Initiationsriten scheinen etwas in historischen Kulturen gewesen oder heutigen Indianerstämmen zu sein. Bei genauer Betrachtung sieht der Betrachter jedoch Wurzeln davon noch in der Gegenwart und westlichen Welt. Wie die professionelle Sozialarbeit damit umgehen sollte, wird in dieser Hausarbeit untersucht.
Das Hinausschicken in den Urwald, um eine Aufgabe zu erfüllen, wie das Töten eines bestimmten Tieres, oder an den Jugendlichen sexuell-rituelle Praktiken auszuüben, wie es in einigen Naturvölkern üblich ist, sind für Initiationsriten sehr anschauliche Beispiele. Sie scheinen gerade in Naturvölkern eine nicht weg zu denkende Tradition zu sein. Außer von Berichten aus Literatur oder Fernsehen weiß die abendländische Kultur von solchen Geschehnissen nur wenig aus eigener Erfahrung.
Mit dieser Arbeit soll näher betrachtet werden, ob nicht doch solche Praktiken in abgeschwächter oder anderer Form auftreten. Nach einer beginnenden Definition und Bedeutungsklärung der Initiationsriten werden die Bedürfnisse der männlichen Jugendlichen nach ihnen aufgedeckt. Ob diese jedoch durch die bestehenden Riten gestillt werden können, oder ob die abendländischen Initiationsriten in ihrer Qualität und Häufigkeit Einbußen erlitten haben, soll im folgendem Klärung finden.
Aus dieser Diskussion und den kommenden Beispielen schält sich die weiterführende Frage heraus, welche bestehenden Riten zu Risiken unter den Heranwachsenden führen. Gerade Probleme und Gefahren machen erst eine professionelle Handlung der Sozialpädagogik notwendig.
Bevor die praktische Hilfe der sozialen Arbeit in dem abschließenden Schwerpunktthema zum Zuge kommt, müssen die Ziele der Riten erörtert werden. Ist das Ziel „die Männlichkeit“ für den Jugendlichen noch faßbar, oder verschwimmt dieser Begriff in der heutigen Zeit zusehends.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Initiationsriten für männliche Jugendliche in der abendländischen Kultur
- Definition und Bedeutung
- Bedürfnis der Jugendlichen nach Initiationsriten
- Häufigkeit und Qualität von Ritualen
- Risiken der abendländischen Initiationspraktiken
- Ziel der Initiationsriten männlicher Jugendlicher
- „Männlichkeit“
- Entwicklungsaufgaben als eigenständiges Ziel
- Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns
- Mögliche Hilfe und Grenzen der Sozialpädagogik
- Aktionsfelder
- Die Rolle des/der Sozialpädagogin
- Der Beobachter
- Korrigierende Funktion
- Der Initiator
- Der Mentor
- Aufklärende und informierende Funktion
- Ausblick und Perspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Initiationsriten männlicher Jugendlicher in der abendländischen Kultur. Ziel ist es, die Bedeutung, die Bedürfnisse dahinter und mögliche Risiken dieser Riten zu beleuchten und die Rolle der Sozialpädagogik in diesem Kontext zu erörtern.
- Definition und Bedeutung von Initiationsriten in verschiedenen Kulturen
- Das Bedürfnis männlicher Jugendlicher nach Initiationsriten in der modernen Gesellschaft
- Risiken und Herausforderungen abendländischer Initiationspraktiken
- Ziele der Initiationsriten: Die Konstruktion von Männlichkeit und Entwicklungsaufgaben
- Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns und die Rolle der Sozialpädagogin
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert den Forschungsansatz. Sie stellt die Frage, ob Initiationsriten, wie sie in Naturvölkern vorkommen, auch in abgeschwächter Form in der abendländischen Kultur existieren und welche Rolle die Sozialpädagogik dabei spielt. Die Arbeit kündigt an, die Bedürfnisse männlicher Jugendlicher nach solchen Riten zu untersuchen, die Qualität und Häufigkeit bestehender Riten zu analysieren und die Risiken dieser Riten zu beleuchten, um daraus Handlungsempfehlungen für die Sozialpädagogik abzuleiten.
Initiationsriten für männliche Jugendliche in der abendländischen Kultur: Dieses Kapitel beginnt mit einer Definition von "Initiation" und "Ritus" und beschreibt die allgemeine Funktion von Initiationsriten in verschiedenen Kulturen. Es wird darauf eingegangen, dass diese Riten Grenzerfahrungen inszenieren und oft sakrale und symbolische Funktionen übernehmen. Der Zeitpunkt der Initiation wird im Zusammenhang mit der Geschlechtsreife diskutiert, wobei betont wird, dass dieser Zeitpunkt kulturell unterschiedlich gehandhabt wird. Das Kapitel untersucht dann das Bedürfnis männlicher Jugendlicher nach solchen Riten in der abendländischen Kultur, analysiert die Häufigkeit und Qualität dieser Riten und beleuchtet die damit verbundenen Risiken.
