Welche Art von Politik und Selbstdarstellung betrieb der letzte absolutistische, über drei Dekaden hinweg regierende Sultan Abdülhamid II. aus dem Hause Osmans wirklich? Wie versuchte Abdülhamid II. dem Westen während seiner Herrschaft das Osmanische Reich darzustellen und welche Rolle spielte dabei vornehmlich die Photographie als revolutionäres Mittel der visuellen Wahrnehmung in seiner Ära?
Diese vorangestellten Fragen bilden mithin den Leitfaden der Seminararbeit, wobei sie möglichst aus der Perspektive Abdülhamids II. erörtert werden sollen. Angefangen mit einer knappen Abhandlung über seine Jugend bis hin zu den schwerwiegenden außenpolitischen Herausforderungen bei seinem Herrschaftsantritt, sollen im Hauptteil unter anderem das Verhältnis Abdülhamids II. zur Photographie sowie die Anwendung derselben unter seiner Herrschaft im Osmanischen Reich dargelegt werden. Im Anschluss wird eine Auswahl an außergewöhnlichen Photographien aus den in der Britischen Nationalbibliothek befindlichen hamidischen Alben analysiert und der jeweiligen Kategorie nach in ihren historischen Kontext eingeordnet, wobei auf die realen Gegebenheiten in der Innenpolitik des Sultans das Hauptaugenmerk gelegt werden soll. Den Schlussteil bildet eine Konklusion der Ergebnisse aus den Fotoanalysen.
Kaum eine andere politische Persönlichkeit aus der jüngsten osmanischen Vergangenheit sorgte für mehr Kontroverse als Sultan Abdülhamid II., der von sämtlichen ideologischen Lagern aufs Äußerste diffamiert und zugleich hochgelobt wurde. So reichen die ihm zugeschriebenen Attribute groteskerweise von ‚undemokratisch‘, ‚autoritär‘ sowie ‚rückständig‘ bis hin zu ‚demokratisch‘ und ‚progressiv‘.
Für seinen wohl größten zeitgenössischen Kritiker, den britischen Premier William Ewart Gladstone, war er ‚the unspeakable Turk‘ ("der entsetzliche Türke") und ‚Grand Assassin‘ ("Großer Attentäter"). Ähnlich stand es um ihn in der offiziellen Geschichtsschreibung der Türkischen Republik, die insbesondere von ihrer Gründung 1923 bis zum Ende der Einheitspartei-Diktatur unter der republikanischen CHP im Jahre 1946 durchwegs kemalistisch geprägt war und ihn ganz im fortgeführten Stile der Jungtürken als ‚Kızıl Sultân‘ ("Blutrünstiger Herrscher") diskreditierte. Der türkische Dichter und Denker Necip Fazıl Kısakürek hingegen, in dem heute zahlreiche konservative Türken ein großes ideologisches Vorbild sehen, gedachte seiner Person stets ehrerbietig als ‚Ulu Hakan‘ ("der erhabene Anführer").
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Jugend und Werdegang
- 3. Herrschaftsantritt
- 4. Mediale Kriegserklärung Europas
- 5. Antwort auf die „türkischen Gräuel“
- 6. Abdülhamid und die Photographie
- 7. Photographie als Reputationswiederhersteller
- 7.1. Abdülhamids photographische Gabe an den Westen
- 7.2. Analyse hamidischer Schulphotographien
- 8. Evaluation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Sultan Abdülhamid II. und seine Selbstdarstellung im Osmanischen Reich, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Fotografie. Die Arbeit analysiert seine politische Strategie und seine Verwendung der Fotografie als Werkzeug der visuellen Kommunikation im Kontext der europäischen Wahrnehmung des Osmanischen Reiches.
- Abdülhamids Jugend und Werdegang
- Seine politischen Herausforderungen beim Herrschaftsantritt
- Das Verhältnis Abdülhamids II. zur Photographie
- Die Anwendung der Photographie im Osmanischen Reich unter seiner Herrschaft
- Analyse hamidischer Photographien und deren historischer Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die kontroverse Figur Sultan Abdülhamids II. vor, der von verschiedenen ideologischen Lagern unterschiedlich bewertet wurde. Sie führt die Forschungsfrage ein: Wie versuchte Abdülhamid II., das Osmanische Reich dem Westen darzustellen, und welche Rolle spielte dabei die Fotografie? Die Arbeit kündigt ihren Aufbau an, beginnend mit Abdülhamids Jugend und endend mit einer Analyse hamidischer Fotografien.
