In dieser Arbeit wird zunächst auf die Entstehungsgeschichte, die rechtliche Bedeutung sowie die Entwicklung und Einführung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland behandelt. Es folgt die Darstellung der wesentlichen Inhalte des Expertenstandards "Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz", indem die Struktur des Standards gezeigt sowie die wesentliche Grundlage dieses pflegerischen Ansatzes der Personzentrierung von Tom Kitwood erläutert wird. Elemente zur Vorbereitung und Durchführung von Interventionen zur Beziehungsgestaltung und -förderung bilden den Abschluss. Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie Prüfkriterien aussehen könnten, mit denen die Wirksamkeit von Interventionen zur Erreichung der Beziehungsgestaltung zu verifizieren sind. Es sollen Prüfkriterien formuliert werden, um ermitteln zu können, wie eine Intervention emotional wirkt beziehungsweise ob Beziehungsgestaltung überhaupt stattfindet.
In Deutschland beträgt die Zahl der Menschen mit Demenz aktuell rund 1,7 Millionen, von denen die meisten von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind. Für die Pflege gehört Demenz zu den großen Herausforderungen. Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig Forschung ist, um die Qualität der Pflege von Menschen mit Demenz zu verbessern. Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat das Thema Beziehungsgestaltung in einem neuen Expertenstandard in den Vordergrund gestellt. Die Bedürfnisse dieser Menschen nach einer sicheren Beziehung erfordern eine wichtige pflegerische Kompetenz, nämlich das Erkennen dieser Bedürfnisse und die Auswahl der passenden Interventionen. Dies ist der Kern des personzentrierten Ansatzes, also das Werkzeug zu erfolgreichem pflegerischem Handeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Methode
- 3 Entwicklung und Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland
- 3.1 Entstehungsgeschichte
- 3.2 Rechtliche Bedeutung und Auswirkung der Expertenstandards in der Praxis
- 3.3 Entwicklung, Einführung und Aktualisierung der DNQP-Expertenstandards
- 3.4 Veröffentlichte Expertenstandards des DNQP
- 4 Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“
- 4.1 Struktur des Expertenstandards
- 4.2 Person-zentrierter Ansatz von Tom Kitwood
- 4.3 Beziehungsgestaltung und -förderung von Menschen mit Demenz
- 5 Prüfkriterien für die Beziehungsgestaltung von Menschen mit Demenz
- 5.1 Prüfprozess bei der Intervention zur Beziehungsgestaltung
- 5.2 Interventionsbeispiel: Einsatz von Musik/Singen
- 5.3 Mögliche Beobachtungs- und Prüfkriterien
- 6 Diskussion
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Ziel ist es, die Bedeutung und Anwendung des Standards zu beleuchten und mögliche Prüfkriterien für eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung zu diskutieren. Die Arbeit berücksichtigt die Herausforderungen der Demenzpflege im Kontext steigender Fallzahlen.
- Entwicklung und Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland
- Der Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ und dessen person-zentrierter Ansatz
- Herausforderungen bei der Evaluation der Beziehungsgestaltung bei Menschen mit Demenz
- Mögliche Prüfkriterien für Interventionen zur Beziehungsgestaltung
- Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz durch Beziehungsgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die steigende Anzahl von Demenzerkrankungen in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen für die Pflege. Sie hebt die Bedeutung des DNQP-Expertenstandards zur Beziehungsgestaltung hervor und betont die Notwendigkeit einer person-zentrierten Pflege, die die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigt. Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Sie hinterfragt den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Begriff "Standard" und der individuellen Pflege von Demenzkranken und lenkt den Fokus auf die Notwendigkeit besonderer Unterstützung im Bereich Beziehungsgestaltung aufgrund der emotionalen und kognitiven Einschränkungen der Betroffenen.
3 Entwicklung und Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehungsgeschichte und die rechtliche Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland. Es beleuchtet den Entstehungsprozess, die Einführung und Aktualisierung der DNQP-Expertenstandards und präsentiert eine Übersicht der veröffentlichten Standards. Der Fokus liegt auf der Rolle der Expertenstandards im Qualitätsmanagement der Pflege, ihrer Verwendung bei der Qualitätsbeurteilung und ihrer Bedeutung in juristischen Kontexten im Falle von Pflegefehlern. Das Kapitel unterstreicht die Evidenzbasierung der Standards und ihre Funktion als Handlungsleitlinien.
4 Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“: Dieses Kapitel stellt den Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ detailliert vor. Es analysiert die Struktur des Standards, den person-zentrierten Ansatz nach Tom Kitwood und beschreibt Methoden zur Beziehungsgestaltung und -förderung für Menschen mit Demenz. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der Bedeutung von Wertschätzung, Zuwendung und einer person-zentrierten Haltung für die Schaffung einer sicheren und zuverlässigen Beziehung, die die Lebensqualität der Betroffenen verbessert. Die Darstellung des person-zentrierten Ansatzes von Tom Kitwood bildet das theoretische Fundament des Kapitels und zeigt seine praktische Relevanz für die Pflege von Menschen mit Demenz.
