Wie kann man als Künstler wirksam sein? In dieser Arbeit werden die Möglichkeiten dieser Frage erkundet. Die Arbeit baut auf die Philosophie des radikalen Konstruktivismus auf und stellt damit eine direkte Wirksamkeit des Künstlers in der Welt grundsätzlich in Frage. Realität hängt laut Konstruktivismus immer von dem ab, was man erreichen will und ist deshalb eine individuelle Angelegenheit. Wenn die Wirklichkeiten, in denen die Menschen leben, unterschiedlich sind, wie könnte man dann davon ausgehen, dass man als Künster mit den eigenen Werken eine bestimmte Wirkung haben kann.
Im Diskurs und in der Kommunikation über Kunst wird schnell deutlich, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, über Kunst zu reden. Die autonome Kunst und die politische Kunst sind dabei nur zwei weit auseinanderliegende Beispiele. Andererseits gibt es besonders unter Künstlern selbst die Tendenz, die eigene Vorstellung wäre die einzige Wahrheit und der einzig richtige Weg. Diese Einstellung ist für die Überzeugung, das eigene Werk und damit Kunst zu schaffen, womöglich auch notwendig und gehört zum Sein der Künstler*innen dazu. Auf der Seite der einzelnen produzierenden Künstler*innen wird diese Definitionsmacht, selbst zu entscheiden, was man als Kunst bezeichnet, nicht in Frage gestellt. Bei Theorien über den Begriff Kunst findet man aber oft den Versuch, den Begriff allgemein zu definieren.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen:
TEIL I in dem das Fundament gelegt wird, auf dem die anderen Teile aufbauen. Konstruktivismus, Kunst und Wirksamkeit werden untersucht und zueinander in Beziehung gesetzt. Dabei sollte im Idealfall der Text in einem hermeneutischen Zirkel mehrfach gelesen werden, da diese Verbindungen teilweise erst deutlich werden, wenn man die Zusammenhänge grundsätzlich schon kennt.
TEIL II in dem das Gebäude aufgebaut wird, wie man mit dem Gedanken Kunst in der Welt wirksam sein kann. Dieses Gebäude besteht 1. aus einer gestalteten Abhandlung, die selbst als Kunstwerk betrachtet werden kann, das die Welt verändern soll und damit auch wirksam sein soll, und 2. einem theoretischen Text zur Erklärung.
TEIL III in dem die Gesellschaft beschrieben wird, die durch die Veränderungen entstehen soll. Momentan gibt es von diesem Teil noch keine Texte.
Inhaltsverzeichnis
- TEIL I FUNDAMENT
- Kapitel 1: Konstruktivismus
- Was ist radikaler Konstruktivismus?
- Realität vs. Viabilität
- Wissenschaftliche Grundlegung
- Strukturdeterminismus und Systemtheorie
- Perturbationen als Kommunikation
- Die kollektive Konstruktion
- Konstruktivismus als Teilaspekt der Kunst
- Kapitel 2: Wirksamkeit
- Was ist Wirksamkeit?
- Zwecklosigkeit der Kunst
- Probleme der Wirksamkeit
- Wirksamkeit der Kunst
- Wirksamkeit von Künstler*innen
- Kapitel 3: Kunst
- Was ist Kunst?
- Kunst fürs psychische System
- Rezeptionsästhetik
- Kunst im sozialen System
- Geschichte der Kunst
- Fünf verschiedene Perspektiven auf die Kunst und ihre mögliche Wirksamkeit
- Kunst als bestimmte Techniken
- Themen der Kunst
- Kunst als Ware
- Philosophische Kunstdefinitionen
- Kunst als Neuerung
- Der/die Künstler*in
- Was machen Künstler*innen?
- Künstler*in – Die Zuschreibung von außen
- Künstler*in – Zuschreibung aufgrund der Haltung
- TEIL II – GEBÄUDE
- Tractatus artium scholae
- Kapitel 1: Wirksamkeit
- Ursprung
- Kapitel 2: Kunst und Regeln
- Der Begriff Regel
- Kapitel 3: Kunstproduktion
- Kunst als Neuerungen
- Kapitel 4: Kunst und Wille
- Der Begriff Wille
- Kunstschaffende und ihr Wille
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, den Kunstbegriff aus konstruktivistischer Perspektive zu beleuchten und dessen Wirksamkeit zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Entstehung und dem Prozess der Kunstproduktion, unter Berücksichtigung sowohl gesellschaftlicher als auch individueller Perspektiven. Die Arbeit versteht sich als ein offener, kontinuierlicher Prozess, der sich durch Diskussion und Iteration weiterentwickelt.
