Diese Arbeit befasst sich mit dem Einsatz und Nutzen betrieblicher Sozialberatung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus der Perspektive der Sozialen Arbeit. Der erste Teil gibt einen Überblick über die Geschichte und die Aufgaben der betrieblichen Sozialarbeit und beschreibt das Arbeitsfeld der Sozialberatung. Hier soll die Entstehungsgeschichte vom Zeitpunkt des ersten Gedankens der Fürsorge für Werksmitarbeiter den Weg zum heutigen Aufgabenspektrum der BSA erklären. Dabei soll sie auch die Anforderungen an den Sozialberater aufzeigen, die aufgrund stetig komplexer werdender Probleme ein hohes Maß an Professionalität und fundierter Aus- und Weiterbildung erfordern. Danach wird ein Einblick in den Aufgabenbereich der heutigen Sozialberatung und Tendenzen zu neuen Aufgaben beschrieben.
Die lange Entstehungsgeschichte der Psychiatrie bis hin zur Aufteilung in die einzelnen Unterabteilungen wird anschließend erklärt. Dieser circa 200 Jahre alte Werdegang soll auch den Gedankenwechsel in den Köpfen der Bevölkerung beschreiben und Aufschluss über die Arbeit und Vorgehensweisen innerhalb einer psychiatrischen Klinik geben. Danach wird die Eingliederung einer Abteilung wie der Sozialberatung in das System Psychiatrie beschrieben. Differenziert werden sollen in die unterschiedlichen Anforderungen an die Sozialberater, die Voraussetzungen einer funktionierenden Abteilung und einer sinnvollen Eingliederung der Abteilung in das Netzwerk der Psychiatrie.
Abschließend soll in dieser Arbeit bewusst auf die Arbeit der Sozialberatung für den Stationsmitarbeiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingegangen werden. Dessen Verhalten während und nach der Arbeit kann oftmals für eine Vielzahl von Problemen rund um den Arbeitsplatz verantwortlich sein. Viele Faktoren können sich somit auch auf die Arbeit im Team, die gemeinsame Arbeit mit Vorgesetzten und letzten Endes auch auf die Arbeit mit den Patienten auswirken.
Inhaltsverzeichnis
I. Vorwort und Einleitung
1.1 Vorwort
1.2 Einleitung
II. Geschichte und Aufgaben der Betrieblichen Sozialarbeit
2.1 Übersicht
2.2 Die Geschichte 1900 – 1933
2.3 Die Geschichte 1933 – 1945
2.4 Die Geschichte 1945 – 1960
2.5 Die Geschichte 1960 – 1980
2.6 Die Geschichte ab 1980
2.7 Betriebliche Sozialarbeit auf internationaler Ebene
2.8 Anforderungen an die betriebliche Sozialarbeit heute
2.8.1 Arbeitsformen Betrieblicher Sozialarbeit, Einzelberatung
2.8.2 Arbeitsformen Betrieblicher Sozialarbeit, Soziale Arbeit mit Gruppen
2.8.3 Arbeitsformen Betrieblicher Sozialarbeit, Soziale Arbeit im Gemeinwesen
2.8.4 Resümee / gesellschaftliche und 19 ökonomische Entwicklungen
2.8.4.1 Resümee
2.8.4.2 Veranschaulichung gesellschaftlicher und 20 ökonomischer Veränderungsmotive
2.9 Allgemeiner Überblick über die Arbeitsfelder
2.9.1 Suchtberatung
2.9.2 Fehlzeitenreduzierung
2.9.3 Schuldnerberatung
2.9.4 Coaching
2.9.5 Teamentwicklung
2.9.6 Kommunikationstrainings
III. Geschichte und Aufgaben der Psychiatrie
3.1 Übersicht
3.2 Die Entstehung der Psychiatrie
3.3 Die Psychiatrie ab dem 19. Jahrhundert
3.4 Die Psychiatrie in der Zeit der Nationalsozialisten
3.5 Die Psychiatrie von 1945 – 1970
3.6 Die Psychiatrie von 1970 – 2000
3.7 Die moderne Psychiatrie
3.8 Resümee
IV. Sozialberatung in der Psychiatrie
4.1 Übersicht
4.2 Persönliche Kompetenzen
4.3 Anforderungen der Sozialberatung an die Psychiatrie
4.4 Eingliederung der Sozialberatung in das System Psychiatrie
V. Ökonomischer Nutzen betrieblicher Sozialarbeit
5.1 Übersicht
5.2 Kriterien für den effektiven Einsatz der Sozialberatung
5.3 Wertschätzung
5.4 Kosten-Nutzen-Analyse und Break-Even- Analyse
5.4.1 Kosten-Nutzen-Analyse
5.4.2 Break-Even-Analyse
5.5 Resümee
VI. Einsatz und Nutzen betrieblicher Sozialberatung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus der Perspektive der Sozialen Arbeit
6.1 Übersicht
6.2 Interventionen auf der Mitarbeiter- Mitarbeiter-Ebene
6.3 Interventionen auf der Vorgesetzten- Mitarbeiter-Ebene
6.4 Interventionen auf der Klienten- Mitarbeiter-Ebene
6.5 Resümee
VII. Zusammenfassende Gedanken
IX. Literatur- und Quellenverzeichnis
X. Internetquellenverzeichnis
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
I. Vorwort und Einleitung
1.1 Vorwort
Zu Beginn möchte ich erklären, warum ich mich entschieden habe, über den „Einsatz und Nutzen betrieblicher Sozialberatung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus der Perspektive der Sozialen Arbeit“ als Thema der vorliegenden Arbeit zu schreiben. In der Zeit immer wichtiger werdender wirtschaftlicher Kostenreduzierung, Einsparungen und dem daraus oft resultierenden Personalabbau ist es keine Seltenheit, dass der Mitarbeiter mit seinen Ängsten und Problemen häufig auf sich allein gestellt ist und mit ihnen zu Recht kommen muss. Nicht selten gerät dies dann in Bahnen, in denen sich falsche Verhaltensmuster einschleichen und der eigentliche Sinn der Stresskompensation genau in die entgegengesetzte Richtung schlägt. Um dem vorzubeugen, wurde die betriebliche Sozialberatung, oder auch betriebliche Sozialarbeit (BSA) genannt, eingeführt.
