Märchen gehören zu den mitunter ältesten Textgattungen unserer Geschichte. Sie entführen uns in eine Welt, die wir uns in unseren wunderbarsten Träumen nicht vorstellen könnten und die uns unsere Alltagssorgen vergessen lässt. Während sie anfangs mündlich überliefert wurden, haben sie sich heutzutage ihren Weg in zahlreiche Kinderbücher bis hin auf die Leinwände Hollywoods gebahnt. Gerade in einem Zeitalter, in dem sich die Menschheit im Internet zu verlieren scheint, wird das Märchen, das Reich des Phantastischen, des Irrealen, erneut interessant.
Die vorliegende Arbeit widmet sich daher zunächst dem Märchen als Gattung und zeigt auf, durch welche Eigenschaften sich diese Form der Erzählung auszeichnet. Interessant wird hierbei vor allem das Volksmärchen. Danach werden stereotypische weibliche Märchenmotive, wie zum Beispiel die Hexe, näher erläutert. Da im deutschsprachigen Raum insbesondere die Gebrüder Grimm einen großen Beitrag zur Verbreitung und Bekanntheit der Märchen geleistet haben und es in einem späteren Teil dieser Arbeit auch hauptsächlich um von ihnen veröffentlichte Märchen gehen soll, leistet diese Ausarbeitung darauffolgend einen kleinen, aber dennoch ausreichenden Überblick auf das Leben und Schaffen der Brüder, wobei auch darauf eingegangen wird, inwiefern die Darstellung der Frauenfiguren in ihren Märchen erfolgt. Daran anknüpfend mündet diese Arbeit in einer Betrachtung ausgewählter Werke der Gebrüder Grimm. Neben der rein textlichen Analyse dieser Märchen soll zudem ein kurzer Vergleich zur filmischen Inszenierung gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Märchen
2.1. Kunstmärchen
2.2. Volksmärchen
2.3. Hexe und Stiefmutter im Märchen
3. Die Gebrüder Grimm
3.1. Die Frauenfiguren in den Märchen der Gebrüder Grimm
3.1.1. Die Frau als passiver Typ
3.1.2. Die aktive Frau
3.1.3. Die Frau zwischen Aktiv und Passiv
3.1.4. Die bösen Figuren
3.1.5. Die Frau als gute Figur
4. Hänsel und Gretel
4.1. Inhaltsangabe
4.2. Analyse und Interpretation von Hänsel und Gretel
4.3. Filmische Gestaltung Hänsel und Gretels
5. Schneewittchen
5.1. Inhaltsangabe
5.2. Analyse und Interpretation von Schneewittchen
5.3. Filmische Umsetzung des Märchens Schneewittchen
6. Dornröschen
6.1. Inhaltsangabe
6.2. Analyse und Interpretation Dornröschens
6.3. Filmische Gestaltung Dornröschens
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
9. Filmographie
1. Einleitung
Märchen gehören zu den mitunter ältesten Textgattungen unserer Geschichte. Sie ent- führen uns in eine Welt, die wir uns in unseren wunderbarsten Träumen nicht vorstellen könnten und die uns unsere Alltagssorgen vergessen lässt. Während sie anfangs münd- lich überliefert wurden, haben sie sich heutzutage ihren Weg in zahlreiche Kinderbücher bis hin auf die Leinwände Hollywoods gebahnt. Gerade in einem Zeitalter, in dem sich die Menschheit im Internet zu verlieren scheint, wird das Märchen, das Reich des Phan- tastischen, des Irrealen, erneut interessant.
Die vorliegende Arbeit widmet sich daher zunächst dem Märchen als Gattung und zeigt auf, durch welche Eigenschaften sich diese Form der Erzählung auszeichnet. Interessant wird hierbei vor allem das Volksmärchen. Danach werden stereotypische weibliche Märchenmotive, wie zum Beispiel die Hexe, näher erläutert. Da im deutsch- sprachigen Raum insbesondere die Gebrüder Grimm einen großen Beitrag zur Verbrei- tung und Bekanntheit der Märchen geleistet haben und es in einem späteren Teil dieser Arbeit auch hauptsächlich um von ihnen veröffentlichte Märchen gehen soll, leistet diese Ausarbeitung darauffolgend einen kleinen, aber dennoch ausreichenden Überblick auf das Leben und Schaffen der Brüder, wobei auch darauf eingegangen wird, inwiefern die Darstellung der Frauenfiguren in ihren Märchen erfolgt. Daran anknüpfend mündet diese Arbeit in einer Betrachtung ausgewählter Werke der Gebrüder Grimm. Neben der rein textlichen Analyse dieser Märchen soll zudem ein kurzer Vergleich zur filmischen Inszenierung gezogen werden.
2. Märchen
Die literarische Gattung des Märchens ist eine vor allem bei Kindern sehr beliebte Art der Erzählung. Der Begriff Märchen setzt sich aus der Endung -chen und dem mittelhoch- deutschen Wort maere, worunter „ursprünglich gesprochene, vorgetragene Erzähltexte unterschiedlicher Art verstanden“1 wurden, zusammen. Folglich bildet der Begriff Mär- chen zusammen mit seinem Präfix den Deminutiv zu Mär, weshalb teilweise auch vom kleinen Mär, von kleinen, kurzen Erzählungen, gesprochen wird. Im Allgemeinen ist der Begriff des Märchens im Laufe der Zeit durch eine Bedeutungsveränderung gekenn- zeichnet, wobei sich im heutigen deutschsprachigen Raum eine durchaus etablierte De- finition finden lässt.
