Im Rahmen dieser Arbeit werden verschiedene fleischfreie Ernährungsweisen und deren Auswirkungen auf die Umwelt und besonders auf den Nährstoffhaushalt des Organismus untersucht und näher betrachtet.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Theorien der fleischlosen Ernährung des Vegetarismus und Veganismus sowie auf der Bewertung fleischloser Ernährung. So werden Proteine, Vitamine, Kohlenhydrate, Fette und Mineralstoffe in Ihrer biologischen Funktion und ihren Auswirkungen auf die Ernährung genau untersucht.
Am Ende der Arbeit werden die Fakten mithilfe eines Selbstversuches überprüft.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theorie
2.1 Arten fleischloser Ernährung
2.2.1 Vegetarismus
2.2.2 Veganismus
2.3 Beweggründe
2.3.1 Tierschutz
2.3.2 Gesundheitliche Aspekte
2.3.3 Umweltschutz
2.3.3.1 Treibhauseffekt
2.3.3.2 Ressourcen
3 Gesundheitliche Bewertung fleischloser Ernährung
3.1 Protein
3.1.1 Grundlegendes
3.1.2 Biologische Funktion und Quellen
3.1.3 Zufuhr
3.2 Fette
3.2.1 Grundlegendes
3.2.2 Biologische Funktion und Quellen
3.2.3 Zufuhr
3.3 Kohlenhydrate
3.3.1 Grundlegendes
3.3.2 Biologische Funktion und Quellen
3.3.3 Zufuhr
3.4 Vitamine
3.4.1 Grundlegendes
3.4.2 Biologische Funktion und Quellen
3.4.2 Zufuhr
3.5 Mineralstoffe
3.5.1 Grundlegendes
3.5.2 Biologische Funktion und Quellen
3.5.3 Zufuhr
4 Praxis
4.1 Themenfrage
4.2 Durchführung
4.3 Konventionelle Kost
4.4 Vegetarismus
4.5 Veganismus
4.6 Auswertung
4.6.1 Vegetarismus
4.6.2 Veganismus
5.Fazit
Quellenverzeichnis
Printmedien
Internetquellen
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
In den letzten Jahren machte sich der Trend hin zur fleischlosen Ernährung bemerkbar wie noch nie. Sicherlich mag dieser Eindruck an der gehäuften Nutzung von Social-Media-Plattformen liegen, auf welchen entfernte Bekannte bis hin zu Hollywood-Stars von ihrem neuen Lifestyle kundtun. Dennoch lässt es sich nicht abstreiten, dass auch die tatsächliche Zahl an Vegetariern und Veganern in den letzten Jahren gestiegen ist.
2019 wurde von Statista eine Statistik veröffentlicht, welche besagt, dass es in diesem Jahr "[...] in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 0,95 Millionen Personen gab, die sich selbst als Veganer bezeichnen würden oder als jemand, der weitgehend auf tier-ische Produkte verzichtet."1 Obwohl dies 10.000 weniger als im vorherigen Jahr sind, ist seit 2016 eine stetige Zunahme an sich vegan ernährenden Personen zu beobachten.2 "Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier einordnen, lag im Jahr 2019 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bei 6,10 Millionen. Damit waren es 400.000 Personen mehr als noch vor zwei Jahren."3
Aufgrund der hohen Nachfrage müssen auch Supermärkte und Discounter ihr Produktsortiment anpassen. Traditionsunternehmen wie "Rügenwalder Mühle" haben beispielsweise verschiedene Arten von pflanzlichen "Wurstprodukten" im Sortiment. Auch sind speziell vegane Marken, wie "alpro" oder "veganz", immer häufiger vertreten. Zudem eröffnen immer mehr "Veggie-" bzw. rein pflanzliche Restaurants und Bäckereiketten schildern entsprechende Produkte extra aus. Weiterhin setzen Buchverlage auf Kochbücher mit entsprechenden Rezepten.
Einer Erhebung des Marktforschungsinstituts Nielsen zufolge wurde im Lebensmitteleinzelhandel in den Jahren 2017 bis 2018 verglichen mit dem Vorhergehenden ein 30-prozentiges Umsatzplus erzielt.4
Im Rahmen der nachfolgenden Arbeit sollen verschiedene fleischlose Ernährungsweisen und deren Auswirkungen auf das Umfeld und auf den Nährstoffhaushalt untersucht und näher betrachtet werden.
