In der vorliegenden Arbeit wird im Rahmen einer weiterentwickelten Webanwendung ein Analysetool zum Aufbau von Akzeptanzkriterien entwickelt. Zunächst wird der Einzug der Informationswissenschaft in den engeren medizinischen Behandlungsbereich und in die Pflege analysiert. Die Ausarbeitung von Akzeptanzkriterien eines Pflegers während und nach der Interaktion mit einer Pflegedokumentationssoftware erfolgt auf Grundlage mehrerer Komponenten: Evaluationen aus dem Projekt INFODOQ, Facharbeiten sowie DIN EN ISO-Normen bezüglich der Gestaltung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme.
Den herausgearbeiteten Akzeptanzkriterien zufolge müssen Interfaces in Richtung einer benutzerfreundlichen Interaktion von Pflegern verschiedene Anforderungen erfüllen: Sie müssen einfach sein, sodass eine Person aus der angesprochenen Zielgruppe grundlegend genug Pertinenz besitzt, den Prozess ohne Nutzerirritationen aufnehmen und durchführen zu können. Sie sollten außerdem emotional sein, sodass eine Person aus der angesprochenen Zielgruppe eine grundlegende Nützlichkeit in Bezug auf die Relevanz aus einem subjektiven Blickwinkel sieht.
Usability-Heuristiken zeigen keine ganzheitliche Nutzerbefriedigung auf. Pfleger müssen im Alltag viel schneller und unkomplizierter (einfacher) an gewünschte Informationen kommen. Innerhalb dieser Arbeit ergaben sich folgende Akzeptanzkriterien eines Pflegers während und nach der Interaktion mit einer Pflegedokumentationssoftware: Usability und User Experience, Begründungspflicht, sozialer Kontext des Kollegenkreises sowie subjektive Relevanz, Kompetenz und Pertinenz, die im direkten Zusammenhang mit der wahrgenommenen und gewünschten Beschaffenheit eines Systems steht.
Aus diesen Akzeptanzkriterien können funktionale und nicht-funktionale Anforderungen abgeleitet werden. Das Ziel ist, Usability-Analysten ein Analysetool zur Verfügung zu stellen, mit dem man Rückschlüsse über Charakteristika, Regelmäßigkeiten und die Akzeptanz der Anwender ziehen kann. Dabei lassen sich im Rahmen jedes Tasks Informationen über Erfolge, Misserfolge, den benötigten Aufwand etc. sowohl explizit für einen Anwender als auch für alle Anwender Task-spezifisch und Interface-spezifisch gegenüberstellen. Im Hinblick auf die Entwicklung werden etablierte und aktuelle Analyseverfahren herausgearbeitet, die als Grundlage für das technische Konzept dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Glossar
- Einleitung
- Grundlagen
- Informationswissenschaft
- Wissen
- Information
- Informationsübermittlung
- Psychophysik
- Skalierung von physikalischen Ereignissen
- Usability
- Der Usability-Eisberg
- Messung von Usability
- User Experience
- UX-Anwendungs-Zyklus
- UX im Gehirn
- Messung von UX
- Nutzerirritation
- Akzeptanz
- Akzeptanz in der Pflege
- INFODOQ
- Problemstellung
- Anforderungsanalyse
- Rahmenbedingungen
- Benutzergruppen
- Anforderungen
- Funktionale Anforderungen
- Nicht-funktionale Anforderungen
- Ziele
- Analyseverfahren
- Interaktion von Anwendern
- Performance-Analyse
- Aufwandsbasierte Analyse
- Psychologische Reaktions-Analyse
- Konzept
- Modellbildung
- Interaktions-Tracking
- Interaktions-Analyse
- Visualisierung
- Implementierung
- Frameworks
- Task und Interfaces
- Datenermittlung
- Datenspeicherung
- Datenvisualisierung und -analyse
- Aufbau
- Qualitätssicherung
- Evaluation/Test
- Diskussion / Schlussfolgerung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Analysetools, das die Akzeptanzkriterien von Pflegepersonal im Kontext der User Experience verbessern soll. Ziel ist es, die Bedürfnisse des Sektors der Pflege und Betreuung besser zu verstehen und benutzerfreundliche Schnittstellen für Pflegedokumentationssysteme zu entwickeln.
- Akzeptanz von Pflegepersonal in Bezug auf computergestützte Systeme
- Benutzerfreundlichkeit von Pflegedokumentationssystemen
- Entwicklung von Akzeptanzkriterien für User Experience
- Analyse von Interaktionen und Bedürfnissen von Pflegepersonal
- Entwicklung eines Analysetools zur Verbesserung der User Experience
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Motivation für die Forschungsarbeit darlegt. Es folgt eine ausführliche Darstellung der Grundlagen, die die theoretischen Konzepte der Informationswissenschaft, Usability und User Experience beleuchten. In Kapitel 3 wird das Konzept der Akzeptanz und dessen Bedeutung im Kontext der Pflege vorgestellt.
Kapitel 4 beschreibt die Problemstellung und die Anforderungsanalyse. Hier werden die Rahmenbedingungen der Pflege, die relevanten Benutzergruppen und die wichtigsten Anforderungen an das Analysetool vorgestellt. Kapitel 5 geht auf verschiedene Analyseverfahren ein, die zur Erhebung und Auswertung von Daten eingesetzt werden.
Das Konzept des Analysetools wird in Kapitel 6 präsentiert. Es umfasst die Modellbildung, das Interaktions-Tracking, die Interaktions-Analyse und die Visualisierung. Kapitel 7 befasst sich mit der Implementierung des Tools. Hier werden die verwendeten Frameworks, Tasks und Interfaces, die Datenermittlung, Datenspeicherung und Datenvisualisierung erläutert.
Kapitel 8 beschreibt die Qualitätssicherung und Evaluation des Analysetools. Es wird die Durchführung von Tests und die Diskussion der Ergebnisse dargestellt. Abschliessend wird die Arbeit in Kapitel 9 zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsrichtungen gegeben.
Schlüsselwörter
User Experience, Akzeptanzkriterien, Pflegedokumentation, Analysetool, INFODOQ, Interaktionsanalyse, Datenvisualisierung, Usability, Pflegepersonal, Demenz.
- Quote paper
- Sergio Staab (Author), 2019, Entwicklung eines Analysetools zum Aufbau von Akzeptanzkriterien im Kontext der User Experience von Pflegepersonal, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511393