Die übergeordnete Zielsetzung eines zeitgemäßen Geschichtsunterrichts sollte meiner Meinung nach, in Anlehnung an eine Vielzahl aktueller geschichtsdidaktischer Forschungsarbeiten, die Vermittlung von „Geschichtsbewusstsein“ sein.
Der Begriff des „Geschichtsbewusstseins“ ist im Zuge der Diskussion um die Legitimation und die Aufgaben eines Geschichtsunterrichts in den 1970er Jahren von Karl-Ernst Jeismann geprägt worden. Er beinhaltet das Bewusstsein, dass ein jeder Mensch Teil eines Zeitgefüges ist, das sich aus den zeitlichen Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammensetzt. Die Reflexion und Rekonstruktion der Vergangenheit erschafft Geschichte. Geschichte darf also nicht objektiv verstanden werden. Sie steht in Abhängigkeit zu den gegenwärtigen Verhältnissen und hat damit im Gegensatz zu starren, unreflektierten „Geschichtsbildern“ einen dynamischen Charakter.
Die Vermittlung der Erkenntnis und des Bewusstseins, dass Geschichte veränderlich ist und nur durch Rekonstruktion überhaupt existieren kann, sollte im Geschichtsunterricht demzufolge oberste Priorität besitzen.
Das bedeutet, dass ein Geschichtslehrer nicht die Zielsetzung verfolgen darf, seinen Schülern möglichst viele Daten, Ereignisse und Biographien berühmter Persönlichkeiten zu „indoktrinieren“. Ein ereignisgeschichtlich geprägter Unterricht, der meiner Erfahrung als Schüler zufolge viel zu oft praktiziert wird, kann den genannten Ansprüchen nicht gerecht werden. Er führt im Gegensatz eher zu einer Demotivation der Schüler, die im Auswendiglernen geschichtlicher Daten keinen Sinn entdecken können. Damit einher geht ein Interessenverlust am Geschichtsunterricht.
Die übergeordnete Zielsetzung eines zeitgemäßen Geschichtsunterrichts sollte meiner Meinung nach, in Anlehnung an eine Vielzahl aktueller geschichtsdidaktischer Forschungsarbeiten, die Vermittlung von „Geschichtsbewusstsein“ sein.
Der Begriff des „Geschichtsbewusstseins“ ist im Zuge der Diskussion um die Legitimation und die Aufgaben eines Geschichtsunterrichts in den 1970er Jahren von Karl-Ernst Jeismann geprägt worden. Er beinhaltet das Bewusstsein, dass ein jeder Mensch Teil eines Zeitgefüges ist, das sich aus den zeitlichen Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammensetzt. Die Reflexion und Rekonstruktion der Vergangenheit erschafft Geschichte. Geschichte darf also nicht objektiv verstanden werden. Sie steht in Abhängigkeit zu den gegenwärtigen Verhältnissen und hat damit im Gegensatz zu starren, unreflektierten „Geschichtsbildern“ einen dynamischen Charakter.
Die Vermittlung der Erkenntnis und des Bewusstseins, dass Geschichte veränderlich ist und nur durch Rekonstruktion überhaupt existieren kann, sollte im Geschichtsunterricht demzufolge oberste Priorität besitzen.
Das bedeutet, dass ein Geschichtslehrer nicht die Zielsetzung verfolgen darf, seinen Schülern möglichst viele Daten, Ereignisse und Biographien berühmter Persönlichkeiten zu „indoktrinieren“. Ein ereignisgeschichtlich geprägter Unterricht, der meiner Erfahrung als Schüler zufolge viel zu oft praktiziert wird, kann den genannten Ansprüchen nicht gerecht werden. Er führt im Gegensatz eher zu einer Demotivation der Schüler, die im Auswendiglernen geschichtlicher Daten keinen Sinn entdecken können. Damit einher geht ein Interessenverlust am Geschichtsunterricht.
Dahingegen sollte ein weiteres Hauptziel des schulischen Geschichtsunterrichts eine möglichst große Motivation zur Beschäftigung mit historischen Themen und Problemstellungen sein. Geschichtsvermittlung und insbesondere die Erzeugung eines Geschichtsbewusstseins kann nur zufriedenstellend gelingen, wenn der Lehrer in der Lage ist seine Schüler zu motivieren. Denn motivierte Schüler sind aufmerksamer und erhöhen die Qualität des Unterrichts. Damit einher geht ein größerer Lernerfolg. Wenngleich die Motivation durch viele Faktoren individueller, situativer oder emotionaler Art bestimmt wird, hat das Interesse an Lerninhalten große Auswirkungen auf die Lernmotivation. Logischerweise lernt jeder Schüler lieber Themen und Inhalte, die ihn interessieren, als solche, die er als uninteressant oder langweilig einstuft. Ein solches Interesse und der Reiz, sich mit einer Thematik auseinanderzusetzen entsteht in der Regel durch emotionale oder intellektuelle Anteilnahme. Das Fördern solcher Interessen, die häufig schon im außerschulischen Bereich entstehen, ist die Aufgabe des Lehrers. Im Idealfall sollte er auch in der Lage sein, das Interesse für die Geschichte zumindest bei einigen Schülern zu wecken. Dies kann nicht nur durch einen interessant, vielleicht sogar spannend gestalteten und methodisch ansprechenden Geschichtsunterricht, sondern auch durch die Berücksichtigung von Schülerinteressen gelingen.
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- Dirk Brandes (Author), 2006, Welche Ziele sollten meiner Meinung nach durch den Geschichtsunterricht erreicht werden? Persönliche und fachliche Überlegungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51071