2 Theorie
2.1 Arten fleischloser Ernährung
2.2.1 Vegetarismus
Der Begriff Vegetarismus leitet sich mit großer Wahrscheinlichkeit vom lateinischen Wort "vegetus" (dt.: frisch, lebendig, belebt) bzw., "vegetare" (dt. belebend) ab.5 Dabei handelt es sich um eine alternative Ernährungsform, bei welcher hauptsächlich auf Fleisch und Fisch verzichtet wird. Ihren Ursprung findet diese im Hinduismus (5 Jh. v. Chr.) und dem antiken, griechischen Kulturkreis (600 v. Chr.). Dort waren die Beweggründe vegetarisch zu leben anfangs rein religiös-philosophischer Natur. Bis in die heutige Zeit hat sich die pflanzliche Ernährungsform im überwiegend hinduistischen Indien gehalten.6
Grundsätzlich werden drei verschiedene Formen des Vegetarismus unterschieden: Die ovo-lacto-vegetabile Ausprägung ist wohl die am weitesten verbreitete. Bei dieser Ernährungsweise wird nur auf Fleisch- und Wurstprodukte sowie Fisch und Meeresfrüchte verzichtet. Erzeugnisse lebender Tiere sind jedoch auf dem Speiseplan zu finden. Ovo-Vegetarier unterlassen zusätzlich den Verzehr von Milch und Lebensmitteln, welche Milcherzeugnisse enthalten. Lacto-Vegetarier verzichten dementsprechend neben Fleisch und Fisch auch auf Eier und entsprechende Produkte, essen aber Milchprodukte.7
2.2.2 Veganismus
Die Bezeichnung Veganismus bzw. vegan wurde vom Engländer Donald Watson ins Leben gerufen, welcher 1944 die "Vegan Society" gründete. Er grenzte sich von der zuvor bereits bestehenden "Vegetarian Society" ab, die sich nicht rein pflanzlich, also vegan, ernährte. Da er aber das engl. Wort "vegetarian" von "vegetable" (dt.: Gemüse, pflanzlich) ableitete, stimmte die Bedeutung mit der von ihnen praktizierten Ernährung nicht mehr überein und er definierte die rein pflanzliche Ernährungsform, den Veganismus.8
Die Grundidee des Veganismus besteht darin, dass für den menschlichen Konsum kein Lebewesen leiden soll. Deshalb wird hier im Allgemeinen nicht nur auf den Verzehr von tierischen Lebensmitteln verzichtet, sondern auch auf jegliche Erzeugnisse dieser. Nahrungsmittel wie Joghurt, Käse oder Honig sind daher nicht auf dem Teller eines Veganers zu finden. Bei einer veganen Lebensweise wird darüber hinaus komplett auf Gebrauchsgegenstände (z.B. Kleidung oder Kosmetika) tierischer Herkunft bzw. auf an Lebewesen getestete Artikel verzichtet.9 Es wird also nichts genutzt bzw. konsumiert, wodurch Tiere in irgendeiner Art und Weise zu Schaden kommen könnten.
Auch hier gibt es verschiedene Ausprägungen, welche im Folgenden erläutert werden. Bio-Veganer achten explizit auf Umwelt- und Tierschutz. Sie kaufen beispielsweise ausschließlich Lebensmittel, welche einer bio-veganen Landwirtschaft entstammen, da dort weder chemische noch tierische Dünger (Gülle, Blutmehl etc.) verwendet und keine Tiere gequält bzw. getötet werden.10 /11 Fruganer, Frutarier oder Fruitarier essen nur Obst und Gemüse, bei deren Ernte die Stammpflanze nicht beschädigt wird. Pflanzen wie Karotten oder jegliche Arten von Wurzeln werden folglich gemieden.12 Bei der veganen Rohkost handelt es sich um eine rein pflanzliche Rohkosternährung, d.h. bei über 42 °C gegarte bzw. gekochte Nahrungsmittel werden aus gesundheitlichen Gründen nicht verzehrt.13
2.3 Beweggründe
Wie bereits zu Beginn der Arbeit erwähnt, lebten im Jahr 2019 0,95 Millionen Veganer14 und 6,10 Millionen Vegetarier in Deutschland.15 Eine weitere Studie belegt, dass das am häufigsten genannte Motiv für eine pflanzliche Ernährung vorrangig Tierschutz, dicht gefolgt von gesundheitlichen Aspekten und Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit ist.16 Auf diese Beweggründe wird im Nachfolgenden genauer eingegangen.
