Der Begriff Klerus war seit dem dritten Jahrhundert nach Christus die gebräuchliche Bezeichnung für Personen, die durch Wahl und Weihe ein kirchliches Amt und geistliche Vollmachten verliehen bekamen. Dies schuf schon früh eine Abgrenzung zu der Personengruppe der Laien. Im Hochmittelalter wurde der Begriff auf alle Personen ausgedehnt, die unter Kirchenrecht lebten. Der Empfang kirchlicher Weihen war für die Zugehörigkeit zum Klerus nicht mehr zwingend nötig.
Die Zahl der kirchlichen Weihen wurde um die Mitte des dritten Jahrhunderts auf sieben festgelegt, die seit 1203 in die ordines minores des Ostiarius (Türhüter), des Lector (Schriftleser), des Exorcista (Teufelsaustreiber) und des Sequenz (Messgehilfe), sowie die ordines maiores des Subdiakon, des Diakon und des Priester geteilt werden.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde der Klerus in feste Kirchenstrukturen eingebunden. Den kirchenrechtlichen Eintritt in den Klerikerstand erhielt man durch folgenden Ablauf: Benennung oder Wahl, deren Bestätigung, der Weihe und anschließenden Einführung ins Amt.
Weihehindernisse, sogenannte Irregularitäten, waren vor allem die uneheliche Geburt, körperliche Gebrechen, Ehrlosigkeit, Mangel an mildem Herzen (frühere Richtertätigkeit), Amtsanmaßung und das Mindestalter.
Die Standespflichten der Majoristen bestanden im Gottesdienst, Stundengebet, Zölibat, würdigem Lebenswandel, Tragen der Standestracht und Gehorsam gegenüber den höheren Weihegraden.
Seit dem sechsten Jahrhundert bildete die Tonsur und das Bartverbot die äußerlichen Zeichen der Kleriker.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zum Klerus
- Mönchtum
- Ursprung und Entwicklung: Anachoretentum und Koinobitentum
- Mönchtum im Mittelalter:
- Monastische Neugründungen des 11. u. 12. Jhd.:
- Die Bettelorden des Spätmittelalters:
- Diakon
- Byzantinischer Osten:
- Lateinischer Westen:
- Priester
- Bischof
- Theolog. und kirchenrechtl. Stellung:
- Stift u. Kapitel
- Schlußbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen historischen Überblick über die Entwicklung verschiedener geistlicher Personengruppen innerhalb der christlichen Kirche. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Entwicklung von Mönchtum, Diakonat, Priestertum und Bischofsamt sowie der Bedeutung von Stiften und Kapiteln. Die Arbeit beleuchtet die historischen Entwicklungen und die jeweiligen theologischen und kirchenrechtlichen Hintergründe, die diese Personengruppen prägten.
- Die Entstehung und Entwicklung des christlichen Mönchtums
- Die verschiedenen Formen des Mönchtums und ihre Regeln
- Die Rolle des Diakons in der Kirche und seine Entwicklung
- Das Priestertum und seine Aufgaben in der Gemeinde
- Das Bischofsamt, seine Stellung in der Hierarchie und seine Aufgaben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung zum Klerus erläutert den Begriff Klerus und seine Entwicklung von der Antike bis ins Hochmittelalter. Sie definiert die verschiedenen Weihegrade und die Standespflichten der Kleriker.
Das Kapitel über das Mönchtum beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Anachoretentums und Koinobitentums. Es beleuchtet die wichtigsten Mönchsväter und ihre Regeln sowie die Verbreitung des Mönchtums im Westen. Die Zusammenfassung skizziert die Entwicklung des Mönchtums im Mittelalter, die Entstehung neuer Ordensformen und die Bedeutung der Benediktregel. Das Kapitel beleuchtet auch die Bettelorden des Spätmittelalters und ihre Rolle in der Kirche.
Das Kapitel über den Diakon beschreibt die verschiedenen Aufgaben und Funktionen des Diakons in der Kirche. Die Zusammenfassung behandelt die Entwicklung des Diakonats im byzantinischen Osten und im lateinischen Westen sowie die Einführung des Ständigen Diakonats durch das Zweite Vatikanum.
Das Kapitel über den Priester erläutert die Aufgaben und die theologische Bedeutung des Priesters in der Kirche. Die Zusammenfassung behandelt die Entwicklung des Priesteramtes von der Frühkirche bis zur Gegenwart, die Trennung von Weihe- und Jurisdiktionsgewalt und die Anforderungen an Priesteranwärter.
Das Kapitel über den Bischof beschreibt die Entwicklung des Bischofsamtes von den Anfängen der Kirche bis ins Spätmittelalter. Die Zusammenfassung beleuchtet die theologische und kirchenrechtliche Stellung des Bischofs, die Bischofswahl und die Spannungen zwischen Bischöfen und weltlichen Herrschern. Das Kapitel behandelt auch die Einführung des Bischofskollegiums durch das Zweite Vatikanum.
Das Kapitel über Stift und Kapitel erläutert die Entstehung und Entwicklung von Stiften und Kapiteln in der Kirche. Die Zusammenfassung behandelt die Aufgaben und die Organisation von Stiften und Kapiteln sowie ihre Bedeutung in der Geschichte der Kirche.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Klerus, das Mönchtum, das Diakonat, das Priestertum, das Bischofsamt, Stift und Kapitel sowie die Entwicklung dieser geistlichen Personengruppen innerhalb der christlichen Kirche. Die Arbeit beleuchtet die historischen Entwicklungen, die theologischen und kirchenrechtlichen Hintergründe sowie die Bedeutung dieser Institutionen für die Geschichte der Kirche.
- Arbeit zitieren
- Marcel Tenud (Autor:in), 2001, Geistliche Personengruppen - die historische Entwicklung kirchlicher Ämter , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5147
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