Da im Laufe der Entstehungsgeschichte viele Begrifflichkeiten für die BSA, wie zum Beispiel Fabrikpflege, Volkspflege oder auch Werksfürsorge verwendet wurden, so werden in dieser Arbeit im Folgenden die Termini Sozialberatung und betriebliche Sozialarbeit verwendet.
Des Weiteren möchte ich auf die verwendete Sprachform der Mitarbeiter der Sozialberatung hinweisen. Soweit in der zitierten Literatur nicht anders benutzt, wird überwiegend die männliche Sprachform aufgrund der besseren Lesbarkeit verwendet, wobei damit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint ist.
Mein persönlicher erster Kontakt zu einer Abteilung wie der betrieblichen Sozialberatung, entstand während meiner Ausbildung zum Industriekaufmann. Es handelte sich hierbei um eine reine präventive Informationsveranstaltung für unsere Ausbildungsklasse zum Thema Drogenmissbrauch. Ein Experte der Drogensuchtberatung wurde hierzu eingeladen und hat anschaulich über die Entstehung und Folgen von Drogenmissbrauch und seine Erfahrungen aus diesem Arbeitsfeld referiert.
1.2 Einleitung
Ich habe mich dazu entschieden, die vorliegende Arbeit in fünf einzelne Teile zu gliedern. Der erste Teil soll einen ausführlichen Überblick der Geschichte und der Aufgaben der betrieblichen Sozialarbeit geben und das Arbeitsfeld der Sozialberatung beschreiben. Hier soll die Entstehungsgeschichte vom Zeitpunkt des ersten Gedankens der Fürsorge für Werksmitarbeiter den Weg zum heutigen Aufgabenspektrum der BSA erklären. Dabei soll sie auch die Anforderungen an den Sozialberater aufzeigen, die aufgrund stetig komplexer werdenden Problemen ein hohes Maß an Professionalität und fundierter Aus- und Weiterbildung erfordern. Danach wird ein Einblick in den Aufgabenbereich der heutigen Sozialberatung und Tendenzen zu neuen Aufgaben beschrieben.
Als zweiten Punkt dieser Arbeit wird die lange Entstehungsgeschichte der Psychiatrie bis hin zur Aufteilung in die einzelnen Unterabteilungen erklärt. Dieser circa 200 Jahre alte Werdegang soll auch den Gedankenwechsel in den Köpfen der Bevölkerung beschreiben und Aufschluss über die Arbeit und Vorgehensweisen innerhalb einer psychiatrischen Klinik geben.
Der dritte Gliederungspunkt soll versuchen, eine Brücke zwischen den beiden erstgenannten Teilen der Arbeit zu bauen. Hier wird die Eingliederung einer Abteilung wie die Sozialberatung in das System Psychiatrie beschrieben. Differenziert werden sollen in die unterschiedlichen Anforderungen an die Sozialberater, die Voraussetzungen einer funktionierenden Abteilung und einer sinnvollen Eingliederung der Abteilung in das Netzwerk der Psychiatrie.
Der Einsatz und der Nutzen einer Sozialberatung wird häufig von Controllern und Unternehmensleitungen in Frage gestellt. Deswegen wird in diesem Kapitel versucht, einen Überblick über Kennziffern und potentielle Messwerte zu bekommen, um die Arbeit der Sozialberatung greifbar zu machen. Darauf hin werden noch kurz zwei wirtschaftliche Modelle zur Errechnung eines Nutzenfaktors für das Unternehmen dargestellt.