2.3.1 Tierschutz
Die meisten Vegetarier entscheiden sich für diese Ernährungsweise, da sie nicht verantworten möchten, dass durch ihren Konsum Tiere getötet werden. Veganer gehen einen Schritt weiter und möchten das Tierleid, welches auch durch Milch- und Eiproduktion etc. verursacht wird, vollständig verhindern. Betrachtet man beispielsweise das Leben von Mastrindern und Milchkühen wird schnell klar, wie moralisch verwerflich eine Mischkost sein kann. In Deutschland leben rund eine Million Mastbullen, welche im Alter von ein bis zwei Jahren getötet werden, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bei 20 Jahren liegt. Auch Milchkühen wird nach etwa vier Jahren, in denen sie pro Tag rund 50 Liter Milch statt natürlicherweise fünf bis zehn Liter produzieren müssen, frühzeitig das Leben genommen. Ihr kurzes Leben müssen die Tiere meist in Ställen auf engstem Raum fristen. Hinzu kommen häufig noch stressige Tiertransporte in Betriebe mit unterschiedlicher Spezialisierung und zuallerletzt oft in Drittländer, da Schlachtungen dort kostengünstiger sind. Deutsche Tierschutzgesetze gelten dort nicht, weshalb Tiere oft qualvoll sterben, indem sie beispielsweise verbluten.17
2.3.2 Gesundheitliche Aspekte
Inzwischen ist es allgemein anerkannt, dass eine pflanzliche Ernährung gegenüber konventioneller Kost gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann.
Verschiede Beobachtungen zeigen auf, dass Vegetarier bzw. Veganer durchaus seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, rheumatischen Erkrankungen, Osteoporose, Tumorerkrankungen, Adipositas und Demenz erkranken. Das Demenzrisiko ist bei Mischköstlern laut der "Adventist Health Study" sogar zwei- bis dreimal so hoch als bei fleischloser Ernährung. Kein Fleisch zu verzehren bedeutet beispielsweise gleichzeitig weniger gesundheitsschädliche Nebenstoffe wie Cholesterin (außer es werden übermäßig Milchprodukte verzehrt), das besonders in Wurst und rotem Fisch enthaltene Eisen (Hämoglobin) und Arachidonsäure, eine ungesättigte, im tierischen Organismus vorkommende Fettsäure, über die Nahrung aufzunehmen. Auch regt Fleischverzehr die Bildung cokarzinogener Gallensäuren an, was wie das oben genannte Hämoglobin beispielsweise die Krebsbildung fördert. Veganer und Vegetarier nehmen aber nicht nur weniger schädliche Nebenstoffe auf, bei ihnen ist durch den erhöhten Verzehr von Obst, Gemüse und Nüssen gleichzeitig eine höhere Zufuhr von gesundheitsfördernden Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren festzustellen.18
2.3.3 Umweltschutz
Ein weiterer häufig genannter Beweggrund für den Vegetarismus bzw. Veganismus ist der Umweltschutz, da durch eine pflanzliche Ernährung sowohl der Treibhauseffekt, als auch die Verschwendung von Ressourcen eingedämmt werden.
