Die altbekannten Konflikte, die von Schikane, Mobbing und Bullying ausgehen, verlagern sich heutzutage immer mehr auf die interaktiven Medien, welche wir täglich nutzen. Während Computer, Smartphones und damit vor allem das Internet zu einem großen Teil unseres Alltages wurden, übertrugen sich Probleme wie Stalking oder Mobbing in die virtuelle Welt und schufen gleichzeitig auch neuere Formen der Schikane. Die folgende Ausarbeitung wird sich auf die Texte „Mobbing im Medienkontext“ von Christa Kodelej, „Das Phänomen Cyberbullying – Genderaspekte und medienethische Konsequenzen“ von Catarina Katzer sowie „The Dark Side of Cyberspace“ von Cynthia Carter und C. Kay Weaver beziehen und außerdem mit den Studien der Internetseite www.eukidsonline.net, der Aufklärungsbroschüre bezüglich Happy Slapping des Jugendstadtrats Neukölln und dem Zeitungsartikel „Die Eltern pöbeln mit“ von SPIEGEL online aus dem Jahr 2011 beschäftigen. Zunächst werden die Formen von Belästigung durch neue Medien dargelegt, im weiteren Verlauf sollten ebenso die möglichen Motive behandelt werden. Ferner werden die Begriffe Mobbing und Bullying differenziert und die Unterschiede zu traditionellem Mobbing dargelegt. Hinzu kommt ein Ausblick auf die Auswirkungen, Möglichkeiten der Prävention und ebenso die Gesetzeslage, um schlussendlich die Hauptthematik Cybermobbing und -bullying anhand aktueller Beispiele abzuschließen. Im Laufe der folgenden Hausarbeit wird der Begriff „Mobbing“ synonym für Mobbing sowie Bullying verwendet. Eine entsprechende Differenzierung findet im Laufe der Ausarbeitung statt, jedoch wird die Verwendung vermieden, um einen konstanten Lesefluss sicherstellen zu können.
Inhalt
Einleitung
Formen der Belästigung
Motive
Begriffserklärung
Auswirkungen
Prävention
Gesetzeslage
Fazit und aktuelle Bezüge
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die altbekannten Konflikte, die von Schikane, Mobbing und Bullying ausgehen, verlagern sich heutzutage immer mehr auf die interaktiven Medien, welche wir täglich nutzen. Während Computer, Smartphones und damit vor allem das Internet zu einem großen Teil unseres Alltages wurden, übertrugen sich Probleme wie Stalking oder Mobbing in die virtuelle Welt und schufen gleichzeitig auch neuere Formen der Schikane. Die folgende Ausarbeitung wird sich auf die Texte „Mobbing im Medienkontext“ von Christa Kodelej, „Das Phänomen Cyberbullying – Genderaspekte und medienethische Konsequenzen“ von Catarina Katzer sowie „The Dark Side of Cyberspace“ von Cynthia Carter und C. Kay Weaver beziehen und außerdem mit den Studien der Internetseite www.eukidsonline.net, der Aufklärungsbroschüre bezüglich Happy Slapping des Jugendstadtrats Neukölln und dem Zeitungsartikel „Die Eltern pöbeln mit“ von SPIEGEL online aus dem Jahr 2011 beschäftigen. Zunächst werden die Formen von Belästigung durch neue Medien dargelegt, im weiteren Verlauf sollten ebenso die möglichen Motive behandelt werden. Ferner werden die Begriffe Mobbing und Bullying differenziert und die Unterschiede zu traditionellem Mobbing dargelegt. Hinzu kommt ein Ausblick auf die Auswirkungen, Möglichkeiten der Prävention und ebenso die Gesetzeslage, um schlussendlich die Hauptthematik Cybermobbing und -bullying anhand aktueller Beispiele abzuschließen. Im Laufe der folgenden Hausarbeit wird der Begriff „Mobbing“ synonym für Mobbing sowie Bullying verwendet. Eine entsprechende Differenzierung findet im Laufe der Ausarbeitung statt, jedoch wird die Verwendung vermieden, um einen konstanten Lesefluss sicherstellen zu können.
Formen der Belästigung
Obwohl das Internet maßgeblich zur Globalisierung und dem Knüpfen internationaler Kontakte beigetraten hat und weiterhin beiträgt, ist das neue Medium jedoch entgegen der Hoffnungen Marshall McLuhans aus dem Jahre 1964 kein Kommunikationsmittel geworden, welches die utopische Vision des „Global Village“ erfüllt. Er hatte die Vorstellung, es würde dazu genutzt werden, um mit Menschen aus aller Welt miteinander Gutes für alle zu bewirken (Carter und Weaver 2003: 138). Dies mag in vielerlei Hinsicht geglückt sein, jedoch ist es offensichtlich, dass das Internet ebenso Gefahren mit sich gebracht hat, die im Folgenden dargestellt werden sollen. Die Vielfalt an Möglichkeiten des Internets führte dazu, dass verschiedenste Arten von Belästigungen nun über das Internet ausgeführt und das alltägliche, sogenannte „traditionelle“ Mobbing (Bedrohungen, Erpressungen, Gerüchte) in die mediale Welt übertragen werden.