- Konstruktivistische Betrachtung des Kunstbegriffs
- Wirksamkeit von Kunst und ihre Problematik
- Der Entstehungsprozess von Kunst
- Die Rolle des/der Künstlers/in
- Kunst und gesellschaftlicher Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
TEIL I FUNDAMENT: Dieser Teil legt das theoretische Fundament der Arbeit. Er beginnt mit einer Erörterung des radikalen Konstruktivismus und seiner Relevanz für die Betrachtung von Realität und Viabilität. Die wissenschaftliche Grundlegung wird diskutiert, ebenso wie Strukturdeterminismus und Systemtheorie. Der Konstruktivismus wird als Teilaspekt der Kunst eingeführt, wobei die Kapitel die Begriffe Wirksamkeit, Kunst und die Rolle der Künstler*innen umfassend beleuchten. Die verschiedenen Perspektiven auf Kunst, ihre Definitionen und ihr möglicher Einfluss auf die Gesellschaft werden detailliert analysiert. Der Teil untersucht kritische Aspekte, wie die Zwecklosigkeit der Kunst und die Herausforderungen ihrer Wirksamkeit. Es werden diverse Beispiele und Fallstudien (implizit durch die breite Abhandlung) herangezogen, um die theoretischen Konzepte zu veranschaulichen und deren praktische Relevanz zu verdeutlichen.
Kapitel 1: Konstruktivismus: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Einführung in den radikalen Konstruktivismus, von seiner Definition über seine wissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu seiner Anwendung auf Kunst. Es erklärt zentrale Konzepte wie Realität und Viabilität, untersucht Strukturdeterminismus und Systemtheorie und beleuchtet die Kommunikation durch Perturbationen. Das Kapitel schließt mit der Einordnung des Konstruktivismus als einen wichtigen Aspekt der Kunsttheorie ab, was als Basis für die folgenden Kapitel dient. Die verschiedenen Unterkapitel liefern einen umfassenden Überblick und veranschaulichen den konstruktivistischen Ansatz anhand relevanter Beispiele und Theorien.
Kapitel 2: Wirksamkeit: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit dem komplexen Thema der Wirksamkeit von Kunst. Es wird zunächst der Begriff "Wirksamkeit" selbst definiert und kritisch hinterfragt, inklusive einer Diskussion über die oft wahrgenommene Zwecklosigkeit der Kunst. Die Kapitel untersuchen die Probleme, die mit der Messung und Bewertung von Wirksamkeit verbunden sind, und beleuchten anschließend verschiedene Aspekte der Wirksamkeit von Kunstwerken und des Einflusses von Künstler*innen auf die Gesellschaft. Die einzelnen Unterkapitel greifen verschiedene Facetten der Wirksamkeit auf und zeigen, wie komplex und vielschichtig dieser Aspekt ist. Der Abschnitt legt die Basis für die spätere Untersuchung der verschiedenen Perspektiven auf Kunst und ihre potenzielle Wirksamkeit.
Kapitel 3: Kunst: Das Herzstück dieses Kapitels ist die vielschichtige und vielperspektivische Untersuchung des Kunstbegriffs. Es beginnt mit der grundlegenden Frage "Was ist Kunst?" und erweitert sich über die Betrachtung von Kunst aus psychologischer und sozialer Sicht, inklusive der historischen Entwicklung des Kunstverständnisses. Der Höhepunkt ist die Präsentation von fünf verschiedenen Perspektiven auf Kunst und ihre mögliche Wirksamkeit, inklusive der Analyse von Kunst als Technik, Thema, Ware, philosophischer Konzeption und Innovation. Diese umfassende Analyse dient als Grundlage für das Verständnis der weiteren Kapitel, die sich mit der Produktion, den Regeln und dem Willen im Kontext der Kunst auseinandersetzen. Durch den Vergleich verschiedener Perspektiven bietet dieses Kapitel einen fundierten Überblick über den vielschichtigen Kunstbegriff.
TEIL II – GEBÄUDE: Dieser Teil vertieft die im ersten Teil erarbeiteten theoretischen Konzepte, indem er sie auf konkrete Aspekte der Kunstproduktion und -rezeption anwendet. Er untersucht die Wirksamkeit von Kunst, den Einfluss von Regeln auf den künstlerischen Schaffensprozess, die Produktion von Kunst als Innovation und den Willen der Kunstschaffenden.
Kapitel 1: Wirksamkeit (Teil II): Im Gegensatz zum ersten Teil, der den Begriff der Wirksamkeit allgemein einführte, fokussiert dieses Kapitel auf die spezifischen Aspekte der Wirksamkeit im Kontext des künstlerischen Schaffens. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Ursprung und den Implikationen der Wirksamkeit von Kunstwerken. Es untersucht, wie und warum bestimmte Kunstwerke wirksam sind und welche Faktoren zu ihrer Wirkung beitragen.
Kapitel 2: Kunst und Regeln: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Regeln und Normen auf Kunst. Es untersucht, wie Regeln die Kunstproduktion strukturieren und gleichzeitig beschränken können. Der Fokus liegt auf der Dialektik zwischen Regel und künstlerischer Freiheit, welche die Möglichkeiten und Grenzen des künstlerischen Schaffens beleuchtet.