2.3.3.1 Treibhauseffekt
24% der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Dies ist deutlich mehr als die 14% Emissionen, an welchen der Verkehrssektor Schuld hat. 70% der von der Lebensmittelindustrie ausgestoßenen Treibhausgase gehen dabei auf tierische Produkte zurück. Mischköstler produzieren durchschnittlich 7,3 kg CO2-Äquivalente pro Tag. Der tägliche CO2-Verbrauch von Vegetariern (3,9 kg) und Veganern (2,9 kg) liegt deutlich unter dem der Karnivoren.19
2.3.3.2 Ressourcen
Die Lebensmittelindustrie verbraucht deutlich zu viel Fläche. 80% der Abholzung des brasilianischen Regenwaldes sind beispielsweise allein auf die Nutztierhaltung von Rindern zurückzuführen. Auch deren Ernährung muss berücksichtigt werden. Pro Kilogramm Rindfleisch werden demnach um die 20.000 Liter Wasser, 30 kg Heu, sowie 13 kg Getreide verbraucht.20 Laut des "Stockholm International Water Institutes" müssen sich kommende Generationen aufgrund des zu hohen Wasserverbrauchs, welches besonders auf die Lebensmittelindustrie zurückgeht, auf eine deutlich geringere Wasserverfügbarkeit einstellen.21 Außerdem ist ein Großteil des für den Getreideanbau genutzten Bodens kaum noch fruchtbar. Hierbei ist abermals anzumerken, dass die Produktion von Fleisch-, Milch- oder Eiprodukten ein Vielfaches der Ressourcen benötigt, welche für rein pflanzliche Lebensmittel gebraucht werden.22
3 Gesundheitliche Bewertung fleischloser Ernährung
3.1Protein
3.1.1Grundlegendes
Der Begriff Protein leitet sich vom Griechischen "Proteios" (dt. an erster Stelle) ab.23 Bereits die Namensgebung lässt auf den hohen Stellenwert des Grundnährstoffes in der alltäglichen Ernährung schließen. "Eiweiße sind aus Aminosäuren zusammengesetzte Makromoleküle [...]. [Proteine] bestehen aus linearen Ketten, wobei die einzelnen Aminosäurebausteine durch Peptidbindungen verknüpft sind."24 Jedoch muss eine Kettenlänge von ungefähr hundert bis tausend Aminosäure-Resten vorliegen, um von einem Protein sprechen zu können.25 Nur 20 der bisher bekannten Aminosäuren kommen natürlich in Eiweißstoffen vor, welche daher als proteinogen bezeichnet werden.26 Nur acht von diesen können vom menschlichen Körper nicht selbst gebildet werden und werden folglich als essenziell (lebensnotwendig) bezeichnet. Diese müssen also zwangsläufig über die Nahrung aufgenommen werden. Hierzu zählen Threonin, Valin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin und Trypthophan. Die übrigen zwölf Aminosäuren entstehen durch von unserem Organismus gebildeten Ketosäuren, die durch Transaminierung schließlich zu Aminosäuren werden.27
3.1.2 Biologische Funktion und Quellen
Proteine sind Grundbausteine aller im Organismus vorhandenen Zellen.28 Die wichtigste biologische Funktion der Eiweißstoffe ist, körpereigene Substanzen wie Muskeln, Haare, Nägel etc. aufzubauen.29 Allerdings sind ihre Aufgaben wesentlich weitreichender: Sie sind in Form von Biokatalysatoren (Enzymen) für die Katalyse von Stoffwechselreaktionen verantwortlich und bestimmen so den Metabolismus. Beispiele dafür sind die Fettspaltung oder der Zuckerabbau. Zudem sind sie am Sehprozess und der Immunabwehr beteiligt. Transportproteine sorgen, wie der Name bereits vermuten lässt, für den Stofftransport lebensnotwendiger Substanzen (z.B. Sauerstoff) innerhalb einer Membran oder Körperflüssigkeit (z.B. Blut). Andere Eiweißstoffe sind für die Kontraktion und Relaxation der Muskeln verantwortlich. Sie wandeln also chemische in mechanische Energie um. Proteine sorgen zudem für die Aufnahme und Weiterleitung von Reizen.30 Selten werden sie als Reservestoffe herangezogen.31
Wichtige Quellen pflanzlichen Proteins sind Sojaprodukte, Bohnen, Hülsenfrüchte und Nüsse.
