Die fundamentale Arbeitsteilung zwischen Geistes- und Naturwissenschaft wollte Kant durch eine mathematische Grundlegung der Metaphysik überwinden. Gelänge dieses Konzept, reduzierte sich Geisteswissenschaft auf ein naturwissenschaftliches zu betreibendes Studium eines Automaten. Fatalerweise hält Kant aber in ihm einen Herr-Knecht-Automatismus bei, jenseits dessen Freiheit ihren Ort hätte. Es gibt ihn nicht auf dieser Erde, weil Kant den Ewigen Frieden in der Weise eines Rechtsmathematikers durch die Kugelgestalt der Erde erzwingen will. Durch die Kugelgestalt der Erde muss der Krieg die Menschen eines Tages friedensgesinnt zusammenführen, während die unendliche Fläche immer wieder die Gelegenheit zu einem weiteren Anlauf zum Kriege gäbe. Schon Heraklit wusste: Der Krieg führt die Menschen zusammen. Und die Kugelgestalt lässt letztendlich nur die Friedensoption offen.
Inhaltsverzeichnis
- ,,So wie ein Automat sich selbst erhalten kann"
- Die wirkliche Verachtung der Natur
- Kants Automatenmodell und der ewige Frieden
- Die Quantifizierung der Natur und der Entzug des Arbeiter
- Descartes und die mechanische Bewegung
- Der Mensch als Maschine
- Die Entsetzung des Arbeiters und die Robotergeneration
- Sklaverei und Entfremdung
- Ent-Dialektisierung der Natur und Ent-Historisierung der Geschichte
- Individuelle Lösungen des Konflikts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert kritisch ein mechanisches Gesellschaftsmodell, das den Menschen als Maschine betrachtet. Er beleuchtet die Entfremdung des Arbeiters durch die technische Revolution und die Quantifizierung der Natur. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit der materialistischen Sichtweise, die den Menschen auf seine mechanischen Funktionen reduziert.
- Die Verachtung der Natur
- Der Mensch als Maschine
- Die Entfremdung des Arbeiters
- Die Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft
- Die ideologische Propaganda der Individualität
Zusammenfassung der Kapitel
- ,,So wie ein Automat sich selbst erhalten kann": Der Text beginnt mit der Kritik an der materialistischen Sichtweise der Natur und stellt Kants Automatenmodell in den Kontext des ewigen Friedens.
- Die Quantifizierung der Natur und der Entzug des Arbeiter: Dieser Abschnitt beleuchtet die Auswirkungen der technischen Revolution auf den Arbeiter und die Entqualifizierung der Natur durch die Mathematik.
- Descartes und die mechanische Bewegung: Hier wird Descartes’ mechanisches Modell des Körpers und die strikte Trennung von Leib und Seele analysiert.
- Der Mensch als Maschine: Die Reduktion des Menschen auf eine Maschine wird dargestellt, wobei La Mettries Sichtweise auf den Menschen als "senkrecht kriechende Maschine" hervorgehoben wird.
- Die Entsetzung des Arbeiters und die Robotergeneration: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Entfremdung des Arbeiters im Produktionsprozess und den Folgen der Robotergeneration.
- Sklaverei und Entfremdung: Hier wird die sklavische Konstellation von Lohnarbeit und Kapital und die manipulative Wirkung der Medien analysiert.
- Ent-Dialektisierung der Natur und Ent-Historisierung der Geschichte: Der Text beleuchtet die bürgerliche Ideologie und die Reduktion von Bildung auf Faktenanhäufung.
- Individuelle Lösungen des Konflikts: Die Kritik an der Individualität des Menschenrechts und die Gefahr der Anarchie der Produktion im Kapitalismus werden behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Natur, Mensch, Maschine, Arbeit, Entfremdung, Kapitalismus, Ideologie, Individualität, Kollektiv, Ent-Dialektisierung, Ent-Historisierung. Der Text konzentriert sich auf die kritische Analyse des mechanischen Gesellschaftsmodells, die Auswirkungen der technischen Revolution und die Rolle des Kapitals.
- Arbeit zitieren
- Heinz Ahlreip (Autor:in), 2019, Dialektische Kritik am Mechanizismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514873