Welches Selbstbild haben männliche Sozialarbeiter von sich? Aus welchen Gründen dringen sie in ein Berufsfeld vor, das den „Frauenberufen“ zugeordnet wird? Diese und weitere Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden. Dargestellt werden soll dies am Arbeitsfeld der Suchtberatung. Die Suchtberatung ist ein weites Feld, in dem es verschiedene Handlungsfelder und Tätigkeitsbereiche der Sozialen Arbeit gibt. Um einen tieferen Einblick in diesen Bereich zu bekommen, wurde ein männlicher Sozialarbeiter aus dem Bereich der Suchtberatung interviewt. Die Ergebnisse dieses Gesprächs sollen auch in die Ausführungen der Arbeit mit einfließen.
Die geschlechtsspezifische Sozialisation wird in der medialen Öffentlichkeit ebenso wie das Thema Gender (Gender Mainstreaming) zunehmend häufiger diskutiert. Jedoch geht es, was das Berufliche anbelangt, hier zumeist um eine Unterrepräsentation von Frauen in Aufsichtsräten, in technischen Berufen, um Nachteile bei der Bezahlung, bei der Karriere etc., hingegen ist das Feld unterrepräsentierter Männer in „Frauenberufen“ medial und wissenschaftlich längst nicht so präsent wie im umgekehrten Fall. Während es unter und im Zusammenhang mit Frauen häufiger vorkommt, das traditionelle Rollen- und Sozialisationsmuster hinterfragt werden sowie der Frage nachgegangen wird, wie und womit sie sich selbst identifizieren, scheint dies bei Männern zumindest im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs weit weniger oft vorzukommen.
Gleichwohl hat die Diskussion um sich wandelnde Rollenbilder, die auch zentrale Aspekte der Geschlechterforschung beinhaltet, an Fahrt aufgenommen. Die althergebrachte Konstruktion von der traditionellen Männerrolle, die nicht zuletzt auch die Wahrnehmung des einzelnen Mannes von sich in seinem Beruf miteinbezieht, rückt verstärkt in den Forschungsfokus.
Das Thema ist aktuell präsent nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass eine Vielzahl Arbeitskräfte im sozialen Bereich gesucht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau und Methodik
- Theoretische Grundlagen
- Begriffliche Abgrenzung von Geschlecht und Gender
- Biologische Unterschiede
- Soziale Bestimmungsfaktoren
- Männliche Sozialisation
- Soziale Arbeit als klassischer Frauenberuf?
- Geschichte der Sozialen Arbeit am Geschlecht spezifiziert
- Motive der Männer für die Wahl eines von Frauen dominierten Berufsfeldes
- Das Handlungsfeld der Suchtberatung in der Sozialen Arbeit
- Männer in der Sozialen Arbeit
- Vorstellung der Methoden (qualitative Interviews, Fragebogen)
- Auswertung des Fragebogens
- Handlungskonsequenzen für die Soziale Arbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage nach dem Selbstbild männlicher Sozialarbeiter in einem von Frauen dominierten Berufsfeld. Sie analysiert die Gründe, warum Männer in die Soziale Arbeit drängen, und untersucht die traditionelle Geschlechterrolle im Kontext der Sozialisation und des Beruflichen. Dabei wird der Schwerpunkt auf das Handlungsfeld der Suchtberatung gelegt, um einen tieferen Einblick in die Erfahrungen und Herausforderungen männlicher Sozialarbeiter in diesem Bereich zu erhalten.
- Selbstbild männlicher Sozialarbeiter in einem von Frauen dominierten Berufsfeld
- Gründe für den Einstieg in die Soziale Arbeit als Mann
- Traditionelle Geschlechterrollen und ihre Auswirkungen auf die Berufswahl
- Das Handlungsfeld der Suchtberatung in der Sozialen Arbeit
- Wandel der Sozialisation und der Einfluss auf die Berufswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsleitfrage und die Subfragen vor, die sich mit dem Selbstbild männlicher Sozialarbeiter, den Gründen für ihren Einstieg in die Soziale Arbeit und der Frage nach traditionellen Geschlechterrollen und ihrem Einfluss auf die Berufswahl beschäftigen. Sie beleuchtet die Unterrepräsentation von Männern in „Frauenberufen“ und die Bedeutung des Themas im Kontext der Sozialisation und der Geschlechterforschung.
Das Kapitel „Theoretische Grundlagen“ befasst sich mit der begrifflichen Abgrenzung von Geschlecht und Gender und untersucht den Einfluss biologischer und sozialer Faktoren auf die Geschlechterrollen. Es analysiert die Kritik der Geschlechterrollentheorie und stellt die Theorie der männlichen Sozialisation im Kontext der Sozialen Arbeit dar.
Das Kapitel „Männer in der Sozialen Arbeit“ konzentriert sich auf die Methoden der empirischen Sozialforschung, die in der Arbeit zum Einsatz kommen, wie Experteninterviews und die Literatur- und Webanalyse. Es beschreibt das Handlungsfeld der Suchtberatung in der Sozialen Arbeit als Beispiel für den beruflichen Kontext männlicher Sozialarbeiter.
Schlüsselwörter
Die Arbeit setzt sich mit den Themen Gender, Sozialisation, Geschlechterrollen, männliche Sozialarbeit, Soziale Arbeit, Suchtberatung und Selbstbild auseinander. Es werden die Erkenntnisse der Geschlechterforschung, der Sozialisationstheorie und der empirischen Sozialforschung einbezogen, um das Selbstbild und die Herausforderungen männlicher Sozialarbeiter in einem von Frauen dominierten Berufsfeld zu beleuchten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Das Thema "Gender" in der täglichen Arbeit des Sozialarbeiters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513452