Die Arbeit beschäftigt sich damit, wie Sartre seine philosophischen Theorien ausgehend von seinem Atheismus in einem seiner bedeutendsten und gelungensten Werke "Geschlossene Gesellschaft" verarbeitet, indem er die Methode der mythologischen Verfremdung anwendet. Zu diesem Zweck wird zunächst Sartres atheistischer Existentialismus in seinen Grundzügen erläutert. Anschließend wird erörtert, wie das Mittel der mythologischen Verfremdung in der modernen Literatur eingesetzt wird, um ein atheistisches Konzept, wie Sartres zu transportieren. Schließlich wird These für These gezeigt, wie Sartre anhand der mythologischen Verfremdung strukturell und inhaltlich seine Philosophie in Literatur verpackt.
Als einer der radikalsten und einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts fasziniert das Phänomen Jean-Paul Sartre bis heute. Der Einfluss seiner Philosophie, einer atheistisch angelegten Form des Existentialismus, prägt die Nachkriegszeit, während er durch seinen Lebenswandel, seine persönliche Präsenz und seine literarischen Erfolge als Inbegriff des französischen Intellektuellen gilt. Sartre ist sowohl als Literat als auch als Philosoph in Erinnerung geblieben.
Als Philosoph steht Sartre in der Tradition von Kirkegaard, Husserl und besonders Heidegger. Als Existentialist greift seine Philosophie die Fragen nach dem guten Leben auf, die seit der griechischen Philosophie Grundlage der praktischen Philosophie ist, und lässt sich damit nicht mit den gleichen Maßstäben messen, die man auf die wissenschaftliche Philosophie anwendet. Sartres Philosophie baut zudem auf einem positiven Atheismus-Begriff auf, der die Existenz Gottes nicht nur verneint, sondern sich aktiv gegen die Religion und ihre Strukturen wendet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Sartres Konzept eines atheistischen Existentialismus
2.1. Sartres Atheismus-Begriff
2.2. Sartres philosophische Hauptthesen
3. Die mythologische Verfremdung als Mittel moderner Literatur
3.1.Der Mythos in der modernen Literatur
3.2.Der Mythos bei Sartre als Verfremdung
4. Die literarische Verarbeitung der philosophischen Theorie anhand der mythologischen Verfremdung in „huis clos“
4.1. Objektwelt/Subjektwelt
4.1.1. Der Raum
4.1.2. Der Tod
4.2. Der Mensch ist nichts, als die Summe seiner Handlungen
4.3. Der Mensch ist verantwortlich und verlassen
4.4. Der Existentialismus ist ein Sozialismus
4.5. Es gibt keine festgeschriebene Moral
4.6. Der Existentialismus ist ein Optimismus und die Rolle der Freiheit
4.7. Die Existenz geht der Essenz voraus. Sartres Hölle als mythologische Verfremdung
5. Konklusion
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Marina Molnar (Author), 2016, Mythologische Verfremdung in Jean-Paul Sartres "Die Geschlossene Gesellschaft", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514896
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