Abschließend soll in dieser Arbeit bewusst auf die Arbeit der Sozialberatung für den Stationsmitarbeiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingegangen werden. Dessen Verhalten während und nach der Arbeit kann oftmals für eine Vielzahl von Problemen rund um den Arbeitsplatz verantwortlich sein. Viele Faktoren können sich somit auch auf die Arbeit im Team, die gemeinsame Arbeit mit Vorgesetzten und letzten Endes auch auf die Arbeit mit den Patienten auswirken. Dieser Punkt sollte in den ersten Überlegungen zu dieser Arbeit als praktischer Teil durch die Auswertung eines Mitarbeiterfragebogens behandelt werden. Dies hat aus Gründen, die nicht in meinem Handlungsradius standen, leider nicht funktioniert. Diese Gründe werden unter XII. (Zusammenfassende Gedanken) nochmals genauer erklärt.
Abschließend wird noch die Bedeutung der Intervention einer Sozialberatung auf der Ebene der Grundsätze und Ziele Sozialer Arbeit beschrieben.
II. Geschichte und Aufgaben der betrieblichen Sozialarbeit
2.1 Übersicht
Um einen Überblick zu erhalten, wie die betriebliche Sozialbarbeit sich als feste und auch wichtige Einheit in Betrieben etablieren konnte, möchte ich zunächst die Entstehungsgeschichte der betrieblichen Sozialberatung veranschaulichen und somit den Werdegang der ersten Schritte der Fabrikpflege zu den heutigen Aufgaben und Anforderungen an die BSA erklären. Anschließend werde ich auf die einzelnen Bereiche und Aufgaben der BSA detailliert eingehen und diese erläutern, um zu verdeutlichen, welches Ausmaß das Arbeitsfeld der Sozialarbeiter und Sozialpädagogen umfasst und welche beruflichen Anforderungen an die Mitarbeiter gestellt werden. Zum Schluss wird aufgezeigt, inwiefern die BSA im Unternehmen anzusiedeln ist und welchem Bereich sie zuzuordnen ist.
2.2 Die Geschichte 1900 – 1933
Die oben schon kurz erwähnte Fabrikpflege oder auch Fabrikwohlfahrtspflege ist auf religiösen Beweggründen aufgebaut. So vermittelte nach Stoll (2001) im Jahre 1900 „der Begründer des Evangelischen Diakonievereins, Friedrich Zimmer (…) eine Krankenschwester, die zudem in der Technik der Fabrikarbeit und im Umgang mit Maschinen ausgebildet wurde, an eine Gummersbacher Textilfabrik. Sie sollte dort Arbeiterinnen aus Heimen anlernen und beaufsichtigen. In Anlehnung an den Begriff Krankenpflege schlug Zimmer für diese Tätigkeit den Namen Fabrikpflege vor.“1 ) Noch bereits im gleichen Jahre stellte der Direktor des Kabelwerks Oberspree der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft aus gleichen Beweggründen eine Fabrikpflegerin ein. Vierzehn Jahre später hatten sich zwanzig weitere Unternehmen, wie zum Beispiel Siemens, Krupp, die damalige Farbenfabrik Bayer Leverkusen, die Continental-Kautschuk-Kompanie oder die deutsche Glasglühlichtgesellschaft dieser Methode der Personalbetreuung angeschlossen. Damals wurde dieser Arbeitsbereich direkt als Stabsstelle unter der Betriebsleitung angeordnet. Zur Fabrikpflegerin wurden zum Beispiel Krankenschwestern, Erzieherinnen und vereinzelt auch kaufmännische Angestellte durch „primär kirchliche Organisationen“2 ) ausgebildet. Einem vierwöchigen Kurs, in dem den angehenden Fabrikpflegerinnen theoretische Kenntnisse vermittelt wurden, folgte eine einjährige Lehrzeit in den Fabriken selbst. Dort sollten sie die nötigen erzieherischen Anforderungen, zum einen technischer und zum anderen sozialer Natur lernen. Ihre Aufgaben umfassten später
„- die Unterbringung der Kinder während der Arbeitszeit der Mütter zu organisieren
- geeignete Wohnungen für alleinstehende Arbeiterinnen zu besorgen
- Krankenbesuche zu machen
- Beratung und Unterstützung bei Alimentations-, Vormundschafts- und
Versicherungsproblemen zu leisten
- die Einhaltung der Schonzeiten für schwangere Arbeiterinnen sicherzustellen
- soweit möglich Lebensmittel zu beschaffen, falls Versorgungsschwierigkeiten entstehen
- Verwaltung des Unterstützungsfonds
- Unterhaltungsabende und Ausflüge für die Arbeiterinnen zu veranstalten
- Durchführung bzw. Organisation von Kursen in Hauswirtschaft, Handarbeit, Sprachen, Turnen und Tanzen
- Beaufsichtigung der Aufenthaltsräume, Speisesäle, Garderoben, Baderäume und Sanitätsstationen
- Mitarbeit an betrieblichen gemeinnützigen Einrichtungen. Wie Konsum- und Bauvereine, Betriebskranken- und Pensionskassen, Spar- und Darlehenskassen sowie Bibliotheken
- Einbindung in die Auswahl, Einstellung, Entlassung, Versetzung und Beförderung weiblicher Arbeitskräfte“3 ).
