Der Zweck dieser Arbeit ist die Bewusstmachung der unvermeidlichen Existenz beeinflussender Faktoren und der fehlerhaften Menschlichkeit eines jeden, um mit diesem Wissen besser reflektieren und Beeinflussungen entgehen zu können. Denn auch wenn viele Prozesse der schulischen Bewertung, wie die alltäglichen, unbewusste Prägungen haben, kann das Wissen darüber positive Auswirkungen haben.
Das Leben dreht sich stets um Beurteilungen und Bewertungen. "Wie schmeckt das Essen?", "Ist mir kalt?", "Steht mir diese Hose?" sind nur einige harmlose Beispiele für den täglichen, ununterbrochenen Bewertungsprozess eines jeden Menschen. Wichtiger als die passende Kleidung zu finden ist die Bewertung anderer Menschen. Auch das geschieht täglich und überall und führt zu gegenseitiger Zuneigung oder Abneigung in den vielfältigen menschlichen Beziehungen.
Eine Stufe höher geht die offizielle Bewertung im Bereich der Arbeit und Bildung. Wenn Lehrpersonen die schulische Leistung von Kindern und Jugendlichen beurteilen, kann dies weitreichende Konsequenzen haben. Besonders im Übergang der Primar- zur Sekundarschule und spätestens beim Verlassen der Schule und dem Einstieg ins Berufsleben wird viel Wert auf die Bewertung einzelner, menschlicher Lehrpersonen gelegt. Das Adjektiv menschlich lässt bereits darauf schließen, dass die Bewertung, meist in Form von Noten, Fehler und Verzerrungen enthalten und nicht frei von beeinflussenden Faktoren sein kann. Diese Art von Beurteilungen, Verzerrungen und Faktoren sowie deren Entstehung werden im Folgenden beleuchtet und außerdem Ideen für die Vermeidung solcher aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Funktionen, Vor- und Nachteile von Leistungsbeurteilungen
- 3. Beurteilungsverzerrungen
- 3.1. Beurteilungsverzerrungen und ihre Entstehung
- 3.2. Exkurs Pygmalion-Effekt
- 3.3. Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen
- 4. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Verzerrungen bei Leistungsbeurteilungen im Bildungssystem. Sie untersucht die Funktionen und Nachteile von Noten und Zeugnissen und analysiert die Entstehung von Beurteilungsverzerrungen. Das Ziel ist die Bewusstmachung der menschlichen Subjektivität bei der Bewertung und die Erörterung von Vermeidungsmöglichkeiten solcher Verzerrungen.
- Funktionen und Nachteile von Leistungsbeurteilungen
- Entstehung von Beurteilungsverzerrungen
- Der Pygmalion-Effekt als Beispiel für Beurteilungsverzerrungen
- Methoden zur Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen
- Auswirkungen von Beurteilungsverzerrungen auf Schüler und Schülerinnen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung betont die allgegenwärtige Bedeutung von Beurteilungen im täglichen Leben und hebt die besonderen Herausforderungen und potenziellen Verzerrungen bei der Bewertung von Schülerleistungen hervor. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Analyse von Beurteilungsverzerrungen und die Erörterung von Strategien zu deren Vermeidung. Die Einleitung unterstreicht die Notwendigkeit, die menschliche Subjektivität in Bewertungsprozessen zu berücksichtigen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf Schüler zu verstehen.
2. Funktionen, Vor- und Nachteile von Leistungsbeurteilungen: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Funktionen von Leistungsbeurteilungen, unterteilt in gesellschaftliche (Selektion und Qualifikation) und pädagogische Funktionen (Informations- und Entwicklungsfunktion). Es werden die historischen Entwicklungen und die damit verbundenen Ziele erläutert, wie Chancengleichheit und sozialer Aufstieg. Der Text analysiert jedoch auch die potenziellen Nachteile und Probleme, die mit der Verwendung von Noten und Zeugnissen einhergehen, wie z.B. die Schwierigkeit, individuelle Förderung ausreichend zu berücksichtigen und den damit verbundenen Leistungsdruck. Es wird argumentiert, dass rein zahlenmäßige Bewertungen die individuellen Bedürfnisse von Schülern oft nicht adäquat widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Leistungsbeurteilung, Beurteilungsverzerrung, Noten, Zeugnisse, Selektion, Qualifikation, individuelle Förderung, Chancengleichheit, Pygmalion-Effekt, pädagogische Funktionen, gesellschaftliche Funktionen, menschliche Subjektivität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Leistungsbeurteilungen im Bildungssystem
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen und Verzerrungen bei Leistungsbeurteilungen im Bildungssystem. Sie untersucht die Funktionen und Nachteile von Noten und Zeugnissen und konzentriert sich insbesondere auf die Entstehung und Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Funktionen und Nachteile von Leistungsbeurteilungen, Entstehung von Beurteilungsverzerrungen (inkl. des Pygmalion-Effekts), Methoden zur Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen und die Auswirkungen von Beurteilungsverzerrungen auf Schüler.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Einführung, 2. Funktionen, Vor- und Nachteile von Leistungsbeurteilungen, 3. Beurteilungsverzerrungen (inkl. Unterkapiteln zu Entstehung, Pygmalion-Effekt und Vermeidung) und 4. Zusammenfassung und Fazit.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Bewusstmachung der menschlichen Subjektivität bei der Bewertung von Schülerleistungen und die Erörterung von Möglichkeiten, Beurteilungsverzerrungen zu vermeiden. Es geht darum, die Auswirkungen von subjektiven Bewertungen auf Schüler zu verstehen und zu minimieren.
Welche Funktionen von Leistungsbeurteilungen werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen gesellschaftlichen Funktionen (Selektion und Qualifikation) und pädagogischen Funktionen (Informations- und Entwicklungsfunktion) von Leistungsbeurteilungen. Es wird auch die historische Entwicklung und die damit verbundenen Ziele (z.B. Chancengleichheit) beleuchtet.
Welche Nachteile von Leistungsbeurteilungen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert Nachteile wie den unzureichenden Fokus auf individuelle Förderung, den damit verbundenen Leistungsdruck und die Schwierigkeit, individuelle Bedürfnisse von Schülern durch rein zahlenmäßige Bewertungen adäquat widerzuspiegeln.
Was ist der Pygmalion-Effekt im Kontext dieser Arbeit?
Der Pygmalion-Effekt wird als Beispiel für eine Beurteilungsverzerrung behandelt, bei der die Erwartungen des Beurteilenden die Leistung des Beurteilten beeinflussen.
Welche Methoden zur Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen werden vorgestellt?
Die Arbeit skizziert Strategien zur Vermeidung von Beurteilungsverzerrungen, deren konkrete Methoden jedoch nicht im Detail beschrieben werden (nur angedeutet).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Leistungsbeurteilung, Beurteilungsverzerrung, Noten, Zeugnisse, Selektion, Qualifikation, individuelle Förderung, Chancengleichheit, Pygmalion-Effekt, pädagogische Funktionen, gesellschaftliche Funktionen, menschliche Subjektivität.
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- Katharina Mysliwiec (Author), 2018, Verzerrungen und Fehler bei Beurteilungen und wie man sie vermeiden kann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508890