2. Jugend und Werdegang: Dieses Kapitel beschreibt die Jugend und den Werdegang Abdülhamids II., einschließlich seiner Geburt, des frühen Todes seiner Mutter und seiner Erziehung im osmanischen Palast. Es beleuchtet seine ambivalente Persönlichkeit, geprägt von westlicher und osmanischer Kultur, und seine vielfältige Bildung, die sowohl traditionelle als auch europäische Elemente umfasste. Sein Interesse an klassischer europäischer Musik und seine Begabung für die Kunstschreinerei werden hervorgehoben.
3. Herrschaftsantritt: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine Informationen über Kapitel 3. Eine Zusammenfassung kann daher nicht erstellt werden.)
4. Mediale Kriegserklärung Europas: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine Informationen über Kapitel 4. Eine Zusammenfassung kann daher nicht erstellt werden.)
5. Antwort auf die „türkischen Gräuel“: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine Informationen über Kapitel 5. Eine Zusammenfassung kann daher nicht erstellt werden.)
6. Abdülhamid und die Photographie: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine detaillierten Informationen über Kapitel 6, die für eine aussagekräftige Zusammenfassung notwendig wären.)
7. Photographie als Reputationswiederhersteller: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung der Fotografie durch Abdülhamid II. als Mittel der Reputationsgestaltung. Es untersucht die strategische Verteilung von Fotografien an den Westen und die Analyse ausgewählter Fotografien aus den hamidischen Alben in der Britischen Nationalbibliothek. Die Analyse legt den Fokus auf den historischen Kontext und die Innenpolitik des Sultans.
8. Evaluation: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine Informationen über Kapitel 8. Eine Zusammenfassung kann daher nicht erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Abdülhamid II., Osmanisches Reich, Photographie, Selbstdarstellung, Orientalismus, visuelle Wahrnehmung, Westen, Innenpolitik, Reputationsmanagement, Modernisierung, Tradition.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Seminararbeit über Sultan Abdülhamid II. und die Fotografie
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht Sultan Abdülhamid II. und seine Selbstdarstellung im Osmanischen Reich, insbesondere die Rolle der Fotografie dabei. Analysiert werden seine politische Strategie und die Nutzung der Fotografie als Werkzeug der visuellen Kommunikation im Kontext der europäischen Wahrnehmung des Osmanischen Reiches.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Abdülhamids Jugend und Werdegang, seine politischen Herausforderungen beim Herrschaftsantritt, sein Verhältnis zur Fotografie, die Anwendung der Fotografie im Osmanischen Reich unter seiner Herrschaft und eine Analyse hamidischer Fotografien und deren historischen Kontext.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit umfasst acht Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt Abdülhamid II. vor und formuliert die Forschungsfrage. Kapitel 2 beschreibt seine Jugend und seinen Werdegang. Kapitel 3 (Herrschaftsantritt), 4 (Mediale Kriegserklärung Europas) und 5 (Antwort auf die „türkischen Gräuel“) enthalten im vorliegenden Text keine Informationen. Kapitel 6 (Abdülhamid und die Photographie) wird nur kurz erwähnt, Kapitel 7 analysiert die Fotografie als Mittel der Reputationsgestaltung Abdülhamids II. Kapitel 8 (Evaluation) enthält im vorliegenden Text keine Informationen.
Welche Rolle spielt die Fotografie in der Arbeit?
Die Fotografie ist ein zentrales Thema. Die Arbeit untersucht, wie Abdülhamid II. die Fotografie strategisch einsetzte, um das Osmanische Reich im Westen darzustellen und sein Image zu verbessern. Analysiert werden sowohl die Verbreitung von Fotografien als auch der Kontext der Bilder selbst.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Der Text nennt explizit die hamidischen Alben in der Britischen Nationalbibliothek als Quelle für die Analyse von Fotografien. Weitere Quellen werden nicht im vorliegenden Auszug genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Abdülhamid II., Osmanisches Reich, Photographie, Selbstdarstellung, Orientalismus, visuelle Wahrnehmung, Westen, Innenpolitik, Reputationsmanagement, Modernisierung, Tradition.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie versuchte Abdülhamid II., das Osmanische Reich dem Westen darzustellen, und welche Rolle spielte dabei die Fotografie?
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Der Text bietet Zusammenfassungen für die Kapitel 1, 2 und 7. Für die restlichen Kapitel fehlen im vorliegenden Auszug die Informationen für eine Zusammenfassung.
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- Uğur Koç (Author), 2016, Der Sultan und die Photographie. Osmanische Selbstdarstellung unter Abdülhamid II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512603