Während vor ein paar Jahren noch die Möglichkeiten auf Anrufe, SMS und Post beschränkt waren, kann das Schikanieren inzwischen über das Internet, also Computer und Smartphones stattfinden. Man kann diese Schikane wiederum definieren als Cyberhate, Cyberstalking, sexuelle Belästigung und Cyberpädophilie.
Cyberhate kann auf Chatrooms wie Skype, über E-Mails, soziale Netzwerke wie Facebook, Videoplattformen wie YouTube, Voting Sites oder in Form von Nicknapping, Happy Slapping oder Hass-Webseiten auftreten. Als Happy Slapping wird der Trend bezeichnet, Personen zu filmen, die vorsätzlich verprügelt oder belästigt werden, und dies über das Internet oder Mobiltelefone zu verbreiten. Hier wird die Person, der Schaden zugefügt wird, vor laufender Kamera zur Schau gestellt und der Öffentlichkeit präsentiert. Das Nicknapping ist das Annehmen falscher Identitäten, um dadurch andere Menschen zu betrügen oder zu täuschen. Speziell auf sozialen Netzwerken sind die sogenannten Fake-Profile inzwischen eine beliebte Vorgehensweise, um Mitmenschen zu belästigen. Auf Voting Sites wiederum werden Fotos hochgeladen, um daraufhin abzustimmen, wer besser aussieht. Nicht selten werden diese Fotos ohne das Wissen und Einverständnis der/des Fotografierten veröffentlicht und führen zu Diffamierungen, indem man das Aussehen anderer Menschen abwertet. Auch Videoplattformen wie YouTube oder MyVideo werden oft Werkzeuge von Mobbing, indem man vorsätzlich ohne das Einverständnis der gefilmten Personen Videos veröffentlicht, welche diese als beleidigend, verletzend und peinlich empfinden. Meist folgen hierauf diffamierende Kommentare, welche zu Hetze führen können. Hinzu kommen soziale Netzwerke, da Belästigungen auf Plattformen wie Facebook oder Instagram in Kombination von Nicknapping und Happy Slapping auftreten können. Außerdem werden auch hier oft unerwünschte Bilder sowie Videos veröffentlicht, hinzu kommen beleidigende Nachrichten, Gerüchte oder Stalking. Auch Hass-Webseiten sind inzwischen eine bekannte Form von Cyberhate, da sie meist so versteckt sind, dass zwar Lehrer oder Eltern diese nicht finden können, jedoch Jugendliche, obwohl sie nicht einmal auf der Suche nach solchen Webseiten waren. Verlinkt mit alltäglichen Webseiten, sind sie vor allem für Kinder und Jugendliche leicht zu erreichen. Eine weitere Gefahr bergen rassistische, fundamentalistische und / oder sexistische Gruppierungen, welche durch das Internet die Möglichkeit bekommen, sich weiter zu verbreiten und Unterstützung zu finden (vgl. Carter und Weaver 2003: 142ff.)
Stalking wird definiert als wiederholendes und ständiges Bestreben, in Kontakt mit einer Person zu treten und kann erweitert auch noch als Ziel haben, die gestalkte Person absichtlich zu bedrohen und einzuschüchtern (Vgl. Carter und Weaver 145ff.) Es findet in Form von Nachrichten, zum Beispiel durch E-Mails, Chatrooms und Instant Messaging statt. Die wohl zurzeit aktuellsten Methoden sind soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram oder Apps wie WhatsApp. Hinzu kommt die Vorgehensweise des Computerstalkings: Hierbei kann sich der Stalker durch technische Fähigkeiten Zugang zu dem Computer, Smartphone oder ähnlichem Gerät beschaffen und es dadurch kontrollieren und es beispielsweise mit einem Virus infizieren. Speziell die eingebauten Kameras eines Laptops oder Smartphones bergen die Gefahr, fähigen Stalkern unfreiwillig Einblick in die Privatsphäre zu liefern. Cyberstalking hat laut Cynthia Carter und C. Kay Weaver außerdem zur Folge, dass zusätzlich herkömmliche Arten von Stalking stattfinden, beispielsweise in Form von Anrufen, Post oder Vandalismus (Vgl. Carter und Weaver 2003: 146 Vgl. Laughren 2000)
Oft trifft Stalking in Verbindung mit sexueller Belästigung auf, welches sich wiederum durch unerwünschte Nachrichten oder Webseiten mit pornographischem Inhalt äußern kann. Eine weitere Form ist das Versprechen von Karrierechancen im Gegenzug für sexuelle Gefälligkeiten (Vgl. Carter und Weaver 2003: 143). Hinzu kommt die Cyberpädophilie, welche sich gegen Kinder richtet und ebenso durch belästigende Nachrichten, Webseiten oder Verbreitung pornographischer Inhalte auftritt. Hauptsächlich wird sich folgende Ausarbeitung ebenso wie das Referat mit der Thematik des Cyberbullyings bzw. –mobbings beschäftigen, welches sich aus verschiedenen Formen der Schikane bildet.