„Unter einem Märchen verstehen wir seit Herder und den Brüdern Grimm eine mit dichterischer Phantasie entworfene Erzählung be- sonders aus der Zauberwelt, eine nicht an die Bedingungen des wirk- lichen Lebens geknüpfte wunderbare Geschichte.“2
Das Märchen ist somit eine nicht auf Wahrheiten basierende Erzählung in Prosa, die mit dem Übernatürlichen, Irrealen, Zauberhaften sowie Wunderbaren spielt. Seine Charak- tere und Figuren sind meist geprägt von phantastischen Fähigkeiten. Dabei ist der Held oder die Heldin des Märchens oftmals eine der wenigen menschlichen Wesen der Er- zählung, wobei diese Figur jedoch auch antonymische Eigenschaften aufweist. Meist handelt es sich um einfache Menschen, die sich erst im Laufe der Handlung entwickeln. Dabei sind „der Held und auch sein Widerpart, der Antiheld, […] in der Lage, mit allen Wesen, die ihnen begegnen, in Verbindung zu treten, seien es Menschen, Tiere, Pflan- zen, Dinge, über- und unterirdische Wesen.“3
Die Handlung der Erzählung ist zumeist in drei Teile konstituiert. Während zu Be- ginn ein Problem auftritt, welches den Helden beziehungsweise die Heldin zum Auf- bruch in ein Abenteuer zwingt, muss die Hauptperson auf ihrem Weg viele Hindernisse überwinden, bei denen ihnen Helfer zur Seite stehen, ehe sie am Ende der Erzählung, im Regelfall erfolgreich, ihr Abenteuer beendet, wobei sie dem Rezipienten zeitgleich eine Moral für sein weiteres Leben mit auf den Weg gibt. Dabei bleiben Orts- und Zeitanga- ben unbekannt.4 Bezeichnend hierfür ist die häufig verwendete Wortverbindung es war einmal, welche durch die Verwendung der Vergangenheitsform des Verbes eine zeitlich nicht näher bestimmbare und bereits geschehene Handlung suggeriert. Die Moral der Erzählung bleibt folglich zeit- und ortsunabhängig.
Auf sprachlicher Ebene ist das Märchen durch seine Einfachheit gekennzeichnet. Durch seine anfangs oft mündliche Überlieferung war es jeglichen Gesellschaftsschich- ten zugänglich und sollte dies durch Beibehaltung seiner bereits thematisierten einfa- chen Sprache bleiben. Denn „Märchen geben ein Bild des Menschen und seiner Bezie- hung zur Welt [wieder].“5
Im Allgemeinen grenzt sich das Märchen von Mythen und Sagen ab. Während Mythen von Göttern, Menschen und anderen religiösen Elementen handeln, sind Sagen „emotional, ethisch, sachlich, zeitlich und räumlich gebunden.“6 Zu unterscheiden sind zwei Formen des Märchens: das Kunstmärchen und das Volksmärchen.
2.1. Kunstmärchen
Kunstmärchen zeichnen sich im Gegensatz zu den Volksmärchen dadurch aus, dass sie einem eindeutigen Verfasser beziehungsweise Schriftsteller zugeordnet werden kön- nen, weshalb man sie auch zur Gattung der sogenannten Individualliteratur zählt. Zu- dem besitzt das Kunstmärchen nicht nur Angaben über den Urheber, sondern auch wel- che über Ort und Zeit des Geschehens. In sprachlicher Hinsicht können Kunstmärchen durchaus auf kompliziertere Sätze mit verstärkenden Stilmitteln, wie zum Beispiel Iro- nie, zurückgreifen. „Geschildert wird nicht ein geschlossenes Weltbild, sondern eine fragmentarisch erfahrbare, problematische Welt, in der sich ein Subjekt bewegen muss, das sich auch seiner selbst, vor allem der eigenen Wahrnehmung nicht sicher sein kann.“7 Die Figuren der Erzählung weisen oft antonymische Charakterzüge auf, wobei zumeist einer dieser Züge im Vordergrund steht und die Figur im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchläuft. Allerdings ist diese Entwicklung nicht zwangsweise gleich- bedeutend mit dem Happy End für Figur oder Handlung der Erzählung. Auch ein unglück- liches oder sogar häufig vorkommendes offenes Ende sind denkbar.8
2.2. Volksmärchen
„Zum Begriff des Volksmärchens gehört, dass es längere Zeit in mündlicher Tradition gelebt hat und durch sie mitgeformt worden ist.“9 Ein Hauptmerkmal des Volksmär- chens ist daher, dass weder Angaben über Alter noch Verfasser der Erzählung vorhan- den sind. Durch seine bereits angesprochene mündliche Tradition besitzt das Volksmär- chen per se keine konstante oder einheitliche Form und kann in unterschiedlichsten Va- riationen auftreten. Ihre Darstellungs- und Erzählstruktur ähnelt bildlich gesprochen ei- ner Linie.10 Laut Max Lüthi, einem bekannten Literaturwissenschaftler des 20. Jahrhun- derts, gibt es dennoch erkennbare Wesenszüge des europäischen Volksmärchens. Diese Merkmale sind die Eindimensionalität, die Flächenhaftigkeit, der abstrakte Stil, die Iso- lation und Allverbundenheit sowie die Sublimation und Welthaltigkeit.
