Am 8.Januar 1918 verkündete Präsident Wilson in einer Botschaft an den Kongreß seinen 14 Punkte-Plan zur Beendigung des Ersten Weltkrieges. Nur wenige Monate nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten suggerierte Wilsons Plan die Möglichkeit eines fairen Friedens und einer gerechten Nachkriegsordnung. Er nährte sowohl die Hoffnung der deutschen Linken auf eine Republik, als auch später die Hoffnung des autokratischen Deutschlands glimpflich aus dem Krieg herauszukommen.1 Nur wenigen Dokumenten amerikanischer Außenpolitik ist fürderhin soviel Aufmerksamkeit zuteil geworden. Bis heute sind die Folgen von Wilsons 14 Punkte-Plan zutiefst umstritten. Die Würdigung Wilson`scher Politik reicht von der Verleihung des Friedensnobelpreises 1919 bis zur zugespitzten These des amerikanischen Historikers Murray L. Eiland, der Wilsons Politik mitverantwortlich macht für das Entstehen des faschistischen Deutschlands. Hat also Woodrow Wilsons 14 Punkte-Plan seinem eigenen Anspruch die Welt „...save for democracy“ zu machen genüge getan ? Handelt es sich in erster Linie um einen propagandistischen Erfolg, der inhaltlich in der Kontinuität amerikanischer Außenpolitik steht ? Oder muß man sich gar Eilands These anschließen, die Wilson Verantwortung für nachfolgende Entwicklungen aufbürdet ?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- The Inquiry
- Lenins „Frieden ohne Sieg“-Plan
- Lloyd George's Rede vom 5. Januar 1918
- Präsident Wilsons 14 Punkte
- Allgemeine Punkte
- Mittelmächte
- Gründung eines Völkerbundes
- Die Reaktion auf Wilsons 14 Punkte
- USA
- Die Reaktion auf Wilsons 14 Punkte in England, Frankreich und Italien
- Die Reaktion Deutschlands und der Mittelmächte
- Die Reaktion auf Wilsons 14 Punkte in Sowjetrussland
- Murray L. Eilands Wilson-Thesen – Eine Kritik
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Woodrow Wilsons 14-Punkte-Plan, der im Januar 1918 verkündet wurde, und seine Auswirkungen auf den Ersten Weltkrieg und die Nachkriegsordnung. Die Analyse beleuchtet die Vorgeschichte des Plans, seine einzelnen Punkte, die Reaktionen der beteiligten Mächte und die langfristigen Folgen, insbesondere im Hinblick auf die kritischen Thesen von Murray L. Eiland.
- Die Entstehung und Entwicklung des 14-Punkte-Plans
- Analyse der einzelnen Punkte des Plans und deren Bedeutung
- Reaktionen der beteiligten Mächte auf den Plan
- Die Rolle des „The Inquiry“-Beratergremiums
- Bewertung der langfristigen Folgen des Plans
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des 14-Punkte-Plans von Woodrow Wilson ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wirkung und den Folgen des Plans. Sie hebt die kontroversen Bewertungen von Wilsons Politik hervor, die vom Friedensnobelpreis bis hin zur Mitverantwortung für das Entstehen des faschistischen Deutschlands reichen. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die zu behandelnden Fragestellungen.
Vorgeschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte des 14-Punkte-Plans. Es analysiert die Rolle von Wilsons Beratergremium „The Inquiry“, welches ein umfassendes Memorandum zu den Kriegszielen der USA erstellte und Wilsons Formulierungen maßgeblich beeinflusste. Ferner untersucht das Kapitel den Einfluss von Lenins „Frieden ohne Sieg“-Plan und Lloyd Georges Rede, die den Kontext für Wilsons Plan darstellen. Der Vergleich der klaren Formulierungen des Inquiry-Memorandums mit Wilsons verbindlicheren, aber gleichzeitig undeutlicheren Formulierungen wird analysiert, und der mögliche propagandistische Aspekt wird thematisiert.
Schlüsselwörter
Woodrow Wilson, 14-Punkte-Plan, Erster Weltkrieg, Nachkriegsordnung, The Inquiry, Frieden ohne Sieg, Propaganda, amerikanische Außenpolitik, Murray L. Eiland, Elsaß-Lothringen.
Häufig gestellte Fragen zu: Woodrow Wilsons 14-Punkte-Plan
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Woodrow Wilsons 14-Punkte-Plan von Januar 1918, seine Auswirkungen auf den Ersten Weltkrieg und die Nachkriegsordnung. Sie untersucht die Vorgeschichte, die einzelnen Punkte des Plans, die Reaktionen der beteiligten Mächte und die langfristigen Folgen, insbesondere im Hinblick auf die Kritik von Murray L. Eiland.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung des 14-Punkte-Plans, analysiert die einzelnen Punkte und deren Bedeutung, untersucht die Reaktionen der beteiligten Mächte (USA, England, Frankreich, Italien, Deutschland, Mittelmächte, Sowjetrussland), beleuchtet die Rolle des Beratergremiums „The Inquiry“, und bewertet die langfristigen Folgen des Plans. Der Vergleich zwischen den klaren Formulierungen des Inquiry-Memorandums und Wilsons weniger präzisen, aber verbindlicheren Formulierungen wird ebenfalls analysiert.
Welche Quellen werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf den 14-Punkte-Plan selbst, Lenins „Frieden ohne Sieg“-Plan, Lloyd Georges Rede vom 5. Januar 1918, das Memorandum von „The Inquiry“, und die kritischen Thesen von Murray L. Eiland. Sie berücksichtigt die Reaktionen verschiedener beteiligter Mächte auf den 14-Punkte-Plan.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel zur Vorgeschichte (einschließlich „The Inquiry“, Lenins Plan und Lloyd Georges Rede), ein Kapitel zu Wilsons 14 Punkten (mit Unterpunkten), ein Kapitel zu den Reaktionen auf den Plan in verschiedenen Ländern, ein Kapitel zur Kritik von Murray L. Eiland und ein Schlußwort. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Woodrow Wilson, 14-Punkte-Plan, Erster Weltkrieg, Nachkriegsordnung, The Inquiry, Frieden ohne Sieg, Propaganda, amerikanische Außenpolitik, Murray L. Eiland, Elsaß-Lothringen.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach der Wirkung und den Folgen von Wilsons 14-Punkte-Plan. Die Arbeit beleuchtet auch die kontroversen Bewertungen von Wilsons Politik, die vom Friedensnobelpreis bis hin zur Mitverantwortung für das Entstehen des faschistischen Deutschlands reichen.
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- Mag. Carsten Wilhelm (Author), 1999, Die Proklamierung einer neuen Weltordnung: Woodrow Wilsons 14 Punkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51992