Lange Zeit beschränkten sich Investoren bei der Portfoliozusammenstellung auf die traditionellen Assetklassen Aktien, Renten und Immobilien, da sich durch Kombination dieser Anlagen zufrieden stellende Renditen bei überschaubarem Risiko generieren ließen. Empirische Untersuchungen haben jedoch aufgezeigt, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte zunehmend ein Gleichlauf der Renditen dieser Assetklassen festzustellen ist. So ergab eine Studie für den US-amerikanischen Finanzmarkt einen Anstieg in der Korrelation von Aktien mit Renten von -0,02 zwischen 1926 und 1969, auf 0,23 zwischen 1970 und 1980 und schließlich 0,58 zwischen 1981 und 1998. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass in Zeiten fallender Aktienmärkte die Diversifikation eines Portfolios auf Basis dieser traditionellen Assetklassen nicht ausreichte, um die Zielrenditen zu erreichen.
Besonders deutlich wurde dieser Zusammenhang in der ausgeprägten Baisse-Phase der Aktienmärkte im Zeitraum 2000-2003, in dem auch die Rentenmärkte durch ein niedriges Zinsniveau geprägt waren. In dieser Phase schwacher Aktienmärkte und geringer Renditen an den Rentenmärkten konnten durch eine Portfoliodiversifikation auf Basis der traditionellen Anlageklassen Aktien, Renten und Immobilien oft keine zufrieden stellenden Renditen erwirtschaftet werden. Auch gegenwärtig haben im Zuge einer Verringerung der Aktienrenditeerwartungen einerseits und des nach wie vor bestehenden Niedrigzinsumfelds andererseits institutionelle Anleger Schwierigkeiten, vorgegebene Renditen zu erreichen. Diese Entwicklungen zeigen, dass eine breite Diversifikation mehr und mehr die Voraussetzung für die Sicherstellung des langfristigen Anlageerfolgs bildet und somit eine Erweiterung des Anlageuniversums sinnvoll erscheint...
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Vorgehensweise
- 1.3 Begriffsdefinition
- 2 Formen von Rohstoffinvestments
- 2.1 Direkte Investments
- 2.2 Indirekte Investments
- 2.3 Rohstoffindizes
- 2.3.1 Ertragskomponenten
- 2.3.2 Rohstoffindizes verschiedener Anbieter
- 2.3.3 Vor- und Nachteile der Anlage in Rohstoffindizes
- 3 Theoretische Fundierung
- 3.1 Portfoliotheorie nach Markowitz
- 3.1.1 Modelldarstellung
- 3.1.2 Kritische Würdigung
- 3.2 Marktgleichgewichtsmodelle
- 3.2.1 Capital Asset Pricing Model
- 3.2.2 Arbitrage Pricing Theory
- 3.2.3 Kritische Würdigung
- 3.3 Performancemaße
- 3.3.1 Sharpe-Ratio
- 3.3.2 Treynor-Ratio
- 3.3.3 Jensen-Alpha
- 3.3.4 Kritische Würdigung
- 4 Portfoliooptimierungsrechnung
- 4.1 Konzeptionelle Grundlagen
- 4.2 Analyse der berücksichtigten Assetklassen
- 4.2.1 Rohstoffe
- 4.2.2 Aktien
- 4.2.3 Renten
- 4.2.4 Geldmarkt
- 4.2.5 Empirische Rendite/Risiko-Analyse
- 4.2.6 Empirische Korrelationsanalyse
- 4.2.7 Fazit
- 4.3 Bestimmung des Marktportfolios
- 4.4 Portfoliooptimierung durch Rohstoffindizes
- 4.5 Limitationen
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Rohstoffindizes als Instrument der Portfoliooptimierung eingesetzt werden können. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Portfoliooptimierung zu beleuchten und die Rolle von Rohstoffindizes in diesem Kontext zu untersuchen.
- Analyse der verschiedenen Formen von Rohstoffinvestments
- Einordnung von Rohstoffindizes in die Portfoliotheorie
- Bewertung der Performance von Rohstoffindizes im Vergleich zu anderen Assetklassen
- Empirische Untersuchung des Einflusses von Rohstoffindizes auf die Portfoliooptimierung
- Diskussion der Limitationen und Chancen der Nutzung von Rohstoffindizes in der Portfoliooptimierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit vor und erläutert die verwendete Vorgehensweise. Außerdem wird der Begriff der Rohstoffindizes definiert.
- Kapitel 2: Formen von Rohstoffinvestments: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Formen von Rohstoffinvestments, darunter direkte und indirekte Investments sowie die Rolle von Rohstoffindizes.
- Kapitel 3: Theoretische Fundierung: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Portfoliooptimierung vorgestellt, darunter die Portfoliotheorie nach Markowitz, Marktgleichgewichtsmodelle wie das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Arbitrage Pricing Theory (APT), sowie Performancemaße wie die Sharpe-Ratio und die Treynor-Ratio.
- Kapitel 4: Portfoliooptimierungsrechnung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der konkreten Anwendung der Portfoliooptimierung. Es werden verschiedene Assetklassen wie Rohstoffe, Aktien, Renten und der Geldmarkt analysiert, um die optimale Portfoliozusammensetzung zu bestimmen.
Schlüsselwörter
Rohstoffindizes, Portfoliooptimierung, Assetklassen, Rendite, Risiko, Korrelation, Markowitz-Modell, CAPM, APT, Sharpe-Ratio, Treynor-Ratio, empirische Analyse, Anlageformen, Rohstoffmärkte.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebsw. (FH) Matthias Zielinski (Author), 2006, Rohstoffindizes als Instrument der Portfoliooptimierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51713