Der Regressionskoeffizient (Beta-Faktor) ist sehr anfällig auf Einflüsse verschiedener Art. So kann der Beta-Faktor durch das Renditeintervall und die Anwendung verschiedener Marktproxy beeinflusst werden. In der Arbeit soll der Einfluss von verschiedenen Faktoren auf die Berechnung des Beta-Faktors gezeigt werden.
Am 8.04.2012 erschien in der Sonntagsauflage der Frankfurter Allgemeinen ein Artikel mit dem Titel: „Die Affen sind die besten Anleger“. Diese Aussage klingt spöttisch in Anbetracht der Tatsache, dass professionelle Anleger hohe Gebühren verlangen, um das Geld ihrer Kunden an den weltweiten Börsen anzulegen. Die Chicago Sun Times wollte diese Behauptung beweisen und startete den Versuch mit einem Affen namens Adam Monk. Das Tier sollte jährlich fünf Aktien zusammenstellen, indem es willkürlich im Wall Street Journal Aktien ankreuzte. Mehrfach schlug das daraus resultierende Portfolio den Dow Jones Index und war damit im Vergleich zu den etablierten Portfoliomanagern der Wallstreet überlegen. Das Zufallsprinzip konnte sich langfristig nicht durchsetzen, da der Affe zwischen 2005 und 2007 den Aktienindex und die professionellen Wertpapierberater nicht schlagen konnte. Das zeigt, dass bei der Auswahl der Wertpapiere nicht das Zufallsprinzip zum Erfolg führt, sondern das mathematische und mit Marktstrategien fundierte Wissen.
Das wahrscheinlich renommierteste Modell der Finanztheorie zur Erklärung von Aktienpreisen ist das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Es beschreibt die lineare Abhängigkeit der zu erwartenden Rendite einer Kapitalanlage mit der Marktrendite. Die erwartete Rendite wird durch historische Zeitreihen ermittelt. Der Regressionskoeffizient dieser linearen Funktion ist der Beta-Faktor, welcher die Sensitivität des Wertpapiers auf die Veränderung des Marktes beschreibt. Die Berechnung des Beta-Faktors stellt sich nicht als eine veraltete oder in die Jahre gekommene Theorie dar, sondern wird heute noch immer benutzt. Sie spielt eine wichtige Rolle in der Risikobewertung von Unternehmen und wird auch zur Beurteilung von Wertpapieren herangezogen. In der Wissenschaft wird der Beta-Faktor oft als konstanter Parameter angenommen. Bei näherer Beobachtung des Finanzmarktes kann jedoch konkludiert werden, dass diese Annahme nicht stimmt. Im Folgenden wird anhand von zwei Beispielen aus aktuellen Ereignissen der Wirtschaft diese Annahme entkräftet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Capital-Asset-Pricing-Modell
- Aufbau des CAPM
- Umformung des CAPM
- Umsetzung des CAPM in der Praxis
- Bedeutung des Betafaktors
- Kritische Anmerkungen am CAPM
- Empirische Schätzung des Beta-Faktors
- Datenbasis der Untersuchung
- Methodik der Schätzung
- Analyse der Beta-Schätzung über 45 Jahre
- Analyse der 5-Jahres-Beta-Faktoren
- Vergleich mit Beta-Schätzungen anderer Unternehmen
- Methodik anderer Unternehmen
- Vergleich der Ergebnisse
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der empirischen Schätzung des Beta-Faktors im Rahmen des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM). Das Ziel der Arbeit ist es, den Beta-Faktor für verschiedene Unternehmen zu schätzen und die Ergebnisse im Kontext der Kapitalmarktforschung zu interpretieren. Die Arbeit untersucht die Methoden der Beta-Schätzung und analysiert die Auswirkungen unterschiedlicher Schätzverfahren auf die Ergebnisse. Darüber hinaus werden die Ergebnisse mit denen anderer Unternehmen verglichen.
- Empirische Schätzung des Beta-Faktors
- Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM)
- Analyse der Datenbasis und der Schätzmethoden
- Vergleich der Ergebnisse mit anderen Unternehmen
- Bewertung der Bedeutung des Beta-Faktors in der Finanzwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik der Beta-Schätzung und des CAPM. Es erläutert die Bedeutung des Beta-Faktors für die Investitionsentscheidung und die Risikosteuerung. Das zweite Kapitel beleuchtet das Capital-Asset-Pricing-Modell, erläutert dessen Aufbau und die Umformung sowie die praktische Umsetzung. Das dritte Kapitel widmet sich der empirischen Schätzung des Beta-Faktors. Es beschreibt die Datengrundlage der Untersuchung, die Methodik der Schätzung und analysiert die Ergebnisse der Beta-Schätzung über einen Zeitraum von 45 Jahren. Zusätzlich werden die 5-Jahres-Beta-Faktoren untersucht und mit den Beta-Schätzungen anderer Unternehmen verglichen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Beta-Faktor, Capital-Asset-Pricing-Modell (CAPM), empirische Schätzung, Investitionsentscheidung, Risikosteuerung, Datenanalyse, Finanzmarktforschung.
- Quote paper
- Florian Fleming (Author), 2013, Der Beta-Faktor. Eine empirische Schätzung anhand von sechs Aktien aus S-DAX, M-DAX und DAX 30 ab 1978, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512382