In der Automobilindustrie kristallisiert sich zunehmend ein Trend der Weiterentwicklung traditioneller Unternehmensstrukturen, hin zu netzwerkartigen Verflechtungen wirtschaftlich selbständiger Unternehmen, heraus. Dies ist zurückzuführen auf das stetig steigende Beschaffungsvolumen der Automobilhersteller aufgrund der hohen Variantenvielfalt, verbunden mit einer weiter sinkenden Wertschöpfungstiefe und zunehmenden Produktionsvolumina. Um den stetig wachsenden Kundenanforderungen und der immensen Konkurrenzsituation im Markt gerecht zu werden, ist der Automobilhersteller gefordert, Leistungssteigerungen und Kostensenkungen parallel zu realisieren. Dies gilt verstärkt auch für den Bereich der Logistik. Neue Versorgungsstrukturen, insbesondere das Konzept des Lieferantenparks, stellen hierfür einen geeigneten Lösungsansatz dar, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und sind zudem ein Zeichen des Wandels der Logistik. Die ersten Versorgungsstrukturen dieser Art entstanden Ende der 80er Jahren; derzeit sind europaweit 27 in Betrieb und mindestens drei weitere in der Entstehungs- bzw. Planungsphase.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2. Grundlagen von Lieferantenparks
- 2.1 Begriffsbestimmung von Lieferantenparks
- 2.1.1 Begriffsdefinition Lieferantenpark
- 2.1.2 Wissenschaftliche Abgrenzung zu verwandten Ansätzen
- 2.1.2.1 Industriecluster
- 2.1.2.2 Gewerbe- bzw. Industriegebiete
- 2.1.2.3 Güterverkehrszentren (GVZ)
- 2.1.2.4 Versorgungszentren (VZ)
- 2.1.2.5 Logistik-/Lieferantenzentren (LLZ)
- 2.2 Entwicklung und Treiber von Lieferantenparks
- 2.2.1 Ursprünge der heutigen Lieferantenparkkonzepte
- 2.2.2 Gründe für die Entstehung von Lieferantenparks
- 2.3 Beteiligte Parteien des Lieferantenparks
- 2.3.1 Automobilhersteller
- 2.3.2 Parklieferanten
- 2.3.3 Logistik- und Servicedienstleister
- 2.3.4 Betreiber
- 3. Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie
- 3.1 Definition und Charakterisierung von Logistiknetzwerken
- 3.2 Charakterisierung von Logistiknetzwerken in der Automobilindustrie
- 3.3 Supply Chain Management Ansatz
- 3.3.1 Begriffsdefinition Supply Chain Management
- 3.3.2 Ziele des Supply Chain Managements
- 3.3.3 Das SCOR-Modell
- 3.4 Versorgungskonzepte in Automobilnetzwerken
- 3.4.1 Konventionelle Lageranlieferung
- 3.4.2 Direktanlieferung Just-in-Time
- 3.4.3 Direktanlieferung Just-in-Sequence
- 3.5 Nischenstellung des Lieferantenparks im Automobilnetzwerk und aktueller Implementierungsstand
- 4. Nutzenpotenziale von Lieferantenparks in der Automobilindustrie
- 4.1 Definition von Nutzenpotenzialen
- 4.2 Strukturierung der Nutzenpotenziale von Lieferantenparks
- 4.2.1 Infrastruktur/Gebäude
- 4.2.2 Logistik
- 4.2.3 Nicht-logistische Dienstleistungen
- 5. Empirische Untersuchung
- 5.1 Forschungsdesign und methodische Grundlagen
- 5.2 Besonderheiten der internationalen Marktforschung
- 5.3 Angewandtes Forschungsdesign
- 5.3.1 Analysemodell und Fragebogengestaltung
- 5.3.2 Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufquote
- 5.4 Erste Resultate der empirischen Erhebung
- 5.4.1 Automobilhersteller
- 5.4.2 Logistik- und Servicedienstleister
- 5.4.3 Parklieferanten
- 5.4.4 Betreiber
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Nutzenpotenzial europäischer Lieferantenparkkonzepte in der Automobil- und Zuliefererindustrie aus der Perspektive der beteiligten Parteien. Ziel ist es, die verschiedenen Vorteile und Herausforderungen von Lieferantenparks zu identifizieren und zu analysieren.
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung von Lieferantenparks zu ähnlichen Konzepten
- Entwicklung und Einflussfaktoren von Lieferantenparks
- Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie und die Rolle von Lieferantenparks
- Nutzenpotenziale von Lieferantenparks für verschiedene Akteure
- Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Wahrnehmung und Nutzung von Lieferantenparks
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Lieferantenparks in der Automobilindustrie ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Es wird die Vorgehensweise der Untersuchung erläutert und die Struktur der Arbeit skizziert.
2. Grundlagen von Lieferantenparks: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis von Lieferantenparks. Es liefert eine präzise Definition des Begriffs "Lieferantenpark" und grenzt ihn von verwandten Konzepten wie Industrieclustern, Gewerbegebieten, GVZ, VZ und LLZ ab. Die historische Entwicklung und die treibenden Kräfte hinter der Entstehung von Lieferantenparks werden analysiert, und die verschiedenen beteiligten Parteien (Automobilhersteller, Parklieferanten, Logistikdienstleister, Betreiber) werden vorgestellt und ihre jeweiligen Rollen und Interessen beschrieben. Der Fokus liegt auf der systematischen Darstellung der verschiedenen Perspektiven und der Herausforderungen, die sich aus der Interaktion dieser Akteure ergeben.
3. Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie: Dieses Kapitel beschreibt die Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie und die Positionierung von Lieferantenparks innerhalb dieser Netzwerke. Es werden verschiedene Versorgungskonzepte (konventionelle Lageranlieferung, Just-in-Time, Just-in-Sequence) erläutert und deren Vor- und Nachteile im Kontext der Lieferantenpark-Konzepte diskutiert. Der Supply Chain Management Ansatz und das SCOR-Modell werden eingeführt, um die komplexen Zusammenhänge innerhalb der Logistiknetzwerke zu verdeutlichen. Der Abschnitt konzentriert sich auf die Analyse der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen logistischen Ansätzen und der Effizienzsteigerung durch Lieferantenparks.
4. Nutzenpotenziale von Lieferantenparks in der Automobilindustrie: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die systematische Erfassung und Strukturierung der Nutzenpotenziale von Lieferantenparks. Es wird eine Definition von "Nutzenpotenzialen" gegeben und diese im Kontext der Infrastruktur, Logistik und nicht-logistischen Dienstleistungen analysiert. Es werden konkrete Beispiele und Potenziale aufgezeigt, die sich für Automobilhersteller, Zulieferer und andere Beteiligte aus der Nutzung von Lieferantenparks ergeben. Die Darstellung fokussiert auf die verschiedenen positiven Auswirkungen auf die Effizienz und die Kostenreduktion in der Lieferkette.
5. Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, die durchgeführt wurde, um die Nutzenpotenziale von Lieferantenparks zu validieren. Es wird das Forschungsdesign, die methodischen Grundlagen und die Besonderheiten der internationalen Marktforschung erläutert. Die angewandte Methodik, insbesondere die Fragebogengestaltung und Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufquote, werden detailliert dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des Analysemodells und der Interpretation der ersten Ergebnisse aus den Befragungen der verschiedenen beteiligten Parteien.
Schlüsselwörter
Lieferantenpark, Automobilindustrie, Logistiknetzwerk, Supply Chain Management, Nutzenpotenzial, empirische Untersuchung, Automobilhersteller, Zulieferer, Logistikdienstleister, Just-in-Time, Just-in-Sequence, SCOR-Modell.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Nutzenpotenziale europäischer Lieferantenparkkonzepte in der Automobil- und Zuliefererindustrie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht das Nutzenpotenzial europäischer Lieferantenparkkonzepte in der Automobil- und Zuliefererindustrie aus der Perspektive der beteiligten Parteien. Ziel ist die Identifizierung und Analyse der Vorteile und Herausforderungen von Lieferantenparks.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Begriffsbestimmung und Abgrenzung von Lieferantenparks, Entwicklung und Einflussfaktoren von Lieferantenparks, Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie und die Rolle von Lieferantenparks, Nutzenpotenziale von Lieferantenparks für verschiedene Akteure und Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Wahrnehmung und Nutzung von Lieferantenparks.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Grundlagen von Lieferantenparks, Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie, Nutzenpotenziale von Lieferantenparks und eine empirische Untersuchung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Was wird unter „Lieferantenpark“ verstanden und wie grenzt er sich von ähnlichen Konzepten ab?
Kapitel 2 liefert eine präzise Definition des Begriffs „Lieferantenpark“ und grenzt ihn von verwandten Konzepten wie Industrieclustern, Gewerbegebieten, Güterverkehrszentren (GVZ), Versorgungszentren (VZ) und Logistik-/Lieferantenzentren (LLZ) ab.
Welche Parteien sind an Lieferantenparks beteiligt?
An Lieferantenparks sind verschiedene Parteien beteiligt, darunter Automobilhersteller, Parklieferanten, Logistik- und Servicedienstleister sowie Betreiber. Kapitel 2 beschreibt die jeweiligen Rollen und Interessen dieser Akteure.
Welche Logistiknetzwerke und Versorgungskonzepte werden in der Arbeit betrachtet?
Kapitel 3 beschreibt Logistiknetzwerke in der Automobilindustrie und die Positionierung von Lieferantenparks darin. Es werden verschiedene Versorgungskonzepte (konventionelle Lageranlieferung, Just-in-Time, Just-in-Sequence) erläutert und deren Vor- und Nachteile im Kontext von Lieferantenparks diskutiert. Der Supply Chain Management Ansatz und das SCOR-Modell werden zur Veranschaulichung der komplexen Zusammenhänge genutzt.
Welche Nutzenpotenziale von Lieferantenparks werden untersucht?
Kapitel 4 konzentriert sich auf die systematische Erfassung und Strukturierung der Nutzenpotenziale von Lieferantenparks in Bezug auf Infrastruktur, Logistik und nicht-logistische Dienstleistungen. Es werden konkrete Beispiele und Potenziale für Automobilhersteller, Zulieferer und andere Beteiligte aufgezeigt.
Wie wurde die empirische Untersuchung durchgeführt?
Kapitel 5 beschreibt die empirische Untersuchung zur Validierung der Nutzenpotenziale. Es werden das Forschungsdesign, die methodischen Grundlagen, die Besonderheiten der internationalen Marktforschung, die Fragebogengestaltung und Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufquote detailliert dargestellt. Die Interpretation der Ergebnisse aus den Befragungen der verschiedenen beteiligten Parteien wird ebenfalls erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Lieferantenpark, Automobilindustrie, Logistiknetzwerk, Supply Chain Management, Nutzenpotenzial, empirische Untersuchung, Automobilhersteller, Zulieferer, Logistikdienstleister, Just-in-Time, Just-in-Sequence, SCOR-Modell.
- Citar trabajo
- Dipl.-Kaufmann techn. Oliver Florian Friede (Autor), 2004, Ermittlung von Nutzenpotenzialen europäischer Lieferantenparkkonzepte in der Automobil- und Zuliefererindustrie aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Parkparteien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51737