In unserem Alltag existieren zwei voneinander getrennte Dimensionen. Zum ei- nen das Diesseits, die reale Welt, so wie wir sie erleben und wahrnehmen, und das Jen- seits, das Reich des Irrealen, des Phantasievollen. Im Märchen hingegen werden diese beiden Welten fusioniert. „[Es] ist alles möglich, da die phantastische und die realisti- sche Welt eine Einheit bilden.“11 Begegnungen mit zauberhaften Figuren, egal ob Hexen, Drachen oder sprechenden Tieren, werden vom Protagonisten ohne Zweifel hingenom- men, geschehen allerdings nur an zivilisationsfernen beziehungsweise abgelegenen Or- ten, wie dem düsteren Wald oder verlassenen Schlössern.
Das zweite Merkmal von Märchen ist laut Lüthi die Flächenhaftigkeit. Märchen- figuren besitzen eine innere Leere. Von individuellen Gefühlen wird nur dann berichtet, wenn dies dem Fortschritt der Handlung dienen. Somit lassen die Charaktere eine ge- wisse Tiefe vermissen. Sie zeichnen sich nicht durch ihre innere Gefühlswelt, sondern durch ihre äußerlichen Handlungen aus. Andererseits spielen auch Zeit und Alter häufig eine zentrale Rolle in Märchen. Der natürliche, menschliche Prozess des Alterns wird nicht thematisiert. Beispielhaft ist hier der hundertjährige Schlaf Dornröschens zu nen- nen. Das Mädchen altert in dieser Zeit nicht, was auch den anderen Figuren nicht ko- misch vorkommt. Märchencharaktere sind entweder jung oder alt. Diese von Märchen bevorzugte Trennung der Extreme zeigt sich unter anderem auch im Verhältnis zwischen Gut und Böse.12
Im Vergleich zu ihren Figuren besitzen die Erzählungen von Märchen ihren eige- nen, individuellen Stil. Viele Gegenstände, Charaktere oder auch Lebensräume werden sehr oberflächlich und starr dargestellt. Sie dienen beispielsweise nur zur Verkörperung einer gewissen sozialen Schicht oder zur Verdeutlichung einer gewissen Eigenschaft. Ebenfalls typisch für den abstrakten Stil von Märchen sind die neben den bereits er- wähnten Extremen häufig auftretenden Wiederholungen. Man denke hier zum Beispiel an die immer wiederkehrende Szene der Stiefmutter Schneewittchens, in der sie mit dem Spiegel spricht. Auch märchenübergreifende Formulierungen wie Es war einmal… oder Und wenn sie nicht gestorben sind… kennzeichnen den individuellen Stil dieser Er- zählungen.13
Weitere Merkmale von Märchen sind die Isolation und Allverbundenheit. Wäh- rend die zentrale Figur der Erzählung ihren Weg auf der einen Seite oftmals alleine be- schreitet und folglich isoliert lebt, kann sie dies auf der anderen Seite zu ihrem Vorteil nutzen. Sie kann kurzzeitige Weggefährten gewinnen, sich von diesen aber auch ohne Probleme wieder distanzieren. Häufig dienen diese auftauchenden Charaktere der Handlung, indem sie dem Helden zur Hilfe eilen. Doch nicht nur die Figuren scheinen voneinander isoliert, auch die teils unterschiedlichen Handlungsstränge scheinen nur schattenhaft skizziert und miteinander unverbunden zu sein. „[Aber] gerade deswegen kann sich alles mit allem verbinden […]. Die Handlung ist offen, das ´stumpfe Motiv´ und der Zufall werden Prinzip.“14 „Sichtbare Isolation, unsichtbare Allverbundenheit, dies darf als Grundmerkmal der Märchenform bezeichnet werden.“15
Das letzte Merkmal von Märchen bezeichnet Lüthi mit den Begriffen Sublimation und Welthaltigkeit. Auch wenn Märchen die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwinden lassen, beziehen sie sich dennoch auf die reale Wirklichkeit und sind da- her irdisch beziehungsweise welthaltig. Durch das Sublimieren der Handlung mit phan- tastischen und übernatürlichen Ereignissen oder Figuren wird diese entwirklicht.16
2.3. Hexe und Stiefmutter im Märchen
Die Hexe ist eines der bekanntesten Motive im europäischen Märchen. Ursprünglich lei- tet sich der Begriff Hexe vom althochdeutschen Wort hagazussa ab, was Zaunweib be- deutet. 17 Um diese Bezeichnung zu verstehen, muss man sich die Lebensumstände im Mittelalter vor Augen führen. Dörfer und Städte waren immer durch einen Zaun oder eine Mauer von der Außenwelt abgegrenzt. Jenseits dieses Zaunes war das Unbekannte, das Dämonische, beispielsweise der düstere Wald. Der Zaun symbolisierte somit die Grenze zwischen dem Menschen und dem Bösen. Die Hexe selbst war und ist auch noch nach heutigem Verständnis ein Wesen, das sowohl menschliche als auch übernatürliche Züge mit zauberhaften, oftmals dämonischen Fähigkeiten, vereint.18 Nur selten schreibt man ihr positive Charakterzüge oder freundliche Gesinnung zu.19
