In dieser Arbeit vergleicht der Autor hermeneutisch die Herrschaft zweier Hausmeier, Ebroin und Pippin den Jüngeren, unter legitimatorischen Gesichtspunkten und unter der Fragestellung, wie sich deren Herrschaftsausübung unterschied und warum Pippin der Jüngere schließlich nach der Krone griff, Ebroin aber nicht.
Ab der Mitte des siebten Jahrhunderts verloren die fränkischen Könige der Merowingerdynastie erheblich an faktischer Macht, jedoch löste Pippin der Jüngere sie mit seiner Krönung als Königsgeschlecht erst 751 ab. In diesem Jahrhundert waren die eigentlichen Machthaber des Reichs die Hausmeier, ein Amt, das ursprünglich nur die Verwaltung des Hofgesindes zur Aufgabe hatte.
Relevanz erfährt das Thema unter anderem dadurch, dass der Machtzuwachs der Hausmeier eine Voraussetzung für die spätere Herrschaft Karls des Großen darstellt, der das europäische Frühmittelalter entscheidend prägte. Pippins Krönung findet in der Forschung viel Beachtung und wird unter einigen Gesichtspunkten kontrovers diskutiert. Ebroin scheint im Gegensatz dazu relativ wenig beachtet zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Hausmeier und der Versuch der Alleinherrschaft
- II.1. Kurzbiographie des Hausmeiers Ebroin
- II.2. Ebroins Herrschaftsausübung
- II.3. Kurzbiographie des Hausmeiers Pippin III.
- II.4. Pippins Herrschaftsausübung
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Herrschaftsausübung der fränkischen Hausmeier im Frühmittelalter, insbesondere mit dem Fokus auf die Beziehung zum Königtum. Am Beispiel von Ebroin und Pippin dem Jüngeren soll untersucht werden, wie diese mächtigen Amtsträger ihre Machtpositionen im Reich nutzten und welche Strategien sie zur Legitimation ihrer Herrschaft einsetzten.
- Entwicklung des Hausmeieramts
- Die Machtverhältnisse zwischen Hausmeistern und Königen
- Legitimatorische Strategien der Hausmeier
- Der Aufstieg der Karolinger
- Der Einfluss der Hausmeier auf die fränkische Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit dar und thematisiert die Bedeutung der Hausmeier im fränkischen Reich. Sie beleuchtet die Rolle der Hausmeier in der Machtstruktur und die Herausforderungen, denen sie sich gegenüber sahen. Die Einleitung führt zudem die beiden zentralen Figuren, Ebroin und Pippin den Jüngeren, ein und stellt deren Bedeutung für die Geschichte des fränkischen Reiches dar.
II. Die Hausmeier und der Versuch der Alleinherrschaft
Dieses Kapitel analysiert die Herrschaftsausübung der beiden Hausmeier Ebroin und Pippin dem Jüngeren. Es werden die jeweiligen Biografien dargestellt, die Machtmethoden der Hausmeier beleuchtet und deren Strategien zur Stärkung ihrer Position im Verhältnis zum Königtum untersucht. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Hausmeier ihre Macht ausbauten und welche Konflikte sich daraus ergaben.
Schlüsselwörter
Hausmeier, Maiordomat, Frankenreich, Merowinger, Karolinger, Ebroin, Pippin der Jüngere, Herrschaftsausübung, Legitimation, Königtum, Frühmittelalter, Machtverhältnisse, Geschichtskonstruktion.
- Quote paper
- Simon Dreesch-Rosendahl (Author), 2019, Herrschaftsausübung der fränkischen Hausmeier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516656