Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Biografie mit der Berufswahl zusammenhängt. Es lässt sich vielleicht ein Schlüssel in Kunstlehrerbiografien finden, inwieweit Biografie - also die Lebensumstände oder der Einfluss bestimmter Personen - mit dem Ergreifen des Lehrberufs - im Speziellen dem Beruf des Kunstlehrers - zusammenhängt. Die folgende Ausarbeitung zum Thema narrativ-biografisches Interview erfolgt auf Grundlage angewandter Forschungsmethoden in "Kunstpädagogik und Biografie" des Herausgebers Georg Peez. Das Interview wurde mit einer Kunstlehrkraft innerhalb des Schulpraxissemesters geführt. Das Auswertungsverfahren des Interviews wird als empirische Forschung in den Bildungswissenschaften verstanden.
Lässt sich Lehre in der Schule mit Kunst verbinden? Wenn man nach Josef Beuys geht, dann müsste das Atelier zwischen den Menschen zu finden sein. Somit ließe sich die Eingangsfrage mit ja beantworten. Stellt sich nur die weiterführende Frage: Wie? Wenn man sich wie Lehrer Lämpel von Wilhelm Busch verhält, wird der Umgang mit jungen Menschen weniger Freude bereiten. Es kommt dabei natürlich nicht nur auf die eigene Persönlichkeit an, sondern auch auf die Verhaltensform der Menschen, die einen umgeben. Denn Max und Moritz sind nicht als sehr brave Schüler zu bezeichnen. Somit kann Lehrer Lämpel womöglich nichts für die Ausbildung seines Charakterzuges, sondern scheitert an den Herausforderungen der Umgebung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung – Theoretische Fundierung
- 2. Interview
- 2.1 Interviewtranskription
- 2.2 Legende
- 3. Analyse
- 3.1 Sequenziell-chronologische Analyse
- 3.2 Themenspezifisch-phänomenologische Analyse
- a) Narrationsstrukturelle Textsortenanalyse
- 4. Reflexion
- 4.1 Kann man als Lehrer Künstler sein?
- 5. Literaturangaben
- 5.1 Primärliteratur
- 5.2 Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Biografie eines Kunsterziehers und seiner Berufswahl. Mithilfe eines biografisch-narrativen Interviews wird die Lebensgeschichte von Herrn G. analysiert, um aufzuzeigen, wie prägende Lebenserfahrungen seine Entscheidung für den Beruf des Kunstlehrers beeinflusst haben. Die Auswertung folgt den methodischen Ansätzen von Georg Peez zur Kunstpädagogik und Biografie.
- Einfluss von Vorbildern auf die Berufswahl
- Die Bedeutung persönlicher Erfahrungen für die künstlerische und pädagogische Entwicklung
- Der Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis und schulischem Alltag
- Die Rolle der Biografie in der Professionsforschung
- Methodische Anwendung biografisch-narrativer Interviews in den Bildungswissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung - Theoretische Fundierung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen der Biografie eines Kunsterziehers und seiner Berufswahl. Sie verortet die Arbeit im Kontext der Kunstpädagogik und bezieht sich auf theoretische Überlegungen, beispielsweise die Frage, ob Lehre und Kunst vereinbar sind und wie dies gelingen kann. Referenzen auf Josef Beuys und Wilhelm Busch illustrieren verschiedene mögliche Zugänge zu dieser Thematik. Die methodische Grundlage der Arbeit wird in den Forschungsansätzen von Georg Peez zur Anwendung narrativ-biografischer Interviews in der Kunstpädagogik verankert, mit dem Ziel, den individuellen und generativen Einfluss der Biografie auf die Berufswahl zu untersuchen. Die methodische Vorgehensweise, bestehend aus sequenziell-chronologischer, themenspezifischer und narrationsstruktureller Analyse des Interviews mit Herrn G., wird skizziert. Die abschließende Reflexion konzentriert sich auf die Frage nach der Aufrechterhaltung der Künstleridentität im Schulalltag.
2. Interview: Dieses Kapitel präsentiert die Transkription eines Interviews mit Herrn G., einem Kunstlehrer. Das Interview konzentriert sich auf den Einfluss seiner Biografie, insbesondere die Begegnung mit einem prägenden Kunsterzieher, auf seine Berufswahl. Herr G. beschreibt seinen ehemaligen Lehrer als eine faszinierende und inspirierende Persönlichkeit, deren Engagement für die Kunst und die Gemeinde ihn stark beeinflusste. Die Schilderung des Lehrers als kulturelle Schlüsselfigur, der Kunst als Fest zelebrierte, ist ein zentrales Element des Interviews. Auch die Weiterführung seiner eigenen künstlerischen Arbeit und der Umgang mit den Herausforderungen des Schulalltags im Kontext der Kunstpädagogik werden angesprochen. Der Interviewverlauf verdeutlicht die subjektiven Erfahrungen und Perspektiven des Probanden und stellt die Grundlage der anschließenden Analyse dar.