Dabei ist der Hexenglaube wohl stark an den Bedeutungswandel der Frau ge- knüpft. In einer Zeit, in der Frauen ausschließlich den Männern und der Gesellschaft dienten und diesen untergeordnet waren, teilte sich das Frauenbild in gute und schlechte Frauen. Gute Frauen waren jene, die dem vom Mann erwarteten Rollenbild entsprachen und hörig waren. Schlechte Frauen wiederum waren jene, die dem männ- lichen Wunschbild nicht entsprachen. Zu dieser Kategorie zählten vor allem auch Huren und Hexen. Dabei wurden oftmals Frauen, die sich mit der Heilkunde, die für manchen wundersam wirkte, auskannten, als Hexen bezeichnet, da sie meist den Ausschlag zwi- schen Leben und Tod geben konnten. Spätestens durch den christlichen Volksglauben, der die Frau als Ursache der Vertreibung aus dem Paradies ausmachte, wurden die po- sitiven, heilenden Eigenschaften dieser sogenannten Hexen vergessen, wobei dieses sich entwickelnde Feindbild in der Hexenverfolgung endete.20 Alleine im deutschen Raum wurden zwischen 1450 und 1755 über 50.000 Menschen der Hexerei bezichtigt, wovon ungefähr die Hälfte aller Angeklagten zum Tode verurteilt wurden. Ausschlagge- bend war dabei nicht unbedingt das Aussehen, vielmehr waren es von der Gesellschaft Verstoßene oder jene, die sich mit der Arbeit im heilkundigen Bereich auskannten. Die Hexenverfolgung war alltagsbestimmend und endete erst mit dem Zeitalter der Aufklä- rung.21
Auch die Figur der Hexe im Märchen ist durch die historische Vorgeschichte ge- prägt. Allerdings ist sie eine ambivalente Persönlichkeit, welcher mehrere Eigenschaften zukommen. Sie hat sowohl die vorchristlichen als auch christlichen Vorstellungen des Mittelalters verinnerlicht, diese jedoch um weitere rationale sowie irrationale Merkmale erweitert. Das Märchen hat sich selbst sein eigenes Hexenbild erschaffen. Hier dient die Hexe oftmals als Stigmatisierung des Bösen, als Schrecken der Kinder und Personifizie- rung ihrer Ängste.22 Häufig wird sie auf die ihr zugesprochenen Grundzüge reduziert. Gleiches gilt für die dämonischen Züge ihres Charakters.23 Die Märchenhexe zeichnet sich durch ihre Zauberei aus. Ihr Äußerliches ist meist hässlich, alt und weiblich, aber hat menschliche Züge. Ebenso ist ihre Haut gelblich, ihr Körper abgemagert und ohne Kraft und eine dicke Warze ziert ihre Nase. Das Äquivalent zu dieser äußerlichen Erscheinung ist ihr Charakter. Sie ist böse, gekennzeichnet durch ihr höhnisches Lachen, und bestraft beziehungsweise tötet andere. Dies gelingt ihr beispielsweise mit Zauberei, dem Brauen giftiger Tränke oder Kannibalismus.24 Dabei erscheinen ihre magischen Kräfte grenzen- los, wodurch die Hexe im Märchen unsterblich wirkt. Nur dem Märchenhelden ist es möglich, diese zu bezwingen, was in den meisten Fällen gleichbedeutend mit ihrem Tod ist. Dieser ist dabei, wie auch der ihrer Opfer, meist grausam und zeigt historische Paral- lelen zu den Hinrichtungen der als Hexen bezeichneten Frauen des Mittelalters.25
Anzutreffen ist die Märchenhexe oftmals alleine in einem abgelegenen, kleinen Häuschen tief im Wald, welches schon von außen betrachtet magisch wirkt oder einen Zauber versprüht. Es dient häufig dem vermeintlichen Schutz, entpuppt sich letztendlich jedoch als Köder. Beispielhaft ist hier das Märchen Hänsel und Gretel zu nennen. Doch nicht nur das Haus, auch der Wald gehört zum Herrschaftsgebiet der Hexe, in welchem ihre Macht allgegenwärtig ist. „Der Wald ist der dämonische Bereich der Hexe, der alle gefangen nimmt und in eine magische Welt führt, die ihn betreten.“26 Dabei ist der Wald elementarer Bestandteil jedes Märchens. Einerseits sind er und die Märchenhexe unzer- trennbare Puzzleteile der Geschichte. Andererseits spinnt er das Netz, welches die po- tentiellen Opfer gefangen nimmt. Zusammen mit dem Hexenhaus und der Hexe selbst bildet er eine zusammengehörende Einheit.