3.1.3 Zufuhr
Pflanzliche Lebensmittel weisen einen geringeren Proteingehalt auf und besitzen eine niedrigere biologische Wertigkeit (BW). Die BW dient der besseren Einschätzung "biologischer Proteinqualität", also in welchem Maß aufgenommene Eiweißstoffe zur Herstellung körpereigener Proteine genutzt werden können. Da das Aminosäuremuster tierischer Eiweiße dem Bedürfnis des Menschen meist näherkommt als das pflanzlicher, haben tierische Nahrungsmittel oft eine höhere BW. Durch geschickte Kombination bestimmter Lebensmittel innerhalb von 24 Stunden, wie Milch und Getreide, kann die BW ansteigen.32
Laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte ein durchschnittlicher Erwachsener 0,8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich nehmen.33 Laut der "European Food Safety Authority" (EFSA) seien es jedoch nur 0,66 g/kg/d aufzunehmende, gut verdauliche und hochwertige Proteine.34 Mischköstler haben zwar allgemein eine höhere Proteinzufuhr, dennoch ist der Bedarf an Proteinen bei ausreichender Kalorienzufuhr und richtiger Kombination auch bei (rein) pflanzlicher Ernährung zu decken. 35 /36
3.2 Fette
3.2.1 Grundlegendes
Fette werden der Gruppe der "Lipide" zugeordnet, welche sich aus Cholesterin und den Trigylceriden zusammensetzen. Neutralfette sind Ester, welche unter anderem aus Monocarbonsäuren, den Fettsäuren, aufgebaut sind. Glycerin stellt den alkoholischen Bestandteil dar.37 Anhand der im Fettsäuremolekül vorkommenden Doppelbindungen unterscheidet man gesättigte, ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fette. Gesättigte Fettsäuren sind hauptsächlich in tierischen Fetten zu finden. Sie gelten bei übermäßigem Verzehr als gesundheitsschädigend, da sie den Blutspiegel von Triglyceriden, den Gesamt- und den LDL- Cholesterinspiegel ansteigen lassen.38
3.2.2 Biologische Funktion und Quellen
Werden die Nahrungsfette nicht sofort verbrannt und zur Energiegewinnung herangezogen (Betriebsstoffwechsel), werden sie als sogenannte Depotfette im Zellgewebe abgelagert.39 Die wichtigste Aufgabe der Depotfette besteht darin als Energiespeicher zu fungieren. Auch schützen sie den Körper durch Isolation vor Auskühlung und sorgen durch Polsterung für eine geringere Verletzungsgefahr.40
Hauptquellen für Fette in einer pflanzlichen Ernährung sind Milch(-produkte), Nüsse, pflanzliche Öle und Avocados.
3.2.3 Zufuhr
Die für die Durchschnittsbevölkerung von der DGE offiziell empfohlene Menge an aufgenommen Fetten liegt bei höchsten 30% der Nahrungsenergie.41 Dabei sollten maximal ein Drittel der Fettsäuren gesättigt, etwa ein Drittel einfach ungesättigt und höchstens ein Drittel mehrfach ungesättigt sein.42
Sowohl bei Veganern, als auch bei Vegetariern liegt die Gesamtfettzufuhr meist niedriger als die der Mischköstler, was jedoch eher der empfohlene Nährstoffzufuhr entspricht. Gleichermaßen ist der Verzehr von ungesättigten Fettsäuren höher. Das hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommende, kritisch zu bewertende, Cholesterin wird vor allem von Veganern in nur sehr geringen Mengen aufgenommen.43 /44 Folglich ist eine fleischlose Ernährung im Bezug auf die Nahrungsfette als positiv einzustufen.
[...]
