Gegenstand dieser Arbeit ist der Einheitliche Aufsichtsmechanismus – als erste Säule der Europäischen Bankenunion – welcher in der Geschichte der europäischen Bankenaufsicht insoweit ein Novum darstellt, als erstmals weitreichende Aufsichtskompetenzen auf Unionsebene verlagert werden, die im Wesentlichen mit denen von nationalen Aufsichtsbehörden vergleichbar sind und eine direkte Aufsicht über die in der Eurozone ansässigen Institute ermöglichen.
Die Arbeit richtet ihren Blick zunächst auf eine Betrachtung der Bankenaufsichtsstruktur auf nationaler sowie europäischer Ebene vor Einführung des Single Supervisory Mechanism (SSM), um das Maß der übertragenen Aufgaben deutlich zu machen. Das Fundament der folgenden Überlegungen bildet sodann die Darstellung der Notwendigkeit des SSM sowie dessen Charakterisierung anhand seiner grundlegenden Funktionsweise. Darauf aufbauend folgt eine kritische Analyse seiner inneren Organisationsstruktur sowie des Umfangs des aufsichtsrechtlichen Mandats der Europäischen Zentralbank (EZB) basierend auf der Verordnung des Rates zur Übertragung besonderer Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsicht über Kreditinstitute auf die Europäische Zentralbank (SSM-VO). Die Arbeit schließt mit einem Fazit inwieweit der SSM seit seinem Inkrafttreten im November 2014 erfolgreich zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Bankenunion beitragen konnte.
Die Einrichtung der Europäischen Bankenunion bildet das Herzstück der Reformen der Finanzaufsichtsstruktur, die in Deutschland und Europa in Reaktion auf die Finanzkrise der Jahre 2007/2008 sowie die Staatsschuldenkrise der Jahre 2010 bis 2013 in Angriff genommen wurden.
Inhalt
A. Einleitung
B. Bankenaufsicht in Deutschland und Europa
I. Begriff der Bankenaufsicht
II. Modell der Allfinanzaufsicht
III. Europäische Finanzaufsichtsstruktur
C. Einführung des Single Supervisory Mechanism
I. Notwendigkeit eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus
II. Charakterisierung des Single Supervisory Mechanism
III. Vereinbarkeit mit dem Primärrecht
D. Kritische Analyse des Single Supervisory Mechanism
I. Organisationsstruktur des Single Supervisory Mechanism
1. Aufsichtsgremium
2. Beschlussverfahren in Zusammenarbeit mit dem EZB-Rat
3. Trennung von Geldpolitik und Aufsicht
II. Geltungsbereich des aufsichtsrechtlichen Mandats der EZB
1. Persönlicher Anwendungsbereich
2. Räumlicher Anwendungsbereich
III. Kompetenzverteilung zwischen EZB und nationalen Behörden
1. Direkte Zuständigkeit über bedeutende Institute
2. Indirekte Zuständigkeit über weniger bedeutende Institute
3. Konsequenz der Kompetenzverteilung
IV. Aufgaben und Befugnisse der EZB
1. Aufgaben
2. Befugnisse
E. Fazit unter Berücksichtigung der Entwicklung von unmittelbar beaufsichtigten Instituten
- Arbeit zitieren
- Manuel Kruschel (Autor:in), 2020, Der Single Supervisory Mechanism. Inwieweit konnte er zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Bankenunion beitragen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514866
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