Wie bereits erwähnt ist die Märchenhexe eine vielschichtige Figur. In vielen Mär- chen werden Figuren erwähnt, die zwar nicht namentlich als Hexe bezeichnet werden, jedoch deutlich erkennbare Züge dieser innehaben. Deshalb müssen auch diese Figuren allgemein unter dem Begriff der Hexe verstanden werden. Alles in allem kann man drei Arten von Hexen unterscheiden: die vernichtenden und bedrohenden, die hilfreichen und heilkundigen Hexen sowie die mythischen Gestalten.27
Die der ersten Kategorie zugehörigen Hexe ist die bereits thematisierte böse, alte sowie schadende. Sie ist von Grund auf schlecht und nur daran interessiert, die übrigen Märchenfiguren zu quälen oder gar zu töten. Oftmals wird in Märchen eine Hexe dieser Kategorie von der Stiefmutter verkörpert, wie zum Beispiel bei Schneewittchen. Vor al- lem in den Märchen der Gebrüder Grimm ist diese Zuordnung von Stiefmutter und ver- nichtender Hexe zu beobachten. Doch nicht nur in den Märchen der Gebrüder Grimm ist das Motiv der Stiefmutter zu erkennen. Auch in Märchen, die nicht dem deutschspra- chigen Raum zuzuordnen sind, lässt sich dieses Motiv finden. Grund hierfür ist die über- all auf der Welt gleich vorkommende Wechselbeziehung zwischen Mutter und Kind be- ziehungsweise Stiefmutter und Stiefkind, wobei die Wechselbeziehung bei letzterem Beispiel erst durch die Einnahme des Platzes der Mutter durch die Stiefmutter erfolgt. Zudem stand der Held mitsamt seiner Familie im europäischen Märchen oftmals im Mit- telpunkt der Handlung. 28 Das Ersetzen der Mutter durch die Stiefmutter hat dabei zwei- erlei Gründe. Einerseits starben die Mütter der Realhistorie oftmals in jungen Jahren oder sogar bei der Geburt. Andererseits wurde die Stiefmutter vor allem durch die Be- arbeitungen der Gebrüder Grimm in die Märchen eingefügt. Diese waren der Meinung, dass eine leibliche Mutter aufgrund von mütterlicher Fürsorge und anderer Eigenschaf- ten niemals die Position der bösen Mutter einnehmen könne. Deshalb führten sie die Figur der Stiefmutter ein und versahen sie hauptsächlich mit negativen Attributen.29
Dies führt dazu, dass die Figur der Stiefmutter und diese der Hexe zumeist ein und die- selbe sind. Beide verkörpern einen negativen Stereotyp von Frau. Zum Vorschein tritt die Stiefmutter des Märchens genau dann, wenn es zu ihren eigenen Gunsten geschieht. Meist ist dieses Eingreifen einhergehend mit einer Verschlechterung der Situation des Stiefkindes. Die negative Beziehung zu diesem ist dabei oft auf Neid zurückzuführen. Sie empfindet keine Liebe für ihr Stiefkind, wie es bei einer leiblichen Mutter der Fall wäre. Existieren jedoch leibliche Kinder der Stiefmutter, die meist in Konkurrenz mit dem Stief- kind um einen Prinzen stehen, versucht die Stiefmutter alles, um ihren eigenen Kindern zum erhofften Glück zu verhelfen sowie dem Stiefkind Steine in den Weg zu legen. Ge- lingt es der Stieftochter am Ende doch, den Prinzen für sich zu gewinnen, so ist die Stief- mutter die Erste, die dieses Glück abermals zu zerstören versucht. Erst zum Ende des Märchens hin wird ihr zerstörerisches Vorhaben entlarvt, was häufig den Tod der Stief- mutter zur Folge hat.30 Aufgrund all dieser Parallelen kann zusammengefasst werden, dass die Stiefmutter in den Märchen mit der vernichtenden Hexe gleichzusetzen ist.
Die zweite Kategorie bildet die hilfreiche sowie heilkundige Hexe. Sie wird nicht immer mit dem Namen Hexe beschrieben, vielmehr ist von dem Mütterchen oder der Alten die Rede.31 Hierbei ist zwischen der guten und der bösen Alten zu unterscheiden. Während die Gute auftritt, um den Märchenhelden aus seiner prekären Lage zu be- freien, indem sie zu seinem Schutze zaubert32, fungiert die Böse als eine Art Unterwei- serin. Dabei ist diese alte Frau nicht des Bösen willen böse. Sie will, im Vergleich zur Stiefmutter, anderen nicht zwangsweise Unheil zufügen, sondern erfüllt lediglich ihre Rolle und leitet das Problem ein.
Alles in allem wird der hilfreichen und heilkundigen Hexe, im Gegensatz zur ver- nichtenden und bedrohenden, aufgrund ihrer Taten weiße Magie nachgesagt. Die guten Hexen setzen ihre magischen Fähigkeiten oftmals dafür ein, um Geschwächte wieder zu stärken oder gar größere Gefahren abzuwenden. Historische Parallelen zum Bild der Frau, die sich um medizinische und heilkundige Aufgaben kümmerte, sind hier offen- sichtlich. Allerdings ist die Gruppe der guten Hexen, die im Märchen auch heilende Wir- kungen haben, kaum mehr von Bedeutung. Der Großteil der Hexen ist der ersten Kate- gorie zuzuordnen.
