„Die Identifikation der Jugendlichen mit einem Musikstil, einer Gruppe oder einem Star ist von immenser Bedeutung. Nach dem Musikstil richten sich Zugehörigkeit zu einer Clique, die Identifikation mit einer Jugendgruppe oder Jugendkultur“ .
Aufgrund der Jugendlichkeit der Musikrichtung selbst, die 1970 in New York von der Jugend für die Jugend entstand, sind die Mitglieder der HipHop-Kultur hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. Auch die deutschsprachige HipHop-Kultur definiert sich primär über die Musikrichtung, jedoch spielen mittlerweile viele andere Lebensbereiche in dieses Kulturumfeld mit hinein: Mode, Medien , Kunst (Graffiti), Sport (Breakdance) uvm. . Der Begriff ‚HipHop’ ist also mittlerweile mehr als jugendlicher Lifestyle zu verstehen, denn als fachliche Bezeichnung für eine Musikrichtung. Aus diesem Grund ist die spezifische HipHop-Sprache weniger als Fachsprache zu verstehen, sondern mehr als Gruppensprache, obwohl es natürlich Abstufungen gibt. So bedienen sich beispielsweise die HipHop-Musiker einer sehr kryptischen Fachsprache, die sich vor allem auf die enorm wichtigen technischen Aspekte der Musik konzentrieren und von einem Großteil der Fans und Anhänger dieser Lifestyle-Richtung nicht verstanden werden muss. In der vorliegenden Arbeit soll also nicht die Musik-Fachsprache untersucht werden, sondern eher die Lifestyle-Gruppensprache. „Die Gemeinsamkeiten einer Jugendgruppe manifestieren sich in ihrem Musikstil, viele Gruppen definieren sich über den Musikstil, den sie hören. Musik ist in vielen Fällen die wichtigste Ausdrucksform der Jugend, sowohl nach innen wie nach außen“ .
Anhand von repräsentativen Printquellen soll der Bereich der deutschen HipHop-Kultur nach Neuwortbildungen untersucht werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mittels einer Momentstichprobe Neuwortbildungen zu finden, zu sichten, formal zu klassifizieren und vereinzelt semantische Unklarheiten beispielhaft zu untersuchen. Zunächst wird die formale Klassifikation vor allem anhand der festgelegten Wortbildungstypen der deutschen Sprache nach Altmann und Kemmerling und formalen Subkategorien vorgenommen. Dann sollen eventuelle Besonderheiten bei der Klassifikation, interessante Wortbildungen und vor allem semantische Unklarheiten exemplarisch analysiert werden. Als Ergebnis erhält der Leser der Arbeit dann ein kategorisiertes, repräsentatives und in Einzelfällen kommentiertes und analysiertes Corpus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorwort
- Die Sprecher
- Wichtige sprachliche Auffälligkeiten
- Literatur
- Die Vorgehensweise dieser Arbeit
- Das Corpus
- Kategorisierung und exemplarische Analyse
- Determinativkomposita
- Zusammenrückungen
- Zusammenbildung / synthetische Komposita
- Steigerungsbildungen
- Suffigierungen
- lexikalische Konversionen
- grammatische Transpositionen / syntaktische Konversionen
- Wortkürzungen
- Wortkreuzungen / Blends
- Reduplikationen
- Zusammenfassung
- Quellen und Literatur
- Printquellen / Siglen
- Quellen aus dem Netz
- Sekundärliteratur
- Anhang (tabellarischer Corpus)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wortneubildungen im Bereich der deutschen HipHop-Kultur. Die Analyse fokussiert auf die spezifischen sprachlichen Merkmale dieser Kultur, insbesondere auf die Vermischung von Deutsch und Englisch bei der Wortbildung. Ziel ist es, ein repräsentatives Corpus von Neuwortbildungen zu erstellen, zu kategorisieren und exemplarisch zu analysieren.
- Sprachliche Besonderheiten der deutschen HipHop-Kultur
- Einfluss des Amerikanisch-Englischen auf die deutsche Sprache
- Klassifikation von Wortbildungstypen im Kontext der HipHop-Sprache
- Analyse der Vermischung von Deutsch und Englisch in Neuwortbildungen
- Erstellung eines repräsentativen Corpus von Neuwortbildungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Entstehung und Verbreitung der HipHop-Kultur. Es werden die wichtigsten sprachlichen Merkmale der deutschen HipHop-Kultur, insbesondere die zahlreichen Anglizismen, erläutert. Die Arbeit stellt die Vorgehensweise und das Ziel der Untersuchung dar.
Das Corpus
Dieser Abschnitt beschreibt das Corpus, das für die Analyse der Neuwortbildungen verwendet wird. Es besteht aus drei einschlägigen HipHop-Zeitschriften (Juice, Backspin, Bounce). Das Corpus wurde von Hand ausgewertet und befindet sich in tabellarischer Form im Anhang.
Kategorisierung und exemplarische Analyse
Die Arbeit kategorisiert die gefundenen Neuwortbildungen anhand der etablierten Wortbildungstypen der deutschen Sprache (z.B. Determinativkomposita, Zusammenrückungen, Suffigierungen). Die Analyse untersucht exemplarisch verschiedene Wortbildungen und die semantischen Besonderheiten der Neuwortbildungen im HipHop-Kontext.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: deutsche HipHop-Kultur, Wortneubildungen, Anglizismen, Wortbildungstypen, Sprachvermischung, Corpusanalyse, Deutsch-Englisch-Vermischung.
- Quote paper
- Thomas Oliver Schindler (Author), 2005, Wortneubildungen im Bereich der deutschen Hip-Hop-Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51294