1 Einführung
Seit Beginn der 90er Jahre ist von deutschen Kommunen eine Modernisierungskampagne gestartet worden, die unter dem Dach des neuen Steu-erungsmodells der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) stattfindet. Die KGSt ist der Verband für kommunales Management. Sie wurde am 01. Juni 1949 in Köln als Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung gegründet und ist eine dienstleistungsorientierte Fachorganisation der Städte, Gemeinden und Kreise, die unabhängig vom Staat und den politischen Parteien arbeitet. Die KGSt hat rund 1600 Mitglieder - Kommunen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Bekannt ist die KGSt vor allem als Initiatorin des so genannten "Neuen Steuerungsmodells", das in den 90er Jahren bundesweit der Startschuss für die Reform der Kommunalverwaltungen war.1
Die Wurzeln dieser Kampagne liegen etwa 20 Jahre früher im Ausland. Bereits dann erkannte man, daß in Zukunft durch die drohende Mittelverknappung Änderungen in der Ablauf- und der Aufbauorganisation vorgenommen werden müssen.
Zu den Instrumenten des von der KGSt empfohlenen neuen Steuerungsmodells gehören unter anderem die Verknüpfung von Input- und Outputentscheidungen im Budgetierungsverfahren und im produktorientiertem Haushalt, Produktbeschreibungen als wesentliche Steuerungsinstrumente, die Auskunft darüber geben, welche Ziele mit dem Produkt verfolgt werden, welche Qualitätsstandards unerläßlich sind, welcher Ressourceneinsatz für die erforderlichen Leistungen bereitsteht und mit welchen Indikatoren der Erfolg zu bewerten ist. Weitere Bestandteile sind die Umstellung des Rechnungswesens auf das Ressourcenverbrauchskonzept, die Entwicklung eines Qualitätsmanagementverfahrens sowie ein Kontraktmanagement als Mittel der politischen Steuerung.2
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1 www.KGSt.de/kgst0000.htm
2 vgl. Heinz, Rainer: Kommunales Management-Überlegungen zu einem KGSt-Ansatz, Schäffer-
Poeschel Verlag, Stuttgart 2000
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Allgemeines
- Definition
- Grundlagen des Kontraktmanagements
- Inhalte von Kontrakten
- Das Zielelement
- Das Vereinbarungselement
- Anreize und Sanktionen
- Das Steuerungselement
- Verschiedene Arten von Kontrakten
- Kontraktmanagement als politisches Steuerungsmittel
- Chancen und Risiken des Kontraktmanagements
- Phasen des Kontraktmanagements
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Kontraktmanagement als ein politisches Steuerungsinstrument, das im Kontext des "Neuen Steuerungsmodells" der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) in den Vordergrund gerückt ist. Das Werk beleuchtet die Bedeutung und Anwendung von Kontrakten als Instrument der Aufgabenverantwortung und Steuerung zwischen Politik und Verwaltung.
- Definition und Grundlagen des Kontraktmanagements
- Das Verhältnis von Politik und Verwaltung im Kontext des neuen Steuerungsmodells
- Die Rolle von Kontrakten als Mittel der Zielvereinbarung und Steuerung
- Chancen und Herausforderungen des Kontraktmanagements für die öffentliche Verwaltung
- Der Vergleich des deutschen Systems mit internationalen Beispielen, insbesondere Dänemark, Finnland, England, den Niederlanden und den USA
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Einleitung präsentiert die Relevanz des neuen Steuerungsmodells der KGSt und beleuchtet den wachsenden Stellenwert des Kontraktmanagements im deutschen Kontext. Dabei wird der internationale Vergleich mit Ländern wie Dänemark, Finnland und England aufgezeigt, die bereits Erfahrungen mit dem Kontraktmanagement gesammelt haben.
- Allgemeines: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Kontrakt" und "Kontraktmanagement". Die Principal-Agent-Theorie wird als grundlegendes Konzept für die Gestaltung von Kontrakten zwischen Politik und Verwaltung vorgestellt.
- Inhalte von Kontrakten: Die unterschiedlichen Elemente eines Kontrakts werden erläutert, wobei die Bedeutung von Zielvorgaben, finanziellen Rahmenbedingungen und Berichtspflichten hervorgehoben werden.
- Verschiedene Arten von Kontrakten: Das Kapitel beleuchtet die Bandbreite an Kontraktformen und ihren Einsatzbereich in der öffentlichen Verwaltung.
- Kontraktmanagement als politisches Steuerungsmittel: Hier wird die Rolle des Kontraktmanagements als Instrument der politischen Steuerung und als Brücke zwischen Politik und Verwaltung detailliert analysiert.
- Chancen und Risiken des Kontraktmanagements: Die Vorteile und Herausforderungen des Kontraktmanagements werden im Hinblick auf Effizienzsteigerung, Transparenz und Verantwortungsübertragung diskutiert.
- Phasen des Kontraktmanagements: Die verschiedenen Phasen des Kontraktmanagements, von der Planung bis zur Kontrolle, werden erläutert.
Schlüsselwörter
Kontraktmanagement, Neues Steuerungsmodell, KGSt, Kommunalverwaltung, Politik-Verwaltungs-Beziehung, Zielvereinbarung, Leistungssteuerung, Effizienz, Transparenz, Verantwortung, Principal-Agent-Theorie, Dänemark, Finnland, England, Niederlande, USA.
- Quote paper
- Wolfgang Eiken (Author), 2000, Kontraktmanagement als politisches Steuerungsmittel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5149