Ein Zeichen der weiteren Professionalisierung und der bewusst wahrgenommenen Ernsthaftigkeit und Bedeutsamkeit einer gut grundierten Ausbildung der Sozialen Arbeit setzte Alice Salomon im Jahre 1908, als sie „die erste Soziale Frauenschule Berlins in den Räumen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in Berlin-Schöneberg“4 ) gründete. Durch diesen Grund und der Tatsache, dass durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges viele Frauen in den Fabriken benötigt wurden, ist es in den weiteren Jahren dazu gekommen, dass sich die gleichzeitige Arbeit in den Fabriken an den Maschinen und die Ausübung der Beratungsaufgaben weitestgehend dahin entwickelt hatten, „daß sich die Fabrikpflegerinnen immer mehr auf die sozialen Aspekte im Unternehmen konzentrieren und die fachorientierten Tätigkeiten anderweitig besetzt werden.“5 ) So waren bis 1918 ungefähr 800 Fabrikpflegerinnen in cirka 1200 Betrieben beschäftigt6 ) Nach Ende des Krieges wurden viele Fabrikpflegerinnen entlassen, und der Sinn der Fabrikwohlfahrtspflege musste der Neustrukturierung und Rationalisierung weichen und wurde nur noch auf die Aufgabe der Familienfürsorge beschränkt. Im Rahmen dieser Umorientierung wurde die Fabrikpflege bzw. Fabrikwohlfahrtspflege nun Werksfürsorge genannt. „Zweck der Familienfürsorge war dabei hauptsächlich, die Frauen der Arbeiter dahin gehend zu beraten und zu erziehen, dass sie in der Lage waren, ihren Männern in ihrem Zuhause einen optimalen Rekreationsbereich zu schaffen“7 ).
2.3 Die Geschichte 1933 – 1945
Die im Jahre 1933 gegründete Deutsche Arbeitsfront (DAF), eine Untergruppierung der National Sozialistischen Deutschen Arbeiter Partei (NSDAP) betitelte die damalige Werksfürsorge erstmals als Soziale Betriebsarbeit und ihre Mitarbeiterinnen als Volkspflegerinnen (1934 - 1935). Zu ihren Aufgaben gehörten zum Beispiel, ergänzend zu den oben genannten, noch die Mitarbeit bei Arbeitsgemeinschaften zum besseren Betriebsverständnis, die Mitarbeit an der Erziehungsarbeit, der Schwangeren- und Mutterschutz im Betrieb oder die Mitwirkung bei der Erziehung der in der Lehrwerkstatt auffällig gewordenen Jugendlichen. Nach Reinicke (1988) hat die Volkspflegerin „‚…in ihrem Arbeitsgebiet durch helfende Tat und kräftige Anleitung zu Selbsthilfe und zu Nächstenliebe ein frohes Bewusstsein zu erwecken, dass alle Deutschen nunmehr in einer echten Volks- und Schicksalsgemeinschaft zusammenstehen’“8 ) Durch die Ausbildung, die nun auch durchaus politisch orientiert durch die DAF organisiert wurde, sollte erreicht werden, dass die Volkspflegerinnen mit ihrer sozialen Betriebsarbeit die politische Ausrichtung der Unternehmen zu Gunsten der NSDAP färben könnten.
2.4 Die Geschichte 1945 – 1960
Durch die manipulierende Benutzung der nun genannten Betriebsfürsorge während der Machtperiode der Nationalsozialisten, wurden die meisten beratenden Aufgaben dieser Abteilung auf Träger der Wohlfahrtspflege übertragen und die Funktion der betrieblichen Sozialarbeit auf das Vermitteln von Leistungen zwischen Betriebsangehörigen und Behörden, wie zum Beispiel bei Fragen zur Unterstützung von Hinterbliebenen, Kranken oder Flüchtlingen. Somit hat sich das Aufgabenfeld von der Klärung innerbetrieblicher zur reinen Betreuung außerbetrieblicher Probleme gewandelt. Im Jahre 1948 begann aber durch die Übernahme der Methoden der Sozialen Einzelfallhilfe und der Sozialen Gruppenarbeit aus den USA ein immer noch aktueller Teil der heutigen BSA. Zu den vermittelnden und fürsorgerischen Tätigkeiten kam die professionelle Beratung hinzu. Die Ausbildung wurde nach dem zweiten Weltkrieg wieder in die Hände von Wohlfahrtsschulen und höheren Fachschulen gegeben.
