Immaterielle Vermögenswerte stellen im Zeitalter der Digitalisierung eine Schlüsselressource bzw. zentrale Werttreiber dar, von denen u. a. Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten und folglich eine positive Auswirkung auf die Vermögens,- Finanz,- und Ertragslage erwartet werden. Neben den klassischen materiellen und sichtbaren Vermögenswerten, tragen auch immaterielle Vermögenswerte signifikant zur Ergebniserzielung bei. Die Identifikation und Steuerung solcher immateriellen Werttreiber gehören folglich zu den elementaren Aufgaben einer wertorientierten Unternehmensführung, um nachhaltiges Wachstum und eine langfristige Steigerung des Unternehmenswertes sicherzustellen. Ein Großteil dieser immateriellen Wertreiber wird in der Bilanz nicht ausgewiesen, sei aus mangelnder Identifizierbarkeit oder aufgrund bestehender Aktivierungsverbote (selbsterstellte Marken, Drucktitel, Kundenlisten etc.). Nicht identifizierbare immaterielle Vermögenswerte repräsentieren den originären Goodwill, der für das Management und insbesondere für die Abschlussadressaten regelmäßig nicht erkennbar ist. So steht einerseits die Rechnungslegung vor großen Herausforderungen, Abschlussadressaten entscheidungsrelevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Anderseits dient die Rechnungslegung üblicherweise als Basis für die Berechnung von wertorientierten Steuerungsgrößen. Im Kern dreht sich der Diskurs um die Frage, ob wertorientierte Steuerungskonzepte vor dem Hintergrund der Praxisrelevanz immaterieller Werttreiber und deren Bilanzierung und Bewertung nach IAS 38 noch geeignet sind, den tatsächlich periodischen Wertzuwachs abbilden zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Formelverzeichnis
- 1 Einleitung in die Thematik
- 1.1 Praxisrelevanz und Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
- 2 Steuerungskonzepte im Kontext der wertorientierten Unternehmensführung
- 2.1 Shareholder Value versus Stakeholder Value
- 2.2 Zweck der wertorientierten Unternehmensführung
- 2.3 Anwendungsfelder der wertorientierten Unternehmensführung
- 2.4 Notwendigkeit und Entstehung von wertorientierten Steuerungskonzepten
- 2.5 Bestimmung der Kapitalkosten
- 2.6 Systematisierung und Darstellung wertorientierter Steuerungskonzepte
- 2.6.1 Discounted-Cash-Flow-Methode
- 2.6.2 Economic Value Added
- 2.6.3 Cash-Flow Return on Investment/Cash Value Added
- 2.7 Anforderungen an wertorientierte Steuerungskonzepte
- 2.7.1 Zielkongruenz/Barwertidentität
- 2.7.2 Zeitliche Entscheidungsverbundenheit
- 2.7.3 Unempfindlichkeit gegenüber Fehleinschätzungen und Manipulationen
- 3 Immaterielle Vermögenswerte in der internationalen Rechnungslegung
- 3.1 Konzeption und Zielsetzung der IFRS
- 3.2 Definition immaterieller Vermögenswerte und Abgrenzung vom Goodwill
- 3.3 Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach IAS 38
- 3.3.1 Ansatzkriterien
- 3.3.2 Zugangs- und Folgebewertung
- 3.4 Angabepflichten im Konzernanhang
- 4 Wertorientierte Steuerungskonzepte im Kontext des IAS 38
- 4.1 Problematik der Markt-Buchwert-Lücke
- 4.2 Anforderungsprüfung der Steuerungskonzepte im Kontext des IAS 38
- 4.2.1 Zielkongruenz/Barwertidentität
- 4.2.2 Zeitliche Entscheidungsverbundenheit
- 4.2.3 Unempfindlichkeit gegenüber Fehleinschätzungen und Manipulationen
- 5 Zusammenfassung und Handlungsempfehlung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit den Implikationen der steigenden Bedeutung immaterieller Vermögenswerte für die wertorientierte Unternehmensführung. Sie analysiert ausgewählte Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund des International Accounting Standard (IAS) 38.
- Steigende Bedeutung immaterieller Vermögenswerte in der heutigen Wirtschaft
- Wertorientierte Unternehmensführung und ihre Steuerungsgrößen
- Anforderungen an wertorientierte Steuerungskonzepte im Kontext des IAS 38
- Problematik der Markt-Buchwert-Lücke bei immateriellen Vermögenswerten
- Bewertung und Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach IAS 38
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der steigenden Bedeutung immaterieller Vermögenswerte für die wertorientierte Unternehmensführung ein. Es werden die Praxisrelevanz und Problemstellung sowie die Zielsetzung und der Gang der Arbeit erläutert.
Kapitel 2 beleuchtet Steuerungskonzepte im Kontext der wertorientierten Unternehmensführung. Es werden die Begriffe Shareholder Value und Stakeholder Value abgegrenzt, der Zweck der wertorientierten Unternehmensführung sowie ihre Anwendungsfelder dargestellt. Des Weiteren werden die Notwendigkeit und Entstehung von wertorientierten Steuerungskonzepten untersucht, die Kapitalkostenbestimmung betrachtet und eine Systematisierung und Darstellung verschiedener Konzepte, wie die Discounted-Cash-Flow-Methode, Economic Value Added und Cash-Flow Return on Investment/Cash Value Added, vorgenommen. Schließlich werden Anforderungen an wertorientierte Steuerungskonzepte, wie Zielkongruenz/Barwertidentität, Zeitliche Entscheidungsverbundenheit und Unempfindlichkeit gegenüber Fehleinschätzungen und Manipulationen, diskutiert.
Kapitel 3 befasst sich mit immateriellen Vermögenswerten in der internationalen Rechnungslegung. Es werden die Konzeption und Zielsetzung der International Financial Reporting Standards (IFRS), die Definition immaterieller Vermögenswerte und ihre Abgrenzung vom Goodwill sowie die Bilanzierung immaterieller Vermögenswerte nach IAS 38, insbesondere die Ansatzkriterien und die Zugangs- und Folgebewertung, behandelt. Das Kapitel schließt mit den Angabepflichten im Konzernanhang ab.
Kapitel 4 untersucht wertorientierte Steuerungskonzepte im Kontext des IAS 38. Es wird die Problematik der Markt-Buchwert-Lücke beleuchtet und die Anforderungsprüfung der Steuerungskonzepte vor dem Hintergrund des IAS 38 vorgenommen. Die Aspekte Zielkongruenz/Barwertidentität, Zeitliche Entscheidungsverbundenheit und Unempfindlichkeit gegenüber Fehleinschätzungen und Manipulationen werden im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Immaterielle Vermögenswerte, Wertorientierte Unternehmensführung, Steuerungskonzepte, IAS 38, Markt-Buchwert-Lücke, Shareholder Value, Stakeholder Value, Discounted-Cash-Flow-Methode, Economic Value Added, Cash-Flow Return on Investment, Cash Value Added, Bilanzierung, Bewertung, Internationale Rechnungslegung, IFRS.
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- M.A. Daniel Fischer (Author), 2019, Die steigende Bedeutung immaterieller Vermögenswerte für die wertorientierte Unternehmensführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510950