1 Statista Research Department : "Personen in Deutschland, die sich selbst als vegan einordnen oder als Personen, die weitgehend auf tierische Produkte verzichten, in den Jahren 2015 bis 2018"; siehe URL 1
2 vgl. ebd. URL 1
3 Statista Research Department: "Anzahl der Personen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier einordnen oder als Leute, die weitgehend auf Fleisch verzichten* von 2007 bis 2018 (in Millionen)"; siehe URL 2
4 vgl. Proveg international: "Vegan-Trend: Zahlen und Fakten zum Veggie-Markt"; siehe URL 3
5 vgl. Claus Leitzmann, Markus Keller, Andreas Hahn, Vegetarismus Grundlagen, Vorteile, Risiken; Verlag C.H.Beck oHG, München 2001, S. 10
6 vgl. Lebensmittellexikon: "Die Geschichte des Vegetarismus"; siehe URL 4
7 vgl. ebd. URL 4
8 vgl. Adrian Krüger, Gesundheitliche Aspekte der veganen Ernährung. Beurteilung unter ernährungspsychologischen Aspekten; Bachelorarbeit; GRIN Verlag, Open Publishing GmbH, 2015, S.2
9 vgl. Deutscher Tierschutzbund e.v., Jede Mahlzeit zählt- vegan und vegetarisch leben; Deutscher Tierschutzbund e.v., Bonn, S. 6
10 vgl. Peta: "Bio-vegane Landwirtschaft"; siehe URL 5
11 vgl. Krüger, a.a.O. S. 2
12 vgl. Claus Leitzmann, Markus Keller, Stine Weder, Veganismus Grundlagen, Vorteile, Risiken; Verlag C.H. Beck oHG, München 2018, S. 17
13 vgl. Krüger, a.a.O. S.3
14 vgl. Statista Research Department : "Personen in Deutschland, die sich selbst als vegan einordnen oder als Personen, die weitgehend auf tierische produkte verzichten, in den Jahren 2015 bis 2018"; siehe URL 1
15 vgl. Statista Research Department: "Anzahl der Personen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier einordnen oder als Leute, die weitgehend auf Fleisch verzichten* von 2007 bis 2018 (in Millionen)"; siehe URL 2
16 vgl. Guido F. Gebauer: "Studie: Das sind die Motive für eine vegane Ernährung"; siehe URL 5
17 vgl. Deutscher Tierschutzbund e.v., a.a.O. S. 6 f.; 11 f.; 19ff.
18 vgl. Dr. med. Hans-Günter Kugler, Dr. med. Arno Schneider, Vegetarisch essen - Fleisch vergessen Ärztlicher Ratgeber für Vegetarier und Veganer; Gabrierl-Verlag Das Wort GmbH, Marktheidenfeld 2014, S. 99-115
19 vgl. Deutscher Tierschutzbund e.v., a.a.O. S. 29 f.
20 vgl. ebd. S. 27
21 vgl. Alex Kirby: "Hungry world `must eat less`; siehe URL 6
22 vgl. Krüger 2015, S. 5
23 vgl. Niko Rittenau, Vegan- Klischee ade! Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung; Ventil Verlag UG & Co, KG, Mainz 2018, S. 26
24 Der Brockhaus in sechs Bänden Band 5 PFAL - STEIM; F. A. Brockhaus GmbH, Leipzig, Mannheim 2008, S. 165
25 vgl. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Karlson, Kurzes Lehrbuch der Biochemie für Mediziener und Naturwissenschaftler; Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1984, S. 35
26 vgl. Thomas Kreutzig, Biochemie Kurzlehrbuch und Antwortkatalog zum Gegenstandskatalog mit Einarbeitung der wichtigen Prüfungsfakten; Jungjohann Verlagsgesellschaft m.b.H., Neckarsulm 1988, S. 8
27 vgl. Kreutzig, a.a.O. S. 12
28 vgl. Krüger a.a.O. S. 18
29 vgl. Prof. Dr. Robert F. Schmidt, Prof. Dr. Dr. Gerhard Thews, Physiologie des Menschen; Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 1987, S. 719
30 vgl. Hamburger Bildungsserver: "Struktur und Funktion der Proteine"; siehe URL 7
31 vgl. Hans- Dieter Triebel, Kompakt-Wissen Biologie Zellen und Stoffwechsel Nerven, Sinne und Hormone Ökologie; Stark Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2005, S.10
32 vgl. Leitzmann, Keller, Hahn 2012, S. 60 f.
33 vgl.ebd. S. 60 f.
34 vgl. Rittenau, a.a.O. S. 28
35 vgl. Rittenau, a.a.O. S. 28
36 vgl. Leitzmann, Keller , Hahn, a.a.O. S. 61 f.
37 vgl. Karlson, a.a.O. S. 243
38 vgl. Kugler, Schneider 2014, S. 19
39 vgl. Schmidt, Thews 1987, S. 719
40 vgl. Kreutzig 1988, S. 151 f.
41 vgl. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.v.: "Fett"; siehe URL 8
42 vgl. Leitzmann, Keller, Weder 2018, S. 64 f.
43 vgl. Leitzmann, Keller, Weder, a.a.O. S. 65
44 vgl. Leitzmann, Keller, Hahn, a.a.O. S. 64
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