2.5 Die Geschichte 1960 – 1980
„Bis zum Ende der 50er Jahre entwickelte sich die Bundesrepublik zur zweitstärksten Wirtschaftsnation der Welt nach den USA.“9 ) Dies war die Zeit des zweiten Wirtschaftswunders nach 1900. Da die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordniveau gesunken war und die wirtschaftliche Konjunktur den Menschen eine Art Wohlstand brachte, war der ursprüngliche Gedanke der BSA, materielle Defizite bedürftiger Mitarbeiter auszugleichen und zu kompensieren nicht mehr als aktueller Inhalt der Stellenbeschreibung anzusehen. Somit wandelte sich der Aufgabenbereich hin zu Lebensberatung oder Alltags- und Orientierungshilfen 10 ), sprich der Beschäftigung mit „einem sozialen Defizitmodell mit dem Schwerpunkt auf therapeutischer Einzelfallhilfe“11 ). Die heutzutage unter dem Schlagwort Empowerment bekannte Hilfe zur Selbsthilfe war schon seit den Anfängen der BSA ein wichtiger Grundpfeiler der Arbeit, sie „bekam aber in den 60er Jahren parallel zur öffentlichen Sozialarbeit (auch) durch emanzipatorische Ansätze eine neue Bedeutung.“12 )
2.6 Die Geschichte ab 1980
Im Zug der Modernisierung der Gesellschaft änderte sich auch der Schwerpunkt des Aufgabenbereichs der BSA. Wurde in den 80er Jahren von Seiten der Arbeitgeber und Gewerkschaften die Suchtkrankenhilfe als Hauptaufgabe gesehen bzw. gewünscht, so stehen der Einzelberatung bei Alkohol-, Drogen- oder Medikamentensucht der Mitarbeiter des Unternehmens und der Schuldnerberatung auf der einen Seite auch präventive Aufgaben durch Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen zu Führungsverhalten, Drogenmissbrauch oder auch Fehlzeitenreduzierung. Lau-Villinger (1994) schreibt, dass „die Aufgaben der Sozialberatung (…) eine Spezifizierung und die Praxis eine wissenschaftlich rückgebundene Professionalisierung (zeigen).“13 )
2.7 Betriebliche Sozialarbeit auf internationaler Ebene
Die folgende Tabelle14 ) zeigt anschaulich, wie die BSA im internationalen Vergleich mit Schweden, den USA und Japan strukturiert ist und innerhalb eines Betriebes eingeordnet ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.8 Anforderungen an die betriebliche Sozialarbeit heute
Das Aufgabengebiet der betrieblichen Sozialarbeit /-Beratung hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts weitestgehend dahin gewandelt, dass die Befriedigung materieller Bedürfnisse schon von vorneherein durch gesetzliche und auch tarifvertragliche Regelungen abgedeckt ist. Ein Beispiel dafür ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder allein die Einhaltung von Ruhezeiten bei Schwangerschaften. Des Weiteren ist es nicht mehr Aufgabe der Sozialberatung, sich um die Unterbringung der Kinder von betriebsangehörigen Frauen zu kümmern. Dies wird teilweise schon durch die Einführung von so genannten Werkskindergärten abgedeckt und gewährleistet. Die Anzahl der Betriebe, die sich dieser Idee angeschlossen haben ist aber im Moment noch sehr gering, und derartige Einrichtungen sind auch nur bei größeren Unternehmen anzutreffen.
Im Rückblick auf die Entstehung der betrieblichen Sozialarbeit ist festzustellen, dass „Soziale Arbeit (…) eine beratende Tätigkeit geworden (ist), die bei den Fragen ansetzt, die sich am Arbeitsplatz ergeben. Es geht darum, die persönlichen Belange des Einzelnen mit den Erfordernissen des Betriebes zu koordinieren.“15 ) Die Probleme / Angelegenheiten, die den Arbeiter oder Angestellten in der Ausübung seiner Arbeit stören, beruhen vielmehr auf psychosozialer Ebene. Im Folgenden wird nun ein Überblick auf das Aufgabenspektrum der betrieblichen Sozialberatung gegeben. In der vorliegenden Lektüre wurden zwei Arten von Unterteilungen des Aufgabenspektrums der BSA gefunden. Zum einen wurde eine Differenzierung in die Methoden der Arbeit mit Klienten in die Einzelberatung, die Soziale Arbeit mit Gruppen und die Soziale Arbeit im Gemeinwesen gemacht und zum anderen wurden die Hauptaufgaben zielgruppenübergreifend aufgelistet. Im Nachfolgenden werden die genannten drei Gruppen aufgelistet und mit der betrieblichen Sozialarbeit in Verbindung gebracht. Im Anschluss daran wird dann auf die Hauptaufgaben näher eingegangen.
2.8.1 Arbeitsformen Betrieblicher Sozialarbeit, Einzelberatung
Zu den elementarsten Angeboten der Sozialberatung für einzelne Mitarbeiter zählt die Beratung. Aufgrund der noch heute bestehenden materiellen Notlagen und der teils durch die betrieblichen Aufgaben und teils durch äußere Umstände auf die Arbeit einwirkenden psychischen Anforderungen ist es keine Seltenheit, dass Mitarbeiter des Unternehmens die Sozialberatung aufsuchen können, um dort durch Beratung auf Psycho-Sozialer und Sozialrechtlicher Ebene mit den Sozialberatern Konzepte, Lösungsstrategien oder Maßnahmen erarbeiten, damit dem Mitarbeiter ermöglicht wird, die Qualität seiner Arbeit nicht durch seine persönlichen Probleme verfälschen zu lassen.
