In dieser Arbeit untersucht der Autor die Fragestellung, inwiefern sich Aspekte einer Friedenserziehung in Theodor Adornos Erziehung zur "Entbarbarisierung" finden lassen? Adorno hat in seinem Werk "Erziehung zur Mündigkeit" die These aufgestellt, dass die "Entbarbarisierung" heute die vordringlichste Frage aller Erziehung ist. Die Pädagogik soll als Retter gegen die Vereinnahmung der Gewalt fungieren und als Friedenserziehung den Frieden zwischen den Menschen sichern. Adornos Erziehung zur "Entbarbarisierung" hat dazu erste Versuche unternommen, sich den Gewalten in den Weg zu stellen.
Um diese Fragestellung beantworten zu können, wird zunächst erläutert, was Adorno unter "Barbarei" versteht beziehungsweise ob man überhaupt eine klare Definition dieses Begriffs fassen kann. Danach werden die Erziehungsziele der "Entbarbarisierung" beschrieben. Anschließend werden Aspekte einer Friedenserziehung herausgearbeitet, wobei zuerst das Kompositum Frieden und Erziehung präzisiert wird, um darauf aufbauend den Kern einer Friedenspädagogik darzulegen. Abschließend wird die Frage untersucht, inwieweit die Erziehung der "Entbarbarisierung" Aspekten einer Friedenserziehung entspricht. Welche Punkte sprechen dafür und welche Analogien können gezogen werden?
Es mag naiv anmuten, in einer Zeit über Friedenserziehung zu sprechen, in der Nordkoreas Machthaber der Welt seine nukleare Macht demonstriert und der ehemalige amerikanische Präsident Barack Obama in seinem letzten Amtsjahr sieben Länder bombardieren ließ. Wie es scheint, ist die Welt in einem Sog aus Kriegen und Gewalt gefangen und der Weg zum ewigen Frieden scheint noch lang zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adornos Erziehung zu Entbarbarisierung
- Was ist unter Barbarei zu verstehen?
- Auschwitz und die deutsche Gesellschaft des Dritten Reiches als Ausgangspunkt der Genese für Adornos Begrifflichkeit der Barbarei
- Erziehungsziele der Entbarbarisierung
- Aspekte einer Friedenserziehung
- Das Kompositum Friede und Erziehung
- Friedenserziehung
- Adornos Theorie der Erziehung zur Entbarbarisierung und Friedenserziehung
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Bezug zwischen Adornos „Erziehung zur Entbarbarisierung“ und Aspekten der Friedenserziehung. Sie möchte die Frage klären, inwiefern sich in Adornos Theorie Elemente einer Friedenspädagogik finden lassen.
- Der Begriff der Barbarei nach Adorno
- Die Bedeutung von Auschwitz für Adornos Theorie
- Die Erziehungsziele der Entbarbarisierung
- Aspekte der Friedenserziehung
- Verbindungen zwischen Adornos Theorie und der Friedenserziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und verdeutlicht die Relevanz von Friedenserziehung in einer Welt voller Konflikte und Gewalt. Sie stellt Adornos „Erziehung zur Mündigkeit“ vor und leitet die Fragestellung der Arbeit ab.
Kapitel 2 widmet sich der Definition der Barbarei und stellt den historischen Kontext dar, in dem Adornos Theorie entstand. Es beleuchtet die Rolle von Auschwitz und den deutschen Gesellschaften des Dritten Reiches für seine Konzeptualisierung der Barbarei und beschreibt die Erziehungsziele der Entbarbarisierung.
Kapitel 3 behandelt Aspekte der Friedenserziehung. Es untersucht das Kompositum „Friede und Erziehung“ und beleuchtet den Kern der Friedenserziehung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Barbarei, Entbarbarisierung, Friedenserziehung, Auschwitz, Adorno, Erziehung, Gewalt, Gesellschaft und Politik.
- Quote paper
- Cristian Claus (Author), 2017, Die Erziehung zur "Entbarbarisierung" von Theodor Adorno und ihr Verhältnis zu der Friedenserziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511996