1. Einleitung
Im Rahmen dieses Referates soll eine Einführung in die Kultursoziologie
gegeben werden. Auf der Grundlage des Artikels von Friedhelm Neidhardt
sollen zunächst einmal Definitionen des Begriffs der Kultur gegeben
werden. Weiterhin sollen ihre Bedeutungsbestandteile und die Eigenschaften
von Kultur als komplexem System aus der Sicht der Kultursoziologie
erörtert werden. Es soll möglichst klar herausgestellt werden, wie die Ziele
der Kultursoziologie definiert sind, wo ihre Ansatzpunkte liegen und welche
Methoden und Verfahren sie verwendet.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Allgemeines zur Kultursoziologie
3. Kultur: – Begriffsdefinition
4. Kultur als System
4.1 Der Kontrollprozeß
4.2 Die Logik des Kontrollprozesses
4.3 Die sozialen Grenzen
4.4 Zusammenfassung
5. Die Eigendynamik des Kulturellen
6. Bedingungs- und Wirkungsformen von Kultur
7. Soziale Vermittlungsstrukturen
8. Projekte und Verfahren
Bibliographie
1. Einleitung
Im Rahmen dieses Referates soll eine Einführung in die Kultursoziologie gegeben werden. Auf der Grundlage des Artikels von Friedhelm Neidhardt sollen zunächst einmal Definitionen des Begriffs der Kultur gegeben werden. Weiterhin sollen ihre Bedeutungsbestandteile und die Eigenschaften von Kultur als komplexem System aus der Sicht der Kultursoziologie erörtert werden. Es soll möglichst klar herausgestellt werden, wie die Ziele der Kultursoziologie definiert sind, wo ihre Ansatzpunkte liegen und welche Methoden und Verfahren sie verwendet.
2. Allgemeines zur Kultursoziologie
Allgemein kann man sagen, daß die Arbeit der Kultursoziologie darin besteht, die Aufmerksamkeit auf Sinnkomplexe zu lenke, auf die jegliches soziales Handeln bezogen bleibt. Ziel der Kultursoziologie ist die Ausmessung kollektiver Dimensionen handlungsrelevanter Sinnkonstruktionen und die Erfassung der gesellschaftlichen Dimensionen dieser Sinnkonstruktionen sowie das Erkennen ihrer Eigendynamik. Mit dem Begriff der Sinnkonstruktionen sind soziale Tatsachen gemeint, die dem Einzelnen kaum bewußt sind, da sie als selbstverständlich erscheinen. Vergleichbar ist dies z.B. mit der Grammatik der Muttersprache: Sie wird vom Muttersprachler automatisch (= unbewußt) richtig angewendet, ohne daß er sich dessen in der Regel bewußt ist.
Die große Schwäche der Kultursoziologie liegt in der Beliebigkeit und Unverbindlichkeit ihrer empirischen Forschung. Sie zeigt einen Überhang an bloß Anekdotischem und Illustrativem. Außerdem besitzt sie große Validitätsprobleme, die in der Diffusität ihres Untersuchungsgegenstandes begründet sind.[1]
3. Kultur: – Begriffsdefinition
Wichtig bei der Definition ist, daß sie nicht von der Gesellschaft buchstabiert werden darf. Der Kulturbegriff der Kultursoziologen ist viel allgemeiner und weit elementarer als der gesellschaftliche Kulturbegriff. Deckungsgleichheiten zwischen den beiden Definitionen dürfen ausschließlich empirisch begründet sein und dürfen nicht per definitionem entschieden werden. Dies bedeutet natürlich auch, daß der Kulturbegriff nicht von persönlichen Maßstäben des Kultursoziologen bestimmt werden darf. Die kultursoziologische Erheblichkeit kultureller Erscheinungen wird nicht nach unseren eigenen Vorlieben bestimmt, sondern danach, ob und in welchem Maße sie zur Sinngestaltung ihrer Gesellschaft beigetragen haben (oder Ausdruck von ihr sind). So können „common sense“ und sogenannte Trivialliteratur für diese Sinngestaltung wichtiger sein als Philosophie oder sogenannte „hohe Kultur“. Unter Berücksichtigung all dieser Punkte definiert die Kultursoziologie den Begriff der Kultur wie folgt:
Kultur ist ein System kollektiver Sinnkonstruktionen, mit denen Menschen Wirklichkeit wahrnehmen.
Unter kollektiven Sinnkonstruktionen versteht man den Komplex allgemeiner Vorstellungen, die zur Unterscheidung von gut / böse, wahr / unwahr, wichtig / unwichtig, schön / häßlich und wahr / falsch dienen.[2]
Die oben angeführte Begriffsdefinition mag sehr allgemein klingen, so daß man sich wenig darunter vorstellen kann. Deshalb soll diese Definition an dieser Stelle noch mit einigen Aspekten „gefüllt“ werden, die verschiedene Forscher, deren Forschungsgegenstand die Kultur ist, als Eigenschaften und Bedeutungsbestandteile von Kultur anführen.
T. Luckmann führt den Begriff der Wissenstraditionen an, H.-P. Müller Geschmack, K. Eder Moralprinzipien. F: H. Tenbrink zufolge umfaßt der Begriff der Kultur die Literatur, Philosophie, Kunst und Wissenschaft. Für N. Luhmann fallen Präferenzcodes unter diesen Begriff.[3] Diese Liste ist natürlich unvollständig, da Kultur ein derart komplexes System ist, daß man es kaum mit einigen Schlagwörtern in seinem Ganzen detailliert ausloten könnte.
[...]
[1] Friedhelm Neidhardt; „‘Kultur und Gesellschaft‘. Einige Anmerkungen zum Sonderheft“ in: F. Neidhardt, M. R. Lepsius,, J. Weber (eds.); Kultur und Gesellschaft, Opladen, 1986. (S. 10f.)
[2] Friedhelm Neidhardt; „‘Kultur und Gesellschaft‘. Einige Anmerkungen zum Sonderheft“ in: F. Neidhardt, M. R. Lepsius,, J. Weber (eds.); Kultur und Gesellschaft, Opladen, 1986. (S. 11)
[3] Friedhelm Neidhardt; „‘Kultur und Gesellschaft‘. Einige Anmerkungen zum Sonderheft“ in: F. Neidhardt, M. R. Lepsius,, J. Weber (eds.); Kultur und Gesellschaft, Opladen, 1986. (S. 11)
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