Kapitel 3: Kunstproduktion: Dieses Kapitel untersucht den Prozess der Kunstproduktion und betrachtet Kunst als Innovation. Es untersucht, welche Faktoren zur Entstehung neuer künstlerischer Werke beitragen und wie Innovationen im Kunstbereich entstehen und sich durchsetzen. Hierbei spielt die Perspektive des Konstruktivismus als grundlegende Sichtweise eine zentrale Rolle.
Kapitel 4: Kunst und Wille: Der letzte analysierte Abschnitt dieses Teils beschäftigt sich mit dem Thema Wille und dessen Auswirkung auf den künstlerischen Prozess. Es werden die Motivationen und Intentionen der Kunstschaffenden analysiert und der Zusammenhang zwischen dem Willen des Künstlers und der Wirkung seines Werkes untersucht.
Schlüsselwörter
Konstruktivismus, Wirksamkeit, Kunst, Künstler*in, Realität, Viabilität, Systemtheorie, Regel, Wille, Kunstproduktion, gesellschaftlicher Kontext, Rezeptionsästhetik.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: [Titel des Textes einfügen]
Was ist der zentrale Gegenstand dieses Textes?
Der Text untersucht den Kunstbegriff aus konstruktivistischer Perspektive und analysiert dessen Wirksamkeit. Der Fokus liegt auf der Entstehung und dem Prozess der Kunstproduktion, unter Berücksichtigung gesellschaftlicher und individueller Perspektiven. Er versteht sich als ein offener, kontinuierlicher Prozess.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende zentrale Themen: konstruktivistische Betrachtung des Kunstbegriffs, Wirksamkeit von Kunst und deren Problematik, Entstehungsprozess von Kunst, Rolle des/der Künstlers/in, Kunst und gesellschaftlicher Kontext, sowie die Definition und Analyse von „Wirksamkeit“ im Kontext von Kunst.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in zwei Teile gegliedert: Teil I "Fundament" legt die theoretischen Grundlagen mit Kapiteln zu Konstruktivismus, Wirksamkeit und Kunst. Teil II "Gebäude" wendet diese Konzepte auf konkrete Aspekte der Kunstproduktion und -rezeption an, mit Kapiteln zu Wirksamkeit (im Kontext der Kunstproduktion), Kunst und Regeln, Kunstproduktion und Kunst und Wille.
Was wird im ersten Teil ("Fundament") behandelt?
Teil I erläutert den radikalen Konstruktivismus, seine wissenschaftlichen Grundlagen und seine Relevanz für die Kunstbetrachtung. Es werden Konzepte wie Realität und Viabilität, Strukturdeterminismus und Systemtheorie diskutiert. Die Kapitel beleuchten den Kunstbegriff, die Rolle des/der Künstlers/in und die verschiedenen Perspektiven auf Kunst (Technik, Thema, Ware, philosophische Definitionen, Innovation).
Was wird im zweiten Teil ("Gebäude") behandelt?
Teil II vertieft die theoretischen Konzepte aus Teil I und wendet sie auf die Kunstproduktion an. Die Kapitel untersuchen die Wirksamkeit im Kontext des künstlerischen Schaffens, den Einfluss von Regeln auf Kunst, die Kunstproduktion als Innovation und den Willen der Kunstschaffenden.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Konstruktivismus, Wirksamkeit, Kunst, Künstler*in, Realität, Viabilität, Systemtheorie, Regel, Wille, Kunstproduktion, gesellschaftlicher Kontext, Rezeptionsästhetik.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in jedem einzelnen?
Der Text enthält mehrere Kapitel, die detailliert im Inhaltsverzeichnis aufgeführt sind. Die Kapitelzusammenfassungen im Text bieten eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Inhalte und Schwerpunkte. Z.B. Kapitel 1 (Konstruktivismus) erklärt den radikalen Konstruktivismus, während Kapitel 2 (Wirksamkeit) die Wirksamkeit von Kunst untersucht. Kapitel 3 (Kunst) befasst sich umfassend mit dem Kunstbegriff aus verschiedenen Perspektiven.
Welche Methode wird im Text angewendet?
Der Text verwendet eine konstruktivistische Perspektive zur Analyse des Kunstbegriffs und seiner Wirksamkeit. Es werden theoretische Konzepte mit Beispielen und Fallstudien (implizit) verknüpft, um die praktische Relevanz der Theorien zu verdeutlichen.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Der Text richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich mit Kunsttheorie, Konstruktivismus und der Wirksamkeit von Kunst auseinandersetzen möchte. Die genaue Zielgruppe ist nicht explizit definiert, aber die Komplexität der Sprache und die behandelten Themen lassen auf ein akademisches Niveau schließen.
Wo finde ich mehr Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" innerhalb des Textes. Dieser Abschnitt bietet für jedes Kapitel einen Überblick über die behandelten Themen und die wichtigsten Ergebnisse.
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- Dominik Fraßmann (Author), 2019, Wirksame Kunst aus der gesellschaftlichen und individuellen Perspektive durch die Brille des Konstruktivismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509613