Motive
Die Motive für Mobbing über die neuen Medien sind schnell erfasst: Die Vielfalt an Möglichkeiten, die Leichtigkeit der Vorgehensweise, ebenso die Anonymität und das Gefühl von Sicherheit, welches hieraus resultiert, fördern die Bereitschaft, zu einem Mobber zu werden. Da man sich im Internet anonym und somit schwer erreichbar fühlt, neigt man dazu, negative und aggressive Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Oft werten Täter ihre Handlungen ab, da die Gewissheit, dass man nicht Angesicht zu Angesicht mit der betroffenen Person ist, die Hemmschwelle senkt und dafür sorgt, dass dissoziales Verhalten leichter und schneller zustande kommt, weil man weniger, bzw. gar keine Empathie für das / die Opfer empfindet und diese nicht als reale Person wahrnimmt (Vgl. Katzer 2011: 106). Auch die Versuchung, welche durch das anonyme Umfeld entsteht, die Täterrolle einzunehmen, kann als Motiv für Mobbing gelten, ebenso wie die Freiheit, Rollenspiele zu spielen und neue Identitäten übernehmen zu können. Ferner ermöglichen geringe Kosten des Internets, dass man belästigende Nachrichten, Dateien oder Inhalte gleichzeitig an mehrere Menschen weiterleiten oder sie veröffentlichen kann, was beispielsweise Schikanen wie Hass-Webseiten, dem Verbreiten unerwünschter Inhalte oder Stalking immens vereinfacht und zusätzlich die Wirkung verstärkt (Vgl. Carter und Weaver 2003: 146). Hierbei spielt auch die geringe Wahrscheinlichkeit, bestraft zu werden, eine Rolle. Da ebenso wie das Opfer auch eine bestrafende Instanz nicht greifbar zu sein scheint, ist die Sorge um eine Bestrafung nicht vorhanden. Weitere Motive könnten die Demonstration von Macht sein, ebenso die Angst davor, selbst ein Mobbingopfer zu werden oder Rache dafür, eben ein solches in der realen Welt zu sein. Außerdem könnten die Täter Anerkennung suchen oder eine Möglichkeit, sich zu entlasten. Zuletzt kommt auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls infrage, falls die Tat von mehreren Personen ausgeführt wird.
Auf der anderen Seite wird auch diskutiert, ob es ein typisches Opferverhalten gibt, welches verursacht, dass bestimmte Personen zu Opfern werden. So fragt sich beispielsweise Katzer, ob man durch „Spezifisches Verhalten im Netz eine Angriffsfläche für Aggressionen bietet“ (Katzer 2011: 104). Als Möglichkeit hierfür kommt für sie die mögliche Verwundbarkeit infrage, welche durch das Reden über intime Probleme im Internet auftaucht. Ebenso sind vor allem Kinde gefährdet, da sie – speziell bezüglich Kinderpornographie – leichter zu täuschen sind, ferner Jugendliche, da sie Gefahr laufen, auf Hass-Webseiten zu landen.
Begriffserklärung
Nachdem die Formen sowie mögliche Gründe der Schikane durch neue Medien dargestellt wurden, sollten die Begriffe „Mobbing“ und „Bullying“ definiert sowie differenziert werden. Zur Definition soll ein Zitat Heinz Leymanns beitragen, welches Mobbing als „zermürbender Handlungsablauf, der erst durch seine ständige Wiederholung zu Mobbing wird“ erklärt (Vgl. Leymann 1933). Mobbing muss also gezielt und systematisch vorkommen, zudem muss der Prozess der beabsichtigten Schikane deutlich sein, indem es häufig auftritt. Hieraus entsteht ein Machtungleichgewicht zu Ungunsten des Opfers, welches sich schlussendlich isoliert (Vgl. Kolodej 2011). Dies wird noch erweitert, da der Fokus auf den neuen Medien liegt: „Als Cyberbullying bezeichnet man eine gezielt schädigende Handlung, einer oder mehrerer Personen, die durch den Gebrauch elektronischer Medien (z.B. Internet, Mobiltelefon) wiederholt und über einen längeren Zeitraum gegenüber einem Opfer ausgeübt wird, das sich nicht verteidigen kann“ (Slonje und Smith 2008) .
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- Talia Baskaya (Author), 2016, Neue Medien im Spannungsfeld Schule. Cybermobbing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513421
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