3. Die Gebrüder Grimm
Die Gebrüder Grimm sind wohl eine der bekanntesten Märchenautoren und -sammler der Geschichte. Jacob Ludwig Carl, geboren in Hanau am 04. Januar 1785, und Wilhelm Carl Grimm, ebenfalls in Hanau am 24. Februar 1786 geboren, waren die Söhne von Phi- lipp Wilhelm und Dorothea Grimm. Der Vater war studierter Rechtwissenschaftler und später Amtmann, eine Art Leiter des Gemeindeamtes, in Steinau. Jacob Grimm war zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Jahre alt. Neben den zwei Söhnen hatten die Eheleute Grimm weitere sieben Kinder, von denen allerdings drei bei der Geburt bereits verstar- ben. Die Erziehung der Kinder war streng reformiert, sie orientierte sich an den Lehren Johann Calvins. „Lutheraner, die in dem kleinen Landstädtchen mitten unter uns […] wohnten, pflegte ich wie fremde Menschen, mit denen ich nicht recht vertraut umgehen dürfte, anzusehen, und von Katholiken […] machte ich mir wohl scheue, seltsame Be- griffe“33, so Jacob Grimm. Diese Erziehung war geprägt von striktem Glauben an die Worte der Bibel und einfacher Lebensführung, in welcher tugendhaftes Verhalten und ein liberales Miteinander gelebt wurden.
Ihre Lebensumstände waren geprägt von familiärer, idyllischer Sicherheit. Sie lebten in einem ansehnlichen Haus, in welchem es ihnen an nichts mangelte. Dabei wa- ren Jacob und Wilhelm von ihrer Geburt an bis zu ihrem Tod unzertrennliche Brüder, die eine außergewöhnlich enge Bindung zusammenschweißte. Gemeinsam bekamen sie im Alter von vier beziehungsweise fünf Jahren ihren ersten Unterricht im Lesen und Schrei- ben von der Schwester ihres Vaters. Später kamen sie unter die Obhut des Hauslehrers Zinckhan, bei dem sich die begabten Kinder allerdings recht schnell langweilten. Es folg- ten weitere Privatlehrer. Dabei zeigte sich bereits in ihrer frühen Kindheit ihre Leiden- schaft für das Sammeln. Die Brüder verband eine Liebe zur Natur, wobei sie in ihrer Frei- zeit diverse Insekten kollektierten. Nach dem Tod des Vaters, der 1796 an einer Lungen- entzündung starb, wurden die beiden von ihrer Mutter auf das Lyceum Fridericianum in Kassel geschickt, wo sie auf die Universität vorbereitet werden sollten.34 Jacob begann im Jahre 1802 sein Studium der Rechtswissenschaften in Marburg, Wilhelm folgte ihm ein paar Monate später. Dort wurden sie auch von Friedrich Karl von Savigny gelehrt, der einen großen Einfluss auf ihr wissenschaftliches Denken nahm. Jacob Grimm folgte seinem Professor sogar für eine kurze Zeit nach Paris, wo er an der Arbeit seines Lehrers mitforschen sollte. Allerdings entwickelte er gerade während seiner Zeit in Frankreich ein großes Interesse an altdeutscher Literatur und wurde seinem Studium der Rechts- wissenschaften überdrüssig. Zurück in Kassel beschäftigte er sich zusammen mit seinem Bruder mit der Erforschung der mittelalterlichen Literatur, nachdem beide ihr Studium abgeschlossen hatten. Bestärkt wurde dieses Verlangen vor allem durch die Feldzüge Napoleons, der letztendlich auch Kassel besetzen ließ. Ihre Forschung war somit nicht nur ihr innerlicher, wissenschaftlicher Wille, sondern auch Ausdruck eines politischen Programms. Folglich begannen die beiden im Spätjahr 1806 mit ihrer allbekannten Mär- chensammlung. Begünstigt wurde diese Arbeit auch durch die spätere Anstellung Jacobs als Leitung der Privatbibliothek des Königs von Westphalen.35
Im Jahre 1809 verschlug es Wilhelm aufgrund einer neumodischen Therapie sei- ner Herzinsuffizienz nach Halle, wo er sich mit Clemens Brentano traf und gemeinsam mit diesem Achim von Arnim in Berlin besuchte, wobei diese beiden durchaus einen Einfluss auf die späteren Sammelwerke hatten. In den kommenden Jahren folgten etli- che Veröffentlichungen unter dem Namen der Grimms, unter anderem auch der Band der Kinder- und Hausmärchen.