Ziel der Initiationsriten männlicher Jugendlicher: Dieses Kapitel erörtert die Ziele der Initiationsriten. Es wird die Frage gestellt, inwieweit das traditionelle Ziel, die "Männlichkeit" zu definieren und zu erreichen, für Jugendliche in der heutigen Gesellschaft noch relevant ist. Der Begriff "Männlichkeit" wird hinterfragt und im Kontext von Entwicklungsaufgaben betrachtet. Es geht um die Bedeutung von Übergangsriten in der Persönlichkeitsentwicklung junger Männer.
Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns: Dieses Kapitel widmet sich der Rolle der Sozialpädagogik im Umgang mit den Herausforderungen der männlichen Jugendinitiation. Es werden mögliche Hilfestellungen und Grenzen der Sozialarbeit erörtert, verschiedene Aktionsfelder der Sozialpädagogen vorgestellt und deren konkrete Rolle detailliert beschrieben. Die Sozialpädagogin kann beispielsweise als Beobachterin, Korrigiererin, Initiatorin, Mentorin oder Aufklärerin fungieren, um junge Männer in ihren Entwicklungsprozessen zu unterstützen.
Schlüsselwörter
Initiationsriten, männliche Jugendlicher, abendländische Kultur, Sozialpädagogik, Männlichkeit, Entwicklungsaufgaben, Grenzerfahrungen, Risiken, professionelles Handeln.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Initiationsriten männlicher Jugendlicher in der abendländischen Kultur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Initiationsriten männlicher Jugendlicher in der abendländischen Kultur. Sie beleuchtet deren Bedeutung, die zugrundeliegenden Bedürfnisse, mögliche Risiken und die Rolle der Sozialpädagogik in diesem Kontext.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Bedeutung von Initiationsriten, das Bedürfnis männlicher Jugendlicher nach solchen Riten in der modernen Gesellschaft, Risiken und Herausforderungen abendländischer Initiationspraktiken, die Konstruktion von Männlichkeit und Entwicklungsaufgaben im Kontext von Initiationsriten sowie Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns und die Rolle der Sozialpädagogin.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Initiationsriten in der abendländischen Kultur (inkl. Definition, Bedürfnis, Häufigkeit, Qualität und Risiken), ein Kapitel über die Ziele der Riten (Männlichkeit und Entwicklungsaufgaben), ein Kapitel über Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns (inkl. verschiedener Rollen der Sozialpädagogin) und einen Ausblick.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung führt in das Thema ein, erläutert den Forschungsansatz und stellt die Forschungsfrage nach dem Vorkommen und der Relevanz von Initiationsriten in der abendländischen Kultur sowie der Rolle der Sozialpädagogik. Sie kündigt die Untersuchung der Bedürfnisse männlicher Jugendlicher, die Analyse der Qualität und Häufigkeit bestehender Riten und die Beleuchtung der Risiken an, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Was wird im Kapitel über Initiationsriten in der abendländischen Kultur behandelt?
Dieses Kapitel definiert "Initiation" und "Ritus", beschreibt deren allgemeine Funktion, beleuchtet den Zusammenhang mit der Geschlechtsreife, untersucht das Bedürfnis männlicher Jugendlicher nach solchen Riten in der abendländischen Kultur und analysiert die Häufigkeit, Qualität und die damit verbundenen Risiken.
Worum geht es im Kapitel über die Ziele der Initiationsriten?
Dieses Kapitel erörtert die Ziele der Initiationsriten, insbesondere die Frage nach der Relevanz des traditionellen Ziels der Definition und Erreichung von "Männlichkeit" in der heutigen Gesellschaft. Der Begriff "Männlichkeit" wird hinterfragt und im Kontext von Entwicklungsaufgaben betrachtet.
Was wird im Kapitel über Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns beschrieben?
Dieses Kapitel widmet sich der Rolle der Sozialpädagogik, erörtert mögliche Hilfestellungen und Grenzen, stellt verschiedene Aktionsfelder vor und beschreibt detailliert die Rolle der Sozialpädagogin als Beobachterin, Korrigiererin, Initiatorin, Mentorin oder Aufklärerin.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Initiationsriten, männliche Jugendlicher, abendländische Kultur, Sozialpädagogik, Männlichkeit, Entwicklungsaufgaben, Grenzerfahrungen, Risiken, professionelles Handeln.
Welche Fragen werden in der Arbeit beantwortet?
Die Arbeit beantwortet Fragen nach der Bedeutung, den Bedürfnissen, den Risiken und den Möglichkeiten sozialpädagogischen Handelns im Kontext von Initiationsriten männlicher Jugendlicher in der abendländischen Kultur.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich mit der Entwicklung männlicher Jugendlicher und den Herausforderungen der modernen Gesellschaft auseinandersetzen.
- Quote paper
- Diplom Sozialarbeiter/ -pädagoge, MBA Marc Ehlerding (Author), 2001, Sozialpädagogische Unterstützung bei den Initiationsriten männlicher Jugendlicher in der abendländischen Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512700