“Die Arktis ist russisch” postulierte das Duma-Mitglied Artur Chilingarov, nachdem zwei russische Forschungsunterseeboote im Jahr 2007 eine russische Flagge auf dem Meeresboden am geografischen Nordpol platzierten, was ein gewaltiges Medienecho auslöste. Auch aufgrund dieser Aussage wurden Befürchtungen laut, dass die Arktis zum Präzedenzfall eines klimawandelinduzierten Ressourcenkonflikts werden könnte. Ein „Kampf um die Arktis“ könnte gar entbrennen. Einige Akteure haben bereits begonnen spezielle arktische Militäreinheiten auszubilden und es bleibt fraglich ob diese Anstrengungen ausschließlich zivilen Zwecken dienen. Ein komplexes Interessensgefüge existiert in einem Spannungsfeld aus vier NATO-Anrainerstaaten (Dänemark, Kanada, Norwegen, Vereinigte Staaten von Amerika) und Russland, welches erst durch die regionalen Effekte des Klimawandels entstehen konnte. Dieser schreitet immer schneller voran, und in einigen Regionen des Globus werden erste Effekte spürbar. Die am stärksten betroffene Region ist zweifellos die Arktis. Die messbaren Folgen des Klimawandels in der Arktis werden den regionalen Auswirkungen der Erderwärmung zugerechnet. Zu diesen zählen ansteigende Lufttemperaturen, tauende Permafrostböden an den Rändern der Arktis und das Zurückweichen der Gletscher. Diese schreiten nahezu doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt voran. Von herausragender Bedeutung ist jedoch das Abschmelzen des Meereises. Erst durch ein Zurückweichen der Eisfläche und einer zunehmend dünner werdenden Eisdecke wird es wirtschaftlich und technisch möglich sein, in der Arktisregion Bodenschätze zu fördern und Handelsrouten einzurichten. Durch neue Erschließungsmöglichkeiten steigt gleichzeitig das Interesse der Anrainerstaaten die Wege und die regionale Sicherheitslage zu kontrollieren.
Vor dem Hintergrund ein Wiederaufflammen des Kalten Krieges am Nordpol zu verhindern, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier 2014: „Klimapolitik ist vorausschauende Sicherheitspolitik”. Auch der Hohe Repräsentant und die Kommission der Europäischen Union haben im März 2008 vor einer „sich ändernden geostrategischen Dynamik der Region mit potentiellen Konsequenzen für die internationale Stabilität und europäische Sicherheitsinteressen“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Aktualität und Problemstellung
- Die Arktis.
- Geographie....
- Klima und Ökologie...
- Historisches Interesse an der Region.
- Bevölkerung..
- Theoretischer Hintergrund..
- Neorealismus.........
- Neoliberalismus
- Klimawandel und Konflikt
- Internationale Kooperation
- Vereinte Nationen...
- Arktischer Rat..
- NATO
- Analyse der Entwicklung in der Region und Szenarienbildung .
- Eiswüste
- Regulierte Kooperation .......
- Unregulierte Ressourcenkonkurrenz…......
- Naturreservat..
- Hauptkonfliktlinie NATO und Russland
- Schlussfolgerungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheitspolitik in der Arktis. Sie analysiert, ob die steigenden Spannungen zwischen den NATO-Anrainerstaaten und Russland zu einer Veränderung der politischen Situation in der Region führen werden.
- Die geostrategische Bedeutung der Arktis im Kontext des Klimawandels
- Die Rolle internationaler Organisationen in der Arktis
- Die Konfliktpotentiale zwischen den Anrainerstaaten
- Die Möglichkeiten zur internationalen Kooperation in der Arktis
- Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis und ihre Bewohner
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Aktualität und Relevanz der Forschungsfrage. Sie beleuchtet die wachsenden Spannungen in der Arktis und die Rolle des Klimawandels als potenzieller Konfliktfaktor.
- Kapitel 2 bietet eine umfassende Beschreibung der Arktis. Es behandelt die geographischen, klimatischen und ökologischen Besonderheiten der Region, die historische Bedeutung der Arktis sowie die Bevölkerungsstruktur.
- Kapitel 3 analysiert den theoretischen Hintergrund der Untersuchung. Es stellt die zentralen Annahmen des Neorealismus und des Neoliberalismus vor und erörtert deren Relevanz für die Sicherheitspolitik in der Arktis. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entstehung von Konflikten beleuchtet.
- Kapitel 4 befasst sich mit der Rolle internationaler Organisationen in der Arktis. Es analysiert die Aktivitäten der Vereinten Nationen, des Arktischen Rates und der NATO in der Region. Die Rolle dieser Organisationen in Bezug auf die Sicherheitspolitik und die Bewältigung des Klimawandels wird im Detail untersucht.
- Kapitel 5 analysiert die zukünftige Entwicklung der Arktis unter dem Einfluss des Klimawandels. Es beleuchtet verschiedene Szenarien, die sich aus der Veränderung der geostrategischen Lage ergeben können. Dabei werden sowohl die Möglichkeiten zur internationalen Kooperation als auch die Risiken einer Ressourcenkonkurrenz zwischen den Anrainerstaaten betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Arktis, Klimawandel, Sicherheitspolitik, internationale Kooperation, Konfliktpotentiale, Ressourcenkonkurrenz, NATO, Russland, Arktischer Rat, Neorealismus, Neoliberalismus.
- Quote paper
- Kristen Feiter (Author), 2017, Sicherheitspolitik und Klimawandel in der Arktis. Konfliktpotentiale und internationale Kooperationsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512520