3. Analyse: Das Kapitel "Analyse" bewertet die im Interview gewonnenen Daten. Es verwendet eine sequenziell-chronologische Analyse, um den zeitlichen Ablauf der Erzählungen und deren Bedeutung nachzuvollziehen. Eine themenspezifische und narrationsstrukturelle Analyse erweitert die Perspektive und betrachtet die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei werden die Schlüsselstellen der Erzählung untersucht, um deren Bedeutung für die Forschungsfrage zu erörtern. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Erzählungen und deren Relevanz für das Verständnis der Verbindung zwischen Biografie und Berufswahl. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Basis für die Reflexion im folgenden Kapitel.
Schlüsselwörter
Biografisch-narratives Interview, Kunstpädagogik, Biografieforschung, Berufswahl, Lehrerbiografie, Künstleridentität, Vorbilder, empirische Forschung, Bildungswissenschaften, Angewandte Forschungsmethoden, Narrationsstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Biografie eines Kunsterziehers und seine Berufswahl
Was ist das Thema der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Biografie eines Kunsterziehers und seiner Berufswahl. Sie analysiert die Lebensgeschichte eines Kunstlehrers (Herr G.) anhand eines biografisch-narrativen Interviews, um aufzuzeigen, wie prägende Lebenserfahrungen seine Berufsentscheidung beeinflusst haben.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet ein biografisch-narratives Interview als Datenerhebungsmethode. Die Auswertung erfolgt mithilfe einer sequenziell-chronologischen, themenspezifischen und narrationsstrukturellen Analyse. Theoretisch stützt sich die Arbeit auf die Ansätze von Georg Peez zur Kunstpädagogik und Biografie.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Vorbildern auf die Berufswahl, die Bedeutung persönlicher Erfahrungen für die künstlerische und pädagogische Entwicklung, das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis und schulischem Alltag, die Rolle der Biografie in der Professionsforschung und die methodische Anwendung biografisch-narrativer Interviews in den Bildungswissenschaften.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung mit theoretischer Fundierung, Interviewtranskription, Analyse des Interviews (sequenziell-chronologisch, themenspezifisch-phänomenologisch inkl. narrationsstruktureller Analyse), Reflexion und Literaturangaben. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Methodik vor. Das zweite Kapitel präsentiert das Interview mit Herrn G. Kapitel drei analysiert das Interview. Kapitel vier reflektiert die Ergebnisse. Kapitel fünf listet die verwendete Literatur auf.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Analyse?
Die Analyse des Interviews mit Herrn G. zeigt auf, wie prägende Begegnungen, insbesondere mit einem inspirierenden Kunsterzieher, seine Berufswahl beeinflusst haben. Die Analyse deckt auf, wie persönliche Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis und schulischem Alltag seine Entwicklung als Kunstlehrer geprägt haben. Die konkreten Ergebnisse werden im Kapitel "Analyse" detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Biografisch-narratives Interview, Kunstpädagogik, Biografieforschung, Berufswahl, Lehrerbiografie, Künstleridentität, Vorbilder, empirische Forschung, Bildungswissenschaften, Angewandte Forschungsmethoden, Narrationsstruktur.
Welche Rolle spielt die Frage nach der Vereinbarkeit von Kunst und Lehramt?
Die Frage, ob ein Lehrer gleichzeitig Künstler sein kann und wie dies gelingen kann, ist ein zentraler Aspekt der Arbeit. Sie wird in der Einleitung theoretisch fundiert und in der Reflexion auf Grundlage der Analyse des Interviews mit Herrn G. diskutiert.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler*innen der Kunstpädagogik, der Biografieforschung und der Bildungswissenschaften. Sie bietet Einblicke in die Anwendung biografisch-narrativer Interviews in der empirischen Bildungsforschung und liefert wertvolle Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Biografie und Berufswahl im Kontext des Lehrerberufs.
- Quote paper
- Annika Haas (Author), 2016, Biografisch-narratives Interview. Wie hängt die Biografie eines Kunstlehrers mit seiner Berufswahl zusammen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511865