Am 16. Januar 1969 zündete sich der tschechische Student Jan Palch öffentlich auf dem Prager Wenzelsplatz an, um ein Zeichen des Widerstands gegen die Zerschlagung des Prager Frühling zu setzten. Doch was treibt einen Protestierenden zu einem so drastischen und selbstzerstörerischen Akt? Mit dieser Frage werde ich mich in der folgenden Facharbeit beschäftigen. Bevor ich aber auf politisch motivierten Suizid eingehe, ist es zunächst erforderlich, einige Grundannahmen über Selbsttötung im Allgemeinen zu erklären und eine wissenschaftliche Definition von Suizid darzustellen, um festzustellen, welche menschlichen Handlungen passend als Suizid zu klassifizieren sind. Das letztendliche Ziel meiner Arbeit besteht darin, zu untersuchen ob man die Selbstverbrennung von Jan Palach als kommunikativen Suizid bezeichnen kann. Auch heute hat dieses Thema noch Relevanz, da auch derzeit immer wieder altruistischer / kommunikativer Suizid begangen wird. Vor allem das Thema Terrorismus (IS) ist zurzeit sehr aktuell und lässt sich gut auf kommunikativen Suizid beziehen, sodass ich mich zum Ende meiner Facharbeit auf ein aktuelles Geschehnis beziehen werde, um die zukünftigen Forschungsmöglichkeiten dar zu legen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Fall Jan Palach im Prager Frühling
- Suizid
- Durkheims Konzept der vier verschiedenen Selbstmordtypen
- Altruistischer Suizid
- Bezug der Theorie des kommunikativen Suizis zum Fall Palach
- Abschiedsnachrichten von Palach
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit befasst sich mit dem Fall Jan Palachs und analysiert seine Selbstverbrennung im Kontext des Prager Frühlings. Das Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, ob Palachs Tat als kommunikativer Suizid bezeichnet werden kann.
- Definition und wissenschaftliche Einordnung von Selbstmord
- Durkheims Theorie der Selbstmordtypen mit Fokus auf den altruistischen Selbstmord
- Analyse von Jan Palachs Selbstverbrennung im Lichte des kommunikativen Suizids
- Relevanz des Themas im Hinblick auf aktuelle Phänomene wie Terrorismus
- Zukünftige Forschungsmöglichkeiten im Bereich des kommunikativen Suizids
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Facharbeit vor und erläutert den Hintergrund von Jan Palachs Selbstverbrennung im Kontext des Prager Frühlings. Sie führt den Begriff des "kommunikativen Suizids" ein und definiert den Begriff des Selbstmordes nach Durkheim.
- Der Fall Jan Palach im Prager Frühling: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext von Palachs Selbstverbrennung, beleuchtet seine politische Motivation und die Folgen seiner Tat. Es wird auf die Niederschlagung des Prager Frühlings, Palachs Protest gegen die Sowjetunion und die Reaktion der tschechoslowakischen Bevölkerung eingegangen.
- Suizid: Dieses Kapitel erklärt den Begriff des Suizids und definiert ihn anhand von Durkheims "Le Suicide". Die Definition und die Kritik an Durkheims Konzept werden erläutert.
- Durkheims Konzept der vier verschiedenen Selbstmordtypen: Dieses Kapitel stellt Durkheims Theorie der vier Selbstmordtypen - egoistisch, altruistisch, anomisch und fatalistisch - vor. Es fokussiert auf den altruistischen Selbstmord und erklärt dessen Ursachen und Merkmale.
Schlüsselwörter
Die Facharbeit befasst sich mit dem Fall Jan Palach, Selbstmord, kommunikativem Suizid, altruistischem Suizid, Prager Frühling, politische Motivation, Soziologie, Durkheim, Terrorismus und Forschungsansätze.
- Quote paper
- Hannah Agarius (Author), 2017, Jan Palach. Selbstverbrennung als kommunikativer Suizid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513903