5 Prüfkriterien für die Beziehungsgestaltung von Menschen mit Demenz: Das Kapitel widmet sich der schwierigen Thematik der Evaluation von Beziehungsgestaltung bei Menschen mit Demenz. Es beschreibt einen Prüfprozess für Interventionen im Bereich Beziehungsgestaltung, veranschaulicht dies mit einem konkreten Beispiel (Einsatz von Musik/Singen) und schlägt mögliche Beobachtungs- und Prüfkriterien vor. Die Herausforderung, subjektive Erlebnisse und Gefühle messbar zu machen, wird hervorgehoben, sowie die Abhängigkeit der Evaluation von der Person und Situation der Betroffenen. Das Kapitel betont die Komplexität der Beurteilung und die notwendige Berücksichtigung der subjektiven Interpretation des Beobachters.
Schlüsselwörter
Expertenstandard, Demenz, Beziehungsgestaltung, Person-zentrierte Pflege, Qualitätsentwicklung, Lebensqualität, Interventionen, Prüfkriterien, DNQP, Tom Kitwood, Evaluation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Sie untersucht dessen Bedeutung, Anwendung und mögliche Prüfkriterien für eine erfolgreiche Umsetzung, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Demenzerkrankungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Methode, Entwicklung und Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland, Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“, Prüfkriterien für die Beziehungsgestaltung von Menschen mit Demenz, Diskussion, Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt des Themas, beginnend mit der Einführung und der Einordnung des Expertenstandards in den Kontext der Demenzpflege bis hin zu konkreten Prüfkriterien und einer abschließenden Diskussion.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Untersuchung der Bedeutung und Anwendung des DNQP-Expertenstandards zur Beziehungsgestaltung bei Menschen mit Demenz. Weiterhin soll die Arbeit mögliche Prüfkriterien für eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung diskutieren und die Herausforderungen der Demenzpflege im Kontext steigender Fallzahlen berücksichtigen. Es geht darum, die praktische Anwendung des Standards zu beleuchten und dessen Relevanz für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz aufzuzeigen.
Wie wird der person-zentrierte Ansatz von Tom Kitwood behandelt?
Der person-zentrierte Ansatz von Tom Kitwood bildet das theoretische Fundament für das Verständnis des Expertenstandards. Die Arbeit analysiert, wie dieser Ansatz im Expertenstandard umgesetzt wird und welche Bedeutung er für die Beziehungsgestaltung und -förderung von Menschen mit Demenz hat. Es wird hervorgehoben, wie Wertschätzung, Zuwendung und eine person-zentrierte Haltung zu einer sicheren und zuverlässigen Beziehung beitragen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Welche Herausforderungen werden bei der Evaluation der Beziehungsgestaltung angesprochen?
Die Arbeit thematisiert die Schwierigkeiten bei der Evaluation von Beziehungsgestaltung bei Menschen mit Demenz. Es wird betont, wie herausfordernd es ist, subjektive Erlebnisse und Gefühle messbar zu machen und wie stark die Evaluation von der Person und Situation des Betroffenen abhängt. Die Komplexität der Beurteilung und die Notwendigkeit der Berücksichtigung subjektiver Interpretationen des Beobachters werden hervorgehoben.
Welche konkreten Prüfkriterien werden vorgeschlagen?
Die Arbeit beschreibt einen Prüfprozess für Interventionen zur Beziehungsgestaltung und veranschaulicht diesen anhand eines Beispiels (Einsatz von Musik/Singen). Es werden mögliche Beobachtungs- und Prüfkriterien vorgeschlagen, um die Wirksamkeit von Interventionen zu evaluieren. Diese Kriterien berücksichtigen die besonderen Herausforderungen bei der Messung von Beziehungsgestaltung in der Demenzpflege.
Welche Rolle spielen Expertenstandards im Qualitätsmanagement der Pflege?
Die Arbeit beleuchtet die Entstehungsgeschichte und die rechtliche Bedeutung pflegerischer Expertenstandards in Deutschland, insbesondere deren Rolle im Qualitätsmanagement der Pflege. Es wird erklärt, wie sie bei der Qualitätsbeurteilung verwendet werden und welche Bedeutung sie in juristischen Kontexten im Falle von Pflegefehlern haben. Die Evidenzbasierung der Standards und ihre Funktion als Handlungsleitlinien werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Expertenstandard, Demenz, Beziehungsgestaltung, Person-zentrierte Pflege, Qualitätsentwicklung, Lebensqualität, Interventionen, Prüfkriterien, DNQP, Tom Kitwood, Evaluation.
- Quote paper
- Ana Rudolphi (Author), 2020, Expertenstandards in der Pflege für Menschen mit Demenz einführen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514786