Mit dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus am Anfang der 90er-Jahre standen die kommunistischen Staats-Parteien des Ostblocks sowie ihre Sympathisanten in westlichen Demokratien mit dem Rücken zur Wand. Zu sehr waren sie und ihre Ideologien diskreditiert, als dass mit ihrem baldigen Comeback hätte gerechnet werden können. Die neue politische Rahmensituation erforderte eine politische Neuausrichtung, „wobei Positionen zwischen der Beibehaltung der ideologischen Grundposition und der Hinwendung zu einer demokratischen Linkspartei eingenommen werden konnten.“
Zwei Parteien dieses Typs waren auf deutschem Boden die „Sozialistische Einheitspartei Deutschland“ (SED) und die „Deutsche Kommunistische Partei“ (DKP). Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung nahmen beide Parteien eine grundsätzlich gegensätzliche Positionierung vor. Während die SED schon 1990 in die „Partei des demokratischen Sozialismus“ (PDS) überging und früh mit der bis dahin allein gültigen Staatsideologie des Marxismus-Leninismus brach, sich schnell zu einer sozialistischen Strömungspartei wandelte und ab 2007 als Partei „DIE LINKE“ auch in den meisten alten Bundesländer Wahlerfolge erzielte konnte, versank die sich bis heute ideologisch am Marxismus-Leninismus klammernde DKP in der politischen Bedeutungslosigkeit.
Ziel dieser Arbeit ist eine vergleichende Analyse beider Parteien in extremismustheoretischer Perspektive. Es soll die Frage beantwortet werden, in welchem Verhältnis die DKP und DIE LINKE zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen. Bezugsgrundlage für die vergleichende Analyse ist im Fall der DKP in erster Linie das Parteiprogramm der DKP aus dem Jahr 2006 und im Fall der LINKEN das 2011 beschlossene Grundsatzprogramm. Dabei geht es nicht um eine inhaltliche Betrachtung der Positionen der Parteien zu einzelnen Politikfeldern, sondern um die Analyse der möglicherweise extremistischen Ausrichtungen in den Programmen beider Parteien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2. Demokratischer Verfassungsstaat und politischer Extremismus
- 2.1 Zum Begriff des „Politischen Extremismus“
- 2.2 Linksextremismus
- 3. Methodisches Vorgehen
- 4. Entwicklung und ideologische Bezugspunkte der Parteien
- 4.1 DKP
- 4.2 DIE LINKE
- 5. Die strategische Ausrichtung beider Parteien
- 5.1 DKP
- 5.2 DIE LINKE
- 6. Der organisatorische Aufbau beider Parteien
- 6.1 DKP
- 6.2 DIE LINKE
- 7. Vergleichende Betrachtung zur Extremismusintensität und Wirkung beider Parteien
- 8. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert das Verhältnis der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der Partei DIE LINKE zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Sie untersucht, inwieweit die Programmatik beider Parteien extremistische Tendenzen aufweist und welche Auswirkungen diese auf deren politische Handlungsweise haben. Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Analyse der Parteiprogramme beider Parteien und bezieht sich dabei insbesondere auf die Programmatik der DKP aus dem Jahr 2006 und das Grundsatzprogramm der LINKEN aus dem Jahr 2011.
- Vergleichende Analyse der DKP und DIE LINKE hinsichtlich ihrer extremistischen Ausrichtung
- Untersuchung der Programmpunkte beider Parteien im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
- Beurteilung der Auswirkungen der extremistischen Tendenzen auf die politische Praxis der DKP und der LINKEN
- Relevanz der Analyse für das Verständnis der politischen Landschaft in Deutschland
- Bewertung der Rolle beider Parteien im Kontext der deutschen Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein und beleuchtet die politische Rahmensituation nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus. Die Arbeit stellt die DKP und DIE LINKE als zwei Parteien vor, die nach dem Fall der Mauer jeweils unterschiedliche Positionen zur deutschen Demokratie einnahmen. Es wird die Frage aufgeworfen, in welchem Verhältnis beide Parteien zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Begriff des politischen Extremismus und skizziert die wesentlichen Merkmale des Linksextremismus. Im dritten Kapitel wird das methodische Vorgehen der Arbeit erläutert. Das vierte Kapitel beleuchtet die Entwicklung und die ideologischen Bezugspunkte der DKP und der LINKEN. Im fünften Kapitel geht es um die strategische Ausrichtung beider Parteien. Das sechste Kapitel analysiert den organisatorischen Aufbau der DKP und der LINKEN. Schließlich wird im siebten Kapitel ein vergleichender Blick auf die Extremismusintensität und Wirkung beider Parteien geworfen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Linksextremismus, freiheitlich-demokratische Grundordnung, DKP, DIE LINKE, Parteiprogramme, Extremismusintensität, politische Handlungsweise. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Positionen der beiden Parteien im Kontext der deutschen Demokratie und analysiert ihre Programmatik im Hinblick auf mögliche extremistische Tendenzen.
- Arbeit zitieren
- Julian Stegemann (Autor:in), 2019, DIE LINKE und die Deutsche Kommunistische Partei im demokratischen Verfassungsstaat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510080