Als sich die politische Lage um 1813 zu ändern begann, schloss sich Jacob Grimm den Freiheitskämpfen gegen Napoleon an. Sein Bruder Wilhelm konnte aufgrund seines geschwächten Gesundheitszustandes nicht mitwirken, übernahm aber seinen Posten als Leiter der Bibliothek. Auf diese Zeit folgend war Jacob viel in politischer Mission unter- wegs und sammelte weitere Erfahrungen über Märchen. Wilhelm traf sich unterdessen mit den alten Freunden Savigny und Brentano, wobei er ebenfalls an Eindrücken ge- wann. Erst Ende 1815 vereinten sich die Brüder abermals und erlangten gemeinsam zu Weltbekanntheit. Durch ihre Arbeiten begründeten sie eine neue Wissenschaft: die Ger- manistik.36
Im Mai 1825 heiratete Wilhelm Henriette Dorothea Wild, die in den gemeinsa- men Haushalt der Brüder einzog und von da an für diesen zuständig war. Im Laufe der Jahre gebar das Ehepaar drei Kinder. Auch später, nach ihrem Umzug nach Göttingen, lebten alle zusammen in einer Wohnung. In Göttingen waren beide Brüder an der Uni- versität bis zu jenem Tag als Professoren tätig, an dem König Ernst Augustus II. von Han- nover das Staatsgrundgesetz außer Kraft setzen ließ und die Grimms zusammen mit fünf weiteren Professoren dagegen protestierten. Die sogenannten Göttinger Sieben wurden ihrer Ämter enthoben und verbannt. Deshalb zog es die Brüder wieder nach Kassel. Dort wohnten sie bei ihrem jüngeren Bruder Ludwig und fassten den Entschluss, das Deutsche Wörterbuch zu verfassen, welches bis heute seine Gültigkeit besitzt. Erst als Friedrich Wilhelm IV. 1840 das Amt des preußischen Königs antrat, zogen die beiden Brüder auf sein Geheiß hin nach Berlin, wo sie an der Humboldt Universität Mittel und Möglichkei- ten zur weiteren Forschung zur Verfügung gestellt bekamen. Dort forschten und lebten sie bis zu ihrem Tod.37
Nach dem Ableben der Brüder Jacob, welcher am 20. September 1863 starb, und Wilhelm Grimm, der bereits am 16. Dezember 1859 verschied, kann die Menschheit auf eine Fülle an großartigen und teils umfangreichen Werken blicken. Neben den Kinder- und Hausmärchen, die nebenbei bemerkt nur einen kleinen Anteil der Gesamtzahl ihrer Werke ausmachen, erschienen, die Tatsache unbeachtend, dass sich unter einem Titel mehrere Bände ansammelten, einundzwanzig Werke unter Jacobs, vierzehn unter Wil- helms und acht unter gemeinsamen Namen. Dabei erlangten die Gebrüder nicht nur im deutschsprachigen, sondern im ganzen europäischen Raum an Bekanntheit.38
3.1. Die Frauenfiguren in den Märchen der Gebrüder Grimm
Nachdem das Motiv der Hexe in Märchen näher dargestellt wurde, ist es nun von Inte- resse, sich die Darstellung der Frau im Allgemeinen zu betrachten. Da es in dieser Aus- arbeitung gezielt um Werke der Gebrüder Grimm geht, wird nicht der Stereotyp Frau im Märchen per se untersucht, sondern welche Eigenschaften und Merkmale die Gebrüder Grimm den in ihren Märchen auftauchenden Frauen zugeschrieben haben. Dabei wer- den diese weiblichen Figuren auf spezielle Verhaltensmuster oder auch Charakterzüge analysiert. Grundlegend lässt sich festhalten, dass unter anderem in den Kinder- und Hausmärchen vielschichtige Frauenentwürfe in zum Teil unterschiedlichsten familiären Situationen, sozialen Rollen oder auch äußerlichen Erscheinungen vorzufinden sind. Deshalb wird der Typus der Frau in folgende Kategorien unterteilt, welche helfen sollen, allen Stereotypen weiblicher Darstellungen in den Märchen der Gebrüder Grimm ge- recht zu werden.
Zum einen lässt sich die Frau in Märchen der Gebrüder Grimm anhand ihres so- zialen Verhaltens einordnen. Einerseits kann sie als eine passive Figur auftreten, deren Verhalten durch Zurückhaltung, ja sogar eine gewisse Teilnahmslosigkeit, gekennzeich- net ist. Andererseits kann der weibliche Charakter auch in einer aktiven Rolle auftreten, die dem Bild der passiven Frau offenkundig entgegentritt. Hierbei werden üblicherweise die geschlechterspezifischen Erwartungen an das Rollenbild der Frau überwunden, wodurch sie den Problemen engagiert begegnet. Letztendlich ist auch eine Mischform der passiven sowie aktiven Persönlichkeit möglich, die anfangs vielleicht zurückhaltend agiert, sich im Laufe der Handlung jedoch als aktive Gestalterin und Bekämpferin etab- liert. Zum anderen lässt sich die Frauenfigur nach moralischen Gesichtspunkten katego- risieren. Es bietet sich die Einordnung in prinzipiell gute und schlechte Figuren an.39
Bereits hier muss also nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, dass das Frauenbild, welches die Gebrüder Grimm in den von ihnen veröffentlichten Kinder- und Hausmärchen darstellen, keinesfalls monoton ist. Es existieren teils ambivalente Persön- lichkeiten, die auch innerhalb eines Märchens aufeinandertreffen können. „Alles in ei- nem scheinen Märchen einige der bekannten Geschlechterstereotypen widerzuspie- geln.“40 Eine genauere Auseinandersetzung mit der Typologie der Frauenfigur geschieht im Folgenden.