Unter die Kategorie der Psychosozialen Beratung fallen die Krisenintervention, die Suchtkrankenhilfe bzw. Suchtberatung und die Beratung zu persönlicher Problematiken. Unter Krisenintervention versteht Wikipedia „allgemein eine kurzfristige Einflussnahme von außen auf eine akut bedrohliche Situation. Ziel dabei ist, eine kritische Entwicklung hin zu einer potentiellen Katastrophe aufzuhalten und zu bewältigen.“16 ) Die Intervention der Suchtrankenhilfe bzw. der Suchtberatung umfasst grundlegend die betreuende Beratung bei Medikamenten-, Drogen-, Alkohol- und Spielsüchten. Wenn nicht speziell geschulte Mitarbeiter auf diesem Gebiet in der Sozialberatung angestellt sind, so ist es Aufgabe, die zu betreuenden Mitarbeiter an externe Stellen weiter zu vermitteln und zu betreuen. Als dritte Aufgabe ist noch die Beratung bei persönlichen Problemen zu nennen, worunter man das Einwirken von beruflichen (z.B. Mobbing), familiären (z.B. Scheidung, Schulden) oder finanziellen Problemen auf die Psyche nennen kann.
Da der Mitarbeiter, der die Dienste der Sozialberatung in Anspruch nimmt, nach § 35 SGB I (1) im Schutze der Anonymität steht, braucht er nicht befürchten, aufgrund seines Besuches der Sozialberatung innerhalb seines Arbeitsbereichs in Erklärungsnotstand zu kommen. „Jeder hat Anspruch darauf, dass die ihn betreffenden Sozialdaten (§ 67 Absatz 1 Zehntes Buch) von den Leistungsträgern nicht unbefugt erhoben, verarbeitet oder genutzt werden (Sozialgeheimnis)“17 ) und § 203 StGB (1):
„Wer ein fremdes Geheimnis, namentlich ein zum persönlichen Lebensbereich gehörendes Geheimnis oder ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis offenbart, das ihm als (...) 5. staatlich anerkannter Sozialarbeiter oder staatlich anerkanntem Sozialpädagogen (...) anvertraut oder sonst bekannt geworden ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“18 )
Der zweite genannte Punkt ist die Sozialrechtliche Beratung. Sie beinhaltet die Hilfe bei Fragen zu sozialhilferechtlicher Problematik, wenn beispielsweise einem Familienmitglied oder eventuell dem Mitarbeiter selbst bei Kündigung die Arbeitslosigkeit droht. Dies kann aber auch den Weg in die Sozialhilfe bei Invalidität beinhalten. Möglicherweise hat der Mitarbeiter durch seine Familiensituation Schwierigkeiten mit der Regelung von Unterhaltszahlungen für Frau oder Kinder. Es ist hier Aufgabe der Sozialberater, dem zu Betreuenden Hilfe durch Informationen über Kindergeld, Erziehungsleistungen oder die rechtliche Grundlage von Unterhaltszahlungen anzubieten. Ein weiterer Punkt der Beratung ist die Betreuung und Vorbereitung älterer Mitarbeiter auf den Wechsel vom Berufsleben in den Lebensabschnitt der Rente, da für viele Menschen dies ein vollständiger Wandel von einem Lebensabschnitt in einen nächsten, unbekannten bedeuten kann. Weiterhin ist es Aufgabe der Sozialberatung, bei schwerbehindertenrechtlichen Fragen zu helfen oder an die zugehörigen Schwerbehindertenbeauftragten der Unternehmen zu vermitteln. Die Aufklärung des Mitarbeiters über strafrechtliche Konsequenzen bei Fehlverhalten, sei es durch Drogenmissbrauch, Diebstahl, Mobbing anderer Kollegen etc., ist ein essentieller Bestandteil des Aufgabengebietes der BSA. Aufgabe ist es, mit dem Mitarbeiter gemeinsam Konzepte zu entwickeln um a) die Auffälligkeiten aufzudecken, b) die Grundlage erkenntlich zu machen und c) Wege zu erschließen, um sie erst zu reduzieren und wenn möglich sofort zu unterbinden und nicht mehr notwendig erscheinen zu lassen.
2.8.2 Arbeitsformen Betrieblicher Sozialarbeit, Sozial Arbeit mit Gruppen
Nach Müller (1996) wird die Soziale Arbeit mit Gruppen als Arbeitsform verstanden, „bei der Kenntnisse, Meinungen und Verhaltensweisen von Individuen in Kleingruppen zum Gegenstand und gleichzeitig zum Medium sozialpädagogischer Einflussnahme gemacht werden“. 19 ) Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Gruppenarbeit mehrere Ziele verfolgt und darum bemüht ist, diese oftmals zu gleichen Stücken zu erreichen. Erstens lässt sich feststellen, dass die Vermittlung und Festigung von sozialen und auch emotionalen Kompetenzen eine der Kernaufgaben der Sozialen Gruppenarbeit beinhaltet. Die Stärkung des Selbst jedes einzelnen Gruppenmitglieds unter gleichzeitiger Berücksichtigung der immensen Bedeutung des Kollektivs lässt sich als die zentrale Aussage festlegen. Erst durch den gegenseitigen Respekt der Stärken und Schwächen der einzelnen Mitglieder untereinander ist eine fruchtbare Arbeit im Team möglich. Dies zu vermitteln ist mit den oben genannten sozialen und emotionalen Kompetenzen gemeint und wird in der BSA bewusst durch Teamentwicklungs- und Konfliktbewältigungsstrategien angegangen.20 ) Auch lassen sich Kommunikationstrainings und Supervisionen dazuzählen.
