionen als Hedging-Strategie eingesetzt werden können. Es beschreibt die Schritte zur Bestimmung des Betafaktors, zur Ermittlung der notwendigen Kontraktzahl und Optionsprämie sowie den Verlustausgleich bei einem Kursabfall. Die Berücksichtigung von Analystenempfehlungen bei der Produktauswahl wird ebenfalls erläutert.
Welche Risiken werden im Zusammenhang mit Finanzderivaten betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Risiken, die mit dem Handel von Finanzderivaten verbunden sind. Dies beinhaltet die Nachschusspflicht, das Risiko des Totalausfalls, ethische Aspekte und Systemrisiken (wie sie beispielsweise in Finanzkrisen auftreten).
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Seminararbeit richtet sich an Personen, die sich für Finanzderivate und deren Anwendung in der privaten Geldanlage interessieren. Sie bietet einen Überblick über die Möglichkeiten und Risiken dieser komplexen Finanzinstrumente und ist insbesondere für private Anleger relevant, die ihr Verständnis in diesem Bereich vertiefen möchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit treffend beschreiben, sind: Finanzderivate, Optionen, Hedging, Risikomanagement, private Geldanlage, Futures, Forwards, Swaps, Nachschusspflicht, Totalausfall, Systemrisiken, Ethische Aspekte, Betafaktor, Optionsprämie, Aktien, DAX, Portfolio.
Wie wird der konservative Anlageansatz deutscher Privathaushalte im Vergleich zu institutionellen Anlegern behandelt?
Die Einleitung vergleicht den konservativen Anlageansatz deutscher Privathaushalte mit dem von institutionellen Anlegern und Unternehmen, wobei der geringe Anteil von Derivaten in privaten Portfolios hervorgehoben wird. Dieser Vergleich unterstreicht die Relevanz der Forschungsfrage nach den Möglichkeiten, Risiken und der Anwendung von Finanzderivaten in der privaten Geldanlage.
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- Matthias Kreyer (Author), 2018, Finanzderivate. Möglichkeiten, Risiken und Anwendungsbeispiel für den Bereich der privaten Geldanlage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/519974