[...]
1 Dimova, Michaela: Die Frauenfigur in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. München: Grin Verlag 2008. S. 3.
2 Lüthi, Max: Märchen. Stuttgart: Metzler 2004. S. 3.
3 Kürthy, Tamas: Dornröschens zweites Erwachen. Die Wirklichkeit in Mythen und Märchen. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag 1985. S. 69.
4 Vgl. Sahbaz, Ayse: Schneewittchen zu Gast bei Walt Disney. Grimms Märchen in Literatur und Film. Nor- derstedt: Grin Verlag 2015. S. 4.
5 Lüthi, Max: So leben sie noch heute. Betrachtung zum Volksmärchen. 2. durchgesehene Auflage. Göttin- gen: Vandenhoeck und Ruprecht Verlag 1976. S. 5.
6 Lüthi, Max: Märchen. S. 8.
7 Neuhaus, Stefan: Märchen. Tübingen: Narr Francke Attempto 2005. S. 8.
8 Vgl. Holmström, Emelie: Das Frauenbild in den Märchen der Gebrüder Grimm. http://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:1098279/FULLTEXT01.pdf, Stand: 23.11.2019. S. 4.
9 Lüthi, Max: Märchen. S. 5.
10 Vgl. Lüthi, Max: Das Volksmärchen als Dichtung. Ästhetik und Anthropologie. 2. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht Verlag 1990. S. 53.
11 Lange, Günter: Märchen – Märchenforschung – Märchendidaktik. In: Schriftenreihe Ringvorlesungen der Märchen Stiftung Walter Kahn. Baltmannsweiler: Schneider Verlag 2004. S. 13.
12 Vgl. Lüthi, Max: Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen. Tübingen: Francke 1997. S. 11.
13 Vgl. Ebd. S. 26ff.
14 Pander, Edmund: Merkmale der Märchen. http://www.pander.de/deutsch/11107.pdf, Stand: 26.11.2019. S. 1.
15 Lüthi, Max: Das europäische Volksmärchen. S. 49.
16 Vgl. Pander, Edmund: Merkmale der Märchen. S. 1.
17 Vg l. Gerlach, Hildegard: Hexe. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 6. Hrsg. von Brednich, Rolf. Berlin: De Gruyter 1990. S. 962.
18 Vgl. Jacoby, Mario: Das Böse im Märchen. Fellbach: Bonz 1978. S. 198f.
19 Vgl. Dingeldein, Heinrich: Hexe und Märchen. In: Die Frau im Märchen. Band 8. Kassel: Röth 1985. S. 52.
20 Vgl. Ebd. S. 52.
21 Vgl. Hofmann, Denise: Die Hexe in ausgewählten Märchen der Gebrüder Grimm. Gießen: Grin Verlag 2009. S. 7ff.
22 Vgl. Ebd. S. 11f.
23 Vgl. Böhm-Korff, Regina: Deutung und Bedeutung von Hänsel und Gretel: Eine Fallstudie. In. Artes Po- pulares. Band 21. Frankfurt: Lang 1991. S. 109f.
24 Vgl. Ziegler, Matthes: Die Frau im Märchen. Leipzig: Koehler & Amelang 1937. S. 232.
25 Vgl. Dingeldein, Heinrich: Hexe und Märchen. S. 56.
26 Hofmann, Denise: Die Hexe in ausgewählten Märchen der Gebrüder Grimm. S. 15
27 Vgl. Früh, Sigrid: Märchen von Hexen und Weisen Frauen. Frankfurt: Fischer 1986. S. 15ff.
28 Vg l. Blaha-Peillex, Nathalie: Stiefmutter. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 12. Hrsg. von Brednich, Rolf. Berlin: De Gruyter 2007. S. 1294.
29 Vgl. Ebd. S. 1295.
30 Vgl. Röhrich, Lutz: „und weil sie nicht gestorben sind…“. Köln: Böhlau 2002. S. 126f.
31 Vgl. Ebd. S. 130.
32 Vgl. Müller, Elisabeth: Das Bild der Frau im Märchen: Analysen und erzieherische Betrachtungen. Mün- chen: Profil 1986. S. 47.
33 Seitz, Gabriele: Die Brüder Grimm. Leben – Werk – Zeit. München: Winkler 1984. S. 9.
34 Vgl. Ebd. S. 12ff.
35 Vgl. Ebd. S. 16ff.
36 Vgl. Ebd. S. 19ff.
37 Vgl. Ebd. S. 21ff.
38 Vgl. Ebd. S. 90f.
39 Vgl. Dimova, Michaela: Die Frauenfigur in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. S. 19f.
40 Ro th, Klaus: Frau. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 5. Hrsg. von Brednich, Rolf. Göttingen: De Gru- yter 1987. S. 110.
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- Marcel Brand (Author), 2019, Stereotypen weiblicher Figuren in den Märchen der Gebrüder Grimm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512130
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