Die zweite wichtige Aufgabe ist die Erweiterung von fachlichem Können durch Teamsitzungen oder Fortbildungen. Durch das richtig gesteuerte Lernen in und durch die Gruppe lassen sich fachliche Inhalte und gruppenbezogene Aspekte vermitteln, die für den Arbeitsalltag des Einzelnen und im Team von Nutzen sind.
In den heutzutage angewandten pädagogischen Arbeitsweisen finden sich immer mehr sozial ausgerichtete Konzepte. So lassen sich auch die oben schon beschriebenen Ziele der Arbeit mit Gruppen erklären. Steht bei den Lerngruppen eher das gruppendynamische Konzept im Vordergrund, so steht dem nach Geißler und Hege (1992) eher das Konzept der Gruppenpädagogik gegenüber.
„Gruppendynamik kann definiert werden als ‚spezifisches Lernkonzept ... mit verschiedenen Methoden und Verfahren im Hinblick auf die Intervention in Gruppen; mit dem Ziel, die Gruppenprozesse zum Lerngegenstand zu machen und als Lernmöglichkeit zu nutzen’“21 )
Konopka (1971) beschreibt, dass die soziale Gruppenarbeit „den Einzelnen durch zweckmäßige Erfahrung in Gruppen (befähigen kann, seine) soziale Funktionsfähigkeit zu erhöhen und effektiver mit (seinen) persönlichen Problemen, dem der Gruppe oder der Gemeinschaft fertig zu werden“.22 )
Als letzten Punkt muss aber noch die Art der Gruppenarbeit angesprochen werden, die primär nicht mit der Teamarbeit in den einzelnen Abteilungen oder Unternehmenseinheiten in Verbindung gebracht wird. Die Rede ist hier von einer Verschmelzung von Privatsphäre und Arbeitsplatz. Dies kann durch die Wahrnehmung von Kursen zu gemeinsamen Interessen sein. Darunter können Betriebssportgemeinschaften oder auch Meditationskurse sein. Grundlage dieser Angebote ist die Idee der Identifizierung mit dem Unternehmen. Der Mitarbeiter kann somit selbst während oder direkt im Anschluss an die Arbeitszeit seinen persönlichen Interessen nachgehen und empfindet es nicht als Last, noch einen Teil seiner freien Zeit, sei es die Mittagspause, Frühstückspause oder die Freizeit nach Dienstende, im Umfeld seines Arbeitgebers zu verbringen. Durch die Ausübung der gemeinsamen Interessen können zudem neue Kontakte erschlossen werden, welche sich letzten Endes auch positiv auf die gemeinsame Zusammenarbeit im Unternehmen auswirken können.
Als letzten Punkt der Gruppenarbeitsmodelle sind Informations- und Aufklärungsveranstaltungen zu nennen. Ihnen sind unter anderem Veranstaltungen zu den Themen Gesundheit oder Drogenkonsum zuzuordnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ziele der Sozialen Arbeit mit Gruppen in der BSA auf klassische Teamförderungsmodelle zurückzuführen sind. Charakteristika wie beispielsweise Kommunikation, Integration oder Kooperation gilt es zu fördern und durch den Prozess der Gruppenarbeit in den Alltag der Mitarbeiter zu integrieren.
2.8.3 Arbeitsformen betrieblicher Sozialarbeit, Soziale Arbeit mit Gemeinwesen
Nach Müller in Kreft (1996) wird die Gemeinwesenarbeit „als eine Methode der Sozialarbeit verstanden ... (die) ... ganze Nachbarschaften, Stadtteile und Gemeinden zum Gegenstand sozialpädagogischer Einflussnahme macht.“23 ) Die in der Literatur gefundene Definition von betrieblicher Sozialarbeit im Gemeinwesen versteht sich anders als die oben genannte und lässt das ursprüngliche Verständnis von dieser Methode der Sozialen Arbeit anzweifeln. So beschreibt Stoll (2001) beispielsweise, dass der Betrieb selbst als Gemeinwesen beschrieben wird und die gemeinsamen Aufgaben und Ziele somit als Grundlage für ein gemeinsames Interesse am produktiven Mitwirken am Unternehmen dienen.24 ) Im besten Falle entsteht durch dieses Gefühl auch eine gewisse Identifikation mit dem Unternehmen, was sich letzten Endes auch für den Arbeitgeber auszahlt.
