Die Geisteswissenschaften hatten im Zeitalter der technischen Revolution und der Beherrschung der Natur gegenüber den Naturwissenschaften an Ansehen verloren. Sie konnten mit den Ergebnissen der Naturwissenschaften nicht mithalten. Wilhelm Dilthey versuchte die Rolle der Geisteswissenschaften zu stärken indem er sie als eigene Wissenschaft mit eigener Erkenntnismethode zu begründen versuchte .
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem Textauszug aus Wilhelm Diltheys Arbeit „Die Unhaltbarkeit der herrschenden Systeme der Pädagogik, welche die allgemeingültigen Prinzipien für die Erziehung aller Völker und Zeiten aufsuchen“. Es handelt sich um den ersten Abschnitt, der sich mit der Geschichte und den Grundlinien eines Systems der Pädagogik beschäftigt.
Untersucht werden sollen in dieser Arbeit die historische Entwicklung der Pädagogik aus Diltheys Sicht, sowie die Konsequenzen die sich aus der aufgestellten Systematik ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Grundlinien eines Systems der Pädagogik.
- II.1 Ausgangssituation.
- II.2 Phasen der Pädagogikentwicklung
- II.2.1 Die Antike.
- II.2.2 Das Mittelalter.
- II.2.3 ,,Das Zeitalter der Befreiung“.
- II.2.4 Weltliche Monarchien und Naturwissenschaften.
- II.2.5 Von wissenschaftlicher Didaktik zu wissenschaftlicher Pädagogik.
- II.3 Diltheys Fazit
- III. Schlussdiskussion
- IV. Literaturangaben.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Wilhelm Diltheys Kritik an den herrschenden pädagogischen Systemen seiner Zeit. Der Autor stellt die These auf, dass diese Systeme einen unzulässigen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben, der die Besonderheiten verschiedener Kulturen und Zeitepochen ignoriert. Diltheys Ziel ist es, ein System der Pädagogik zu entwickeln, das auf historischen und kulturellen Gegebenheiten basiert.
- Kritik an der universalen Geltung von pädagogischen Prinzipien
- Die Bedeutung historischer und kultureller Unterschiede für die Pädagogik
- Die Entwicklungsphasen der Pädagogik in der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit
- Der Einfluss der Rhetorik auf die Pädagogik
- Die Rolle der Kirche in der mittelalterlichen Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den Hintergrund der Arbeit und die Rolle Diltheys in der Debatte um die Bedeutung der Geisteswissenschaften. Der erste Abschnitt untersucht die „Unhaltbarkeit der herrschenden Systeme der Pädagogik“, indem er die Ausgangssituation, die historische Entwicklung der Pädagogik und Diltheys Kritik an den universalistischen Ansprüchen der damaligen Pädagogik beleuchtet. Im zweiten Abschnitt wird die Antike als Ausgangspunkt der Pädagogik betrachtet. Die Arbeit zeigt, dass die antike Pädagogik nicht auf universellen Prinzipien beruhte, sondern vielmehr den Zweck hatte, politische Führungspersönlichkeiten (,,wirksamen politischen Mann[…], de[n] bonus orator“) heranzuziehen. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der mittelalterlichen Pädagogik, die vollständig von der Kirche dominiert wurde und ein einheitliches Schulsystem in Europa etablierte. Die Kirche hatte den Anspruch auf umfassendes Wissen und Einfluss auf alle Lebensbereiche, insbesondere auf die Bildung und Erziehung.
Schlüsselwörter
Pädagogik, Wilhelm Dilthey, Universalismus, Historismus, Kritik, Antike, Mittelalter, Kirche, Rhetorik, Bildung, Erziehung, „wirksamen politischen Mann[…], de[n] bonus orator“, ,,theologisch-metaphysisches Systems“, „vulgären Interessen“
- Quote paper
- Marie-Christin Pollak (Author), 2004, Wilhelm Dilthey: Grundlinien eines Systems der Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51241