Die betriebliche Gemeinwesenarbeit unterteilt Fichtner (1986) in drei Abschnitte. Zum einen beschreibt er sie als Kontrollfunktion zwischen Management und Betriebsrat indem sie die Aufgabe hat, das Umfeld am Arbeitsplatz den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Anforderungen der Arbeit soweit wie möglich anzugleichen. Zweitens muss die betriebliche Gemeinwesenarbeit helfen, Arbeitsplätze für leistungsgeminderte Arbeitnehmer, sei es durch körperliche Behinderungen, Schwangerschaften etc. der Fall, zu erhalten oder sie zu fördern und zu etablieren. Als letzten Punkt nennt er die Förderung der Leistungsmotivation, beziehungsweise den Abbau von kontraproduktiven Gegebenheiten im Unternehmen, wie zum Beispiel die Arbeit unter dem eigenen Niveau, unnötige und somit aufhaltende Arbeitsschritte oder auch unzureichenden Kommunikationsfluss im Betrieb.25 )
Die Aufgabe der Sozialberater, den Betrieb als Gemeinwesen zu betreuen, ist mit den oben genannten Punkten sehr begrenzt. Viele weitere Charakteristika von Gemeinwesenarbeit werden nicht oder von anderen Stellen erfüllt. So liegt es zum Beispiel in der Hand von Betriebsräten und Gewerkschaften, die Masse der Mitarbeiter politisch oder auch für gemeinsame Ziele - diese Ziele können auch gegen das Interesse des Unternehmens sein - zu motivieren und miteinander zu mobilisieren. Aufgrund der organisatorischen Eingliederung der Sozialberatung in die Personalabteilung, und somit der eindeutigen Stellung zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter, liegt es gar nicht in ihrer Hand oder ihrem Ermessensspielraum, oben genannte Aktivitäten zu organisieren.
2.8.4 Resümee / gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen
2.8.4.1 Resümee
Abschließend lässt sich über die Unterscheidung in die betriebliche Sozialarbeit mit Einzelnen, Gruppen und dem gesamten Kollektiv als Gemeinwesen feststellen, dass die Problematik der Methodendiskussion der 80er Jahre auch hier zutreffen kann. Eine genaue Abgrenzung zwischen den einzelnen Arbeitsfeldern wird bei genauerem Betrachten eher schwierig, da auch die Probleme, ihre Ursachen und ihre Kreise immer mehr miteinander verschmelzen und komplexer werden, so dass es nicht möglich ist, auf den Punkt zu definieren, zu welcher Kategorie das bestimmte Anliegen des Mitarbeiters jetzt zuzuordnen ist. Eben aus diesen Gründen, die schon bei der Methodendiskussion angebracht worden sind, wurde sich darum bemüht, das Aufgabenspektrum neu zu definieren und umzustrukturieren. Ein weiterer immens wichtiger Punkt der Methoden- und Aufgabenveränderung in der BSA ist der Stellenwert und der Standpunkt des Unternehmens im nationalen und internationalen Vergleich. Im Laufe der Jahre sind durch Rationalisierungsmaßnahmen, Synergieeffekte und generelle wirtschaftliche Gegebenheiten derartige Einschnitte in den Unternehmen gemacht worden, dass sich der Mitarbeiter, und somit auch der Sozialberater, längst mit neuen oder anders definierten Problemen auseinander setzen muss.
[...]
1 ) Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S.26
2 ) Ebenda, S.26
3 ) Vgl. Lau-Villinger, D., Betriebliche Sozialberatung als Führungsaufgabe, S. 30
4 ) Müller, C.W., Wie helfen zum Beruf wurde: Band 1, S. 137
5 ) Lau-Villinger, D., Betriebliche Sozialberatung als Führungsaufgabe, S. 29
6 ) Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S. 27
7 ) Ebenda, S. 28
8 ) Reinicke, P., Sozialarbeit im Betrieb, S. 207
9 ) http//de.wikipedia.org/wiki/wirtschaftswunder
10 ) Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S. 31
11 ) Lau-Villinger, D., Betriebliche Sozialberatung als Führungsaufgabe, S. 35
12 ) Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S. 31
13 ) Lau-Villinger, D., Betriebliche Sozialberatung als Führungsaufgabe, S. 37
14 ) Lau-Villinger, D., Betriebliche Sozialberatung als Führungsaufgabe, Abb. 8, S. 41f
15 ) Riedrich, L., Von der Werksfürsorge zur Sozialberatung, S. 34
16 ) http//de.wikipedia.org/wiki/Krisenintervention
17 ) Stascheit, U., Gesetze für Sozialberufe, S. 50
18 ) Ebenda, S. 1536f
19 ) Müller, C.W. in Kreft, D., Wörterbuch Soziale Arbeit, S. 267
20 ) Vgl. Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S. 68
21 ) Geißler, K.A., Hege, M., Konzepte sozialpädagogischen Handelns, S. 139
22 ) Konopka, G., Soziale Gruppenarbeit, S. 35
23 ) Müller, C.W. in Kreft, D., Wörterbuch Soziale Arbeit, S. 184
24 ) Vgl. Stoll, B., Betriebliche Sozialarbeit, S. 73
25 ) Fichtner, O., Fünfundsiebzig Jahre betriebliche Sozialberatung, S. 246f
- Arbeit zitieren
- Stephan Schmidt (Autor:in), 2007, Betriebliche Sozialberatung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Einsatz und Nutzen aus Sicht der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509304
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